ENGELSKIRCHEN
Karthaus-Nachfolger: SPD setzt auf Rösraths Kämmerer
Engelskirchen – Einstimmig wurde Christian Welsch (36) vom SPD-Ortsverband für die anstehende Kommunalwahl nominiert - Er verfügt trotz seines jungen Alters bereits über jahrelange Verwaltungserfahrung.
Von Peter Notbohm
Noch lebt Christian Welsch in Rösrath, das will er allerspätestens im kommenden September ändern. Der 36-Jährige will Engelskirchens neuer Bürgermeister werden. Die Mitgliederversammlung des Ortsverbands der SPD nominierte Welsch am Donnerstagabend einstimmig als Kandidaten für die Kommunalwahl im kommenden Herbst und sieht in ihm den perfekten Nachfolger für Dr. Gero Karthaus (SPD).
Die Entscheidung der Sozialdemokraten ist zumindest dahingehend überraschend, dass es sich bei Welsch nicht um einen Engelskirchener handelt. Der dreifache Familienvater stammt aus Rheinland-Pfalz und ist aktuell als Kämmerer im Rösrather Rathaus angestellt. Trotzdem ist der SPD-Vorsitzende Tobias Blumberg absolut überzeugt von der Lösung. „Er ist genau der richtige Mann für Engelskirchen, ist jung und hat trotzdem eine große Verwaltungserfahrung“, sagte er am Freitag im Rahmen eines Pressetermins.
Es habe viele gute Gespräche mit potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten gegeben, betont Blumberg, am Ende habe aber vieles für den 36-Jährigen gesprochen. Als Riesenvorteil sieht die SPD seine Erfahrung als Kämmerer. Denn in der Verwaltungsspitze im Rathaus wird sich in den nächsten Monaten einiges ändern. Nicht nur Karthaus tritt nicht mehr als Bürgermeister an, auch für den Allgemeinen Vertreter Norbert Hamm ist Ende 2025 Schluss und Anfang 2026 verabschiedet sich zudem Kämmerer Laszlo Kotnyek.
Im Januar 2022 übernahm Welsch nach monatelanger Vakanz die Stelle des Kämmerers in Rösrath und brachte innerhalb kürzester Zeit den Haushalt ein. Ab 2023 musste er zusätzlich für ein Jahr die Aufgaben des erkrankten Ersten Beigeordneten übernehmen. Dazu ist er nebenberuflich Geschäftsführer der Schloss GgmbH Eulenbroich und war von 2017 bis 2022 zudem als Dozent für Auszubildende und Anwärter im kommunalen Bereich tätig. Auch im Sport engagiert er sich aktiv und ehrenamtlich in der Vereinsarbeit.
[Im Rahmen eines Pressetermins stellte Engelskirchens SPD ihren Bürgermeisterkandidaten im alten Rathaus in Ründeroth vor.]
Auch Engelskirchens stellvertretende Bürgermeisterin Dawn Stiefelhagen (SPD) sieht kein Hindernis darin, dass Welsch nicht aus der Gemeinde kommt: „Auch ich bin vor 50 Jahren hierhergezogen. Man kann Engelskirchener werden und Engelskirchen ist aufgeschlossen. Außerdem bringt er so viel mit an Fachwissen.“ Ähnlich sieht es Monika Güdelhöfer: „Er hat keinen Stallgeruch, bringt andere Perspektiven mit und ist jemand, der sich neu vernetzen wird.“
Welsch sieht sich selbst als Gestalter und Umsetzer und lobt die Arbeit seines Vorgängers, dessen „hervorragende Arbeit“ er fortsetzen will. „In Engelskirchen kann man noch gestalten und nicht nur verwalten und Mängel beseitigen.“ Als junger Familienvater seien ihm auch die Themen Kita- und Schulplätze ein Anliegen. Stärken will er auch das Ehrenamt, weil das Gemeindeleben davon lebe. Einen Umzug in die Gemeinde bezeichnet er als unabdingbar: „Auch in Rösrath kannte ich niemanden, bin aber jemand, der das Gemeindeleben aktiv mitgestaltet.“ Bis zur Kommunalwahl wird er Kämmerer bleiben, für den Wahlkampf habe er genug Überstunden angesammelt, sagt er augenzwinkernd.
In Engelskirchen ist aus seiner Sicht derzeit viel in Bewegung. Neben den Plänen für das Höhlenerlebniszentrum, das er als „riesigen Gewinn“ für die Gemeinde bezeichnet, auch das neue Feuerwehrgerätehaus und die anstehenden Diskussionen über Windenergie. „Es gibt viele Projekte, wo wir gestalten wollen“, sagt Welsch. Wolfgang Brelöhr ergänzt, dass der SPD-Kandidat auch schon einen Einblick in den Haushalt bekommen habe: „Wir werden das laufende Haushaltsjahr besser abschließen als erwartet und müssen nicht die Haushaltsrücklage angreifen. Das ist eine sehr gute Ausgangslage.“
Über die Sozialen Medien und die noch nicht aktive Homepage www.welsch-fuer-engelskirchen.de will sich Christian Welsch in Kürze auch den Engelskirchener Bürgern näher vorstellen.
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