FUSSBALL
Auf Sieg spielen und den Derbycoup vergolden
Oberberg - Landesliga: Wiehl will die Abstiegsplätze verlassen, Nümbrecht muss zum Tabellenführer - Bezirksliga: Schönenbach gegen die Schießbude der Liga, Hohkeppel II muss nach Weiden, Endet Lindlars Durststrecke gegen Pulheim?
Vorschau Landesliga (7. Spieltag)
FV Wiehl – DJK Südwest Köln (Sonntag, 15:15 Uhr).
Es fehlen: René Gailowitz, Niclas Zeder, Marvin Bollow.
Einsatz fraglich: Jack Devern, Andi Sadrija, Dogukan Bülbül.
Zum Spiel: Tabellarisch sieht es für die Wiehler noch immer düster aus. Nach sechs Spieltagen steht das Team von Trainer Sascha Mühlmann auf einem Abstiegsplatz, doch schaut man genauer hin, ist die Bilanz gar nicht so übel. Mit Lindenthal-Hohenlind, Bornheim und Fortuna Bonn hatte man drei Spitzenteams im Spielplan, ehe es zum Derby nach Nümbrecht ging. 2:0 gewannen die Wiehler am vergangenen Samstag, dank einer kompromisslosen Defensivleistung und zweier verwandelter Elfmeter von Jan Peters. Zu Platz drei, den derzeit der selbsternannte Aufstiegskandidat SC Rheinbach belegt, fehlen schlappe drei Punkte.
„Der Dreier war immens wichtig für uns. Die Tabelle liest sich komisch. Alles ist dicht beieinander. Es gibt komische Ergebnisse, wie den Sieg von Schlebusch gegen Hohenlind. Man sollte tunlichst zusehen, konstant zu punkten, möglichst auch mal dreifach. 30 Zähler werden am Ende der Saison wahrscheinlich nicht zum Klassenerhalt reichen, wenn das so weitergeht. Aber es ist früh in der Saison. Es ist schwierig, Prognosen zu machen“, sagt Wiehls Trainer Sascha Mühlmann. Ein Gegner wie die DJK Südwest sollte dann auch zu den Kandidaten gehören, gegen die ein Erfolg möglich ist, schließlich ist das Team neu in der Liga. Als Sieger der Bezirksliga-Staffel 1 – punktgleich vor dem TuS Marialinden – stiegen die Kölner auf und erwischten einen guten Start in die neue Saison.
In fünf Spielen – die Begegnung mit dem SSV Bornheim musste abgesagt werden – holten die Domstädter acht Punkte. „Das ist ein starker Aufsteiger. Ich habe sie am vergangenen Sonntag beim Sieg gegen Marialinden gesehen. Vor allem das Angriffsduo macht vorne richtig Alarm“, ist Mühlmann aber gewarnt. Das Angriffsduo ist das Brüderpaar Hendrik und Philipp Graf. Eigengewächse der DJK, die in der vergangenen Bezirksliga-Spielzeit insgesamt 42 der 74 DJK-Tore erzielten. Mühlmann ist zuversichtlich, dass seine Elf die beiden unter Kontrolle halten kann, wie sie es auch gegen Nümbrechter Offensive getan hat. „Wir hatten gegen Nümbrecht einen guten Matchplan. Jetzt wollen wir den Dreier vergolden. Mit einem Sieg rücken wir vielleicht ein Stück von den Abstiegsplätzen weg. Wir spielen auf Sieg.“ (thg)
Fortuna Bonn – SSV Homburg-Nümbrecht (Sonntag, 15 Uhr).
Es fehlen: Kilian Seinsche, Yuto Morioka, Fritz Schäfer, Tim Daniel, Mike Großberndt, Dennis Kania, Felix Sievers, Marvin Wesenberg, Julian Birk.
Zum Spiel: Die Niederlage gegen den Lokalkonkurrenten FV Wiehl liegt den Nümbrechtern noch immer schwer im Magen. Die Auswertung der von einer Spielanalysesoftware erhobenen Daten hat die Laune nicht verbessert. Rund 300 Pässe habe man gespielt, der Gegner nur rund 130. Mehr Ballbesitz und gewonnene Zweikämpfe attestierte das Tool dem SSV. Zudem 5:3-Torschüsse. In den drei Abschlüssen der Wiehler sind auch die beiden Elfmetertore enthalten, die dem FV zum Sieg genügten.
