FUSSBALL

Endlich wieder eine Sommerpause

lo; 30.01.2024, 10:47 Uhr
Fotos: Holger Plum --- Der Vorstand des Fußballkreises um den Vorsitzenden Jürgen Liehn (Mitte) hatte zum Staffeltag eingeladen.
FUSSBALL

Endlich wieder eine Sommerpause

lo; 30.01.2024, 10:47 Uhr
Oberberg - Fußballkreis Berg stellt auf Staffeltag die Planungen für die nächste Saison vor -Startschuss fällt parallel zum Verband am 25. August – Keine Reform des Pokalwettbewerbs – Erfreuliche Entwicklung im Schiedsrichterbereich.

Wer als Amateurfußballer für längere Zeit in den Urlaub fahren möchte, dem steht im Anschluss an die aktuelle Spielzeit ein ausreichend großes Zeitfenster zur Verfügung. Nachdem es wegen der „EM-Saison“ im vergangenen Sommer so gut wie keine Verschnaufpause gegeben hatte, fällt die nächste Unterbrechung üppig aus. Das Finale 2023/24 steigt im Kreis Berg am 12. Mai - auf Verbandsebene wird noch bis Pfingsten gekickt -, der erste Spieltag der nächsten Saison findet, analog zum FVM, am 25. August statt. Tags zuvor soll ein Eröffnungsspiel in der Kreisliga A durchgeführt werden. Dies war, wie der Kreisvorsitzende Jürgen Liehn auf dem Staffeltag in Vilkerath erläuterte, bereits im vorigen Sommer angedacht, wurde aber wegen der späten Veröffentlichung der Spielpläne verworfen.

 

[Gerhard Dittich stellte den Rahmenterminplan vor.]

 

Ende Juli steigen die hiesigen Klubs in den Kreispokal ein, die ersten vier Runden sind wie gehabt vor dem Ligaauftakt eingepreist. Der Spielausschuss um den Vorsitzenden Gerhard Dittich hatte eine Befragung angestoßen, ob eine terminliche Entzerrung des Wettbewerbs gewünscht ist. Das Votum fiel eindeutig aus, wobei laut Dittich lediglich rund die Hälfte aller Vereine antworteten. Etwa drei Viertel sprachen sich dafür aus, alles beim Alten zu belassen. Woanders wurde der Pokal reformiert: So hat der Kreis Köln schon im alten Jahr damit begonnen. Ende Februar findet dort die dritte Runde statt.

 

Der Fahrplan in den Frauen-Kreisligen wird auf einem gesonderten Staffeltag für die Klubs mit weiblichen Teams im Mai oder Juni besprochen. Der Startschuss für den Frauenpokal fällt am 11. August. Einen letzten Versuch unternehmen Dittich und Co. hinsichtlich des Hallenpokals, der im Dezember mangels Interesses abgesagt worden war. Geplante Termine sind der 28. (Frauen) und 29. Dezember (Herren). „Wenn genügend Anmeldungen vorliegen, werden wir es durchziehen“, betonte Dittich.       

 

Termine Spielbetrieb Herren Saison 2024/25

 

Pokal

1. Runde: Sonntag, 28. Juli

2. Runde: Sonntag, 4. August

Achtelfinale: Mittwoch, 7. August

Viertelfinale: Sonntag, 11. August

Halbfinale: Mitte September

Finals: Dienstag, 3. Oktober

 

Meisterschaft

1. Spieltag: Sonntag, 25. August

Letzter Spieltag der Hinrunde: Sonntag, 8. Dezember

Beginn der Rückrunde: Sonntag, 9. März 2025

Letzter Spieltag: Sonntag, 15. Juni 2025

 

Die kompakte Restsaison 2023/24 mit einem Nachholspieltag (27./28./29. Februar) sowie zwei weiteren „Sitzungen“ unter der Woche, damit Ostern und Pfingsten frei bleiben, startet am 18. Februar (Frauen: 3. März). Nach dem letzten Spieltag sind der 19., 22., 26. und 29. Mai für eventuelle Relegationsmatches vorgesehen.

