FUSSBALL

Nümbrecht feiert Rekord – Wiehl verspielt eine 2:0-Führung

thg; 08.12.2024, 21:05 Uhr
Fotos: Thomas Giesen --- Der FV Wiehl geht gegen den 1. FC Spich mit 2:0 in Führung, verliert dann aber den Faden und trennt sich unentschieden.
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Nümbrecht feiert Rekord – Wiehl verspielt eine 2:0-Führung

thg; 08.12.2024, 21:05 Uhr
Oberberg – Der SSV Homburg-Nümbrecht besiegt Aufsteiger Brauweiler und stellt einen neuen Hinrundenrekord auf – Der FV Wiehl führt gegen den 1. FC Spich schon 2:0, gibt den Sieg aber noch aus der Hand - Die Sparkasse Gummersbach präsentiert die Landesliga (AKTUALISIERT).

Von Thomas Giesen

 

FV Wiehl – 1. FC Spich 2:2 (0:0).

 

Die Wiehler waren eigentlich schon auf der Siegerstraße. 2:0 führte die Elf von Trainer Sascha Mühlmann, gab den Vorsprung aber noch aus der Hand. Das angepeilte Hinrundenziel von 20 Punkten wurde somit um einen Zähler verpasst. „Der eine Punkt ist mir egal. Ich gehe jedenfalls lieber mit einem Unentschieden als mit einer Niederlage in die Winterpause“, hakte Mühlmann das letzte Spiel des Jahres ab.

 

Dass sich die Wiehler viel vorgenommen hatten, sah man ab der ersten Minute. Mit maximal hohem Pressing, häufig schon am Strafraum der Gäste, versuchten die Hausherren Ballverluste zu provozieren. Das erste Ausrufezeichen setzte Nico Allerdings, der nach einem Pass von Alexander Marks von halblinks aus rund 16 Metern Spichs Torwart Dennis Pastoors prüfte (7.). Gefährlicher wurde es auf der anderen Seite. Wiehls Dogukan Bülbül verlor den Ball in der Vorwärtsbewegung, Spich konterte über Jonas Degenhart, der den Ball auf den völlig freistehenden Tim Klein querlegte. Der brauchte eigentlich nur noch vollenden, doch Wiehls Torwart Matthis Benz entschärfte den Schuss mit einer Monsterparade (11.).

 

[Yannick Zwiebel brachte die Wiehler Fußballer mit zwei Toren komfortabel in Führung.]

 

Die Hausherren zeigten sich von der Schrecksekunde unbeeindruckt, liefen weiterhin hoch an und kamen zu Chancen. Nico Allerdings schlug eine flache Flanke ins Strafraumzentrum, wo Alexander Marks die Fußspitze hinhielt, doch im letzten Moment noch abgeblockt wurde (30.). Vier Minuten später setzte sich Collins Ihekaire auf der linken Außenbahn durch, zog in die Mitte und schloss ab. Den abgefälschten Schuss bekam Marks am langen Pfosten nicht kontrolliert und verzog (34.). In Minute 36 war es erneut Allerdings mit einer Flanke auf Florian Liebelt, dessen Kopfball zur leichten Beute für Schlussmann Pastoors wurde.

 

Kurz vor der Pause kamen aber auch die Gäste noch einmal zum Zug. Spichs Spielgestalter Lukas Püttmann hatte sich bis auf die Grundlinie im Wiehler Sechzehner durchgedribbelt und legte auf Tim Klein ab, der aus sechs Metern an Benz scheiterte (40.). „Spich hat es sehr häufig mit langen Bällen probiert, während wir versucht haben, Pressing zu spielen. Aber wir waren zu unkonzentriert im letzten Drittel. Es war alles sehr wild“, war Mühlmann mit dem ersten Durchgang nicht zufrieden. Nach dem Seitenwechsel erwischten die Wiehler jedoch einen Start nach Maß: Yannick Zwiebel besorgte mit einem abgefälschten Schuss aus rund 18 Metern die Wiehler Führung. „Danach hatten wir das Spiel komplett im Griff und hatten gute Ballstafetten“, meinte Mühlmann, dessen Elf gleich den nächsten Treffer nachlegte. Erneut war es Yannick Zwiebel, der nach Vorarbeit von Florian Liebelt den Ball zum 2:0 ins lange Eck schlenzte.

 

[Florian Liebelt bereitete den 2:0-Führungstreffer für den FV Wiehl vor.]

 

Nur drei Minuten später hatte Collins Ihekaire die Großchance, mit dem 3:0 alles klar zu machen, schoss im Eins-gegen-Eins-Duell aber Schlussmann Pastoors an. Und plötzlich lief bei den Wiehlern nicht mehr viel zusammen. „Mit dem 3:0 hätten wir dem Gegner den Stecker gezogen. Aber wir haben völlig den Faden verloren, hatten sehr schlechte zehn Minuten und Spich hat alles nach vorne geworfen“, erklärte Mühlmann. Mit einem Doppelschlag von Richy Massek und Tim Klein hatten die Gäste das Spiel wieder ausgeglichen und in der hektischen Schlussphase sogar die Chance auf den Siegtreffer. Auf der anderen Seite verpasste der eingewechselte Jeremy Kuck in der Nachspielzeit eine Flanke nur um Haaresbreite.

 

Tore

1:0 Yannick Zwiebel (47.), 2:0 Yannick Zwiebel (57.), 2:1 Richy Massek (63.), 2:2 Tim Klein (69.).

