FUSSBALL
Nur Kapellen überzeugt: Wipperfürth holt Duselsieg
Oberberg - Schmeichelhafter Dreier für den VfR auf der Wiehler Eichhardt - Nümbrecht II bezwingt Untereschbach - SVF düpiert Elsenroth - Süng geht beim HSV unter - Bergneustadt und TVK rehabilieren sich - Bröltal siegreich (AKTUALISIERT).
FV Wiehl II – VfR Wipperfürth 1:2 (1:2).
„Wir machen zwei böse Fehler, die Wipperfürth eiskalt bestraft hat. Ansonsten sind uns sehr wenige Fehler unterlaufen, wir belohnen uns aber nicht in den Offensivaktionen“, war Wiehls Trainer Michael Ranke nach der knappen Heimniederlage gegen den VfR absolut enttäuscht. Seine Mannschaft hatte gegen den Favoriten durch einen frühen Treffer von Oliver Finger sogar geführt, ehe die Hansestädter für einen kurzen Moment ihre Muskeln spielen ließen. Moritz Müller und Tim Kemmerich drehten den Spieß um. „Das Beste an der Begegnung ist das Ergebnis“, bilanzierte Wipperfürths Trainer Giovanni Bernardo nüchtern – und ebenfalls enttäuscht. „Das war jetzt das zweite schlechte von zwei Spielen“, haderte er mit der Leistung seiner Truppe. „Wir sind weit weg von irgendeiner Form und es ist überhaupt kein Spirit zu erkennen.“
[Wiehls Alhouhsene Bah (li.) im Zweikampf mit Wael Majouj.]
Bernardo nahm dabei ausdrücklich Torwart-Routinier Tobias Kapellen heraus, der eine bärenstarke Leistung ablieferte und gerade in der Schlussphase Chancen im Minutentakt vereitelte. „Da haben wir nur noch gehofft, dass nichts mehr passiert. Die Wiehler müssen da einem schon fast leidtun“, ärgerte sich Bernardo maßlos. „Mit so einer Leistung sind unsere bisher vier erzielten Punkte, vier Punkte gegen den Abstieg. Wer da anderer Meinung ist, kann mich gerne anrufen“, sieht der VfR-Coach seine Mannschaft in der aktuellen Form weit weg von irgendwelchen Titelträumereien. Ranke ging dagegen trotz der Niederlage mit seiner blutjungen Truppe nicht zu hart ins Gericht. „Es war zu erkennen, dass wir der Liga auch etwas zu bieten haben. Leider haben wir uns heute nicht belohnt. Ich bin aber stolz auf die Truppe, die im Vergleich zu Vorwoche bereits einen Schritt nach vorne gemacht hat.“
Tore
1:0 Oliver Finger (10.), 1:1 Moritz Müller (30.), 1:2 Tim Kemmerich (38.).
[Moritz Müller, hier bedrängt von zwei-FV-Kickern, erzielte den Ausgleich.]
TuS Elsenroth – SV Frielingsdorf 1:6 (0:1).
In der ersten Halbzeit machten die Hausherren den Gästen das Leben sehr schwer. „Bis zum 0:1 haben wir eigentlich nicht viel zugelassen“, berichtete TuS-Trainer Florian Schmidt. Jannis Everding nutzte dann zehn Minuten vor der Pause per Kopf den zweiten Ball nach einem Freistoß zur Führung. Schmidt: „In der Szene haben wir geschlafen.“ Elsenroths Keeper Erik Dehler verhinderte im Eins-gegen-eins-Duell mit Niklas Yegin das zweite Gegentor.
Im zweiten Durchgang verwandelte Marvin Cortes einen Strafstoß zum 0:2. Maximilian Wirths hatte Louis Fliegner regelwidrig im Strafraum gestoppt. „Nach dem Elfmeter war bei uns der Stecker gezogen“, sagte Schmidt. Frielingsdorf machte anschließend mit drei Toren innerhalb von 20 Minuten den Sack zu. SVF-Trainer Christoph Liehn: „Das war ein hartes Stück Arbeit. Elsenroth hat sehr gut verteidigt. In einem intensiven Spiel haben wir am Ende die sich ergebenden Räume gut genutzt. Das Ergebnis passt.“
Tore
0:1 Jannis Everding (35.), 0:2 Marvin Cortes (50. Foulelfmeter), 0:3 Niklas Yegin (62.), 0:4 Etienne Parmentier (71.), 0:5 Jannis Everding (78.), 1:5 Marc Mauer (80.), 1:6 Julian Buss (90.+1).
TuS Immekeppel – TuS Homburg-Bröltal 2:3 (2:1).
