BLAULICHT

Orkan Sabine: Der Kreis bereitet sich vor

ls; 09.02.2020, 10:30 Uhr
Archivfoto: Michael Kleinjung --- Nach dem Sturmtief „Friederike“ im Januar 2018, war vielerorts Aufräumen angesagt.
BLAULICHT

Orkan Sabine: Der Kreis bereitet sich vor

  • 2
ls; 09.02.2020, 10:30 Uhr
Oberberg – Notfallzentrum, Feuerwehren und Polizei bereiten sich auf „Sabine“ vor – Erfahrungsschatz vergangener Wetterlagen spielt bei der Planung eine große Rolle - Zahlreiche Schulen und Kindergärten bleiben geschlossen (AKTUALISIERT).

Von Leif Schmittgen, Christian Herse

 

Die Stadt Waldbröl teilte am Sonntagmorgen mit, dass die Grundschulen Wiedenhof, Isengarten, und Hermesdorf mit ihren Offenen Ganztagsschule sowie die weiterführenden Schulen geschlossen bleiben. Ebenso geschlossen bleiben die Kindertagesstätten im Katholischen Familienzentrum Oberberg St. Raphael, Herz Jesu (beide Gummersbach), Don Bosco (Bergneustadt) sowie Unter'm Regenbogen (Reichshof).

 

Redaktioneller Hinweis: Diese Angaben erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Eltern werden gebeten, im Zweifel direkt auf den Internetseiten der Schulen nachzuschauen, ob der Sturm hier Auswirkungen auf den Unterricht hat.

 

Aktualisierung vom 08.02.2020 - 21:00 Uhr

 

Wie der Oberbergische Kreis mitteilt, wird der Unterricht an sämtlichen Schulen in Trägerschaft des Kreises ausfallen. Betroffen sein werden: 

  • das Berufskolleg Dieringhausen
  • das kaufmännische Berufskolleg Gummersbach – Waldbröl
  • das Bergische Berufskolleg Wipperfürth und Wermelskirchen
  • die Anne-Frank-Schule in Wipperfürth
  • die Anna-Freud-Schule in Gummersbach
  • die Förderschule mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung in Vollmerhausen
  • die Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Sprache in Wiehl und die Helen-Keller-Schule Wiehl-Oberbantenberg

 

Sollten Schüler die Einrichtungen dennoch erreichen, ist eine Betreuung dort sichergestellt.

 

Aktualisierung vom 08.02.2020 - 20:00 Uhr

 

Ebenfalls geschlossen bleibt die Gesamtschule Waldbröl, wie deren Schulleiterin Kirsten Wallbaum-Buchholz am Nachmittag mitteilte. Gleiches gilt für das Hollenberg Gymnasium. Weiterhin erklärte Lindlars Bürgermeister Georg Ludwig, dass auch alle Schulen in Trägerschaft der Gemeinde geschlossen bleiben. Davon betroffen sind demnach sowohl die Grundschulen, als auch Real- und Hauptschule sowie das Gymnasium. Auch in Engelskirchen bleiben alle Schulen am Montag geschlossen. Morsbachs Bürgermeister Jörg Bukowski teilte über Facebook mit, dass an der Leonardo da Vinci-Sekundarschule und der Amitola-Grundschule der Unterricht entfällt.  In Absprache mit den Schulleitern der Hückeswagener Schulen wurde entschieden, dass aus Sicherheitsgründen auch sämtliche Hückeswagener Schulen (Löwen-Grundschule, GGS Wiehagen, Erich-Kästner-Schule, Montanusschule, Realschule) am Montag geschlossen bleiben. In Radevormwald bleiben alle Schulen geschlossen. 

Die Stadt Gummersbach hat mitgeteilt, dass sämtliche städtische Schulen geöffnet sein werden. Ob planmäßig Unterricht stattfindet, wird am Montag entschieden. Die Gesamtschule Marienheide wird sich im Laufe des Sonntages dazu äußern, ob der Unterricht entfällt. Gleiches gilt für die Gesamtschule Reichshof.

 

Aktualisierung vom 08.02.2020  - 13:30 Uhr

 

Aufgrund der bestehenden Sturmwarnung für Montag hat die Hansestadt Wipperfürth gegenüber den Schulleitern der Wipperfürther Schulen die Empfehlung ausgesprochen hat, die Schulen am Montag zu schließen. Den Schulleitungen wurde jedoch freigestellt, ob sie der Empfehlung folgen möchten. Im Ergebnis haben sich die Schulleiter der Grund- und weiterführenden Schulen dafür ausgesprochen, die Schulen zu schließen. Es erfolgt eine entsprechende Info auf den Internetseiten der Schulen und Information der Eltern durch die Schulen. 

