FUSSBALL

"Kapitänsregelung" wird auch in den Amateurklassen eingeführt

lo; 16.07.2024, 12:51 Uhr
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"Kapitänsregelung" wird auch in den Amateurklassen eingeführt

lo; 16.07.2024, 12:51 Uhr
Oberberg - Nach den guten Erfahrungen bei der Europameisterschaft macht der DFB Nägel mit Köpfen - Ab sofort ist es nur noch dem Spielführer erlaubt, sich auf dem Feld mit dem Unparteiischen auszutauschen, ansonsten droht Gelb.

Bei der am Sonntag zu Ende gegangenen Fußball-EM ist sie auf große Zustimmung gestoßen, nun wird sie auch in Deutschland zum Saisonbeginn mit sofortiger Wirkung einheitlich in allen Spielklassen eingeführt: die Anweisung, dass sich nur der Mannschaftskapitän an den Schiedsrichter oder die Schiedsrichterin wenden darf, um eine wichtige Entscheidung erklärt zu bekommen. Die Kapitäne seien zudem dafür verantwortlich, dass ihre Mitspieler die Unparteiischen respektieren, Abstand halten und sie nicht bedrängen. „Ein Spieler, der die Rolle seines Kapitäns ignoriert, beim Referee reklamiert oder sich respektlos verhält, wird verwarnt“, teilte der DFB mit.

 

Es existiert eine Ausnahme: Wenn der Torwart des Teams das Kapitänsamt innehat, wird vor dem Spiel ein Feldspieler bestimmt, der den Schiedsrichter ansprechen kann, falls sich am anderen Ende des Spielfeldes eine strittige Szene ereignet. „Die Unparteiischen werden ihrerseits dazu ermutigt, sich im Dialog mit den Kapitänen auszutauschen, um eine respektvolle Atmosphäre zwischen allen Parteien zu schaffen und eine Vertrauensbasis zu den Spieler*innen aufzubauen“, so der Deutsche Fußballbund weiter.

 

Die Entscheidung, die "Kapitänsregelung" einheitlich im gesamten deutschen Spielbetrieb zu übernehmen, wurde von der DFB Schiri GmbH, dem DFB und der DFL gemeinsam getroffen. Die Regelung gilt entsprechend sowohl in den drei Profiligen der Männer als auch in den Frauen-Bundesligen, sämtlichen Amateurspielklassen, allen Pokalwettbewerben und dem Jugendbereich.

 

Es wird spannend zu beobachten sein, wie die Umsetzung in Amateurligen gelingt. Mit den so genannten Beruhigungspausen wird zur neuen Spielzeit ein weiteres Instrument eingeführt, um eventuelle Emotionen auf dem Sportplatz herunterzukühlen (siehe Bericht). Zweimal pro Partie dürfen die Unparteiischen dieses Mittel anwenden. Beruhigt sich die Situation auch danach nicht, bleibt nur noch der Abbruch des Spiels.

 

Im Übrigen haben DFB Schiri GmbH, dem DFB und der DFL weitere Regelfragen besprochen: So sollen Verstöße gegen die „Sechs-Sekunden-Regel“ – so lange dürfen Torhüter den Ball mit den Händen kontrollieren – sowie falsche Einwürfe konsequenter sanktioniert werden.

 

Zudem werden die Referees aufgefordert, weiterhin entschlossen gegen unsportliches Verhalten jeglicher Art vorzugehen. „Dazu gehören nicht nur Respektlosigkeiten gegenüber den Unparteiischen, sondern beispielsweise auch Spielverzögerungen wie das Ballwegschlagen und -tragen. Auch die konsequente Ahndung gesundheitsgefährdender Foulspiele mit der Roten Karte, wie sie in der vergangenen Saison praktiziert wurde, soll weiterhin erfolgen“, erklärte der DFB.

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