FUSSBALL
Lemke und Ufer sorgen für spätes Derby-Happyend
Oberberg - Frielingsdorf schlägt den Gemeindenachbarn Süng - Thiemt ärgert Wipperfürth - Nümbrecht II gewinnt in Elsenroth - THB erfolgreich gegen Bergneustadt - Erster Dreier für Marienhagen - Wiehl II unterliegt Immekeppel (AKTUALISIERT).
SV Frielingsdorf – SSV Süng 2:1 (0:0).
[Niklas Yegin versucht sich gegen Maurel Felder (re.) durchzusetzen.]
Gut 300 Zuschauer sorgten beim Gemeindeduell für einen würdigen Rahmen. Richtig Stimmung kam aber lediglich bei den zahlreichen, rassig geführten Zweikämpfen auf. Torchancen blieben nämlich lange Mangelware. Die Hausherren hatten deutlich mehr Ballbesitz und dementsprechend optische Vorteile, aber bis ins letzte Drittel konnten die Schützlinge von Trainer Christoph Liehn nur selten vorstoßen. Nach einer torlosen ersten Hälfte sorgte ausgerechnet ein Frielingsdorfer für die Gästeführung: Maurice Häger traf ins eigene Tor.
Der SVF blieb aber seiner ausdauernden und lauernden Linie treu und wurden noch durch einen Doppelpack belohnt. Zuerst traf Norman Lemke per Strafstoß, danach krönte Rückkehrer Kevin Ufer sein Ligadebüt mit dem 2:1, das den Hausherren den fünften Sieg im fünften Spiel bescherte. „Es gab zwar insgesamt nur wenig Torchancen, aber wir hatten deutlich mehr Ballbesitz und auch verdient gewonnen“, so Liehn. Für Süngs Trainer Sergej Zimmerling war die Pleite kein Beinbruch. „Wir können gut damit leben, gegen so einen Gegner, der ganz oben in der Tabelle steht, so knapp zu verlieren.“
Tore
0:1 Maurice Häger (53. Eigentor), 1:1 Norman Lemke (80. Foulelfmeter), 2:1 Kevin Ufer (85. Marvin Bieg).
[Louis Fliegner im Zweikampf mit Süngs Omar Khodor.]
VfR Wipperfürth – TV Klaswipper 3:3 (1:1).
Die Zuschauer bekamen im Stadtderby gleich sechs Treffer serviert. Wenn es nach Wipperfürths Trainer Giovanni Bernardo gegangen wäre, hätten es für den VfR gerne einige mehr sein können. Allein knapp 30 Eckbälle seiner Mannschaft hatte er notiert und ein deutliches optisches Übergewicht gesehen. „Aber im letzten Drittel waren wir oftmals zu lauffaul. Wir sind bestimmt 20-mal bis zur Grundlinie gelaufen, haben jedoch keine richtigen Lösungen für den Abschluss gefunden. Da kannst du auch ein Brötchen in den Sechzehner werfen, das ist genauso gefährlich“, haderte Bernardo mit der Effektivität vor dem gegnerischen Gehäuse.
Trotzdem hatte Maximilian Müller die Hansestädter in Führung geschossen, ehe TVK-Goalgetter Pascal Thiemt ein erstes Mal zuschlug. Nach einer guten Stunde ließ er den zweiten Treffer folgen. Doch der VfR kam durch Justin Lüthy zurück. Und auch den dritten Thiemt-Streich ließ der VfR nicht unbeantwortet. Julian Dewald traf zum Endstand. „Wenn eine Mannschaft verloren hätte, wäre das nicht gerecht gewesen“, bilanzierte Bernardo und lobte seine Truppe, dass diese gleich zweimal nach einem Rückstand zurückgekommen sei. Auch Klaswippers Co-Trainer Thomas Dreiner sprach von einer gerechten Punkteteilung und war mächtig stolz. „Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie auch gegen so eine Spitzenmannschaft gut mithalten kann."
Tore
1:0 Maximilian Müller (12. Niklas Jung), 1:1 Pascal Thiemt (32.), 1:2 Pascal Thiemt (58.), 2:2 Justin Lüthy (68.), 2:3 Pascal Thiemt (78.), 3:3 Julian Dewald (85.).
TuS Elsenroth – SSV Homburg-Nümbrecht II 1:2 (1:1).
