FUSSBALL

"Das Wort ‚Aufstieg‘ gehört nicht zu unserem Vokabular"

lo; 11.12.2021, 08:00 Uhr
Foto: Michael Kleinjung.
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"Das Wort ‚Aufstieg‘ gehört nicht zu unserem Vokabular"

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lo; 11.12.2021, 08:00 Uhr
Wiehl – Der FV Wiehl hat sich in der Landesliga völlig überraschend die Herbstmeisterschaft gesichert - OA sprach mit dem sportlichen Leiter Ingo Haselbach über die Faktoren für den Höhenflug und die Ziele in der Rückrunde.

Oberberg-Aktuell: Am 31. Juli trat die 1. Mannschaft im Pokalspiel beim B-Ligisten TV Klaswipper an und verlor mit 1:3, jetzt geht der FV Wiehl als Landesliga-Spitzenreiter in die Winterpause. Hand aufs Herz: Haben Sie vor vier Monaten mit einer derartigen Leistungsexplosion gerechnet?  

 

Ingo Haselbach: Ich hätte natürlich nicht gedacht, dass wir eine so überragende Hinrunde hinlegen, zumal mir klar war, dass wir eine gewisse Zeit benötigen, um uns zu finden. Die Sommervorbereitung war grausam. Wir hatten viele Verletzte und Spieler, die aus beruflichen Gründen gefehlt haben. Als die Saison anfing, konnten wir endlich nahezu aus dem Vollen schöpfen. Zu Beginn hatten wir in einigen Spielen wie gegen Lindenthal-Hohenlind oder Endenich Glück, danach haben wir uns in einen Flow gespielt.

 

OA: Während andere Teams immer mal wieder schwächelten, erlebte Wiehl keinen Einbruch und kassierte in der Liga insgesamt nur drei Niederlagen. Haben Sie eine Erklärung dafür, warum der Konkurrenz die Konstanz fehlte?

 

Haselbach: Es steht mir nicht zu, bei anderen Vereinen auf Ursachenforschung zu gehen. Was die Namen und die Erfahrung betrifft, sind viele Gegner weiter als wir. Unser Pluspunkt ist, dass die Spieler eine unheimliche Willenskraft und großen Ehrgeiz zeigen. Wir sprechen zwar häufig von den ‚jungen Wilden‘, aber wir haben eine gute Mischung. Die Älteren wie Dominik Knotte, Waldemar Kilb, Kevin Derksen und Matteo Tessarolo sind ganz wichtig für uns. Sie wissen aber auch, dass sie Gas geben müssen, um von den Jüngeren nicht verdrängt zu werden.   

 

OA: Welchen Anteil besitzt Trainer Wolfgang Martens am derzeitigen Höhenflug?  

 

Haselbach: Er hat ein Händchen dafür, jeden Spieler individuell weiterzuentwickeln, und ist ein Trainerfuchs, der in der Lage ist, auch während eines Spiels Korrekturen vorzunehmen, die der Mannschaft helfen. Die jungen Spieler sind top ausgebildet, müssen nach dem Übergang von der Jugend zu den Senioren in taktischer Hinsicht noch viel lernen. Für diese Aufgabe ist Wolfgang geeignet wie kein zweiter.

 

OA: Welche Faktoren waren noch auschlaggebend für den bisherigen Erfolg?

 

Haselbach: Bei aller Euphorie geht der Verein sehr ruhig mit der Situation um. Der Vorstand arbeitet seriös und hat gute Strukturen geschaffen. Im Funktionsteam sind wir mit Physiotherapeutin Anna Küsters, Vereinsarzt Dr. Carsten Bernemann und Jonathan Meyerhöfer, der sich um den Bereich Aufbau, Reha und Athletik kümmert, hervorragend aufgestellt. Davon profitiert die Mannschaft immens. Co-Trainer Peter Schaubode und Torwarttrainer Sebastian Hofacker halten Wolfgang Martens den Rücken frei und die Zusammenarbeit mit Marek Lesniak als Trainer der A-Jugend und Reservecoach Sascha Mühlmann läuft vorbildlich.           

 

OA: Welche Ziele hat man sich für die Rückrunde gesetzt?  

 

Haselbach: Wir wollen das Maximale an Leistung herausholen und die Tabellenführung so lange wie möglich verteidigen. Realistisch sehe ich uns zwischen Platz vier und sieben. Wir haben eine tolle Hinserie gespielt, aber das Wort ‚Aufstieg‘ gehört nicht zu unserem Vokabular. Das ist Vereinen wie Hohkeppel, Porz oder Schlebusch vorbehalten.

 

OA: Gibt es personelle Veränderungen in der Winterpause? Der eine oder andere Kicker dürfte doch sicherlich Begehrlichkeiten geweckt haben.

 

Haselbach: Ich weiß, dass unsere Jungs angesprochen werden. Aber warum sollte ich in der Winterpause vom Tabellenersten woandershin wechseln? Wir müssen die Spieler mit sportlichen Argumenten überzeugen, bei uns zu bleiben, und ich bin guter Dinge, dass uns das gelingt. Verstärkungen von außerhalb zu holen, ist schwierig. Fidel Delibalta und Niels Smuda sind wie Neuzugänge zu behandeln, weil sie wegen ihrer Verletzungen bislang kaum zum Zug gekommen sind.   

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KOMMENTARE

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Ich finde das die aktuelle Position von Wiehl schon sehr glücklich ist, das Niveau in dieser Liga ist in den letzten Jahren stark gesunken.
Es gibt wenig top teams.
Diese Liga ist aus meiner Sicht für Zuschauer uninteressant.

Erik Schmidt, 12.12.2021, 08:16 Uhr
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