BLAULICHT
Vorfreude auf hochmodernes Trainingszentrum
Oberberg/Olpe – Richtfest für den Bau der Polizei in Olpe, das der Oberbergische Kreis planerisch begleitet – NRW-Innenminister Herbert Reul hebt Notwendigkeit hervor – Betriebsstart nächstes Jahr.
Von Lars Weber
Vor fast genau einem Jahr wurde unmittelbar an der A45 / Anschlussstelle Olpe der Grundstein gelegt für ein hochmodernes Regionales Trainingszentrum (RTZ, OA berichtete). Genutzt werden soll dieses von Polizisten der Kreispolizeibehörden Hochsauerlandkreis, Märkischer Kreis, Siegen-Wittgenstein, Olpe und Oberbergischer Kreis, der das Projekt auch planerisch begleitet. Schon vor einem Jahr ließ es sich NRW-Innenminister Herbert Reul nicht nehmen, persönlich die Wichtigkeit des Vorhabens zu unterstreichen. Und auch gestern schaute der CDU-Politiker vorbei und war beeindruckt davon, was im Laufe eines Jahres dort passiert war. Ende des Jahres soll der Bau fertig sein und nach einer Zeit des Probebetriebs im Laufe des ersten Quartals 2026 in den Betrieb gehen.
[Landrat Jochen Hagt und NRW-Innenminister Herbert Reul in der AMOK-Trainingseinheit. In der größten Halle auf dem Gelände können unterschiedlichste Situationen trainiert werden, sie ist flexibel einzurichten, selbst Häuserkulissen finden hier Platz.]
Es sei eine Besonderheit, dass in Olpe ein RTZ für gleich fünf Polizeibehörden entsteht, so Reul in seiner Rede vor geladenen Gästen. Insgesamt sollen im ganzen Bundesland zwölf hochmoderne Regionale Trainingszentren (RTZ) entstehen. Einige sind bereits fertig, manche sind noch in Planung – und das RTZ in Olpe ist mittendrin in der Entstehung. „Es wird eine Top-Adresse für Fort- und Weiterbildung sein“, so Reul. Die Hülle der fünf – teils zusammenhängenden – Gebäudekomplexe auf dem 17.000 Quadratmeter großen Gelände ist schon fertig. „Jetzt geht es an die Detailarbeit.“ Der Bauherr und spätere Vermieter, die Sideka aus Ibbenbüren, investiert einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag, für die inneren Werte (siehe Kasten) wird das Land sorgen. „Hier wird es alle Möglichkeiten geben“, sagte Reul über die Investitionen.
Die inneren Werte
In fünf Gebäuden wird es rund 6.000 Quadratmeter Nutzfläche geben. Es entstehen neben einer Raumschießanlage mit zwei Schießständen weitere Gebäude mit zum Teil komplett eingerichteten Wohnungen und einer Gaststätte sowie einen Bankschalter. In diesen können die unterschiedlichsten Einsatzsituationen trainiert werden. In einer befahrbaren Halle können Polizisten diverse Kontrollsituationen mit Fahrzeugen und den damit verbundenen Gefahren in einem geschützten Rahmen trainieren. Die größte Halle, die AMOK-Trainingseinheit, ist flexibel einzurichten und bietet ganzen Häuserkulissen Platz.
[Grafik: Firma Sideka Projektmanagement GmbH.]
Mehrere Mattenräume für das Training von professionellen Eingriffstechniken bieten den Beamten auch für diesen Bereich der Fortbildung optimale Trainingsbedingungen. Weiter führt eine Ringstraße über das Gelände, wo mobile Trainingsszenarien auf der Tagesordnung stehen werden. Insgesamt zwei bis drei Gruppen können parallel die Angebote nutzen. Es wird ein Zwei-Schichten-Betrieb gefahren.
So modern die Trainingsmöglichkeiten sein werden, so modern sollen auch die verbauten Technologien sein. Geheizt werde mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, es gibt eine PV-Anlage, dazu Dachbegrünung, außerdem effiziente Lüftungssysteme.
Jochen Hagt, Landrat des Oberbergischen Kreises, hob im Beisein seiner Landratskollegen Theo Melcher (Olpe) und Andreas Müller (Siegen-Wittgenstein) die wichtige Bedeutung des RTZ hervor. „Die Polizistinnen und Polizisten müssen in Übung bleiben.“ Dies sei entscheidend für den polizeilichen Erfolg, dafür, dass sie unbeschadet aus ihren Einsätzen zurückkommen und nicht zuletzt für den Schutz der Bürgerinnen und Bürger. Sobald das RTZ in den Betrieb gehen kann, werden die Polizisten nicht mehr quer durchs Land fahren müssen, sondern haben beste Bedingungen direkt vor der Haustüre.
[Eine Halle ist komplett befahrbar (oben). Zwei Schießstände werden vorgehalten, die weiteste Schussentfernung wird 25 Meter betragen (unten).]
Er dankte Kreisverwaltungsdirektorin Vera Schmidt und Leitungsstableiter Michael Schüttler für ihre Leistungen im Rahmen des Projekts. Beide hatten schon intensiv den Bau des Polizeipräsidiums auf dem Steinmüllergelände begleitet. Der Erfolg dieses Projekts hatte auch dazu geführt, dass das Land für das RTZ auf den Oberbergische Kreis zugekommen war. „Es wurde auf das bewährte Team gesetzt“, sagte Hagt. Dass sich das ausgezahlt hat, bestätigte Lena Popal von der fps Architektur und Generalplanung. „Es ist eine sehr gute Kommunikation mit der Polizei in Gummersbach, auf unsere Fragen wird schnell reagiert.“ Dass man gut in der Zeit liege, sei darüber hinaus natürlich auch den Handwerkern zu verdanken.
Den Richtspruch übernahm anschließend Marvin Oelgeklaus, stellvertretender Projektleiter bei Sideka und Zimmerermeister.
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