FUSSBALL

„Das war alles eine Wahnsinnsarbeit“

lo; 14.07.2024, 09:15 Uhr
Fotos: Dietmar Scherbaum (Galerie ab Foto 4), Björn Loos --- Thomas Werner (2.v.li.) konnte Jürgen Liehn (Vorsitzender Fußballkreis Berg, v.li.), Heinz-Peter Schröder (Energiewerke Waldbröl), Werner Hülsberg und Achim Krumm (Volksbank Oberberg) begrüßen.
FUSSBALL

„Das war alles eine Wahnsinnsarbeit“

lo; 14.07.2024, 09:15 Uhr
Waldbröl - Der SV Hermesdorf weihte gestern seine modernisierte Sportanlage offiziell ein - Verein dankte Sponsoren, Gönnern und Helfern - Ü60-Einlagespiel rundete die Veranstaltung ab.
Redaktioneller Hinweis: In der ursprünglichen Version des Artikels wurde geschrieben, dass der Ehrenvorsitzende des SV Hermesdorf, Udo Eschmann, verstorben ist. Hier lag eine Falschinformation vor. Der Artikel wurde entsprechend korrigiert. Wir entschuldigen uns für diesen Fehler.  

 

Wer vor gar nicht so langer Zeit die Sportanlage des SV Hermesdorf ansteuerte, der wusste, dass ihn nicht unbedingt ein Schmuckkästchen erwartet. Der alte Ascheplatz war in die Jahre gekommen, auch die Umlagen hatten schon bessere Zeiten gesehen. 2019 ergab sich die Gelegenheit, über das Programm „Moderne Sportstätte 2022“ Mittel für einen Umbau zu erhalten. Eine willkommene Finanzspritze, wobei die 64.000 Euro aus dem Förderpaket des Landes lediglich als Anschubfinanzierung für die umfassende Sanierung dienten. Der Verein musste Kredite aufnehmen. Darüber hinaus wurden diverse Maßnahmen in Eigenleistung gestemmt. Weitere 35.000 Euro brachte ein symbolischer Quadratmeterverkauf ein.

 

[Thomas Werner stellte das Projekt vor.]

 

Den Werdegang des Projekts stellte Thomas Werner, als Kassierer Mitglied des Vorstands und eine der Triebfedern beim Umbau, im Rahmen der offiziellen Einweihung am Samstag vor. Gespielt wird auf dem neuen Platz bereits seit dem vergangenen Jahr. Nun wollten sich die Verantwortlichen bei allen Gönnern, Sponsoren und Helfern bedanken. Schade für Werner und Co.: Die Resonanz auf die Einladung zu dem kleinen Festakt war schwach. Nur wenige Gäste fanden sich ein, was vermutlich den Ferien und der Urlaubszeit geschuldet war.

 

Überlegungen, einen Kunstrasen zu bauen, waren seinerzeit schnell verworfen worden. Die Kosten von 350.000 bis 400.000 Euro wären nicht stemmbar gewesen, erklärte Werner. So entschied man sich für die Rasenvariante. Unter der Oberfläche ist modernste Technik verbaut. Eine Bewässerungsanlage steht zur Verfügung, Feuchtigkeitssensoren messen, ob der Rasen zu trocken ist.

 

Damit nicht genug: Oberhalb des Spielfelds entstand eine mit Glas überdachte Tribüne, die nach dem Ehrenvorsitzenden Udo Eschmann benannt ist. Die markanten orangefarbenen Sitzschalen erstand der Verein für einen günstigen Preis. Sie stammen aus einer Sporthalle in Düsseldorf und wurden dort nicht mehr gebraucht. Der SVH kaufte 160 Sitze. 60 kamen auf die Tribüne, die übrigen veräußerte man nach Süddeutschland weiter.    

 

Einlagespiel

 

Abgerundet wurde der Tag mit einem Einlagespiel der Ü60-Kreisauswahlen Berg und Siegen-Wittgenstein. In einer kurzweiligen Partie hatten die Akteure aus Südwestfalen das bessere Ende für sich und siegten nach 2x35 Minuten mit 2:0. Sehenswert war der zweite Treffer durch Wolfgang Freund, der den Ball aus rund 20 Metern Torentfernung in den Winkel schlenzte. Ilhan Tokac, früher als Spieler beim SV Hermesdorf aktiv, fungierte als Schiedsrichter.

