FUSSBALL
"Wenn du in einer Flow-Phase bist..."
Oberberg - Nümbrecht holt bei Angstgegner Oberpleis den ersten Auswärtssieg der Saison - Wiehler Heimmisere setzt sich nach schwacher Vorstellung gegen Mondorf fort - Die Fußball-Landesliga wird präsentiert von der Sparkasse Gummersbach (AKTUALISIERT).
FV Wiehl – TuS Mondorf 1:2 (1:2).
Nichts war’s mit dem ersten Heimsieg für den FV Wiehl, der weiterhin in der Leidenszone des Klassements festsitzt. In einem schwachen Landesliga-Duell unterlag die Mannschaft von Wolfgang Görgens dem bisherigen Tabellennachbarn TuS Mondorf mit 1:2 – und das völlig verdient. „Wir haben wie schon in Nümbrecht die Anfangsphase verschlafen. Dann wird es schwer, ein Spiel zu gewinnen“, konstatierte der Trainer.
Die beiden frühen Schockmomente wären allerdings zu verhindern gewesen: Nachdem die Hausherren die Situation vorher hätten bereinigen können, landete ein abgefälschtes Zuspiel beim Mondorfer Youness Benfariji, der die Kugel im Strafraum mit der Brust annahm und mit dem anschließenden Schuss Matteo Tessarolo überwand. Nur zwei Minuten später musste der Keeper erneut hinter sich greifen. Nach einem unnötig verursachten Freistoß schlug Redwan Abdalla eine scharfe Hereingabe in den Sechszehner, Kilian Lauff lenkte das Spielgerät unhaltbar für Tessarolo ins eigene Netz ab - 0:2.
[René Gailowitz gehörte zu den wenigen Aktivposten.]
Danach bekamen die Zuschauer auf der Eichhardt absolute Magerkost zu sehen. Bei Wiehl lief wenig bis gar nichts zusammen. Die Passquote war verheerend, die Flügelspieler Jack Devern und Patrick Mocan sowie Angreifer Felix Sievers hingen komplett in der Luft. Der Anschlusstreffer fiel aus heiterem Himmel: Die Görgens-Elf konnte das Mittelfeld nach einer Balleroberung erstmals schnell überbrücken, sodass Devern Zeit zum Flanken hatte. Mocan drückte das Leder volley in die Maschen.
Es sollte indes – auf beiden Seiten - für lange Zeit der letzte produktive Vorstoß bleiben. Das fußballerische Niveau bewegte sich auf Sparflamme, Kampf und Krampf bestimmten die Szenerie. Laut Görgens versteifte sich Wiehl zu früh auf lange Bälle, die allesamt wirkungslos verpufften. Derweil ließen die Mondorfer das Heimteam am Leben, weil sie ihre Kontermöglichkeiten leichtfertig vergaben. „Matteo hat uns vor dem frühzeitigen Knockout bewahrt“, sah Görgens einige starke Paraden seines Goalies, der die Pleite jedoch nicht abwenden konnte.
Für die Gastgeber sprangen in der Schlussphase lediglich zwei Chancen zum Lucky Punch heraus: Christoph Schulze-Edinghaus segelte knapp an einer Flanke vorbei und Jack Deverns Versuch landete am Außenpfosten. Görgens zum dürftigen Offensivvortrag: „Wir haben kaum kreative Akzente gesetzt.“
Tore
0:1 Youness Benfariji (9.), 0:2 Killian Lauff (11. Eigentor), 1:2 Patrick Mocan (31. Jack Devern).
FV Wiehl
Matteo Tessarolo; Kevin Derksen, Jeremy Kuck, René Gailowitz, Kilian Lauff, Vinzent Stoffel (81. Eren Kütük), Elham Isakoski, Ervin Novakaj (46. Christoph Schulze-Edinghausen), Jack Devern, Patrick Mocan, Felix Sievers (71. Jan Krieger).
[Gesprächsbedarf bei Wolfgang Görgens und Co-Trainer Mats Bollmann.]
TuS Oberpleis – SSV Homburg-Nümbrecht 0:2 (0:0).
Erster Auswärtsdreier für den SSV Homburg-Nümbrecht und das ausgerechnet gegen einen Kontrahenten, der bekanntlich nicht zu den Lieblingsgegner von Coach Torsten Reisewitz zählt. „Es war ein harter Fight, in den sich die Mannschaft super reingebissen hat. Es hätte auch 0:0 oder 1:1 ausgehen können, aber die Jungs haben den einen Tacken mehr gemacht und sind dafür belohnt worden“, erklärte der Trainer nach einem intensiven Match, in dem die ersatzgeschwächten Gäste - 13 Ausfälle gab’s zu beklagen – zunächst ihre Schwierigkeiten hatten.
[Elham Isakoski (li.) blieb blass.]
„Oberpleis hat uns sehr stark unter Druck gesetzt“, berichtete Reisewitz, der schon nach 31 Minuten wechseln musste. Linksverteidiger Philipp Wirsing war kurzzeitig die Kniescheibe rausgesprungen, er wurde durch Moritz Becker ersetzt. Kurz vor der Pause besaßen die Hausherren ihre dickste Chance, als André Klug Torwart Tom Geßner bereits umkurvt hatte, den Kasten aber aus spitzem Winkel verfehlte.
Nach dem Seitenwechsel konnten die Oberpleiser das Tempo, das sie in der ersten Halbzeit an den Tag gelegt hatten, nicht halten. Nümbrecht postierte sich ein wenig tiefer und schlug nach knapp einer Stunde in Person von Robin Brummenbaum, der einen Pass von Ricardo Bauerfeind per Direktabnahme verwertete, zu. Die Gastgeber antworteten mit Wut im Bauch, doch der SSV, bei dem die A-Jugendlichen Nick und Till Risch in die Bresche sprangen, ließ keine klaren Gelegenheiten zu. Reisewitz: „Es war immer ein Bein dazwischen oder wir haben die vorletzte Aktion verteidigt.“
In der Nachspielzeit warf der TuS alles nach vorne, auch Keeper Sebastian Klein hatte seinen Arbeitsplatz verlassen. Geßner fing eine Ecke ab, schlug einen 70-Meter-Pass auf den durchgestarteten Felix Adamietz, der mit einem Flugkopfball ins verwaiste Tor den Sack zumachte. „Ich bin unglaublich stolz, was die Mannschaft heute als Team geleistet hat. So ein Spiel gewinnst du nur, wenn du in einer Flow-Phase bist“, so Reisewitz. Dieser "Flow" sorgt dafür, dass die Nümbrechter mit nun 14 Zählern auf Rang drei des Tableaus vorgerückt sind, wenngleich die Konkurrenz auf den folgenden Plätzen noch nachziehen kann.
Tore
0:1 Robin Brummenbaum (59. Ricardo Bauerfeind), 0:2 Felix Adamietz (90.+2 Tom Geßner).
SSV Homburg-Nümbrecht
Tom Geßner; Felix Adamietz, Philipp Rüttgers, Jan Luca Krämer, Philipp Wirsing (31. Moritz Becker), Daniel Kappelar, Ricardo Bauerfeind (66. Shogo Aikawa), Julian Opitz, Christian Rüttgers (46. Nick Risch), Julian Birk (76. Till Risch), Robin Brummenbaum (86. Tom Hillenbach).
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