Im Gemeindederby schlugen die Fußballer der Nümbrechter Reserve den Gemeindenachbarn Elsenroth und feierten den zweiten Sieg der laufenden Saison, während die Hausherren weiterhin auf den ersten Dreier warten. Dabei ging es mit dem 1:0 durch Ex-SSVler Fabian Blum eigentlich gut los für die Mannschaft von Florian Schmidt, der auf seinen ehemaligen Verein traf: „Leider hat uns die Führung keine Sicherheit gegeben“, sprach Schmidt von einem ernüchternden Sonntag. „Uns fehlt einfach die letzte Überzeugung, ein Spiel gewinnen zu können.“
Die Gäste erzielten praktisch mit dem Pausenpfiff den Ausgleich durch Nick Risch und drehten das Ergebnis schließlich nach rund einer Stunde durch Julian Lindenau. „Ein Unentschieden wäre strenggenommen das gerechtere Ergebnis gewesen. Wir hatten das Glück auf unserer Seite, allerdings auch mehr Spielanteile und Chancen. Unverdient ist der Sieg daher auch nicht“, meinte SSV-Trainer Burkhard Graeve. Schmidt attestierte dem Gegner ebenfalls die bessere Spielanlage: „Mehr als einen Punkt hätten wir heute nicht verdient gehabt.“ In der fünften Minute der Nachspielzeit hätte Sebastian Esplör tatsächlich noch für den Punktgewinn sorgen können, brachte allerdings den Ball freistehend nach einer Hereingabe von links aus fünf Metern nicht im Tor unter.
Tore
1:0 Fabian Blum (19.), 1:1 Nick Risch (45.), 1:2 Julian Lindenau (59.).
[Christoph Liehn bleibt mit seiner Mannschaft verlustpunktfrei an der Tabellenspitze.]
TuS Homburg-Bröltal – SSV Bergneustadt 5:3 (3:2).
„Die Mannschaft hat heute ihr Herz auf dem Platz gelassen“, freute sich Bröltals Co-Trainer Nils Labitzke nach dem torreichen Heimerfolg. So habe man den Gästen durch eine robuste, aber jederzeit faire Gangart früh den Schneid abgekauft. Bereits nach einer halben Stunde lag der THB durch Treffer von Lars Rohlender (2) und Niklas Ott, bei einem Gegentreffer von Albin Krasniqi, mit 3:1 in Führung. Zwar brachte Nick Pawlik seine Farben vor der Pause noch einmal heran, aber erneut Rohlender und Aron Jungjohann stellten den Erfolg endgültig sicher – auch wenn SSV-Trainer Marcel Walker für sein Team noch einmal verkürzte. Gästegoalie Julian Mertens durfte sich zudem über ein Extralob des Gegners freuen. „Er hat zwar fünf Stück gekriegt, war für mich aber trotzdem der beste Spieler auf dem Platz“, so Labitzke. Walker ärgerte sich über die verpatzte Anfangsphase. „Da waren wir einfach schlecht und viel zu schläfrig.“
Tore
1:0 Lars Rohlender (7. Niklas Ott), 1:1 Albin Krasniqi (15.), 2:1 Niklas Ott (24.), 3:1 Lars Rohlender (27. Niklas Ott), 3:2 Nick Pawlik (39.), 4:2 Lars Rohlender (53. Niklas Ott), 4:3 Marcel Walker (58.), 5:3 Aron Jungjohann (69. Handelfmeter).
Union Rösrath – VfR Marienhagen 3:4 (1:1).
Es war ein turbulentes Duell zwischen den beiden Aufsteigern, das erst in der Nachspielzeit entschieden wurde. In einer hektischen ersten Halbzeit gelang Tim Puzalowski der Führungstreffer für den Gastgeber, Yannick Berger glich nach einem katastrophalen Abspielfehler der Hausherren zum 1:1 aus. Kurz vor der Pause passierte dann die entscheidende Szene des Spiels: Rösraths Tom David sah wegen wiederholten Diskussionen mit dem Schiedsrichter die Ampelkarte und die Gäste nutzten die Überzahl nach dem Seitenwechsel und gingen durch Tore von Radion Miller und Nico Palausch mit 3:1 in Führung. Doch das sollte es noch nicht gewesen sein. Ein Doppelschlag von Alexander Gütinger brachte die dezimierten Gastgeber wieder zurück ins Spiel. Koray Yildirim und Gian-Luca Schröder hatten sogar das 4:3 auf dem Fuß. Gegen nun konditionell nachlassende Unioner gelang dem Gast in der Nachspielzeit der Siegtreffer durch Luca Schrabe.
