FUSSBALL
Trotz zweier Elfer-Fehlschüsse: SVF hält sich auch im Topspiel schadlos
Oberberg - Spitzenreiter Frielingsdorf schlägt Heiligenhaus - Bröltal gegen Wipperfürth zur Pause abgebrochen - Elsenroth siegt im ersten Spiel nach der Schmidt-Demission - Wiehl II erkämpft Punkt in Rösrath - Süng gewinnt gegen Nümbecht II - Klaswipper kassiert späten Ausgleich (AKTUALISIERT).
SV Frielingsdorf – Heiligenhauser SV 2:1 (1:0).
Vor knapp 200 Zuschauern, die sich bei eisigen Temperaturen das Duell der Titelfavoriten nicht entgehen lassen wollten, fanden die Gastgeber deutlich besser in die Begegnung. Aber obwohl der SVF früher auf der nötigen Betriebstemperatur war, dauerte es eine gute Viertelstunde bis zur ersten klaren Torchance. Louis Fliegner setzte sich auf der rechten Außenbahn gekonnt in Szene und bediente den mitgelaufenen Niklas Yegin, der zur Führung einschob. Einem weiteren Treffer Yegins stand zwei Minuten später HSV-Keeper Nikolaus Link im Weg, der sich in dieser Szene verletzte und zur Pause ausgewechselt werden musste.
[Frielingsdorf blieb auch im 14. Saisonspiel ungeschlagen.]
Danach wurden auch die Gäste stärker und arbeiteten nun ihrerseits sehr gut nach vorne. „Wir haben rund 20 Minuten gebraucht, bis wir aufgewacht sind. Erst danach haben wir angefangen Fußball zu spielen“, ärgerte sich Gästecoach Andy Esins über den verschlafenen Start. Mit einer absoluten Glanztat verhinderte SVF-Torhüter Sören Wendeler den möglichen Ausgleich durch Lucas Sturmberg, der sich nach einem Kopfball schon fast feiern lassen konnte (30.). Eine weitere Großchance ließ Moritz Hahn liegen, als er den Ball in aussichtsreicher Position am Tor vorbeischob (38.).
Unmittelbar nach Wiederanpfiff bedankte sich Torschütze Niklas Yegin bei seinem Vorlagengeber und assistierte Louis Fliegner vor dem 2:0. Ein Foulelfmeter durch Norman Lemke sollte wenig später die Vorentscheidung bringen – falsch gedacht. Lemke schoss am Gehäuse vorbei. Nach einem weiteren Pfiff im Strafraum schnappte sich Frielingsdorfs Kapitän Marvin Cortes die Kugel, um die Verantwortung zu übernehmen – und knallte die Kugel über den Kasten. Wenig später traf Lucas Musculus zum Anschluss und es drohte noch einmal eng zu werden für den Primus, der sich jedoch äußerst sattelfest präsentierte und den Vorsprung trotz der beiden vergebenen Strafstöße über die Ziellinie hievte. „Am Ende haben wir das richtig gut wegverteidigt und defensiv überragend gut gearbeitet“, freute sich SVF-Trainer Christoph Liehn nach dem Erfolg über einen der ärgsten Verfolger. „Das war unsere bisher beste Saisonleistung.“
Tore
1:0 Niklas Yegin (18. Louis Fliegner), 2:0 Louis Fliegner (47. Niklas Yegin), 2:1 Lucas Musculus (81.).
Besonderes Vorkommnis
Der Frielingsdorfer Norman Lemke schießt einen Foulelfmeter am Tor vorbei (58.)
Der Frielingsdorfer Marvin Cortes schießt einen Foulelfmeter über das Tor (74.).
[Luca Everding schirmt den Ball ab.]
Union Rösrath – FV Wiehl II 0:0.
