BLAULICHT
Zum Saisonstart: Kontrollaktion der Polizei
Oberberg - Kreiseweite Geschwindigkeitskontrollen der Polizei - Ein Fahrer doppelt so schnell unterwegs wie erlaubt.
Die oberbergischen Straßen gehören für Motorradfahrer zu den beliebtesten Strecken in der Region. Das macht sich auch in der Unfallstatistik bemerkbar: Die Gefahr während eines Motorradausflugs auf oberbergischen Straßen zu verunglücken, ist fast doppelt so hoch wie im Landesschnitt. Für drei Biker endete ein Unfall im vergangenen Jahr sogar tödlich.
Zurückgegangen sind die Zahlen in den vergangenen Jahren dennoch. Die Polizei führt gerade an den Wochenenden regelmäßig Geschwindigkeitskontrollen durch, um Rasern Einhalt zu gebieten. Seit 2017 sind die Unfälle mit Motorradbeteiligung von 113 auf 72 im vergangenen Jahr zurückgegangen. Zum Saisonstart wurde am Wochenende eine gezielte Kontrollaktion „Netzwerk Kradfahrer“ durchgeführt, um Biker auf die Unfallproblematik aufmerksam zu machen.
Dabei standen laut Polizeisprecher Michael Tietze nicht nur Geschwindigkeitskontrollen im Vordergrund, auch Lautstärkeüberprüfungen der Maschinen mittels eines Schallpegelmessgeräts wurden durchgeführt. Nach Angaben der Polizei seien allerdings die wenigsten Motorräder wirklich zu laut seien.
Während der Kontrollen, die am Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr an mehreren Orten stattfanden, ahndete die Polizei 224 Verstöße, wobei es sich weitgehend um Verwarngelder handelte (202 Verwarngelder, 21 Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen und eine Strafanzeige). Zwei Biker schossen den Vogel allerdings ab.
Während ein 60-jähriger Suzukifahrer aus Wuppertal demnächst Post von der Staatsanwaltschaft bekommen wird, weil keinen Führerschein vorzeigen konnte, erwartet einen Motorradfahrer aus dem Bereich Mettmann ein dreimonatiges Fahrverbot, 700 Euro Bußgeld sowie zwei Punkte in Flensburg, nachdem er auf der L 284 kurz hinter dem Ortsausgang Lindlar-Steinenbrücke mit 150 statt der erlaubten 70 km/h gemessen wurde.
Die meisten Geschwindigkeitsverstöße stellte die Polizei bei Messungen im Bereich Hückeswagen-Scheideweg fest. Hier waren 47 Kräder und 75 Autos zu schnell unterwegs, wobei 105 Verstöße im Verwarnungsgeldbereich lagen (Geschwindigkeitsüberschreitung bis 20 km/h). Zudem kontrollierte die Polizei am Schladernring (Waldbröl) und an der K 19 in Lindlar die Einhaltung der Streckensperrungen für Motorräder – hier kamen jeweils 14 Verwarngelder zusammen. Auch in den benachbarten Kreisen im Märkischen und in Rhein-Sieg wurden flächendeckend Kontrollen durchgeführt.
Bei der Polizei war man mit den Ergebnissen der kreisweiten Kontrollaktion zufrieden: „Mit einer Ausnahme waren die meisten Fahrer vernünftig unterwegs.“ Dabei mache sich auch bemerkbar, dass der neue Bußgeldkatalog deutlich höhere Strafen für Raser vorsieht.
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