FUSSBALL

Frühschicht zum Vergessen

lo; 15.09.2024, 18:25 Uhr
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Frühschicht zum Vergessen

lo; 15.09.2024, 18:25 Uhr
Oberberg – Schönenbach zeigt die schlechteste Saisonleistung und geht in Hürth mit sieben Gegentreffern unter - Lindlar fehlt nicht viel zur Überraschung - SVE-Reserve kassiert Ausgleich in der Nachspielzeit (AKTUALISIERT).

Jan Wellem Bergisch Gladbach - Eintracht Hohkeppel II 2:2 (1:0).

 

Topspiel stand drauf, Topspiel war drin – am Ende mit einer Punkteteilung, die für die Gäste ärgerlich war. Den späten Ausgleich der Gastgeber bezeichnete SVE-Trainer Wolfgang Martens als irregulär, da Innenverteidiger Til Bauman bei der Entstehung des Tores behindert worden sei. „Für mich ein klares Foul. Wir hätten schon in der ersten Halbzeit einen Foulelfmeter bekommen müssen, als Robin Theisen im Strafraum umgerissen wurde“, war Martens nicht mit allen Entscheidungen des Referees einverstanden.

 

[Fotos: Michael Kleinjung --- Robin Theisen erzielte den Ausgleich für Hohkeppel II.]

 

Auch der Strafstoß, der zum 1:0 für Bergisch Gladbach führte, besaß eine strittige Note. Hendrik Lohmar scherte das wenig. Er markierte das 1:0. Hohkeppel – verstärkt mit Jannes Hoffmann, Janos Löbe und Kaan Karaduman aus dem Kader der Regionalliga-Mannschaft – reagierte auf den Rückstand mit Wut im Bauch. Nachdem Sam Kirschsieper sowie Stefan Fiegen in Durchgang eins am Pfosten gescheitert waren und Salih Tatar im Torwart seinen Meister gefunden hatte, waren die Eintracht-Kicker unmittelbar nach der Pause ungleich erfolgreicher. Robin Theisen besorgte den Ausgleich und kurz darauf zirkelte Hoffmann einen Freistoß in die Torwartecke – Match gedreht.

 

Doch das womöglich entscheidende 1:3 wollte der Martens-Elf gelingen und so kassierte man in der vierten Minute des Zugabenteils das 2:2 durch Ivan Boiaryn. „Das war ein Spiel auf sehr, sehr hohem Niveau. Wenn wir das dritte Tor machen, gehen wir wahrscheinlich als Sieger vom Platz. Der Gegner ist aber bis zum Ende hungrig geblieben“, resümierte Martens das Duell gegen seinen Ex-Klub, der mittlerweile vom früheren Profi Alexander Voigt trainiert wird.          

 

Tore

1:0 Hendrik Lohmar (17. Foulelfmeter), 1:1 Robin Theisen (46.), 1:2 Jannes Hoffmann (49. Freistoß), 2:2 Ivan Boiaryn (90.+4).

 

Eintracht Hohkeppel II

Tom Brauer; Davin Dresbach, Severin Brochhaus, Til Bauman, Robin Theisen, Kaan Karaduman, Jannes Hoffmann (85. Nils Remagen), Janos Löbe, Stefan Fiegen, Sam Kirschsieper, Salih Tatar (71. Leon Dema).

 

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TuS Lindlar – Blau-Weiß Köln 1:3 (0:0).

 

[Henry Wegner ließ Lindlar von einer Überraschung träumen.]

 

Als „bittere Pille“ stufte TuS-Coach Phil Franke die Schlappe gegen den hochgehandelten SC Blau-Weiß Köln ein. Bitter vor allem deshalb, weil die weiterhin stark ersatzgeschwächten Gastgeber nach dem Führungstreffer durch Henry Wegner von einer Überraschung träumen durften, den möglichen Sieg in der Crunchtime aber noch aus der Hand gaben. Die Gäste hatten größere Spielanteile, doch der Neuling wusste ebenfalls Nadelstiche zu setzen. Die Angriffe wurden jedoch nicht konsequent zu Ende gespielt. Auch Keeper Simon Schreiner hatten seinen Anteil, dass es bis weit in die zweite Halbzeit hinein beim 0:0 blieb.

 

Dann war die Kölner Abwehr abermals zu hoch aufgerückt. Wegner startete nach einem Steilpass durch, sprintete am Keeper vorbei und versenkte die Kugel in den Maschen. „Wenn wir das 2:0 machen, gehen wir auf jeden Fall mit etwas Zählbarem vom Platz“, war Franke überzeugt. Doch der erlösende zweite Treffer wollte nicht fallen. Die beste Möglichkeit in dieser Phase vergab Lorenzo Provenzano, der nach Vorarbeit von Tim Lamers am Kasten vorbeischoss. Danach war den Lindlarern anzumerken, dass der hohe läuferische Aufwand seinen Tribut fordert - und die Blau-Weißen schlugen eiskalt zu.

