FUSSBALL
Emotionales Derby: Schenk und Yegin bringen ONI-Arena zum Beben
Oberberg - Frielingsdorf triumphiert vor 600 Zuschauern im Gemeindeklassiker gegen Spitzenreiter Lindlar - SVE-Reserve brennt das nächste Feuerwerk ab - Wipperfürth siegt in Nümbrecht - Klaswipper und THB enttäuschen - Marienheide schießt sich den Frust von der Seele - Elsenroth in Not (AKTUALISIERT).
SV Frielingsdorf – TuS Lindlar 2:1 (0:1).
Ausgerechnet im Lindlarer Gemeindederby kassiert der TuS die zweite Saisonpleite und rangiert damit nur noch aufgrund der besseren Tordifferenz vor der Hohkeppeler Reserve auf Platz eins. Die Gastgeber begannen vor der tollen Kulisse von knapp 600 Zuschauern forsch und erspielten sich im ersten Durchgang ein optisches Übergewicht. Zu einem Treffer sollte es – vorerst – nicht reichen. Den erzielte der Gast aus Lindlar. SVF-Keeper Sören Wendeler brachte Lindlars Jonathan Spicher im Strafraum zu Fall, den fälligen Strafstoß verwandelte Maurice Nguyen sicher.
[Niklas Yegin (Mitte) machte die ONI-Arena mit dem Siegtreffer zum 2:1 zum Tollhaus.]
Nach der Pause kamen die Schützlinge von Trainer Raimund Kiuzauskas besser ins Spiel. „Da haben sie uns hinten reingedrängt“, berichtete Frielingsdorfs Trainer Christoph Liehn. Lediglich Wendeler erreichte in dieser Phase auf Betriebstemperatur. Eine echte Lebensversicherung, ebenso wie der Frielingsdorfer Anhang, der nun zur Höchstform auflief. Besonders nach dem gehaltenen Foulelfmeter von Wendeler, der dieses Mal gegen Nguyen die Oberhand behielt.
„Da wurde die Stimmung giftiger und es ist Leben in die Bude gekommen“, beschrieb Kiuzauskas die Phase, in der seine Truppe ins Schlingern geriet, statt die Führung auszubauen. Laurin Schenk und Niklas Yegin schwammen auf dieser Euphoriewelle und brachten die ONI-Arena zum Beben. Anton Zeka scheiterte in der Nachspielzeit am überragenden Wendeler und auch Moritz Stellberg konnte das Spielgerät nicht im Tor unterbringen. „Das war eine richtig, richtig gute Leistung“, war Liehn stolz auf seine Mannschaft. Kiuzauskas haderte dagegen mit der Niederlage. „Aber das müssen wir uns selbst zuschreiben“, fordert er von seiner Truppe in der vorgezogenen Partie am kommenden Freitag gegen Immekeppel eine Wiedergutmachung. Roger Sauer und Zeka kassierten nach Spielschluss noch Gelb-Rot bzw. Rot, was den misslungenen Ausflug des TuS zum Nachbarn in negativer Hinsicht die Krone abrundete.
Tore
0:1 Maurice Nguyen (28. Foulelfmeter), 1:1 Laurin Schenk (78.), 2:1 Niklas Yegin (86.).
Besonders Vorkommnis
Lindlars Maurice Nguyen scheitert mit einem Foulelfmeter an SVF-Keeper Sören Wendeler (65.).
Gelb-Rot gegen Lindlars Roger Sauer (nach Spielschluss, Meckern)
Rot gegen den Lindlarer Anton Zeka (nach Spielschluss, Unsportlichkeit).
[Maurice Nguyens Führungstor reichte Lindlar nicht zu etwas Zählbarem.]
SSV Bergneustadt – TuS Elsenroth 3:0 (2:0).
„Wir waren sehr abgezockt und haben das souverän runtergespielt“, freute sich Bergneustadts Trainer Marcel Walker nach dem deutlichen Heimerfolg. Der SSV machte von Beginn an Druck, erspielte sich aber kaum nennenswerte Gelegenheiten. „Wir sind aber geduldig geblieben und haben auf unsere Chancen gewartet“, wurden diese von Fabian Schilling und Antonio Tuttolomondo per Doppelschlag genutzt. Elsenroths Jonas Goße und Tim Taufenbach vergaben vor dem Pausenpfiff gute Möglichkeiten zum Anschlusstreffer. „Wir haben leider wieder zu viele falsche Entscheidungen getroffen“, kritisierte TuS-Trainer Florian Schmidt. „Es ist auch eine Qualitätsfrage. Vorne nutzen wir die Dinger nicht und hinten werden wir eiskalt bestraft.“ Kaan Yilmaz machte den Sack endgültig zu.
