FUSSBALL
Ohne Trainer gegen den Geheimfavoriten
Lindlar – Eintracht Hohkeppel startet mit dem Ziel des sofortigen Wiederaufstiegs in die Saison – Der erste Gegner gehört zu den Geheimfavoriten der Mittelrheinliga.
Von Thomas Giesen
Vorschau Mittelrheinliga (1. Spieltag)
VfL Vichttal – Eintracht Hohkeppel (Sonntag, 15:30 Uhr).
Es fehlt: keiner.
Die Hohkeppeler haben mal wieder turbulente Wochen hinter sich. Der Regionalligaabstieg war abgeschüttelt, die Mannschaft weitgehend neu aufgestellt, da trat der gerade erst installierte Trainer Pablo Gonzalez-Huerta zurück. Zehn Tage vor dem Saisonauftakt standen und stehen die Hohkeppeler aktuell noch ohne Trainer da. Wie schon in der Endphase der vergangenen Regionalligasaison hat Sportdirektor Kevin Theisen die Aufgabe als Interimscoach übernommen und nimmt die Spieler in die Pflicht: „Am Ende des Tages kommt es auf die Mannschaft an. Die Jungs sind alle hochmotiviert und wissen, worum es geht. Wir werden gut aufgestellt sein“, zeigte sich Theisen jüngst aber entspannt zuversichtlich.
Allen Grund dazu lieferte die jüngste Vorstellung in der ersten Runde des Mittelrheinpokals, als die neuformierte Hohkeppeler Mannschaft den Landesligaabsteiger SV Deutz 05 in dessen Stadion mit 9:0 besiegte. Angesichts der Zielsetzung, den direkten Wiederaufstieg in die Regionalliga zu realisieren, ist die Vorgabe für den Saisonauftakt nicht überraschend: „Ich erwarte drei Punkte. Jeder, der da schon mal gespielt hat weiß, was dort für eine Atmosphäre herrscht. Alle müssen brennen. Aber wir haben den stärkeren Kader“, formuliert Theisen eine Kampfansage und bezeichnet den ersten Gastgeber als einer der „Geheimfavoriten“ der Liga.
Die Vichttaler haben sich nach einer äußerst wechselhaften Spielzeit neu aufgestellt. In der Saison 2023/2024 gehörte die Truppe aus Stolberg bis wenige Spieltage noch zum Kreis der Aufstiegsanwärter für die Regionalliga, ehe die Hohkeppeler sich die Meisterschaft sicherten. In die vergangene Saison startete das Team schwach, gehörte über Wochen zum Kandidatenkreis der potenziellen Absteiger und riss das Ruder erst in der Endphase herum. Zur neuen Spielzeit gelang offenbar der Spagat, langjährige Schlüsselspieler an den Verein zu binden und den Kader von extern zu verstärken. So bediente man sich beim FC Teutonia Weiden, holte gleich mehrere Spieler des Ligakonkurrenten und besetzte die nach der Welle der Abgänge frei gewordenen Plätze mit hochkarätigem Personal, ergänzt durch Nachwuchsspieler aus der U19 von Alemannia Aachen. Auffällig bei den Vichttalern ist, dass ein Großteil der Mannschaft für diverse Klubs des Hallenspektakels der „Baller-League“ oder anderer Kleinfeldligen aktiv sind.
„Wir müssen voll konzentriert in das Spiel gehen. Wir wissen, wie es im Fußball ist. Es geht auch um die Tagesform. Aber wir freuen uns, das es losgeht. Das letzte Jahr haben wir vergessen. Abhaken und weiter“, so Theisen. Personalprobleme gibt es zum Saisonauftakt jedenfalls nicht zu beklagen. Theisen kann auf die volle Kapelle zurückgreifen.