 

Erfreuliche Meldungen von der pfeifenden Zunft: Der Schiedsrichterausschuss verzeichnete einen Zuwachs von 67 Referees, damit sind es insgesamt 221 im Kreis Berg (Stand: 31. Dezember 2023). „Zuletzt hatten wir vor zehn, 15 Jahren so viele“, erklärte Schiri-Chef Cem Sayilgan. Die lokalen Bemühungen und die DFB-Aktion „Jahr der Schiris“ haben augenscheinlich Früchte getragen: So wurde bundesweit erstmals seit zwei Jahrzehnten ein Plus an neuen Spielleitern registriert (6 Prozent), zudem haben Sayilgan zufolge weniger Schiedsrichter ihr Hobby an den Nagel gehängt.   

 

WERBUNG

Er bat allerdings darum, die Zahlen vor Ort differenziert zu betrachten. 30 Prozent der derzeit aktiven Unparteiischen im Kreis sind Novizen, von den 67 Neueinsteigern mehr als die Hälfte Nachwuchsreferees. Nachholbedarf ist weiterhin vorhanden: Circa 50 Prozent der Vereine aus der Kreisliga A und B befinden sich im Schiedsrichter-Untersoll, wie Sayilgan ausführte. Auch deshalb gelte es, weiterhin nach geeigneten Kandidaten Ausschau zu halten. Liehn bewertete die Entwicklung indes positiv. „Was die Gewinnung und den Erhalt von Schiris angeht, sind wir auf einem ganz guten Weg.“

 

Klare Kante gegen Rassismus

 

Zu Beginn der Sitzung ergriff Jürgen Liehn das Wort und äußerte sich mit Verweis auf die aktuellen politischen Vorgänge sowie die DFB-Kampagne „Verein(t) gegen Rassismus“ und die Initiative „Nie wieder!“ im deutschen Fußball:

 

„Ich darf euch alle darum bitten, egal ob die Feinde der Demokratie von rechts oder von links ihren Hass verbreiten und auch auf den Sportplätzen nicht Halt davor machen: Lasst uns alle als Fußballer zusammenstehen und unseren Sport ohne Hass und Hetze ausführen, denn keine Sportart bringt mehr Menschen aus unterschiedlichen Kulturen zusammen. Der Fußball gehört uns allen und das soll auch in Zukunft so bleiben. Und wer jetzt denkt oder auch sagt: ‚Hau ab mit dem Driss, hier geht’s um Fußball‘, dem gebe ich sogar grundsätzlich recht. Aber bitte seid dann so konsequent und sagt es auch den Rassisten, wenn diese ihre Parolen bei uns verbreiten.“       

 

[Nick Herbrig präsentierte die Ergebnisse der Schiri-Umfrage.]

 

Einen interessanten Einblick in das Binnenverhältnis zwischen Vereinen respektive Aktiven und Schiedsrichtern lieferte eine Umfrage unter den Unparteiischen nach dem Ende der vergangenen Saison. Lehrwart Nick Herbrig stellte die Ergebnisse vor. Die 88 Teilnehmenden im Alter zwischen elf und 70 und mehr Jahren bewerteten unter anderem das Verhalten von Verantwortlichen, Spielern und Zuschauern - (von 1=sehr unsportlich über 3=neutral bis 5=sehr fair uns angenehm/alle drei Gruppen erhielten eine Durchschnittsnote von 3,92) -, die technische Ausstattung in den Sportlerheimen und den Zustand der Umkleiden und Sanitäranlagen.

 

Die Quintessenz: Verbesserungspotenzial existiert in mehrerlei Hinsicht. Jeder Vierte wurde im Verlauf der Saison mindestens einmal bedroht oder beleidigt. Körperlich angegangen wurden eigenen Angaben zufolge zwei. Besonders die jüngere Altersgruppe (11 bis 15 Jahre, 2,50), aber auch etwas ältere Semester (31 bis 35 Jahre, 2,00) benoteten beispielsweise das Zuschauerverhalten tendenziell eher schlechter. Immerhin 29 der Befragten schätzen die Kabinen als „sehr dreckig“ oder „dreckig“ ein, „ordentlich“ bzw. „ordentlich und sauber“ seien nur 15 gewesen.

WERBUNG