Tore
1:0 Fabian Schilling (33.), 2:0 Antonio Tuttolomondo (36.), 3:0 Kaan Yilmaz (70.).
[Christoph Liehn und der SV Frielingsdorf haben den Rückstand zum Primus durch den Derbyerfolg verkürzt.]
TuS Homburg-Bröltal – Heiligenhauser SV 1:5 (1:3).
„Das war ein absolut gebrauchter Tag“, ärgerte sich Bröltals Co-Trainer Nils Labitzke nach der deutlichen Heimklatsche. Bereits nach einer knappen Viertelstunde lag sein Team durch Treffer von Moritz Haubrich und Lucas Musculus im Hintertreffen. „Danach haben wir etwas umgestellt und es lief eigentlich besser“, sei das 0:3 überflüssig gewesen. Mamadu Jalloh erzielte wenig später den einzigen THB-Treffer und Aron Jungjohann vergab kurz darauf die Riesenchance zum Anschluss. Nach einer weiteren Feinjustierung in der Kabine kamen die Hausherren deutlich wacher zurück, leisteten sich jedoch häufig Fehler im Aufbau. Die Gäste blieben derweil eiskalt und Kai Fischer-Höfer sowie erneut Haubrich sorgten für ein deutliches Resultat. „Heiligenhaus war geiler und galliger. Der Sieg geht daher in Ordnung“, bilanzierte Labitzke. Auch Gästecoach Andy Esins sprach von einem verdienten Erfolg. „Das war ein gutes Spiel von uns. Das Ergebnis ist aber vielleicht etwas zu hoch ausgefallen.“
Tore
0:1 Moritz Haubrich (2.), 0:2 Lucas Musculus (12.), 0:3 Moritz Haubrich (38.), 1:3 Mamadu Jalloh (42.), 1:4 Kai Fischer-Höfer (65.), 1:5 Moritz Haubrich (86.).
[Die Konkurrenz scharrt mit den Hufen: Der Vorsprung für Raimund Kiuzauskas und Co. ist vor dem letzten Spieltag der Hinrunde komplett zusammengeschmolzen.]
SSV Marienheide – FC Bensberg 7:1 (2:1).
Spürbar erleichtert war SSV-Coach Hansi Füting nach dem Erfolg gegen dem Vorletzten. Nach einer durchwachsenen ersten Halbzeit avancierte der Dreier in puncto Deutlichkeit sogar noch zu einem echten Statement. „Das tat nach den Ergebnissen in den letzten Wochen gut“, machte der Trainer aus seinem Herzen keine Mördergrube. „Nach dem 3:1 gingen die Köpfe bei den Jungs wieder mal in die richtige Richtung und es haben Dinge funktioniert, die zuletzt nicht mehr funktioniert haben.“ Überragend aufseiten der „Heier“: Moritz Müller und Rene Radermacher, die mit jeweils drei Treffern am „Frust-von-der-Seele-schießen“ beteiligt waren. Einen Dank richtete Füting an die Spieler der 2. Mannschaft, die aufgrund des Personalmangels erneut bei der Erstvertretung aushalfen.
Tore
1:0 Moritz Müller (36.), 1:1 Bozo Sucic (41.), 2:1 Rene Radermacher (45.), 3:1 Moritz Müller (53.), 4:1 Jonas Riepert (60.), 5:1 Rene Radermacher (70.), 6:1 Rene Radermacher (76.), 7:1 Moritz Müller (89.).
TV Klaswipper – Blau-Weiß Biesfeld 0:4 (0:2).
Vergangene Woche hatte das Schlusslicht aus Klaswipper beim 6:4 in Untereschbach den ersten Auswärtssieg gefeiert, doch den Schwung konnte der Aufsteiger nicht mitnehmen. Im Gegenteil: Die Hausherren lieferten im Kellerduell gegen Biesfeld eine indiskutable Leistung ab und verloren auch in dieser Höhe verdient. Coach Joachim Wesenberg wirkte sowohl ratlos als auch richtig angefressen: „Ich bin mittlerweile an dem Punkt angekommen, wo ich die Schwankungen nicht mehr erklären kann. Wenn die Mannschaft nicht annimmt, wie sie sich auf ein Kreisliga A-Spiel vorzubereiten hat, haben wir nüchtern betrachtet in dieser Liga nichts zu suchen.“ Niklas König (2), Marc Velten und Matthis Rahm trafen für die Gäste, die eine geschlossene Mannschaftsleistung zeigten und sich mit dem zweiten Erfolg hintereinander ein wenig von den Abstiegsplätzen absetzten.
Tore
0:1 Niklas König (26.), 0:2 Marc Velten (41.), 0:3 Matthis Rahm (67.), 0:4 Niklas König (86.).
[Lindlar nutzte seine Möglichkeiten nicht - das sollte bestraft werden.]