Während sich Rösraths Trainer Sascha Brandenburg nach der Nullnummer schwarzärgerte, freute sich Wiehls Coach Michael Ranke über die erste Begegnung der Saison ohne Gegentreffer. Dass seiner Mannschaft dabei kein eigenes Tor gelang, war für ihn zweitrangig. „Das war defensiv eine richtig gute Leistung. Ich freue mich sehr darüber“, sagte er. Den Punktgewinn bezeichnete er als Erfolg und enorm wichtig für den Abstiegskampf. Für Brandenburg war es hingegen ein gebrauchter Tag. „Die Leistung war eigentlich ganz okay, aber das war eine unterirdische Chancenverwertung. Wir waren einfach zu doof, die Tore zu machen“, sprach er von zwei verschenkten Zählern. „Mit dem Resultat bin ich ganz klar nicht zufrieden.“
Tore
Fehlanzeige.
SV Refrath – TV Klaswipper 2:2 (1:0).
Für Klaswippers Co-Trainer Thomas Dreiner ging die Punkteteilung in Ordnung. „Es war ein sehr hitziges Spiel mit wenig guten Aktionen. Das war Not gegen Elend“, bilanzierte er. Erst in der Nachspielzeit musste seine Mannschaft den Ausgleichstreffer durch Fabien Schmitt hinnehmen, nachdem ein Eigentor durch SVR-Keeper Nils Wieland, der einen Lattentreffer von Tom Skurupski ins eigene Tor lenkte, den TVK kurz vor dem Ende vermeintlich auf die Siegerstraße gebracht hatte. Auch dem zwischenzeitlichen 1:1 war ein Skorupski-Freistoß vorausgegangen. Das Leder landete an der Torumrandung, Roman Grümer verwertete den Abpraller. Die Führung für die Hausherren hatte bereits im ersten Durchgang Erik Canis markiert. Im weiteren Spielverlauf vergaben die „Blues“ zahlreiche Torchancen. „Das hätte normalerweise für drei Spiele gereicht“, war Refraths Trainer Martin Kwoczala trotz des Last-Minute-Ausgleichs nicht zufrieden mit dem Resultat.
Tore
1:0 Erik Canis (23.), 1:1 Roman Grümer (73. Tom Skorupski), 1:2 Nils Wieland (88. Eigentor), 2:2 Fabien Schmitt (90.+5).
Besonderes Vorkommnis
Gelb-Tor gegen Klaswippers Tim Dreiner (90.+2 wiederholtes Foulspiel)
Rot gegen Refraths Jonathan Frohnert (nach dem Schusspfiff, Unsportlichkeit).
[Das Frielingsdorfer Trainergespann beobachtete den schön herausgespielten Treffer zum 1:0.]
SSV Süng – SSV Homburg-Nümbrecht II 3:0 (2:0).
„Vorne waren wir nicht effektiv genug und hinten hatten wir zu viele Wackler“, fasste Nümbrechts Trainer Burkhard Graeve die Niederlage zusammen. Seinen Schützlingen habe der letzte Punch gefehlt. „Es war eigentlich ein ausgeglichenes Spiel, aber wir waren halt nicht gut genug.“ Einen Pfostenknaller von Bastian Kelm konnte Graeve als dickste Chance notieren (40.), in die Maschen fand das Spielgerät seinen Weg aber lediglich auf der anderen Seite. Die Hausherren agierten auf dem teils gefrorenen Platz, anders als der Gegner, eiskalt in der Chancenverwertung. David Strauß (2) und Simon Hoffmann waren vorne erfolgreich, während sich hinten Torhüter Leon Schmidtke in Bestform zeigte. „Er hat uns heute die Punkte fast im Alleingang gerettet“, fand Süngs Trainer Sergej Zimmerling einen idealen Abnehmer für seine Lobeshymnen. „Das war eine überragende Leistung. Darüber hinaus hat die Mannschaft super gearbeitet und sich die Punkte zu Recht verdient.“
Tore
1:0 David Strauß (14.), 2:0 Simon Hoffmann (27. Lukas Strauß), 3:0 David Strauß (58. Issa El Joma).
TuS Homburg-Bröltal – VfR Wipperfürth abgebrochen.
