ENGELSKIRCHEN

Partystimmung bei voller Hütte

mg; 11.02.2024, 09:30 Uhr
Bilder: Michael Gauger  --- Nicht nur das Kinderprinzenpaar ließ es bei der Prunksitzung ordentlich knallen.
ENGELSKIRCHEN

Partystimmung bei voller Hütte

mg; 11.02.2024, 09:30 Uhr
Engelskirchen - Über 1.500 Gäste gaben bei der Prunksitzung im Engelskirchener Festzelt Vollgas.

Von Michael Gauger

 

Allmählich biegt die Session 2024 auf die Zielgerade ein. Der Sitzungskarneval in Engelskichen erlebte mit der großen Prunksitzung im Festzelt der Närrischen Oberberger ein stimmungsvolles Finale, das Literat Phillip Söhngen zusammengestellt hatte. Knapp sechs Stunden lang war mit Musik, Rednern und Tanz für jeden etwas dabei. Fazit: Die Bestuhlung des Zeltes war eigentlich unnötig, denn die meiste Zeit wurden die hölzernen Sitzmöbel eh nicht genutzt.


[Sitzungspräsident Daniel Technow überzeugte mit seinen Rednerqualitäten.]

 

Kaum waren die Tore geöffnet, strömte das feierfreudige Volk ins Zelt. „Wir sind komplett ausverkauft“, freute sich der 1. Vorsitzende der KG, Michael Peffeköver. Zum Start zog der Kinderelferrat mit den Pänz der Garde und der Jugendtanzgruppe, den großen Elferrat und das Dreigestirn mit seinem Schmölzchen im Schlepptau, auf die Bühne. Sitzungspräsident Daniel Technow stellte die Tollitäten vor, die sich aber zunächst zurückzogen und dem Nachwuchs den Vortritt ließen. Die jungen Tänzer beider Gruppen gaben je einen Tanz zum Besten, bevor Kinderprinz Ben I. mit Prinzessin Lena die Jecken begeisterte. Wieder auf dem Weg der Besserung befindet sich nach einer Erkrankung Jan Klein von der Jugendtanzgruppe, weshalb er länger aussetzen musste. Unter einem Riesenapplaus des  Publikums überreichten das Kinderprinzenpaar und das Dreigestirn ihm jeweils den Sessionsorden, verbunden mit herzlichen Genesungswünschen.


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Kaum waren die Pänz von der Bühne, standen die Klüngelköpp dort und ließen die Jecken zu ihren bekannten Hits kräftig Mitsingen. Großer Jubel bei der Trommelsession und der später fälligen Zugabe „Jedäuf mit 4711“. Bei Klaus Rupprecht und seinem sprechenden Affen Willi erfuhr man wieder einiges aus dem Privatleben, was zum Teil besser geheim geblieben wäre. Bauchredner Klaus ließ über seine plappernde rechte Hand nämlich so manche Peinlichkeit durchsickern. Der Vorstand schnappte sich danach zwei Besen, entfernte zum zweiten Mal Konfetti, sodass die Schlossgarde freie Bahn hatte. Bühnenkommandant Paul Remmel erklärte, dass man sich gefühlt einmal quer durch die Republik getanzt hätte und sich auf das Finale freue. Nach den Tänzen wurde es zum ersten Mal emotional: Tanzmarie Marie Brombach und ihr Tanzoffizier Felix Baumhof hängen die Tanzstiefel an den Nagel und wurden offiziell verabschiedet.

 

[Jannis und Alex waren aus Leipzig angereist und wissen jetzt, wie eine Karnevalssitzung im Oberbergischen abläuft.]

 

Die Kölner Band "Stadtrand" wird man nicht zum letzten Mal in Engelskirchen erlebt haben, denn ihr bereits zweiter Auftritt wurde erneut frenetisch abgefeiert. Begeistert von der Stimmung zeigte sich auch Frontmann Roman, der augenzwinkernd fragte, was man denn hier so trinken würde. Für 25 Jahre Mitgliedschaft in der KG erhielt der verdutzte „Tuppes vum Land“, Jörg Runge, zuallererst mal eine Auszeichnung. Dann legte der bekannte Reimredner in gewohnter Manier los und band gekonnt immer wieder die Besucher in seinen Vortrag ein.

 

Auch die kölschen Jungs von Kasalla fühlen sich in Engelskirchen mittlerweile sehr wohl. Mit der Choreographie des tanzenden Kinderschmölzchens als Background zur Zugabe „Stadt mit K“ hatte man ein perfektes Bühnenbild, was der Band sehr gefiel. Dazu muss man wissen, das genau jener Song vom Nachwuchs auf „Ort mit E“ umgetextet wurde. Kaum Zeit zu verschnaufen, denn wenn die Mädels vom VfL-Ballett zu Can-Can-Klängen in die Säle stürmen, dann kommt der Zeremonienmeister Marius Söhngen kaum mit. Atemberaubend, was die jungen kreischenden Damen ins Sachen Tanz mit der seit 40 Jahren bestehenden Truppe aufs Parkett zaubern. Trainerin Petra Klee, die Frau der ersten Stunde, durfte sich als Dank einen Strauß Blumen abholen. Mit der wohl größten Polonäse in der Geschichte des Engelskirchener Sitzungskarnevals empfahl sich „Kommando 3“ für einen erneuten Besuch im Oberbergischen. Auch hier wurde lautstark um eine Zugabe gebeten.

 

[Jan Klein durfte sich über die Sessionsorden und Genesungswünsche der KG-Tollitäten, hier Prinz Hans Peter I., freuen.]

Heimspiel und emotionaler Abschied dreier Mitglieder beim Tanzkorps Rot-Weiss, die sich zum letzten Auftritt der Session wieder etwas Besonderes ausgedacht hatten. Nicht nur der Einmarsch klang anders, beim ersten Tanz sah man plötzlich Jungfrau Mirjam als „Tanzmarie“ im Handsitz in der hinteren Reihe. Das Zelt feierte die Aktion, die quirlige Jungfrau ist nun mal für jeden Spaß zu haben. Bis kurz vor dem Auftritt der Truppe war es noch ungewiss, doch schließlich gab es ein Dankeschön von Technow, bei dem ein paar Tränchen auf und vor der Bühne kullerten. Die Mariechen Kristin und Leonie sowie Tanzoffizier Kevin beenden das Tanzen. Das Trio hatte viele Jahre mit „Rut-Wiess“ auf der Bühne gestanden. Aber wie Technow vorab schon sagte: „Einmal Rut-Wiess, immer Rut-Wiess!“


[Bis auf den letzten Platz war das große Festzelt belegt.]

Das Schmölzchen mit Hans Peter I. zum Zweiten, Bauer Holger und Jungfrau Mirjam sorgte mit seinen Sessionsliedern, die unter anderem die Idee, ein Dreigestirn zu stellen, erzählen, für den Ausklang der fast sechsstündigen Veranstaltung. Die passende musikalische Untermalung und die treffsicheren Tuschs lieferte erneut die Hausband „Quartier 06“.

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