TuS Immekeppel – SV Refrath 0:4 (0:1).
Dank einer Galavorstellung von Jakob Roloffs, der ein Exempel in Sachen Effektivität statuierte, entführte Refrath drei Punkte aus Immekeppel. Der SVR-Stürmer schoss die Hausherren mit einem Viererpack im Alleingang ab. „Er hat seine Chancen eiskalt genutzt, ganz im Gegensatz zu den Immekeppelern, die das nicht hinbekommen haben. Somit fällt das Ergebnis sicher zu hoch aus“, gab Refraths Coach Martin Kwoczala zu. „Heute war klar, dass die Mannschaft, die in Führung geht, den Platz als Sieger verlassen wird. Wir haben einige Chancen kläglich vergeben“, ärgerte sich TuS-Coach Linus Werner nach der Pleite.
Tore
0:1 Jakob Roloffs (3.), 0:1 Jakob Roloffs (49.), 0:1 Jakob Roloffs (59.), 0:1 Jakob Roloffs (63.).
[Maurice Nguyen mit dem 0:1 per Elfmeter.]
SV Eintracht Hohkeppel II – TuS Untereschbach 10:1 (4:0).
Die Eintracht-Reserve bleibt zu Hause eine Macht und behält auch nach dem achten Auftritt ihre weiße Heimweste. Dabei traf der Tabellenzweite vor eigenem Publikum mittlerweile sage und schreibe 44-mal. Heute wurde es abermals zweistellig: Der Gegner aus Untereschbach war komplett überfordert und mit den zehn Gegentreffern gut bedient. „Das war ein absoluter Klassenunterschied. Aber das Ergebnis wirft uns nicht aus der Bahn“, sagte Untereschbachs Trainer Nico Reddemann und ergänzte: „Wir müssen uns mit anderen Gegnern messen.“ Hohkeppels Coach Senahid Crnogorac war selbstverständlich zufrieden mit dem neuerlichen Schützenfest. „Die Mannschaft wollte nach dem Unentschieden letzte Woche in Lindlar ein Zeichen setzen, weil dort schon mehr drin gewesen war. Wir haben das systematisch und fußballerisch wieder super gelöst. Der Sieg war auch in dieser Höhe verdient“, freute er sich.
Tore
1:0 Salih Tatar (11. Max Geßner), 2:0 Max Geßner (23. Salih Tatar), 3:0 Jonas Stiefelhagen (31. Dennis Weis), 4:0 Salih Tatar (45.+1), 5:0 Dennis Weis (52. Jonas Stiefelhagen), 6:0 Dennis Weis (55. Salih Tatar), 6:1 Noah Wassong (60.), 7:1 Til Bauman (64.), 8:1 Salih Tatar (68.), 9:1 Dennis Weis (85. Ali Elyaqine), 10:1 Robin Theisen (89. Salih Tatar).
Besonders Vorkommnis
Hohkeppels Salih Tatar schießt einen Foulelfmeter an die Latte (74.).
SSV Homburg-Nümbrecht II – VfR Wipperfürth 1:3 (1:0).
Verkehrte Welt: Obwohl der Gast die erste Hälfte dominierte, führte die Nümbrechter Reserve zur Pause durch den Treffer von Mohamed Camara. „Da haben wir gepennt“, ärgerte sich Wipperfürths Coach Giovanni Bernardo über den unnötigen Rückstand. „Wir haben das Spiel klar bestimmt. Marco von Puttkamer und Raul Yorganci treffen nur das Aluminium und dann haben wir noch fünf, sechs 100-prozentige Dinger liegen lassen“, stöhnte er.
Nach der Pause kamen die Hansestädter dann in den „Verwerter-Rhythmus“. Zuerst überwand Niklas Jung Nümbrechts Torhüter Julian Schoepe mit einem herrlichen Distanzschuss aus 25 Metern, wenig später traf Philipp Schmidt mit einem ruhenden Ball aus ähnlicher Distanz. „Danach haben wir aber mit dem Fußballspielen aufgehört“, monierte Bernardo. Trotzdem schafften es die Gastgeber nicht, für Gefahr vor dem VfR-Gehäuse zu sorgen. „Wipperfürth war klar besser. Sie haben spielerisch und läuferisch überzeugt“, sprach Nümbrechts Trainer Burkhard Graeve von einem verdienten Erfolg der Gäste. Raul Yorganci traf in der Nachspielzeit zur endgültigen Entscheidung, als Schoepe bei einer eigenen Ecke mit aufgerückt war und er den Ball im verwaisten SSV-Tor unterbrachte.
Tore
1:0 Mohamed Camara (10.), 1:1 Niklas Jung (55.), 1:2 Philipp Schmidt (58. direkter Freistoß), 1:3 Raul Yorganci (90.+5).
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