FUSSBALL
Führungstrio ist gerüstet für ein Herzschlagfinale
Oberberg - Frielingsdorf gewinnt spektakuläres Freitagabend-Duell in Bröltal durch Tor in der Nachspielzeit - Heiligenhaus und Wipperfürth ziehen zwei Tage später nach - Süng macht Klassenerhalt klar - Für Nümbrecht II, Wiehl II und Elsenroth geht das Zittern weiter (AKTUALISIERT).
Heiligenhauser SV – SSV Bergneustadt 6:0 (3:0).
„Das war klar und deutlich“, brachte es Bergneustadts Trainer Marcel Walker auf den Punkt. Gegen den aktuellen Tabellenführer und designierten Aufsteiger stand seine Mannschaft auf verlorenem Posten. Der HSV machte von Beginn an mächtig Druck und hatte bereits in der zweiten Minute per Foulelfmeter die Chance zur Führung, aber SSV-Torhüter Julian Mertens verhinderte gegen Paul Neuendorf den Frühstart der Hausherren. Wenig später war es aber doch so weit: Lucas Musculus legte per Doppelpack vor, Kai Fischer-Höfer noch vor dem Seitenwechsel einen weiteren Treffer nach.
Auch nach der Pause war die Dominanz der Gastgeber eindeutig. Der nimmersatte Musculus (2) und Moritz Haubrich machten das halbe Dutzend voll. „Die waren heute einfach zu stark für uns“, gestand Walker. HSV-Trainer Andy Esins war auf jeden Fall zufrieden. „Wir haben klar gewonnen und uns die Chancen auch richtig gut erspielt“, sieht sich der Heiligenhauser Trainer gut gewappnet für das Gipfeltreffen am kommenden Mittwoch gegen den ersten Verfolger SV Frielingsdorf.
Tore
1:0 Lucas Musculus (14.), 2:0 Lucas Musculus (23.), 3:0 Kai Fischer-Höfer (45.+3), 4:0 Lucas Musculus (50.), 5:0 Moritz Haubrich (59.), 6:0 Lucas Musculus (87.).
Besonderes Vorkommnis
Bergneustadts Torhüter Julian Mertens hält einen Foulelfmeter von Paul Neuendorf (2.).
TuS Untereschbach – VfR Wipperfürth 0:4 (0:1).
[Luca Everding wird beim Kopfballduell von zwei Bröltalern bedrängt.]
Die Fußballer des VfR Wipperfürth erfüllten ihre Pflichtaufgabe beim Schlusslicht souverän, aber dennoch nicht zur Zufriedenheit von Trainer Giovanni Bernardo: „Das Beste am Spiel ist das Ergebnis. Es war kein guter Auftritt von uns.“ In der Anfangsphase hatten die Gäste zweimal Glück. Kurz vor der Pause brachte Marlon Burger den VfR in Führung. Im zweiten Durchgang machten Tim Kemmerich und der eingewechselte Jonas Schnabel per Doppelpack den Sack zu. „Wir haben gewonnen, weil wir fußballerisch überlegen waren und am Ende mehr Körner hatten“, so das Fazit von Bernardo, der sich über die aus seiner Sicht überzogene Gelb-Rote Karte für Jassin Imaankaf ärgerte. Für Untereschbach deutet nach der neuerlichen Niederlage alles auf den Abstieg in die Kreisliga B hin.
Tore
0:1 Marlon Burger (40.), 0:2 Tim Kemmerich (63.), 0:3 Jonas Schnabel (81.), 0:4 Jonas Schnabel (84.).
Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot gegen den Wipperfürther Jassin Imaankaf (89.).
[Christoph Liehn hatte einige bange Momente zu überstehen und sah in den turbulenten Schlussminuten Gelb-Rot.]
Union Rösrath – TuS Elsenroth 2:1 (1:0).
Die Elsenrother treten im Abstiegskampf auf der Stelle. Nahezu chancenlos gegen dominant auftretende Gastgeber, sah das Team von Trainer Peter Luczykowski lange wie der sichere Verlierer aus. „Rösrath war in der ersten Hälfte deutlich besser. Sie haben den Ball laufen lassen und es uns sehr schwer gemacht“, meinte Luczykowski, der einer strittigen Szene nachtrauerte. Luis Nörrenberg wurde im Strafraum bedrängt, ein Elfmeterpfiff blieb aber aus. Und so gingen die Gastgeber, nach einem späten Treffer von Tim Puzalowski, mit einer 1:0-Führung in die Pause. „Vom Gegner war überhaupt nichts zu sehen. Wir haben in der zweiten Hälfte aber nachgelassen, auch wenn wir immer noch spielbestimmend waren. Wir hätten es früher entscheiden müssen“, sagte Unions Trainer Sascha Brandenburg.