Trotz großer Hitze brannten die beiden Teams in der Anfangsphase ein Feuerwerk ab. Niklas Ott gelang mit einem Schuss aus 16 Metern der Führungstreffer für die Gäste, Sidy Laye Ka nutzte vier Minuten später einen Stellungsfehler in der Bröltaler Abwehrkette und schloss nach einem Solo zum 1:1-Ausgleich ab. Marius Döneke brachte den Gastgeber nach einem Konter dann sogar mit 2:1 in Führung. „Dann kam unsere beste Phase im Spiel. Wir haben es verpasst, das dritte Tor zu machen“, ärgerte sich Immekeppels Coach André Fanroth über vergebene Chancen von Döneke und Sidy Laye Ka. Aber auch auf der Gegenseite verpassten Bastian Noß und Timo Fuchs noch vor der Pause Möglichkeiten zum Ausgleich.
Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Gäste das Kommando und kamen auch schnell zum Erfolg. Bastian Noß erzielte nach einer Ecke zunächst den Ausgleich, ehe nach einer scharfen Hereingabe von Aaron Jungjohann erneut Niklas Ott zum Siegtreffer einschob. In der Nachspielzeit sah Bröltals Spielertrainer Bastian Sellau noch die Gelb-Rote Karte wegen wiederholtem Foulspiel. „Wir waren schon vorher drauf und dran, das zweite Tor zu machen und haben in der zweiten Halbzeit dann komplett das Spiel gemacht. Darum haben wir auch verdient gewonnen“, meinte Bröltals Co-Trainer Nils Labitzke. Sein Gegenüber hätte ein Unentschieden gerechter gefunden: „Ich sage, es war eine unglückliche Niederlage und es war mehr drin für uns. Aber beide Teams haben sich nichts geschenkt“, erklärte Fanroth.
Tore
0:1 Niklas Ott (3.), 1:1 Sidy Laye Ka (7.), 2:1 Marius Döneke (12.), 2:2 Bastian Noß (62.), 2:3 Niklas Ott (74.).
Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot gegen Bröltals Bastian Sellau (90.+3 wiederholtes Foulspiel).
[Wiehls Coach Michael Ranke sah eine unglückliche Niederlage für seine Mannschaft.]
VfR Marienhagen – SV Refrath 4:2 (1:0).
Im ersten Heimspiel nach dem Aufstieg haben die Fußballer des VfR Marienhagen die ersten drei Punkte der Saison eingefahren. „Wir hatten insgesamt mehr vom Spiel und das Ergebnis geht in Ordnung“, berichtete Coach Markus Hayer. „Wir ärgern uns natürlich trotzdem über die Gegentore. Insgesamt ist bei uns noch viel Luft nach oben.“ Nach der VfR-Führung durch Philipp Sulzer erzielten die Gäste aus Refrath per Foulelfmeter den Ausgleich. Marienhagen stellte anschließend nach Treffern von Jonathan Noß und Lars Hahn auf 3:1, musste nach dem erneuten Anschlusstor aber noch einmal zittern. Der eingewechselte Arif Demiro brachte dann die Entscheidung. „Wir machen uns aktuell die Spiele selbst kaputt durch unsere Fehler“, resümierte SVR-Trainer Martin Kwoczala.
Tore
1:0 Philipp Sulzer (20.), 1:1 Baris Tosun (65. Foulelfmeter), 2:1 Jonathan Noß (67.), 3:1 Lars Hahn (74. Foulelfmeter), 3:2 Baris Tosun (80.), 4:2 Arif Demiro (85.).
Heiligenhauser SV – SSV Süng 7:0 (2:0).
Der Titelfavorit machte erneut kurzen Prozess. Ähnlich wie am ersten Spieltag, als der SV Refrath mit 0:8 aus dem eigenen Stadion geschossen wurde, erging es nun dem Aufsteiger SSV Süng. Mit sieben Gegentreffern wurde die Mannschaft von Trainer Sergej Zimmerling auf die Heimreise geschickt. Und anders als in der 2. Kreispokalrunde - damals feierte der SSV einen 2:1-Erfolg - waren die Gäste dieses Mal bis auf wenige Momentaufnahmen ohne Siegchance. Paul Neuendorf (3), Jannik Pütz, Laurenz Hahn (2) und Kai-Fischer Höfer teilten die Treffer unter sich auf.
„Wir haben uns leider viel zu einfach die Butter vom Brot nehmen lassen“, ärgerte sich Zimmerling, der aufgrund großer Personalsorgen sogar selbst zum Einsatz kam. Zudem habe man zu viele Geschenke verteilt. „Aber daraus werden wir für die nächsten Wochen lernen“, ist er sich sicher, dass die Niederlage auch einen Vorteil hat. „Wir haben es nachher ganz gut veredelt“, freute sich dagegen HSV-Trainer Andy Esins über den zweiten klaren Erfolg in Serie. „Aber es war auch erst einmal ein ganz hartes Stück Arbeit. Die Mannschaft hat sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und bis zum Ende ruhig und kontrolliert gespielt“, sei es deutlich besser gelaufen als im Pokal.