 

FV Wiehl

Matthis Benz; Gino Lanfranco (54. René Gailowitz), Kevin Derksen, Bastian Schwarz, Dogukan Bülbül (82. Yekcan Yildirim), Yannick Zwiebel (75. Mert Akbas), Vinzent Stoffel, Nico Allerdings (61. Emin Yagci), Alexander Marks (90.+1 Jeremy Kuck), Collins Ihekaire, Florian Liebelt.

 

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SSV Homburg-Nümbrecht – Grün-Weiß Brauweiler 4:2 (1:1).

 

Die Nümbrechter haben einen neuen Rekord aufgestellt. Noch nie holte die Truppe von Trainer Torsten Reisewitz zu Landesligazeiten 34 Punkte in der Hinrunde. Zur Tabellenführung reicht das allerdings nicht. Nach einigen Wochen auf dem Platz an der Sonne musste der SSV den Spitzenplatz wieder dem Konkurrenten Bornheim überlassen, der am vergangenen Donnerstag sein Nachholspiel gegen die DJK Südwest Köln gewann und sich auch heute gegen den Aufsteiger FV Bad Honnef keine Blöße gab.

 

[Wiehls Bastian Schwarz gewinnt das Kopfballduell nach einer Spicher Ecke.]

 

Beinahe wäre aber auch aus dem neuen Rekordergebnis nichts geworden. Zwischenzeitlich wackelten die Gastgeber nämlich ein wenig, bogen die Partie nach Rückstand in der Schlussphase aber noch um. „Wenn wir zur Halbzeit schon 3:0 führen, ist alles gut“, meinte Reisewitz, dessen Elf von Beginn an die Zügel in die Hand nahm und schnell zu Torchancen kam. Keine vier Minuten waren gespielt, als Ricardo Bauerfeind aus rund fünf Meter Entfernung abschloss, den Ball aber nicht richtig traf und ihn in Richtung Seitenaus beförderte. Die Hausherren drängten weiter auf den Führungstreffer und machten über die Außenbahnen Druck. Zweimal spielten Kilian Seinsche und Felix Klein einen Doppelpass miteinander, ehe Niklas Clemens die anschließende Flanke am zweiten Pfosten über die Torlinie drückte - 1:0.

 

Der Gastgeber hatte nun alles im Griff und versuchte nachzulegen. Gleich zweimal scheiterte aber Dean-Robin Paes im Eins-gegen-Eins-Duell an Brauweilers Torwart Gerrit Heinisch, Robin Brummenbaum kam nach Vorarbeit von Kilian Seinsche ebenfalls nicht am Keeper vorbei. Der Chancenwucher wurde gnadenlos bestraft. Offenbar schon mit den Köpfen in der Pause, leistete sich der SSV einen folgenschweren Fehlpass im Aufbauspiel. Brauweilers Nick Brisevac scheiterte zunächst an Nümbrechts Torwart Matteo Tessarolo, schob den Abpraller zum Ausgleich doch noch in die Maschen.

 

Die Gäste hatten nun Lunte gerochen und setzten nach dem Seitenwechsel gleich nach. Die erste gefährliche Szene gehörte aber den Nümbrechtern. Nach einer Flanke von Felix Klein köpfte Robin Brummenbaum den Ball nur hauchdünn neben das Gehäuse (46.). Die nächste Viertelstunde gehörte dann den Gästen. „Der Gegner hat höher verteidigt und wir haben nicht die Ruhe bewahrt“, meinte Reisewitz, der das Unheil kommen sah. Ein tiefer Ball des Gegners reichte, um die Nümbrechter Abwehr auszuhebeln, Felix Adamietz schaffte es auf der rechten Abwehrseite nicht, den Ball zu klären und Luis Dedecke-Beuttner köpfte die anschließende Flanke zum 2:1 ins Tor. „Da war ich schon der Verzweiflung nahe und sah unsere Felle wegschwimmen. Was die Jungs dann aber gemacht haben, war eine pure Energieleistung“, lobte Reisewitz seine Mannschaft für die Reaktion.

 

Ein verwandelter Handelfmeter von Robin Brummenbaum (74.) brachte den SSV zurück in die Spur, zwei Minuten später brachte Joscha Trommler, nach Flanke von Felix Klein, die Nümbrechter per sehenswerter Direktabnahme mit 3:2 in Front. Den Schlusspunkt zum 4:2 setzte der überragende Felix Klein mit einem trockenen Schuss ins rechte untere Toreck. „Jetzt freuen wir uns auf das nächste Wochenende und schauen, was wir in der Halle noch zeigen können“, meinte Reisewitz nach dem Sieg.

 

Tore

1:0 Niklas Clemens (25.), 1:1 Nick Brisevac (45.+1), 1:2 Luis Dedecke-Beuttner (52.), 2:2 Robin Brummenbaum (74. Handelfmeter), 3:2 Joscha Trommler (76.), 4:2 Felix Klein (80.).

 

SSV Homburg-Nümbrecht

Matteo Tessarolo; Felix Adamietz, Tom Hillenbach, Moritz Becker, Felix Klein, Ricardo Bauerfeind (60. Joscha Trommler), Niklas Goße (68. Marvin Hennecken), Niklas Clemens, Kilian Seinsche (68. Felix Sievers), Dean-Robin Paes (60. Dennis Kania), Robin Brummenbaum (80. Julian Schwarz).

 

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