 

Die städtische Kita Dorgauler Spatzen schließt am Montag ebenfalls. Die städtische Kita „Neye Spatzen“ bleibt geöffnet und die Eltern können eigenständig entscheiden, ob sie die Kinder zur Betreuung bringen möchten. Auch wird hier hier eine „Notbetreuung“ für die Kinder der  Kita Dorgauler Spatzen angeboten.

 

Orignalmeldung vom 07.02.2020

 

In der Nacht von Sonntag auf Montag wird der Höhepunkt des Orkans „Sabine“ mit Sturmböen von bis zu 140 km/h im Oberbergischen erwartet. An vielen Stellen im Kreisgebiet laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Wie Kreisbrandmeister Wilfried Fischer von der Feuerwehr auf Nachfrage berichtet, findet am heutigen Freitag ein Treffen im Notfallzentrum in Marienheide-Kotthausen statt, wo man sich optimal auf mögliche Großeinsätze vorbereitet. „Aufgrund unserer Erfahrungen von Stürmen aus der Vergangenheit haben wir ein Konzept erarbeitet, wie man sich schnellstmöglich auf Schadenslagen einstellen kann“, so Fischer. Zuletzt hatte im Januar 2018 das Orkantief „Friederike“ für erhöhtes Einsatzaufkommen in der Region gesorgt. Dazu gehört zum Beispiel die Einrichtung sogenannter Unwettermeldeköpfe in den einzelnen Kommunen.

 

Während in „normalen Einsatzlagen“ vier Mitarbeiter der Rettungsleitstelle in Kotthausen Notrufe unter Tel.: 112 entgegen nehmen  und vom dortigen Disponenten entsprechende Alarmschleifen für die entsprechenden Feuerwehren ausgelöst werden, sind am kommenden Wochenende bis zu zehn Mitarbeiter damit beschäftigt, die eingehenden Notrufe in die Feuerwachen der einzelnen Kommunen weiterzugeben. „Auf jeder Wache wird ein Mitarbeiter die Feuerwehrzüge dann alarmieren“, berichtet Fischer. Die  Meldeköpfe entlasten dann die  Leitstellenmitarbeiter bei der Koordinierung der Einsätze. Außerdem beobachte man laut Fischer die Lage der Kollegen in Niedersachsen, dort wird der Sturm als erstes erwartet.

 

Auch in den Kommunen beobachtet man die Entwicklung genau: "Wir sind in erhöhter Alarmbereitschaft", teilt Stadtbrandmeister Detlef Hayer von der Gummersbacher Feuerwehr mit. Und auch die Mitarbeiter des Baubetriebshofes in der Kreisstadt stehen zur Unterstützung bereit. "Die Kollegen werden uns unterstützen, wenn beispielsweise Straßen gesperrt werden müssen", sagt der Feuerwehrchef. Hayer warnt außerdem vor Aufenthalten in Wäldern: "Vor allem die abgestorbenen Bäume können bei orkanartigen Stürmen umknicken wie Streichhölzer." Auch in den Schulen und Kindertagesstätten in Gummersbach sei man auf die Wetterlage vorbereitet, teilt die Stadt mit. Alle Einrichtungen werden am Montag geöffnet sein, je nach Situation ist es aber möglich, dass kein planmäßiger Unterricht stattfinden wird. Es stünde den Eltern frei darüber zu entscheiden, ob ihre Kinder zur Schule gehen oder nicht.


„Wir rechnen mit einem starken Anstieg von eingehenden Notrufen“, berichtet Polizeisprecher Michael Tietze auf Nachfrage. Da der Höhepunkt des Sturms in der Nacht erwartet wird, wird das Personal auf der Leitstelle in Gummersbach nicht verstärkt. „Wir gleichen jede Einsatzmeldung mit der Leitstelle in Kotthausen ab“, so Tietze weiter. Falls körperlicher Einsatz, zum Beispiel zum Freiräumen von Straßen, vor Ort nötig sein wird, sei dafür prinzipiell die Feuerwehr zuständig.

 

Die Schulleitungen des Homburgischen Gymnasiums Nümbrecht und der Sekundarschule Nümbrecht Ruppichteroth haben bereits bekanntgegeben, dass der Unterricht am Montag ausfallen wird. Die Schulleitungen der Gemeinschaftsgrundschulen in Nümbrecht bieten ein Betreuungsprogramm für die Kinder an, legen die Verantwortung der Entscheidung, ob diese auch in die Schule kommen, aber in die Hände der Eltern.

