FUSSBALL

Große Euphorie beim THB: Auf Platz eins in die Winterpause

jlo; 11.12.2025, 17:00 Uhr
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Fotos: Dietmar Scherbaum (1, 2), Michael Kleinjung --- Der TuS Homburg-Bröltal um Coach Nils Labitzke (re.) befindet sich im Höhenflug.
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Große Euphorie beim THB: Auf Platz eins in die Winterpause

jlo; 11.12.2025, 17:00 Uhr
Oberberg - Der TuS Homburg-Bröltal hat sich in der Kreisliga A völlig überraschend den Herbstmeistertitel gesichert - Favoriten TuS Lindlar und VfR Wipperfürth in Lauerstellung.

Von Jürgen Lorenz

 

"Das ist auch für uns völlig überraschend", freut sich THB-Coach Nils Labitzke immer noch tierisch über den Blick auf die Tabelle. Dort thront seine Mannschaft nämlich nach 15 Spieltagen mit 40 Zählern ganz oben an der Spitze. Die eigentlichen Titelfavoriten TuS Lindlar (38 Punkte) und VfR Wipperfürth (35 Punkte/hat am kommenden Sonntag noch ein Nachholspiel in Marienhagen) müssen sich mit der Verfolgerrolle begnügen. Lediglich gegen die direkte Konkurrenz aus Lindlar (1:3) und Wipperfürth (3:3) ließ die Truppe von Labitzke und dem spielenden Co-Trainer Bastian Sellau Punkte liegen. In allen anderen 13 Begegnungen verbuchte der THB die volle Ausbeute.

 

"Die Mannschaft hat weder von uns Trainern noch vom Verein eine Vorgabe erhalten. Die Jungs haben sich einen Platz unter den ersten Sechs als Ziel gesetzt", berichtet Labitzke. "Bisher war das also einfach eine affentittengeile Saison", sucht der Bröltaler Trainer nach dem passenden Superlativ. Trotz aller Euphorie warnt er vor Bruder Leichtfuß. "Denn die Spiele gegen Marienhagen, Bensberg und Waldbröl waren alle sehr knapp. Da sind wir lediglich mit Glück als Sieger vom Platz gegangen", mahnt er.

 

[Torjäger Jan Mortsiefer bejubelt einen der 54 Treffer, die Bröltal im Verlauf der Hinrunde erzielte.]

 

Man lebe derzeit vom Momentum der 2004/2005er-Jahrgänge. "Die Jungs sind in ihrer Entwicklung einen Riesenschritt weiter und beflügeln uns derzeit", schwärmt Labitzke von einer Truppe mit der richtigen Mischung. Markus Wagner ist mit seinen 36 Lenzen der älteste im Kader. „Wir haben einen sehr gut harmonisierenden Mix aus Alt und Jung", betont der Coach.

 

Anders als viele andere Vereine setzt der THB vehement auf den eigenen Nachwuchs. Man profitiere derzeit von der Jugendarbeit in der JSG Homburg, die Bröltal zusammen mit den Nachbarn SSV Homburg-Nümbrecht und TuS Elsenroth bildet. Wagner war vor zweieinhalb Jahren der letzte Neuzugang aus einem anderen Klub. Zudem haben mit Wagner, Oliver Maier und Kevin Seinsche lediglich drei Kicker ihre Wurzeln nicht in Bröltal.

 

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"Das kann man denen aber nicht mehr anmerken", so Labitzke augenzwinkernd. "Die innere Struktur stimmt einfach", schwärmt er von der Geschlossenheit der Mannschaft und spricht von einem verschworenen Haufen. "Die Jungs kennen sich teilweise seit der F-Jugend, sie verzeihen sich untereinander die Fehler und stellen sich immer in den Dienst der Mannschaft", sieht Labitzke hier ein großes Plus bei seiner Mannschaft.

 

Für die Statistiker: Der THB traf bisher durchschnittlich 3,6-mal pro Partie und ist noch in keinem Spiel torlos geblieben. Allerdings haben es die Bröltaler als eines von vier Teams noch nicht geschafft, zu null zu spielen. Die 28 Gegentreffer sind nach dem Geschmack von Labitzke definitiv zu viel. "Aber wir spielen aktuell natürlich auch Harakiri-Fußball. Wenn nichts mehr geht, heißt es oft: Auf die kleinen, schnellen Verrückten spielen", beschreibt er seine wieselflinken Angreifer und ist sich der Gefahr durchaus bewusst. "Wir wollen jedoch weiter so offensiv spielen, auch wenn das für uns immer ein Risiko bedeutet - solange wir vorne so regelmäßig treffen", schränkt Labitzke ein. "Allerdings ist die Mannschaft so getrimmt, dass sämtliche Spieler ohne Ausnahme mit nach hinten arbeiten."

 

[Im Topspiel gegen Wipperfürth erreichte Bröltal mit dem spielenden Co-Trainer Bastian Sellau (Mitte) ein Unentschieden.]

  

In jedem Fall werde man sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen dürfen. "Wir haben uns in manchen Spielen den Hintern nicht genug aufgerissen", müsse man nach Angaben des Trainers weiter kontinuierlich arbeiten müssen. "Wir trainieren schon viel härter als in der Vergangenheit", werde die Winterpause nicht als reine Ruhepause genutzt.

 

In der Halle tritt der Kreisliga A-Primus in diesem Winter nur beim Hallenturnier der Nümbrechter in der nächsten Woche an. Am 5. Januar starten die Bröltaler, aller Voraussicht nach ohne personelle Veränderungen, in die Vorbereitung für die Rückserie. "Und dann werden wir Woche für Woche alles versuchen. Wir wollen auf jeden Fall in der Tabelle oben bleiben", macht Labitzke der Konkurrenz schon einmal eine klare Ansage.

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