 

Die bergischen Kicker werden von Jürgen Liehn betreut. Der Vorsitzende des Fußballkreises Berg bedankte sich für die Einladung und gratulierte dem Verein zum Umbau. „Ein großes Lob und ein Dankeschön an den Vorstand. Man kann sehen, dass der SV Hermesdorf etwas auf die Beine stellen kann. Hier ist eine tolle Anlage entstanden“, sagte Liehn, der als Gastgeschenk einen WM-Fußball „mit Gewinngarantie“ mitgebracht hatte. Auch die C- und Junioren des SVH zeigten den Gästen ihr Können.

 

 

Kader Berg

Dieter Heiden (SSV Homburg-Nümbrecht), Hermann-Josef Geisler (FV Wiehl), Frank Baxmeier (TuS Reichshof), Meik Brinkmann (1. FC Gummersbach), Manfred Funk (SV Bergisch Gladbach 09), Georg Gillmeister (TuS Elsenroth), Werner Heissner (TSV Ründeroth), Leo Geusa, Artur Hettich (1. FC Gummersbach), Holger Jungjohann (RS 19 Waldbröl), Rolf Klein (SV Thier), Michael Kolodziej (RS 19 Waldbröl), Giacomo Lardani (1. FC Gummersbach), Jürgen Liehn (SG Agathaberg), (TSV Ründeroth), Herbert Selent (TuS Reichshof), Günter Wasserfuhr (Blau-Weiß Biesfeld), Udo Wasserfuhr (DJK Wipperfeld)

 

Kader Siegen-Wittgenstein

Dirk Beitzel (TuS Erndtebrück), Armin Bieber (SV Kredenbach-Müsen), Lothar Blecher (FC Hilchenbach), Markus Croonenbroeck (SV Kredenbach-Müsen), Heinz-Bernd Freund (TSV Siegen), Wolfgang Freund (TSV Siegen), Jürgen Fick, Andreas Hartmann (Sportfreunde Obersdorf-Rödgen), Hamid Kermani (TSV Weißtal), Leo Kölsch (TuS Volkholz), Dirk Kuhring (FC Hilchenbach), Jürgen Kuhring (FC Hilchenbach), Uwe Fuhrmann, Rainer Nohn (Sportfreunde Edertal), Matthias Rumsch (SV Bürbach), Irenius Smolinski (TSV Weißtal), Eberhard Wüst (TSV Siegen)

 

Bei den einzelnen Maßnahmen halfen viele Firmen unbürokratisch und vereinsfreundlich mit. Die Energiewerke Waldbröl stifteten dem SV Hermesdorf die Geräte für einen Kinderspielplatz, der sich neben der Tribüne befindet, zur Versorgung der Bewässerungsanlage wurde kurzerhand ein Brunnen in den Berg gebaut und während der Corona-Pandemie sanierten die Mitglieder noch die Umkleidekabinen. „Das war alles eine Wahnsinnsarbeit“, so Werner, der in seiner Rede drei Unterstützern für deren außergewöhnliches Engagement besonders dankte: Werner und Jens Hülsberg sowie dem Vorsitzenden Waldemar Schlapak.  

 

[Über eine überdachte Tribüne verfügen die Hermesdorfer auch.]

 

Alle Beteiligten sind froh ist, dass der Sportplatz in neuem Glanz erstrahlt und der Klub trotz der Investitionen finanziell auf sicheren Füßen steht. Dass ein Naturrasen pflegeintensiver als künstliches Grün oder Asche ist, hat der Vorstand in Kauf genommen. Zumindest in den trockenen Monaten sieht der Rasen aus wie ein Teppich. Sobald die Witterung zu schlecht wird, muss der Platz geschont werden. Dann ziehen die Seniorenteams zum SV Öttershagen um, mit dem eine Kooperation geschlossen wurde. Die Junioren weichen unterdessen auf das Kunstrasen-Kleinspielfeld neben dem Sportplatz aus, das laut Werner schon bald vergrößert werden soll.

 

Denn der Zulauf ist enorm: Hatte der SV Hermesdorf vor dem Umbau nur eine Juniorenmannschaft, sind es jetzt deren neun mit insgesamt 115 Nachwuchskickern. Lediglich eine B-Jugend konnte in dieser Saison nicht gemeldet werden. Zusätzlich gibt’s zwei Seniorenteams. „Wir sind gut aufgestellt“, so Werner, der mit Stolz auf das Erreichte blickt. „Wir halten den Ball flach, wollen aber trotzdem gucken, dass wir uns weiterentwickeln.“ Das ist mit der modernisierten Sportanlage zweifellos gelungen.

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