ENGELSKIRCHEN

Nachhaltigkeit als Erfolgsrezept

krj; 11.08.2024, 12:00 Uhr
Fotos: Martin Szepat --- Stefan Lüdenbach und Sohn Philipp leiten den Hof gemeinsam.
ENGELSKIRCHEN

Nachhaltigkeit als Erfolgsrezept

krj; 11.08.2024, 12:00 Uhr
Engelskirchen - Weihnachtsbaumproduzent Stefan Lüdenbach setzt seit zehn Jahren auf Bio – Initiative feiert zehnjähriges Bestehen auf dem Hof in Vordersteimel.

Von Kathrin Roloff-Jamin

 

In weniger als vier Monaten sind viele Menschen bereits in Adventsstimmung und die Suche nach dem richtigen Weihnachtsbaum beginnt. Soll es ein echter Baum sein? Wenn ja, dann ein ökologisch angebauter? Knapp 30 Millionen Bäume werden jedes Jahr in Deutschland gekauft, jeder dritte davon stammt aus Nordrhein-Westfalen. Wer Wert auf kurze Transportwege und Nachhaltigkeit legt, kann sich auch einen Bioweihnachtsbaum holen und muss dabei nicht mal weit fahren.

 

Auf dem Gelände des biozertifizierten Gartenbaubetriebes von Stefan Lüdenbach in Loope-Vordersteimel wachsen die Bio-Fichten und -Tannen. Lüdenbach ist Mitglied der 2014 gegründeten „Initiative Bioweihnachtsbaum“. Zu diesem bundesweit tätigen Arbeitskreis gehören weitere Anbauer. Am Samstag wurde das Jubiläum mit Mitgliedern, Förderern und Wegbegleitern auf Lüdenbachs Hof gefeiert und Bilanz gezogen. „Es ist schon positiv. Die Nachfrage bei Privatkunden ist hoch und wir sind ab diesem Jahr müllfrei“, erzählt Baumschulmeister Stefan Lüdenbach stolz. Auch die Verpackungen sind aus natürlichen Materialien. „Unsere Netze sind aus Buchenholz, robust und maschinengängig. Sie werden von uns selbst produziert und sind somit 100 Prozent biologisch“, so Dietmar Baumeister von „Naturnetz“ aus Laer.

 

Der biologische Anbau auf der 20 Hektar großen Anbaufläche in Vordersteimel bedeutet aber auch mehr Arbeit bei der Aufzucht der Bäume. „Das Unkraut ist gewachsen. Wir haben jetzt schon so viel gemäht, wie im ganzen letzten Jahr“, so der Bio-Weihnachtsbaum-Produzent aus Engelskirchen. Da Chemie bei der Unkrautbekämpfung nicht eingesetzt werden darf, setzt Lüdenbach hier auch wieder auf eine natürliche Variante. „Unsere Schafe sind unsere Unkrautvernichter. Zwar nicht komplett, dazu ist das Unkraut zu viel, aber unterstützend“.

 

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Zwei Drittel der Bio-Christbäume gehen in den Handel. Dazu gibt es noch zwei Marktstände. Ein Drittel kommt in den Privatverkauf ab Hof. Viele Besucher sind Kölner. „Die Menschen fahren an den Adventswochenenden gern ins Oberbergische Land, weil wir dann auch Glühwein, weihnachtliche Musik und eine Krippenausstellung anbieten“, erzählt Stefan Lüdenbach.

 

[Baumschulmeister Stefan Lüdenbach und seine natürlichen Unkrautvernichter.]

 

Die Mitglieder der „Initiative Bioweihnachtsbaum“ sind überzeugt, dass Bio den Unterschied mache. „Wir sind stolz auf das, was wir in den letzten zehn Jahren erreicht haben“, so Bernd Pirrone vom Arbeitskreis. Der Erfolg basiere auf der aktiven Arbeit der Mitglieder und ihrem Bemühen um den ökologischen Anbau. Das Jubiläum sei eine kleine Würdigung dieser Leistung, heißt es. 17 Mitglieder gehören der Initiative inzwischen an. Der „Bioland“ zertifizierte Hof von Stefan Lüdenbach startet seinen Weihnachtsbaumverkauf eine Woche vor dem ersten Advent. Eine Übersicht über Bio-Weihnachtsbaum-Anbieter gibt es bei Robin Wood.

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