„Die Niederlage ist völlig unnötig. Vollzählig hätten wir heute niemals verloren. Nach dem Rückstand hat die Mannschaft große Moral gezeigt. Aber am Ende waren bei uns die Körner weg“, zeigte sich Rösraths Trainer Sascha Brandenburg enttäuscht. Sein Gegenüber war derweil froh über den ersten Saisonsieg seiner Mannschaft. „Trotz der Überzahl haben wir es nicht geschafft, befreit aufzuspielen und haben den Gegner unnötigerweise wieder herankommen lassen. Aber wir haben Moral gezeigt und den Bock umgestoßen“, meinte VfR-Coach Markus Hayer.
Tore
1:0 Tim Puzalowski (25.), 1:1 Yannick Berger (43.), 1:2 Radion Miller (48.), 1:3 Nico Palausch (66.), 2:3 Alexander Gütinger (75.), 3:3 Alexander Gütinger (77.), 3:4 Luca Schrabe (90.+1).
Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot gegen Rösraths Tom David (45.+1).
[Sergej Zimmerling durfte bis zur Schlussphase von einer Überraschung träumen.]
TuS Untereschbach – Heiligenhauer SV 1:5 (1:3).
Noah Wassong traf direkt in der ersten Spielminute gegen seinen ehemaligen Verein, was auf ein Schützenfest schließen ließ. Allerdings hatten die Hausherren etwas dagegen und spielten danach eine knappe halbe Stunde sehr gut mit. Olgu Sahin traf sogar zum Ausgleich. „Danach haben wir uns aber wieder gefangen und das sehr gut gemacht“, war HSV-Coach Andy Esins froh über die drei Zähler – und einen bärenstarken Lucas Musculus, der zwei Tore selbst erzielte und alle anderen Treffer auflegte. „Das ist kein Gegner, an dem wir uns messen müssen“, konnte Untereschbachs Trainer Sebastian Grohs mit der Niederlage gut leben – im Gegensatz zu den zwei Platzverweisen.
Tore
0:1 Noah Wassong (1. Lucas Musculus), 1:1 Olgu Sahin (20.), 1:2 Lucas Musculus (37.), 1:3 Lucas Musculus (41.), 1:4 Moritz Haubrich (62. Lucas Musculus), 1:5 Jannik Pütz (85. Lucas Musculus).
Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot gegen Untereschbachs Lukas Maul (65. wiederholtes Foulspiel)
Rot gegen Untereschbachs Nico Reddemann (76. unsportliches Verhalten).
Blau-Weiß Biesfeld – SV Refrath 2:0 (1:0).
Durch den Heimerfolg rückten die Fußballer von Blau-Weiß Biesfeld ins Mittelfeld der Tabelle vor, während Gegner Refrath mit nur einem Sieg weiterhin im Tabellenkeller festhängt. „Das war ein Sechs-Punkte-Spiel für uns“, freute sich Biesfelds Pressesprecher Klaus Döpper und hob hervor, dass die eigene Mannschaft dank einer stabileren Abwehr nun auch zu Null spielen kann. Der Knackpunkt der Partie ereignete sich kurz vor der Halbzeit, als Refraths Jannis Wehner beim Stand von 1:0 mit einem Foulelfmeter an Keeper Pascal Schmitz scheiterte und so den Ausgleich verpasste.
Tore
1:0 Jens Käbbe (25.), 2:0 Marco Von Puttkamer (78.).
Besonderes Vorkommnis
Biesfelds Keeper Pascal Schmitz pariert einen Foulelfmeter von Jannis Wehner (42.).
[Viele rassige Zweikämpfe gab es im Derby zu sehen.]
FV Wiehl II – TuS Immekeppel 1:2 (1:1).
Knapp vorbei ist auch daneben. Erneut konnte sich die Wiehler Reserve nicht für einen engagierten und couragierten Auftritt belohnen. „Das ist richtig schade. Die Jungs haben wirklich alles gegeben. Aber zwei individuelle Fehler haben uns am Ende wieder die Punkte gekostet“, haderte Wiehls Trainer Michael Ranke. Aus dem Landesliga-Kader halfen Collins Ihekaire, Mert Akbas sowie Thorben Riske aus und lieferten eine sehr gute Leistung ab. Zu etwas Zählbaren reichte es aber dennoch nicht. Luca Grimaldi und Sidy Laye Ka schossen die Gäste mit ihren Treffern zum knappen Erfolg. Ramon Steimel gelang lediglich der zwischenzeitliche Ausgleich. „Das war absolut kein ansehnliches Spiel“, meinte TuS-Coach André Fanroth. „Für uns war das ein echter Arbeitssieg“, räumte er ein, dass sich über eine Punkteteilung niemand beschwert hätte.
Tore
0:1 Luca Grimaldi (30. Ardit Vatovci), 1:1 Ramon Steimel (40.), 1:2 Sidy Laye Ka (84.).
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