Elsenroth zeigte sich nach dem Seitenwechsel engagierter, schaffte es aber nicht, aus den wenigen Möglichkeiten Ertrag zu schöpfen. Nach dem 2:0 durch Kevin Rautenberg schien die Messe gelesen, doch die Gäste schlugen zurück. Nach einem Freistoß gelang Maximilian Wirths der Anschlusstreffer, zu mehr sollte es allerdings nicht reichen. „Die Situation haben wir schlecht verteidigt und es ist nochmal unnötig spannend geworden. Insgesamt ist der Sieg verdient. Wir hatten noch große Kontermöglichkeiten“, meinte Brandenburg. „Ich denke, aufgrund der zweiten Halbzeit wäre ein Punkt verdient gewesen. Aber es war wie in den vergangenen Wochen. Wir kriegen einfach den Ball nicht über die Linie“, so Luczykowski.
Tore
1:0 Tim Puzalowski (41.), 2:0 Kevin Rautenberg (70.), 2:1 Maximilian Wirths (77.).
[Louis Fliegner erzielte für Frielingsdorf das 0:1.]
Blau-Weiß Biesfeld – FV Wiehl II 3:3 (1:2).
„Ich bin absolut enttäuscht“, hätte Wiehls Trainer Michael Börger gerne zwei Zähler mehr mit auf die Heimreise genommen. Ein Zwei-Tore-Polster durch Jan Arne Eschbach und Ramon Steimel egalisierte Biesfelds Salar Al Hassan durch Treffer kurz vor und kurz nach der Pause. Auch die neuerliche Führung durch Oliver Finger und ein von Torhüter Matthis Benz gehaltener Foulelfmeter gegen Jan Peters, langten dem Gast nicht zum dreifachen Punktgewinn, da Tim Pahnke kurz vor dem Ende zum 3:3 traf.
„Zu pomadig, fehlende Einstellung und zu viele falsche Entscheidungen“, hatte Börger die Partie schnell analysiert. Biesfelds Trainer Maurice Velten, war ebenso wie einige Spieler, auf einem seit Monaten geplanten Junggesellenabschied und die Partie sollte eigentlich verlegt werden. „Aber leider haben uns die Wiehler Vereinsverantwortlichen fast ein halbes Jahr lang hingehalten und dann erst kurzfristig abgelehnt“, war man aufseiten der Hausherren nicht besonders gut auf die Gäste zu sprechen. „Wir sind daher mit dem Punkt sehr zufrieden“, so Pressesprecher Klaus Döpper.
Tore
0:1 Jan Arne Eschbach (23.), 0:2 Ramon Steimel (42.), 1:2 Salar Al Hassan (45.+2), 2:2 Salar Al Hassan (51.), 2:3 Oliver Finger (73.), 3:3 Tim Pahnke (88.).
Besonderes Vorkommnis
Biesfelds Jan Peters scheitert mit einem Foulelfmeter an Wiehls Torhüter Matthis Benz (82.).
SV Refrath – SSV Homburg-Nümbrecht II 3:3 (2:0).
In einem wilden Spiel trennten sich die Kellerkinder mit einem gerechten Unentschieden. Die ersten zehn Minuten gehörten den Hausherren, die zweimal zuschlugen. „Wir haben die Anfangsphase verpennt und die Anweisungen nicht umgesetzt“, berichtete Co-Trainer Daniel Kelm. Nach der eiskalten Dusche zum Start fanden die Gäste dann besser ins Spiel, es fehlte jedoch an zwingenden Offensivaktionen.
Refrath stellte zur Halbzeit taktisch um und setzte verstärkt auf Defensive. „Vielleicht hätte ich mutiger sein sollen“, unkte Trainer Bernd Möldgen nach dem Spiel. Nümbrecht nahm das Heft in die Hand, stellte auf 2:3 und verpasste in der Schlussphase das vierte Tor. Stattdessen erzielte Jerry Wagner per Kopf nach einem Einwurf den Ausgleich für Refrath. Damit geht das Zittern für beide Teams weiter.
Tore
1:0 Shpat Haxhimusa (1.), 2:0 Jerry Wagner (10.), 2:1 Leon Henseleit (73. Foulelfmeter), 2:2 Julian Birk (77.), 2:3 Leon Henseleit (80.), 3:3 Jerry Wagner (90.+ 4).
Besonderes Vorkommnis
Rot gegen den Nümbrechter Dean Herzog (90.+5 Notbremse).
VfR Marienhagen – TV Klaswipper 3:0 (0:0).
Marienhagens Trainer Markus Hayer hätte die Entscheidung gerne eher gesehen. So dauerte es bis zur 69. Minute, ehe Dominik Stefanidis mit dem 1:0 der Türöffner gelang. „Bis dahin war es ein langes, zähes Ding“, sei seine Mannschaft aber geduldig geblieben und habe auf die Chance zur Führung hingearbeitet. In der Schlussphase machten Nils Müller und Nick Schmalenbach den Deckel drauf. „Unterm Strich ein absolut verdienter Erfolg“, freute sich Hayer nicht nur über den Sieg, sondern auch über die Rückkehr von Fynn Herhaus, der nach fast zweijähriger Leidenszeit ein Kurzcomeback feierte und nun langsam wieder an die Mannschaft herangeführt werde. Klaswippers Co-Trainer Thomas Dreiner hatte auch seine Mannschaft mit Tormöglichkeiten gesehen. „Aber nach dem 0:1 waren die Körner weg und der Sieg von Marienhagen geht in Ordnung.“
Tore
1:0 Dominik Stefandis (69.), 2:0 Nils Müller (87. Lars Hahn), 3:0 Nick Schmalenbach (89.).