 

 

WetterOnline hat folgende Informationen veröffentlicht

 

Verkehrsbehinderungen zum Wochenbeginn

Ein Orkantief rauscht Sonntag heran. Schäden sind zu befürchten. Der Sturm trifft am Nachmittag auf die Nordwesthälfte. In der Nacht zum Montag erreicht er die mittleren und südlichen Landesteile. Landesweit sind Böen um 120 km/h möglich, lokal sogar bis zu 140 km/h.

 

Orkan zum Wochenbeginn

Vom Atlantik rauscht am Wochenende Orkantief SABINE heran. Ab Sonntag brechen mit ihm turbulente Zeiten an. „Der Wind nimmt schon vormittags im Nordwesten und Westen spürbar zu. Rasch fegen erste Sturmböen übers Land. Am Nachmittag steigert sich der Sturm zum Orkan, dann drohen verbreitet Böen bis 120 km/h, schlimmstenfalls sogar bis zu 140 km/h.“, befürchtet Matthias Habel, Meteorologe von WetterOnline.

 

Gefahr durch Windbruch

„Ein großes Problem ist, dass der Sturm auf geschwächte Bäume trifft. Sie sind bundesweit durch die Dürre der letzten beiden Jahre massiv geschwächt oder bereits abgestorben. Orkanböen haben diese Bäume nichts mehr entgegenzusetzen. Es ist zu befürchten, dass sie reihenweise umfallen und verbreitet zu Verkehrsbehinderungen führen.“, sagt Matthias Habel.

 

Umherfliegende Gegenstände

Bei den zu erwartenden Windgeschwindigkeiten besteht erhebliche Gefahr durch umherfliegende Gegenstände. „Diese Bedrohung darf nicht unterschätzt werden! Bei Böen von 130 km/h sind selbst kleine und leichte Gegenstände gefährlich. Vor dem Sturm sind lose Gegenstände wie Gartenmöbel, Blumentöpfe, Mülltonnen oder auch Trampoline zwingend zu sichern!“, rät Wetterexperte Habel. „Rund um Baustellen droht Gefahr, da dort Bauzäune und sogar Kräne umstürzen oder Baumaterial und Teile von Gerüsten durch die Gegend fliegen könnten.“

 

Müssen Kinder zur Schule?

Ein heftiger Sturm wie Sabine kann als zwingender Grund für das Nichterscheinen in der Schule gelten. Insofern nicht seitens der Schulbehörden ein Schulausfall angekündigt wird, entscheiden die Erziehungsberechtigten individuell, ob sie ihrem Kind den Schulweg zumuten können. Ist dies nicht der Fall, so muss die Schule informiert werden. Das Fernbleiben von der Schule gilt dann als entschuldigt.

 

Begründete Arbeitsverhinderung

Jeder Arbeitnehmer ist verpflichtet, pünktlich auf der Arbeitsstelle zu erscheinen. Drohen Unwetter, so muss er für den Weg mehr Zeit einplanen. Bei einem Sturm, vor dem im Voraus gewarnt wird, kann eine begründete Arbeitsverhinderung vorliegen. Dann kann der Arbeitnehmer zu Hause bleiben, hat allerdings keinen Anspruch auf Vergütung. Der Arbeitgeber kann dann also den Lohn einbehalten oder aber von seinem Mitarbeiter verlangen, dass dieser die ausgefallene Arbeitszeit nachholt.

KOMMENTARE

1

Ich wünsche allen, die im Einsatz sind und sein müssen viel Kraft und vielen Dank, dass ihr da seid! Passt auf euch auf, so gut es geht!

Anette, 09.02.2020, 09:05 Uhr
2

Vorbildlich das die Gemeinden im Vorfeld entscheiden, sodass die Kinder (und Eltern) sich nicht auf den ggf. Gefährlichen Weg zur Schule machen müssen. DANKE!

Antje, 09.02.2020, 10:01 Uhr
0 von 800 Zeichen
Jeder Nutzer dieser Kommentar-Funktion darf seine Meinung frei äußern, solange er niemanden beleidigt oder beschimpft. Sachlichkeit ist das Gebot. Wenn Sie auf Meinungen treffen, die Ihren Ansichten nicht entsprechen, sehen Sie von persönlichen Angriffen ab. Die Einstellung folgender Inhalte ist nicht zulässig: Inhalte, die vorsätzlich unsachlich oder unwahr sind, Urheberrechte oder sonstige Rechte Dritter verletzen oder verletzen könnten, pornographische, sittenwidrige oder sonstige anstößige Elemente sowie Beschimpfungen, Beleidigungen, die illegale und ethisch-moralisch problematische Inhalte enthalten, Jugendliche gefährden, beeinträchtigen oder nachhaltig schädigen könnten, strafbarer oder verleumderischer Art sind, verfassungsfeindlich oder extremistisch sind oder von verbotenen Gruppierungen stammen.
Links zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
WERBUNG