ENGELSKIRCHEN
Landpartie Engelskirchen als Sahnehäubchen für den Alltag
Engelskirchen - Die Freiluft -und Lifestyle-Messe lockte am Wochenende tausende von Besuchern auf das historische Parkareal rund um die Villa Braunswerth und die ehemalige Textilfabrik Engels.
Von Ute Sommer
EN, GL, SI, OE, BN - oder auch PB und KR - schon ein Blick auf die Auto-Kennzeichen auf den Parkplätzen offenbarte das riesige Einzugsgebiet, aus dem allein an Freitag und Samstag zwischen 8.000 und 9.000 Besucher auf die Engelskirchener Landpartie geströmt waren. Hier präsentierten rund 150 Aussteller extravagante, inspirierende, exklusive und praktische Dinge sowie Add-Ons, die dem Alltag an sich, dem Garten, der Freizeit, dem Heim oder der Küche das sprichwörtliche Sahnehäubchen aufsetzen. Beim Schlendern entlang der attraktiv hergerichteten Verkaufsstände und dem Verkosten von variantenreichen Pestos und Käsesorten hier, von Oliven, getrockneten Früchten und Trüffelfeinkost dort, machten sich südländisches Dolce Vita und Savoir-vivre am Engelskirchener Aggerufer breit.
Nebenbei galt es das außerordentliche Angebot von Design-Outdoor-Möbeln zu sichten, das von Strandkörben und Portable Spas, Hexenholz-Häuschen, Grillkaminen und Gartenskulpturen in allen Formen und Materialien komplettiert werden konnte. Kurios die Artefakte in der Geweih-Bastelei, in der Wildgeweihe in Getränkeregale oder Garderobenhaken umfunktioniert wurden. Auf der Suche nach geeigneten Blumenzwiebeln für das portugiesische Ferienhäuschen wählten Erika und Frisco Almeida aus Nümbrecht farbstarke Calla- und Allium-Zwiebeln aus dem riesigen Pflanzsortiment. „Solch große Auswahl hat man dort unten nicht“, freuten sich beide über die künftige Blütenpracht.
Zum wiederholten Male hatte sich die Waldbrölerin Irmgard Kahlau-Müller auf den Weg zur Landpartie gemacht, wo sie nicht nur die Auszeit vom Alltag genoss, sondern zugleich ein individuelles, mundgeblasenen Vasenunikat erstand, das auf einer Wurzel aus balinesischem Mangrovenholz fußte. „Kunsthandwerklich und kulinarisch variiert das Angebot von Jahr zu Jahr“, lobte sie die Vielfalt.
[Sommerliche Outfits werden durch passenden Schmuck und schillernde Bijouterie akzentuiert.]
Tatsächlich zum ersten Mal als Händler dabei Marion und Nikolaus Reiners mit ihrem Stand „Kuli Hood“. Thematisch und inhaltlich angelehnt an die Figur des Robin Hood, den „Retter der Armen und Beschützer der Enterbten“ kämpft die gemeinnützige UG „Kuli Hood“ mit „kulinarischen Schwertern gegen Altersarmut und Vereinsamung von Frauen“. Dazu sammelt und vertreibt das Paar in Vergessenheit geratene Traditionsrezepte von betagten „Genussbotschafterinnen“, verwendet Teile des Erlöses zum Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit.
Alles andere als „von der Stange“ waren handgemachte Damenmode in strahlend bunten Farben, angefertigte Schuhe und Regenkleidung, Wellnesskissen, Ponchos, Sonnenhüte und Schmuck. Mit seinen hochwertigen Merino-Wollpullovern, Schals und Patchwork-Tweed-Caps, made „Out of Ireland“, repräsentierte Mike Malone mitten bei sommerlichen Temperaturen den unterkühlten Charme der grünen Insel. In einem geschützten Winkel am Ausschank des Weingutes Eberley gönnten sich Bärbel und Ursel aus dem Westerwald eine kurze Verschnaufpause im Marktrummel. „Wir haben die 65 Kilometer lange Anreise aus unserem Heimatort Molzhain gern auf uns genommen, denn der Markt hier ist richtig klasse“, informierte das Duo, das nach eigenen Angaben bereits acht bis zehnmal bei der Landpartie zu Gast war und bereits jede Menge Blumen, Dekohüte, Käse und Pesto mit nach Hause genommen hat.
[Gartenskulpturen gab es in allen Größen, Formen und Materialien.]
Für die dezente, musikalische Hintergrundunterhaltung von Weinliebhabern und Vespernden zeichneten Pianist Norbert Schulte und „Sax Dennis“ verantwortlich, Kids amüsierten sich mit dem Walking Act „Jochen, der Elefant“, staunten über die fantasievoll verkleideten Stelzenläufer des Theaters Oberon oder ließen sich von Ballonkünstler Tobi Twist mit ihren Lieblingstieren beschenken.
Bei Landpartie-Halbzeit zeigte Philipp Bürgers, von der Veranstaltungsagentur Reno Müller hochzufrieden mit der Besucherresonanz. „Der Freitag zählt mit 3.000 Besuchern zu den besucherstärksten Freitagen der Vergangenheit und heute (Samstag) rechnen wir mit 5.000 bis 6.000 Gästen.“ Am morgigen Sonntag ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
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