FUSSBALL

Eine Liga in Turbulenzen

thg; 19.09.2024, 12:00 Uhr
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Eine Liga in Turbulenzen

thg; 19.09.2024, 12:00 Uhr
​​​​​​​Lindlar – In der Regionalliga West gab es jüngst drei Trainerentlassungen – Eintracht Hohkeppel trifft mit neuem Coach auf die Mannschaft der Stunde.

Von Thomas Giesen

 

SC Rot-Weiß Oberhausen – Eintracht Hohkeppel (Samstag, 14 Uhr).

 

Es fehlen: Dino Bisanovic, Sven Wurm, Sami Akremi.

 

Einsatz fraglich: Jose-Piere Vunguidica, Kevin Rodrigues-Pires, Leon Pesch.

 

Es ist ganz schön was los in der Regionalliga West. Die Woche begann mit schweren Turbulenzen. Als erstes erwischte es Björn Mehnert, Trainer des 1. FC Bocholt, der nach nur sieben Punkten aus sieben Spielen beim aktuellen Vizemeister die Koffer vor die Tür gestellt bekam. Noch am selben Tag vermeldete Türkspor Dortmund die Entlassung von Coach Sebastian Tyrala, der trotz des Sieges zwei Tage zuvor gegen Eintracht Hohkeppel freigestellt wurde. Und schließlich verkündete auch die Eintracht die Trennung von Trainer Mutlu Demir.

 

„Absolut unzufrieden“ sei man gewesen, begründete Hohkeppels Sportdirektor und Geschäftsführer Kevin Theisen, der die Saisonziele gefährdet sah. Ein Nachfolger wurde in Windeseile gefunden und man präsentierte nur einen Tag später Iraklis Metaxas als neuen Chefcoach. Mit seinen 57 Jahren ein erfahrener Übungsleiter, der bereits als Co-Trainer Bundesligaluft beim VfL Bochum, dem SC Freiburg, SV Darmstadt 98 und dem FC Augsburg schnupperte sowie als Cheftrainer in der ersten griechischen Liga gearbeitet hat. Eine Verpflichtung mit Signalwirkung. „Trotz der Niederlage war die Stimmung überraschend gut. Man merkte sofort, dass ein neuer Trainer da ist. Jeder fängt wieder bei null an. Die Karten werden neu gemischt“, berichtet Theisen vom Aufeinandertreffen von Trainer und Mannschaft am Dienstagabend.

 

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Viel Zeit hat Metaxas nicht, um die Mannschaft auf das Duell mit den Rot-Weißen vorzubereiten. Weitere Patzer sollten sich die Hohkeppeler nicht mehr leisten, denn auch dem neuen Mann an der Seitenlinie haben die Eintracht-Verantwortlichen eine beachtliche Vorgabe mit auf den Weg gegeben. Nichts weniger als der Meistertitel und der Aufstieg in die 3. Liga sollen erreicht werden. Während Mutlu Demir eine ganze Vorbereitungsphase zur Verfügung stand, um die Mannschaft für den Weg in Richtung Titel vorzubereiten, muss Metaxas ins kalte Wasser springen und bekommt sogar noch die Hypothek von mittlerweile elf Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze ins Gepäck gelegt.

 

Metaxas reagiert auf die Ansage pragmatisch: „Kein Trainer will Spiele verlieren. Das Ziel ist, immer zu gewinnen. Ich bin in der Kommunikation kein Freund von Platzierungen. Zusammenrechnen kann man später“, erklärt er. Von einer „Handschrift“ werde man am Samstag gegen Oberhausen noch nicht viel sehen, dafür sei der Zeitrahmen zu kurz. Da stellt sich die Frage, in welcher Verfassung die Hohkeppeler ins Spiel gehen werden.

 

Der Gastgeber hat derweil eindrucksvoll demonstriert, dass seine Form blendend ist, und ist derzeit die Mannschaft der Stunde. Vier Siege in Folge feierte das Team und schob sich auf Rang drei der Tabelle. Star der Truppe ist aktuell Moritz Stoppelkamp. Der ehemalige Bundesligaspieler steht mit sieben Treffern an der Spitze der Torjägerliste. „Oberhausen ist die formstärkste Mannschaft der Liga. Das wird ein richtig hartes Spiel für uns. Ich hoffe, dass wir Schwung aus der Woche mitnehmen. Wir fahren dahin, um zu gewinnen“, formuliert Sportchef Kevin Theisen schon mal eine Kampfansage.

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