Tore
1:0 Paul Neuendorf (20.), 2:0 Paul Neuendorf (30.), 3:0 Jannik Pütz (48.), 4:0 Laurenz Hahn (53.), 5:0 Paul Neuendorf (60.), 6:0 Kai Fischer-Höfer (65.), 7:0 Laurenz Hahn (83.).
Besonderes Vorkommnis
Severin Hahn scheitert mit einem Foulelfmeter an Süngs Torhüter Leon Schmidtke (72.).
[VfR-Coach Giovanni Bernardo war mit dem Auftritt seiner Schützlinge überhaupt nicht einverstanden.]
SSV Bergneustadt – Blau-Weiß Biesfeld 6:0 (3:0).
Nach der 1:4-Auftaktpleite in Süng hatte Bergneustadts Trainer Marcel Walker vor dem ersten Heimauftritt der Spielzeit auf Wiedergutmachung gedrängt. Und seine Mannschaft lieferte gegen die Blau-Weißen aus Biesfeld in überzeugender Manier ab. Gleich ein halbes Dutzend Treffer bekamen die Gäste eingeschenkt. „Der Polterabend gestern von unserem Spieler Basti Weiß hat sicherlich auch dazu beigetragen, war aber sicher nicht der Grund für diese schlechte Leistung. Die Spieler haben durch die Bank versagt“, fand Biesfelds Pressesprecher Klaus Döpper deutliche Worte. Nick Pawlik setzte mit dem frühen 1:0 erste Maßstäbe. Christian Bauer legte kurz vor und kurz nach der Pause weitere Treffer nach, ehe Armend Krasniqi und Fabian Schilling (2) die Sache deutlich machten. „Das war eine super Leistung. Wir waren von Beginn an spielüberlegen und haben den Erfolg auch in dieser Höhe verdient“, fand Walker lobende Worte für seine Equipe.
Tore
1:0 Nick Pawlik (5.), 2:0 Christian Bauer (44.), 3:0 Christian Bauer (52.), 4:0 Armend Krasniqi (54.), 5:0 Fabian Schilling (65.), 6:0 Fabian Schilling (89.).
[Oliver Finger brachte Wiehl II in Führung.]
TV Klaswipper – Union Rösrath 4:1 (3:0).
Der ambitionierte Aufsteiger aus Rösrath musste nach dem enttäuschenden 1:1-Auftakt gegen die Nümbrechter Reserve eine weitere bittere Pille schlucken. Trainer Sascha Brandenburg attestierte seiner Mannschaft die schlechteste Leistung während seiner Zeit bei der Union. „Das war ein absolutes Desaster und einfach nur charakterlos“, sparte er nach der deutlichen Pleite nicht mit Kritik. Torjäger Pascal Thiemt, der gleich dreimal einnetzte, und Roman Grümer trafen für den TVK. Den Ehrentreffer der Gäste erzielte Tim Puzalowski. „Das war ein komplett anderes Spiel als letzte Woche“, freute sich Klaswippers Co-Trainer Thomas Dreiner. Die Mannschaft habe sich im Gegensatz zum 2:3 in Biesfeld als Mannschaft und als Einheit präsentiert. „Jeder war voll motiviert“, lobte er vor allen Dingen das starke Pressing. Zudem war die Chancenverwertung äußerst effektiv. „Heute sind wir hochzufrieden“, so Dreiner nach dem Premierendreier in dieser Spielzeit.
Tore
1:0 Pascal Thiemt (9.), 2:0 Pascal Thiemt (22.), 3:0 Roman Grümer (41.), 3:1 Tim Puzalowski (60.), 4:1 Pascal Thiemt (62.).
[Moritz Müller staubt zum Ausgleich ab.]
SSV Homburg-Nümbrecht II – TuS Untereschbach 3:0 (2:0).
Till und Nick Risch brachten die Nümbrechter Zweitvertretung im ersten Durchgang auf die richtige Spur. „Zwei Tore, die so nicht fallen dürfen“, ärgerte sich Gästecoach Sebastian Grohs. „Eigentlich spielen wir ganz gut mit, aber uns fehlen einfach die Offensivaktionen und die Durchschlagskraft nach vorne“, meinte er. Nümbrechts Trainer Burkhard Graeve hatte seine Mannschaft über die gesamten 90 Minuten mit optischen Vorteilen gesehen. „Daher geht der Erfolg auch in der Höhe für mich in Ordnung. Wir waren spielerisch und fußballerisch die bessere Mannschaft“, sei der erste Dreier der Spielzeit absolut gerechtfertigt. Mike Großberndt legte in der Schlussphase der Begegnung den dritten SSV- Treffer nach. „Der Sieg hätte sogar höher ausfallen können“, stellte Grave dem „überragenden“ Marlon Runschke ein Extralob aus. „Es ist kaum ein Angriff nicht über ihn gelaufen.“
Tore
1:0 Till Risch (28.), 2:9 Nick Risch (45.), 3:0 Mike Großberndt (79. Marlon Runschke).
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