ENGELSKIRCHEN

Die unterirdische Schatzkammer am Mühlenberg

ae; 23.11.2019, 11:14 Uhr
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Fotos: Andrea Eischeid (2, Galerie 1-2), Arbeitskreis Kluterthöhle --- Die Riesenhöhle "Windloch" gilt bereits jetzt als die zweitgrößte in Nordrhein-Westfalen.
ENGELSKIRCHEN

Die unterirdische Schatzkammer am Mühlenberg

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ae; 23.11.2019, 11:14 Uhr
Engelskirchen – Am Freitag wurde die spektakuläre Riesenhöhle von Ründeroth in einem Vortrag interessierten Bürgern in der Mensa des Schulzentrums Walbach vorgestellt – Der Publikumsandrang war enorm.

Von Andrea Eischeid

 

Mit so einem großen Interesse an der Riesenhöhle „Windloch“ hatte nun niemand gerechnet. Da es in der Mensa gestern Abend aufgrund der enormen Personenzahl nur noch Stehplätze gab, mussten einige Besucher kehrt machen und gingen wieder nach Hause. Nicht ohne das Wissen der spontanen Ankündigung von Engelskirchens Bürgermeister Dr. Gero Karthaus: „Wir werden im Januar aufgrund des großen Interesses diesen Abend genauso wiederholen.“

 

[Bürgermeister Dr. Gero Karthaus (l.) freute sich über das große Interesse an der Riesenhöhle "Windloch am Mühlenberg". Der Vorsitzende des Arbeitskreises Kluterthöhle, Stefan Voigt, berichtete begeistert über das Innenleben des Mühlenbergs und den grandiosen Entdeckungen.]

 

In seiner Begrüßungsrede brachte der Rathauschef seine Freude über die rege Aufmerksamkeit zum Ausdruck. „Dass wir eine Unterwelt haben, war schon lange bekannt. Dass sie entdeckt wurde, verdanken wir dem Arbeitskreis Kluterthöhle“, betonte Karthaus. Stefan Voigt, Vorsitzender des Arbeitskreises, erzählte von den spannenden Erlebnissen und Entdeckungen der im vergangenen März entdeckten „unterirdischen Schatzkammer“.

 

So haben die Höhlenforscher mittlerweile Gänge von über sechs Kilometern Länge erkundet und ein Ende ist nicht in Sicht. Bereits jetzt darf sich die Jahrhundertentdeckung „Riesenhöhle“ nennen, von denen es in Deutschland weniger als 20 gibt. Das „Windloch am Mühlenberg“ ist die zweitgrößte Höhle in Nordrhein-Westfalen, bisher ist die Atta-Höhle die längste mit 6.670 Metern.

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Begeistert berichtete Voigt in seinem Vortrag vom „Neuland unter unseren Füßen, in einer der dicht besiedeltsten Gegenden Europas“. In der Höhle wurde alles mit Flatterband abgesperrt und nur ein schmaler Pfad betreten, um so wenig wie möglich zu beschädigen. In verschieden großen Räumen, betitelt etwa als „Kristallpalast“, „Palast der Winde“, „Devonpark“ sowie „Schwarzmanngasse“ und „Vordere Korallenstraße“, entdeckten die Höhlenforscher glitzernde Bergkristalle, ein etwa 380 Millionen Jahre altes Riff aus Korallen und Stromatoporen, Tropfsteine, Fossilien und eine Mumie, in Form eines Frosches.

 

Mit seinem kurzweiligen und informativen Vortrag, bei dem Voigt Einblicke per Beamer in die Höhle zeigte, rief er Neugier auf weitere Entdeckungen bei dem Publikum hervor. Anfang Oktober haben die Höhlenforscher die Vermessung wegen der Schonzeit der Fledermäuse unterbrochen. Im Mai geht es weiter und Vogt ist sich sicher: „Dann nehmen wir uns die Atta-Höhle zum Frühstück.“ Öffentlich zugänglich wird das „Windloch“ nicht werden. Trotzdem soll durch den Bau eines multimedialen Besucherzentrums an der Aggertalhöhle für Touristen die Möglichkeit geschaffen werden mit Videos oder VR-Brillen Einblick in die verschlossene Riesenhöhle zu bekommen.

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