FUSSBALL

„Kinder sollen bei mir den Spaß ihres Lebens haben“

pn; 25.02.2020, 15:00 Uhr
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Fotos: FUSSBALLSTARZ.
FUSSBALL

„Kinder sollen bei mir den Spaß ihres Lebens haben“

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pn; 25.02.2020, 15:00 Uhr
Oberberg – Kenny Krause betreibt die Fußballschule FUSSBALLSTARZ und wirbt gemeinsam mit dem FC Play Fair! für Respekt und Toleranz im Fußball.

Von Peter Notbohm

 

Normale leistungsorientierte Fußballschulen gibt es wie Sand am Meer. Fast jeder ambitionierte Verein zwischen der 1. und 3. Liga bietet diese mittlerweile an – meist geleitet von einem ehemaligen Bundesligaprofi. Einen anderen Weg beschreitet Kenny Krause. Der Millionen von Hobbyfußballern bekannte Entertainer aus der TV-Show „Hans Sarpei – Das T steht für Coach“, der seine Wurzeln beim FC Windhagen hat und mittlerweile in Osnabrück lebt, arbeitet mit seiner Fußballschule FUSSBALLSTARZ inzwischen mit dem FC Play Fair! zusammen.

 

[Die Duelle mit Osnabrücks U16-Keeper Yannick Olschewski waren ein Highlight für die Campteilnehmer. Anschließend wetteiferten sie untereinander um die "schönste" Flugparade.]

 

„In meiner Fußballschule geht es nicht um Leistungsdruck. Wir wollen den Kindern Spaß vermitteln und auch etwas fürs Leben mitgeben“, beschreibt der 43-Jährige das Konzept seiner Fußballschule, die deutschlandweit Camps anbietet. Ein Konzept, das nicht nur bei Kindern ankommt, sondern auch perfekt mit den Zielen des FC Fair Play! korrespondiert. Der Verein setzt sich für Integrität im Profifußball und gegen Kommerzialisierung ein. Zu den Schirmherren gehören unter anderem Rainer Calmund, Cem Özdemir, Ex-Fifa-Schiedsrichter Urs Meier, Kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh oder auch der Präsident des VfB Stuttgart Claus Vogt.

 

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Krause kam eher zufällig mit dem Verein in Berührung, kann sich mit dessen Zielen aber vollkommen identifizieren: „Ein Freund von mir aus Hamburg brachte meinen Namen ins Spiel. Ich habe zwar nur Kreisliga A gespielt, aber falle mit meiner authentischen Art wohl genügend auf“, meint der gebürtige Kenianer verschmitzt, der mit seinem Afro-Look, dickem Bauch und auffälliger Brille nicht nur optisch aus der breiten Masse heraussticht, sondern auch sonst ein echter Paradiesvogel ist.

 

[Die angebotenen Übungen sollen die Kinder immer auf das Abschlussspiel des Tages vorbereiten.]

 

Warum er so gut bei Kindern ankommt? „Vielleicht weil ich mit ihnen respektvoll umgehe. Kinder merken schnell, ob man Bock auf etwas hat. Das ist Magie zwischen uns“, antwortet Krause auf diese Frage. Denn Fairness und Respekt gehören zu den Grundtugenden, die der Influencer während der Fußballcamps neben dem Sportlichen näherbringt. „Ich möchte Werte fürs Leben mitgeben. Denn Gewalt gegenüber Schiedsrichtern, Rassismus und Unsportlichkeiten – das sind alles Probleme, die irgendwoher kommen.“ Meckert beispielsweise ein Campteilnehmer über einen ausbleibenden Pfiff, lässt Krause ihn selbst einmal an die Pfeife und baut auf diese Weise Verständnis auf: „Wenn die Kinder selbst merken, wie schwierig diese Aufgabe ist, entwickelt sich ein ganz anderes Gefühl für diesen Job.“ Auch, dass kein Spiel ohne Schiedsrichter stattfinden kann, versucht er ihnen auf diesem Weg beizubringen.

 

Aber auch sportlich muss sich FUSSBALLSTARZ nicht hinter der großen Konkurrenz verstecken und ist gerade im Raum Niedersachsen mittlerweile vielen Fußballvereinen ein echter Begriff. Unterstützung erhält die Fußballschule dabei auch vom VfL Osnabrück, der gerne Vertreter, wie Vereinslegende Addy-Waku Menga, den Vizepräsidenten oder einen Nachwuchstorhüter zu den Camps schickt. Dabei vermittelt der A-Lizenzinhaber natürlich Grundübungen wie Passen, Schießen und Dribbeln, geht gleichzeitig aber auch neue Wege, schließlich soll das Training altersgerecht jeden der sechs- bis zwölfjährigen Teilnehmer abholen. „Selbstverständlich könnten wir den ganzen Tag nur Fußball spielen, da würden sich die körperlichen Unterschiede aber schnell auswirken. Unsere Challenge-Days sind fairer und kommen deutlich besser an.“

 

["Alles tanzt nach meiner Pfeife." Wenn Kenny Anweisungen gibt, hören die Kinder gespannt zu.]

 

Ein Lächeln ins Gesicht bekommt Krause regelmäßig gezaubert, wenn er das Verhalten der Kids sieht. Wenn sich die Kinder abklatschen, auch einmal über das schöne Tor des Gegners jubeln oder sich gegenseitig einfach nur aufhelfen, geht ihm das Herz auf, „denn dann haben mein Team und ich alles richtig gemacht, schließlich tun wir alles dafür, dass Kinder bei uns den Spaß ihres Lebens haben.“ Dazu gehören übrigens auch Kinder mit Inklusionshintergrund und Flüchtlinge, denen mittels Sponsoren die Teilnahme ebenfalls ermöglicht wird. „Dabei achte ich sehr genau darauf, dass wir nicht nur irgendwen einladen, sondern treffe mich mit den Familien auch vorher. Schließlich wollen wir die zur Verfügung gestellten Gelder auch sinnvoll einsetzen.“

 

Bei Krause gibt es auch nie gute oder schlechte Spieler, „sondern nur solche, die schon etwas besser sind und jene, die noch ein wenig dazulernen müssen.“ Der gelebte Teamgedanke steht dabei über allem: In keiner der Challenges gibt es einen Letzten, sondern immer nur knapp gescheiterte oder noch besser ein Unentschieden - egal wie deutlich die Ergebnisse auch sein mögen. Eine weitere Besonderheit ist die weiße Karte, die an jedem Camptag verliehen wird. Diese steht für besonders faires Verhalten auf dem Trainingsplatz. „So entstehen dann auch Freundschaften zwischen den Kindern und das ist mir 100 Mal wichtiger als ihnen die perfekte Schusstechnik gezeigt zu haben.“

 

[Der Spaß steht bei FUSSBALLSTARZ immer im Vordergrund.]

 

Dinge, die der Influencer, der auch Hans Sarpei und Peter Neururer gerne mit kleinen Videobotschaften an die Kids ins Boot holt, auch in seiner oberbergischen Heimat fördern möchte und hofft mit einem hiesigen Verein schon bald auch hier ein Camp anbieten zu können. „Ich bin immer noch der Junge vom FC Windhagen und ich denke dieses Paket, das wir anbieten, hat es in Deutschland in dieser Form noch nicht gegeben.“

KOMMENTARE

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Tolles Projekt, hoffentlich gibt es viele Nachahmer. Sehr schön zu sehen, dass es von einem Gummersbacher geleitet wird. Wird es so etwas auch im Oberbergischen Raum geben?

Maria Gessel, 26.02.2020, 10:50 Uhr
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