[THB-Trainer Nils Labitzke sah einen leidenschaftlichen Fight seiner Mannschaft, der jedoch unbelohnt blieb.]
SSV Süng – TuS Immekeppel 1:1 (1:0).
„Wir haben versucht Fußball zu spielen und hatten viele gute Phasen im Spiel“, hätte Immekeppels Trainer André Fanroth gerne mehr als den einen Zähler mit auf die Heimreise genommen. David Risse egalisierte per Strafstoß die Führung der Gastgeber durch David Strauß. „Das war sicher kein Leckerbissen. Aber mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich zufrieden – allerdings nicht mit dem Ergebnis“, so Fanroth. Für Süngs Trainer Sergej Zimmerling war es ein insgesamt guter Fight seiner Schützlinge. „Aufgrund der Tabellensituation hatte ich mir allerdings etwas mehr erhofft.“ Vielen aus seiner Mannschaft sei die Situation offensichtlich nicht bewusst gewesen. Aufgrund der Ergebnisse des heutigen Spieltages hat sich der SSV mit dem Remis jedoch den vorzeitigen Ligaverbleib gesichert.
Tore
1:0 David Strauß (23.), 1:1 David Risse (78. Foulelfmeter).
[Viele Zuschauer strömten auf den Grötzenberg.]
TuS Homburg-Bröltal – SV Frielingsdorf 4:5 (0:2), von Freitag.
Der SV Frielingsdorf hat in einer vorgezogenen Begegnung des 28. Spieltages zumindest bis Sonntag die Tabellenspitze erobert. Die Partie war aufgrund der morgigen Feierlichkeiten zum 100. Vereinsjubiläum der Frielingsdorfer auf den heutigen Abend vorverlegt worden. Bis zur Pause sah es für die Gäste rosig aus. Zwei frühe Tore durch Louis Fliegner und Justin Ufer weckten bei Gästecoach Christoph Liehn die Hoffnung auf einen entspannten Abend. Nach letztlich insgesamt 102 gespielten Minuten lautete sein Fazit: „Das ist nichts mehr für mich.“ Denn die zweite Hälfte avancierte mit gleich sieben Treffern zum Hochrisikospiel für Bluthochdruckpatienten.
[THB-Spielertrainer Bastian Sellau (li.) im Duell mit Frielingsdorfs Kevin Ufer.]
Die Gastgeber kamen wie ausgewechselt aus der Kabine und lieferten sich fortan einen offenen Schlagabtausch mit den Scheelbachkickern. Jan Mortsiefer benötigte keine zwei Minuten für den Anschlusstreffer, ehe Marvin Bieg den alten Abstand wieder herstellte. In wilden sechs Minuten verkürzte Bastian Sellau erneut und das 2:4 durch Louis Fliegner beantwortete der THB postwendend mit einem Doppelschlag durch Ben Gärtner und Aron Jungjohann – Ausgleich!
In der dritten Minute der Nachspielzeit vereitelte Lukas Borkes nach einem Eckball mit einer Monsterparade sogar die mögliche Führung für die Hausherren durch Jan Mortsiefer. Noch später im Bonusteil war auf der Gegenseite der eingewechselte Jesse Lück hellwach, als er einen verunglückten Abwehrversuch nach einer Ecke eiskalt einnetzte. Es sollte die Entscheidung zugunsten des Aufstiegskandidaten sein.
„Bröltal war nach der Pause wie ausgewechselt und wir hatten nicht mehr die Ruhe im Aufbauspiel“, war Liehn nach dem Abpfiff heilfroh über den nicht selbstverständlichen Dreier. In einem hitzigen Duell mit 14 Verwarnungen (zwölf davon nach dem Seitenwechsel) hatte der SVF-Trainer in der Nachspielzeit die Ampelkarte gesehen. „Ich bin richtig stolz auf die Jungs. Wir sind trotz eines 0:2 und eines 2:4 immer wieder zurück ins Spiel gekommen und haben sehr unglücklich verloren“, ärgerte sich Bröltals Trainer Nils Labitzke über die knappe Niederlage.
Tore
0:1 Louis Fliegner (4. direkter Freistoß), 0:2 Justin Ufer (12. Lukas Borkes), 1:2 Jan Mortsiefer (47.), 1:3 Marvin Bieg (63. direkter Freistoß), 2:3 Bastian Sellau (78.), 2:4 Louis Fliegner (80.), 3:4 Ben Gärtner (81.), 4:4 Aron Jungjohann (84. Foulelfmeter), 4:5 Jesse Lück (90.+8).
Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot gegen den Frielingsdorfer Trainer Christoph Liehn (90.+3).
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