FUSSBALL
Die Euphorie der Rückrunde mitnehmen
Wipperfürth - Der TV Klaswipper hat sich auf den letzten Drücker den Verbleib in der Kreisliga A gesichert - Skorupski und Dreiner beerben Wesenberg und Althoff - Mittelfeldplatz als Zielvorgabe.
Von Jürgen Lorenz
Es war ein Tanz auf der Rasierklinge. Erst am letzten Spieltag gelang der Truppe von Trainer Joachim Wesenberg haarscharf der Ligaverbleib. Mit einem fulminanten 9:1-Erfolg gegen den Absteiger FC Bensberg sicherte sich der TVK den zwar erhofften, aber eigentlich nicht mehr realistischen Klassenerhalt. Mit lediglich sieben mickrigen Pünktchen zierte der Aufsteiger zur Saisonhalbzeit das Tabellenende der bergischen Beletage. Wesenberg war aufgrund vieler personeller Rückschläge jede Woche zur Improvisation gezwungen. „Es geht für uns ums nackte Überleben“, gelang es Wesenberg, nach der Winterpause die erforderlichen PS auf den Platz zu bekommen. Mit 22 Zählern aus der Rückrunde konnten der FCB und der SSV Marienheide in einem echten Fotofinish auf die Abstiegsplätze verwiesen werden.
Wesenberg hatten den Vereinsverantwortlichen bereits frühzeitig signalisiert, dass er, unabhängig vom Ausgang, seine Zelte im Wipperfürther Kirchdorf abbrechen werde. Nach der gelungenen Mission fielen die Abschiedsfeierlichkeiten in einem entsprechenden (und angemessenen) Rahmen aus. Auch der spielende Co-Trainer Patrick Althoff verkündete, seine Fußballschuhe an den Nagel hängen zu wollen – er wird den Klub lediglich noch im Notfall als Spieler unterstützen. Der Wipperfürther Martin Skorupski tritt die Nachfolge von Wesenberg an. Der B-Lizenz-Inhaber trainierte zuletzt den A-Ligisten TuS Ennepe aus Halver. Als neuen „Co“ installierte der Verein Thomas Dreiner, der bereits einige Jugendteams des TVK trainiert hatte. „Ich kenne die Jungs alle in- und auswendig“, hatte Dreiner keine Bedenken bezüglich einer langen Kennenlernphase.
[Thomas Dreiner will nicht bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt zittern.]
„Der Verein liegt mir am Herzen und wir gehen im Trainerteam mit viel Vorfreude, aber auch großen Erwartungen in die neue Spielzeit“, gibt sich Dreiner nicht nur mit dem Ziel „Klassenerhalt“ zufrieden und fügt selbst bewusst an: „Wir wollen da spielen, wo wir hingehören und frühzeitig einen Platz im gesicherten Mittelfeld klarmachen.“ Der rechtzeitige Sprung von der Abstiegsklippe in der Vorsaison sei mehr als verdient gewesen, die Zugehörigkeit ins bergische Fußballoberhaus absolut gerechtfertigt. Jetzt gelte es, die Euphorie aus der abgelaufenen Rückrunde mitzunehmen und das neue Trainerteam und die neuen Spieler zu integrieren. Ein Spielsystem werde sich im Laufe der Zeit, auch anhand der Fähigkeiten der Aktiven, herauskristallisieren. „Dann wird sich zeigen, wie wir spielen“, lässt sich Dreiner nicht in die Karten schauen.
Außer den Trainern Joachim Wesenberg und Pat Althoff müssen Marvin Wesenberg (SSV Homburg-Nümbrecht), der erst vor dem Ende der Spielzeit sein Comeback feierte, sowie Marc Grundke und Frederik Schlüter (hören beide auf) ersetzt werden. Julian Köppner und Chris Lißon befinden sich nach schweren Verletzungen noch im Aufbautraining. Neuzugang Tom Skorupski soll mit seiner Bezirksliga-Erfahrung im zentralen offensiven Mittelfeld künftig die Fäden ziehen. Aber auch Luca Papesch, Dominik Jäkel (beide SG Agathaberg U19), Luca Hamböcker (VfR Wipperfürth U19) und Marius Spiller (SG Agathaberg) werden den Kampf um die Plätze in Stammformation anheizen. Die Unterschiedsspieler Pascal Thiemt und Stefan Koslowski halten dem Verein trotz reichlicher Anfragen weiterhin die Treue.
„Das Nonplusultra ist der große mannschaftliche Zusammenhalt“, glaubt Dreiner an eine realistische Chance, in der Liga zu bestehen. Die Aufsteiger aus Rösrath, Marienhagen und Süng kann der Co-Trainer nur schwer einschätzen, ebenso die Wiehler Zweitvertretung. Insgesamt sieht er die Liga ausgeglichener als im Vorjahr. Mit Frielingsdorf, Wipperfürth und Heiligenhaus nennt er allerdings drei Favoriten auf den Aufstieg. „Die spielen schon richtig guten Fußball.“
Zugänge
Tom Skorupski (TuS Ennepe), Luca Papesch, Dominik Jäkel (beide SG Agathaberg U19), Luca Hamböcker (VfR Wipperfürth U19), Marius Spiller (SG Agathaberg).
Abgänge
Marc Grundke, Frederik Schlüter, Patrick Althoff (hören alle auf), Marvin Wesenberg (SSV Homburg-Nümbrecht).
[Der Co-Trainer mit den Neuzugängen.]
Der Kader
Tor
Nils Hembach, Pascal Görg, Patrick Behley.
Abwehr
Jonas Hardenbicker, Florian Jansen, Julian Köppner, Hansi Krzisch, Yannick Schacherer, Justin Schwarz, Nico Steinert
Mittelfeld
Tim Dreiner, Felix Formhals, Marc Grundke, Stefan Koslowski, Chris Lißon, Merlin Noss, Jonas Schacherer, Lukas Schneider, Timo Steinert.
Angriff
Jan Blaß, Roman Halbe, Nico Semeraro, Pascal Thiemt.
Trainer
Martin Skorupski (für Joachim Wesenberg)
Co-Trainer
Thomas Dreiner (für Patrick Althoff)
Sportlicher Leiter
Christian Strombach
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