 

Niklas Lohrer leitete die Wende mit dem Ausgleich ein, das 1:2 erzielte Moritz Blumenthal und in der Nachspielzeit unterlief Marius Mukherjee ein Eigentor. „Ein Punkt wäre nicht unverdient gewesen“, sagte Franke. „Die Jungs haben es 75 Minuten richtig gut gemacht. Vom Einsatz her kann ich ihnen keinen Vorwurf machen“, war die Leistung in puncto Mentalität nicht mit dem indiskutablen Auftritt gegen Altenberg in der Vorwoche vergleichbar.       

 

Tore

1:0 Henry Wegner (65.), 1:1 Niklas Lohrer (78.), 1:2 Moritz Blumenthal (89.), 1:3 Marius Mukherjee (90.+1 Eigentor).

 

TuS Lindlar

Simon Schreiner; Gian Luca Wester (76. Niko Schachow), Luca Jansen (83. Justin Ebert), Niklas Grob, Pascal Nguyen, Max Geßner (89. Anton Zeka), Marius Mukherjee, Tim Lamers, Henry Wegner, Marc Bruch, Lorenzo Provenzano (87. Christian Schreiner).

 

 

FC Hürth II - SV Schönenbach 7:3 (3:2).

 

Die Serie des SV Schönenbach ist am frühen Sonntagnachmittag gerissen und die Tabellenführung dahin. Beim Torfestival gegen die Zweitvertretung des FC Hürth steckte die Mannschaft von Raoul Dia nach den drei Siegen zum Auftakt die erste Niederlage ein – und die fiel deftig aus. Sieben Gegentreffer hat der Trainer in seiner Karriere eigenen Angaben zufolge noch nie kassiert. Auf diese Premiere hätte er ohne Zweifel gerne verzichtet. „Das war die schwächste Leistung, die ich von uns in dieser Saison gesehen habe. Das war einfach nur schlecht. Die Einstellung hat nicht gestimmt“, urteilte Dia.

 

[Berkan Durdu gehörte zwar zu den Schönenbacher Torschützen, doch mit der heutigen Defensivleistung war in Hürth nichts zu holen.]

 

Den Schock des Blitz-Rückstands nach 30 Sekunden steckte Schönenbach gut weg: Dannyking Kafunda-Beya sorgte für den schnellen Ausgleich und Julio Molongua markierte die Führung. Doch die Hausherren schlugen postwendend mit dem 2:2 zurück und gingen unmittelbar vor der Pause erneut in Front. Nach dem Seitenwechsel wurde die Hypothek für die Dia-Equipe größer, denn die FCH-Reserve erhöhte durch einen Doppelschlag von Eray Uzunal auf 5:2. Berkan Durdu zeichnete zwar für den kleinen Hoffnungsschimmer zum 5:3 verantwortlich, doch wie schon zuvor hatte Hürth eine Antwort parat und stellte in Person von Abdül-Melik Topuz, dem insgesamt drei Toren gelangen, den Endstand her.  

 

„Wir hatten absolut keinen Zugriff und jeder Fehler ist bestraft worden. Und davon haben wir viele gemacht“, erklärte der Coach, der aber auch dem Gegner ein Lob aussprach. „Gerade die vordere Reihe mit den zwei zentralen Stürmern und den beiden Außenbahnspielern hat viel Tempo und Körperlichkeit reingebracht. Das haben wir nicht verteidigt bekommen.“ Die Pleite gelte es schnellstmöglich abzuhaken. Dass es Rückschläge geben werde, hatte Dia einkalkuliert. „Wir haben noch einen Riesenschritt zu gehen und das war heute zu sehen. Vielleicht war es kein schlechter Zeitpunkt für solch einen ‚Reality Check‘.“        

 

Tore

1:0 Noah Neuhaus (1.), 1:1 Dannyking Kafunda-Beya (4.), 1:2 Julio Molongua (12.), 2:2 Abdül-Melik Topuz (14.), 3:2 Noah Neuhaus (43.), 4:2 Eray Uzunal (53.), 5:2 Eray Uzunal (60.), 5:3 Berkan Durdu (76.), 6:3 Abdül-Melik Topuz (80.), 7:3 Abdül-Melik Topuz (89.).

 

SV Schönenbach

Frederic Löhe; Niels Smuda, Alexander Ulrich (80. Gustav Baum), Burhan Tuncdemir, Astrit Dauti, Marvin Störmann, Elham Isakoski (60. Alexander Hettich), Jordi Scherbaum (71. Cihan Ocak), Dannyking Kafunda-Beya (63. Triantafilos Vlachos), Berkan Durdu, Julio Molongua.

 

Tabelle und Ergebnisse Bezirksliga

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