FUSSBALL
Fußballverrückter hat den Hut auf, will aber kein Alleinherrscher sein
Wiehl - Für viele gilt der VfR Marienhagen als ein möglicher Geheimfavorit der Kreisliga A – Der neue Trainer Ingo Kippels will einen Fußabdruck in der Liga hinterlassen – Vorgänger bleibt Bestandteil des Trainerteams - Kader ist mit 27 Akteuren sehr gut aufgestellt.
Von Jürgen Lorenz
Für den VfR Marienhagen lief die vergangene Spielzeit im Aufstiegsjahr wie geschmiert. Die Mannschaft von Trainer Markus Hayer hatte sich bereits zur Saisonhalbzeit mit 21 Zähler in der Liga etabliert. In der Rückrunde kamen dann sogar 31 Punkte dazu. Die Belohnung: Rang vier. „Eine sagenhafte Leistung. Die Platzierung ist aller Ehren wert“, so Marienhagens neuer Trainer Ingo Kippels. Das Vereinsurgestein kehrt nach einer über dreijährigen Trainerauszeit wieder zurück an die Linie und übernimmt das Amt von Markus Hayer. Bereits als Spieler hatte der 55-Jährige seine ersten Schritte beim VfR gemacht, um dann dort später das Traineramt zu bekleiden. Vor knapp 20 Jahren nahm er dann aber seinen Hut und wurde beim FV Wiehl als Trainer von Junioren- und Seniorenmannschaften zum Dauerbrenner.
[Ingo Kippels ist bei seinem Heimatverein an die Seitenlinie zurückgekehrt.]
„Ich habe hier eine top Truppe vorgefunden", singt Kippels wahre Lobeshymnen auf seinen Vorgänger. „Hier wurde in den vergangenen Jahren sehr gute Arbeit geleistet.“ Hayer rückt künftig aus beruflichen Gründen als Coach ins zweite Glied und wird dem Verein als Co-Trainer erhalten bleiben. Jonathan Noß, der ursprünglich als Nachfolger für Hayer vorgesehen war, bleibt aus familiären Gründen spielender Co-Trainer. „Jojo habe ich in Wiehl schon seit der A-Jugend trainiert und kenne ihn seit vielen Jahren. Auch Markus hatte ich als Spieler bereits in Wiehl“, sei man nun ein tolles Team, sagt Kippels, der lediglich 400 Meter vom Platz entfernt wohnt. „Wir werden uns sehr viel austauschen“, habe er zwar den Hut auf, möchte aber kein Alleinherrscher sein.
„Ich bin jetzt seit gut drei Wochen wieder dabei und habe das Gefühl nie weggewesen zu sein“, schwärmt er auch von den Bedingungen bei seinem Heimatklub. In den Trainingseinheiten seien dauerhaft über 20 Mann dabei und sorgen für einen heißen Konkurrenzkampf. Insgesamt ist der Kader mit 27 Akteuren sehr breit aufgestellt. Nachdem sich die Mannschaft zu Beginn der abgelaufenen Spielzeit erst einmal an die Liga gewöhnen musste, kam sie in der Rückrunde so richtig in Schwung. Von dieser Erfahrung könne sie nun profitieren. Die Mannschaft hätte sich in vielen Begegnungen die Punkte redlich verdient, habe aber auch oftmals vom Spielglück profitiert.
Um sich künftig besser auf Gegner und Plätze einstellen zu können, werde man einige Spielvarianten testen. 5-2-2-1 oder 4-2-3-1 seien aber mögliche Grundformationen. „Wir schauen noch, was es am Ende sein wird“, gebe es in der Liga viele „unangenehme“ Mannschaften und enge Matches, wo Nuancen entscheiden. „Wir gehen demütig in die Saison. Wir wollen aber auch, dass wenige Mannschaften Lust haben gegen uns zu spielen, und ein unangenehmer Gegner sein“, soll laut Kippels vor allen Dingen die Heimstärke (33 Punkte) des Vorjahres bestätigt werden. „Und auswärts wollen wir auch hier und da etwas mitnehmen.“
Die Neuzugänge sind bereits bestens integriert. Dimiti Luschnikow ist allerdings aus familiären Gründen noch nicht eingestiegen und wird erst später eine personelle Option sein. Ebenso wie Kippels‘ ehemaliger Wiehler Schützling Christian Prinz, der demnächst wieder die Schuhe schnüren möchte. Kapitän Fynn Herhaus ist nach langer Leidenszeit beschwerdefrei im Training. „Wir sind ein verschworener Haufen. Alles ziehen voll mit. Der Begriff 'Fußballdorf' lebt wieder“, möchte Kippels die Leistung aus dem Vorjahr bestätigen. „Die Truppe hat eine hohe Qualität. Die müssen wir aber auch abrufen“, hat der Coach den VfR Wipperfürth ganz oben auf dem Zettel. Aber auch den TuS Lindlar und den TuS Homburg-Bröltal schätzt Kippels hoch ein, ebenso wie Bensberg und Altenberg.
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[Das Trainerteam mit den Neuzugängen.]
Zugänge
Tim Amser (BV 09 Drabenderhöhe), Maximilian Kringe (TSV Ründeroth), Dimitri Luschnikow (RS 19 Waldbröl), Sebastian Openkowski (SpVg. Dümmlinghausen), Hannes Klaes (zuletzt BSV Bielstein), Christian Prinz (reaktiviert)
Abgänge
Niclas Hilger (SV Frielingsdorf II), Matthias Kyranoudis (hört auf), Calvin Seinsche (SSV Homburg-Nümbrecht II)
Der Kader
Tor
Dennis Kulisch, Sebastian Openkowski, Filipp Rosenthal
Abwehr
Jonathan Noß, Radion Miller, Michel Hock, Nico Palausch, Fynn Herhaus, Luis Raschke, Philipp Sulzer
Mittelfeld
Maximilian Kringe, Tim Amser, Christian Prinz, Arif Demiro, Philip Wildenburg, Lars Quadflieg, Max Kreuder, Yannick Berger, Janek Reichenbach, Dominik Knotte, Hannes Klaes
Angriff
Lars Hahn, Dominik Stefanidis, Nick Schmalenbach, Luca Schrabe. Nils Müller, Dimitri Luschnikow
Trainer
Ingo Kippels (für Markus Hayer)
Co-Trainer
Jonathan Noß, Markus Hayer
Torwarttrainer
Marco Köster
Sportlicher Leiter
Dirk Clemens
