BLAULICHT

„Wir müssen die Menschen für die Feuerwehr begeistern“

lw; 30.10.2022, 14:50 Uhr
Fotos: Privat/Michael Kleinjung.
BLAULICHT

„Wir müssen die Menschen für die Feuerwehr begeistern“

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lw; 30.10.2022, 14:50 Uhr
Waldbröl – Jahresdienstbesprechung der Waldbröler Einsatzkräfte – Nur ein fast „normales“ Einsatzjahr – Blick richtet sich auf die Personalgewinnung.

Von Lars Weber

 

Als herausfordernd und besonders hat Daniel Wendeler, Chef der Waldbröler Feuerwehr, das Jahr 2021 bei der Jahresdienstbesprechung in Thierseifen am Samstag beschrieben. Allem voran die Pandemie sorgte für gänzlich neue Fragen, auf die die Feuerwehr ebenso neue Antworten finden musste. So mussten die Einsatzkräfte im ersten Quartal ohne Übungsdienste auskommen, die erst nach dem Start der Impfungen wieder aufgenommen wurden. Die Leistungsfähigkeit seiner Wehr sei von der Pandemie aber nicht gefährdet gewesen. Seine Kameradinnen und Kameraden schwor Wendeler auf die nächsten Jahre ein, in denen dringend weitere Verstärkung gefunden werden muss. Er forderte im gleichen Zusammenhang, dass sich bei der Wertschätzung jedes einzelnen Ehrenamtlichen im Feuerwehrdienst etwas tun müsse.

Insgesamt 208 Einsätze gab es im Jahr 2021. Diese teilten sich auf in 30 Brandeinsätze, 119 Einsätze der Technischen Hilfeleistung und 59 Fehlalarme. Von der Anzahl ein „normales“ Einsatzjahr, so Wendeler. Alles andere als normal sei aber der 14. Juli 2021 für viele Menschen gewesen. Das Starkregenereignis an diesem Tag hatte Waldbröl zwar verschont, die Einsatzkräfte aus der Marktstadt waren aber bei den Nachbarn im Einsatz, so wurden die Einheiten Waldbröl, Thierseifen und Geilenkausen zur überörtlichen Hilfe angefordert. Der Löschzug Waldbröl wurde mit nach Lindlar geschickt, um dort die Feuerwehr Lindlar zu unterstützen. Wendeler dankte seinen Einsatzkräften für ihr Engagement, ihr Können und ihr Herz das ganze Jahr über.

 

Ein anderes großes Thema momentan sind Vegetationsbrände. Um für einen großen Waldbrand gut aufgestellt zu sein, sei 2021 ein Konzept erarbeitet worden. Darin wird unter anderem die Zusammenarbeit mit anderen Wehren, dem THW, dem Bauhof, privaten Unternehmen sowie Landwirten beschrieben und geregelt.

 

Um für sämtliche Einsätze gut vorbereitet zu sein, wurde und wird an der Ausrüstungsschraube gedreht. Schon 2020 wurde Schutzkleidung nach neustem Stand der Technik bestellt. Die letzte Lieferung soll nun erfolgen. Dazu wurden die alten Helme durch neue ersetzt. Auch in neue Fahrzeuge wurde und wird investiert, so bekamen die Löschgruppe Heide und der Löschzug Thierseifen neue Löschgruppenfahrzeuge. Weitere Anschaffungen sind in der Haushaltsplanung vorgesehen.

 

Bewegung gibt es weiter bei den Gerätehäusern Thierseifen, Geilenkausen und Heide. Der Baustart für das neue Gebäude für den Löschzug Thierseifen ist im Frühjahr nächsten Jahres. Die Planung für das Gerätehaus Heide sei ebenfalls für 2023 vorgesehen. Noch etwas länger warten muss das Gerätehaus Geilenkausen, es soll aber ebenso zeitnah geplant und gebaut werden.

 

 

Moderne Ausrüstung und Arbeitsbedingungen seien Motivation für alle Einsatzkräfte. „Aber hat dies etwas mit direkter Wertschätzung jedes Einzelnen zu tun? Wir glauben: nein!“, so der Wehrchef. Hier müssten Instrumente gefunden werden, die direkt an die Kameradinnen und Kameraden adressiert seien. „Insbesondere die jetzige Situation in Form von steigenden Energie- und Kraftstoffkosten für jede Kameradin und jeden Kameraden sollte hierbei Berücksichtigung finden.“ Den Einsatzkräften dürften keine Nachteile durch ihren Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr entstehen.

 

Der Ausbau der Personalstärke (Es fehlen rund 100 Einsatzkräfte, OA berichtete) ist ein Mittelpunkt bei der Umsetzung der Maßnahmen des Brandschutzbedarfsplans. Dieser wurde in den vergangenen zwei Jahren erstellt und Anfang 2022 vorgestellt. Da 90 Prozent des Nachwuchses aus der Jugendfeuerwehr rekrutiert werde, müsse die Jugendarbeit weiter unterstützt und gefördert werden. Insgesamt müsse also die Attraktivität des Ehrenamts „Freiwillige Feuerwehr“ gesteigert werden. „Nur so werden wir Menschen für die Feuerwehr begeistern können.“ Dabei setzt Wendeler auch auf die gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung und dem Rat der Stadt Waldbröl. „Wir schaffen das nur gemeinsam.“

 

Während der Jahresdienstbesprechung zugegen waren auch Bürgermeisterin Larissa Weber und Kreisbrandmeister Wilfried Fischer, die Grußworte an die Anwesenden richteten.

 

 

Ehrungen

 

60 Jahre Mitgliedschaft:

Reinhard Wirths und Lothar Ott

 

50 Jahre:

Klaus Knieper (Ehrung des Landes NRW)

Helmut Dresbach, Werner Roth, Ulrich Simon und Heribert Wagener (Ehrung VDF)

 

35 Jahre:

Thomas Mettner und Jochen Vogel

 

25 Jahre:

Eckhard Gran, Daniel Jakobi, Christoph Mach und Björn Priebe

 

Ehrennadel Jugendfeuerwehr:

Daniel Funke (Bronze) und Ricarda Wehling (Silber)

 

Beförderungen

 

Zur Feuerwehrfrau-Anwärterin / zum Feuerwehrmann-Anwärter:

Nina Behnke, Michelle Pütz, Hannah Starke, Daniel Propach und Thomas Seibel

 

Übernahme aus der Jugendfeuerwehr:

Julian Alexander Lenz, Joost Mathyssen und Max Mockenhaupt

 

Zur Feuerwehrfrau / zum Feuerwehrmann:

Lisa Rühl, Lutz Peter Altendorf, Joel Bourbones, Jonathan Feldmann, Milo Koebnick, Samuel Andrés Nunez, Michael Pitsch, Daniel Simon und Jonas Wagener

 

Zur Unterbrandmeisterin / zum Unterbrandmeister:

Melina Heiden, Marco Esser, Jonas Kramer, Philip Kramer, Jan-Hendrik Mach und Felix Monscheuer

 

Weitere Beförderungen:

Bastian Jung (Hauptfeuerwehrmann), Marco Peitgen (Brandmeister), Christoph Mach (Hauptbrandmeister), Daniel Plötz und Thore Benedikt Sommer (beide Brandinspektor), Sebastian Pack (Brandoberinspektor).

 

Ernennungen

 

Tobias Brüggert und Wulf Kurt Bange (stellvertretende Stadtjugendfeuerwehrwarte), Daniel Plötz (Löschzugführer des Löschzuges Waldbröl) und Thore Benedikt Sommer (stellvertretender Löschzugführer des Löschzuges Waldbröl)

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