Das zweite Topspiel des Tages zwischen dem Tabellenvierten und dem Zweiten des Tableaus wurde nach einer Halbzeit abgebrochen. Auf dem knochenhart gefrorenen Kunstrasen war an ein gefahrloses Fußballspielen nicht mehr zu denken. „Die Witterungsbedingungen waren so schlecht, dass der Schiedsrichter in der Pause entschied, das Spiel nicht mehr anzupfeifen. Ich hätte es gar nicht erst angepfiffen. Für die Spieler war es wie Schlittschuhlaufen“, meinte Bröltals Co-Trainer Nils Labitzke. Für die Wipperfürther war der Abbruch mehr als bitter, denn der Gast führte bereits mit 3:1. Dreimal hatte Moritz Müller getroffen (5., 13., 16.). Für den Gastgeber erzielte Bastian Noss das zwischenzeitliche 1:1 (12.).
VfR-Coach Giovanni Bernardo war dementsprechend angefressen: „Wir waren vor dem Spiel auch der Meinung, dass man es nicht hätte anpfeifen sollen. Die Bedingungen waren gesundheitsgefährdend. Aber während des Spiels sind die Verhältnisse nicht schlechter geworden. Dann in der Halbzeit abzubrechen, ist für mich ein Unding. Ich weiß nicht, wie es jetzt weitergeht. Mein Verständnis von Sportsgeist sagt mir, dass wir irgendwann für eine Halbzeit nochmal nach Bröltal müssen“, sagte Bernardo. Dem wird nicht so sein: Das Spiel wird komplett neu angesetzt – Termin offen.
[Andy Esins und Heiligenhaus liegen jetzt schon sechs Punkte hinter dem heutigen Gegner.]
TuS Untereschbach – TuS Elsenroth 0:1 (0:0).
Ist es der berühmte Trainereffekt? Nur wenige Tage nach der Entlassung von Florian Schmidt haben die Fußballer des TuS Elsenroth unter Interimscoach Stefan Fest den erst dritten Sieg der laufenden Saison gefeiert. Das Tor des Tages erzielte Stjepan Markanovic, der eine gute Umschaltsituation über mehrere Stationen mit einem satten Schuss aus spitzem Winkel erfolgreich zum Abschluss brachte. Im Kellerduell mit dem TuS Untereschbach waren die Gäste am Ende die glücklichere Mannschaft, aber dennoch der verdiente Sieger, sagte Fest: „In der ersten Halbzeit hatte Untereschbach mehr Spielanteile. Wir haben umgestellt und konnten uns dann in der zweiten Halbzeit mehr Chancen erarbeiten.“ Für die Hausherren erklärte Co-Trainer Nico Reddemann: „Nach der deutlichen Pokalniederlage war ich mit der Einstellung heute zufrieden. Wir haben es in den ersten 50 Minuten verpasst, uns für die gute Leistung zu belohnen. Danach haben wir das Spiel aus der Hand gegeben und dürfen uns nicht über die Niederlage beschweren.“
Tore
0:1 Stjepan Markanovic (71.).
Blau-Weiß Biesfeld – TuS Immekeppel 1:3 (1:1).
Bei den Gästen hatte Trainer André Fanroth ein glückliches Händchen und wechselte mit Philipp Fabrizius zur Halbzeit den späteren Doppeltorschützen und Matchwinner ein. Bis zur Pause hatten sich Immekeppel jedoch schwergetan und brauchte für den Ausgleich einen Foulelfmeter. Am Ende setzte sich die bessere Mannschaft jedoch durch, wie Biesfelds Co-Trainer Rainer Lang erklärte. Fanroth wusste indes zu berichten, dass die aktuell 27 Punkte schon jetzt die erfolgreichste Hinrunde in der Kreisliga A des Vereins seit der Jahrtausendwende bedeuteten.
Tore
1:0 Marco Von Puttkamer (7.), 1:1 Sidy Laye Ka (28. Foulelfmeter), 1:2 Philipp Fabrizius (46.), 1:3 Philipp Fabrizius (76.).
BILDERGALERIE