„Es ist hart, wenn man so ein Spiel verliert“, sagt Nümbrechts Trainer Torsten Reisewitz, der jedoch nicht zum Ergebnis kommt, dass das Glück zugunsten der Wiehler entschieden hätte. „Wir müssen es besser machen, gegen Gegner, die sich nur hinten reinstellen und abwarten, dass sie einen langen Ball nach vorne schlagen können. Wir haben viel zu viele Pässe in der Spielfeldmitte gespielt und sind nicht ins letzte Drittel gekommen. Ich weiß auch gar nicht, wie die Wiehler das trainieren. Das steckt auch gar nicht in meinem Naturell. Zum Glück gibt es wenige Mannschaften in der Liga, die so auftreten. Die meisten wollen den Ball haben“, ist Reisewitz froh, dass das Derby hinter ihm liegt.
Mit der Fortuna erwartet die Nümbrechter zwar keine leichtere Aufgabe, aber eine, mit der man vielleicht besser zurecht kommt. „Die Bonner leben davon, Fußball zu spielen. Gegen die können wir an unser Spiel anknüpfen, mit dem wir vorher erfolgreich waren. Die Fortuna lässt sich ganz schlecht pressen. Das wird viel Laufarbeit für uns werden auf dem großen und wahrscheinlich tiefen Rasenplatz. Aber das liegt uns deutlich besser, als so ein Spiel gegen Wiehl“, so Reisewitz. Im vergangenen Jahr noch Aufsteiger und zum Saisonabschluss Tabellendreizehnter, haben sich die Bonner zu einem Spitzenteam gemausert und grüßen mittlerweile von ganz oben. „Die sind jetzt ein Jahr weiter und das merkt man. Wir haben sie zweimal gesehen. Das ist eine sehr junge Truppe, gut ausgebildet und unheimlich spielstark. Das wird für uns eine spannende Herausforderung“, so Reisewitz.
Die Personalsituation ist derweil ein wenig angespannt. Mit Kilian Seinsche befindet sich ein Leistungsträger im Urlaub, Fritz Schäfer hat sich kurz vor dem Derby gegen Wiehl ebenso im Training verletzt wie Tim Daniel. Yuto Morioka hat Knieprobleme und vergrößert die Ausfallliste ebenfalls. (thg)
Vorschau Bezirksliga (7. Spieltag)
SV Schönenbach – Schwarz-Weiß Köln (Sonntag, 15:15 Uhr).
Es fehlt: Justus Kohls.
Einsatz fraglich: Berkan Durdu.
Zum Spiel: Nach zwei Partien mit lediglich einem Zähler (3:7 in Hürth und 3:3 gegen Pulheim) feierte der SV Schönenbach wieder einen Erfolg. Gegen Germania Zündorf zeigte die Mannschaft von Coach Raoul Dia zwar keinen Champagnerfußball, setzte sich aber mit 2:1 durch. Es war eine ausgeglichene Begegnung, in der auch die Kölner ihre Möglichkeiten besaßen und selbst hätten in Führung gehen können. Ein später Treffer von Julio Molongua besiegelte schließlich den Sieg für die Schönenbacher.
Nichts anderes als ein Dreier soll nun im nächsten Heimspiel her. Zu Gast ist der Aufsteiger Schwarz-Weiß Köln, der sich in der neuen Liga offensichtlich noch nicht akklimatisiert hat. Bislang holte der Neuling lediglich einen Zähler, die übrigen Duelle wurden zum Teil deutlich verloren. Mit 25 Gegentreffern stellen die Domstädter die löchrigste Defensive aller Teams. „Für uns zählt am Sonntag nur ein Sieg“, macht der sportliche Leiter Matthias Siebertz deutlich und ergänzt mit Blick auf das knappe Resultat in Zündorf: „Und ich würde mir wünschen, dass wir ein Spiel mal früher zumachen. Wir lassen da zu viel Interpretationsspielraum.“
Ein Erfolg wäre auch deshalb wichtig, weil danach die Wochen der Wahrheit auf dem Programm stehen. Dann warten hintereinander weg mit Hoffnungsthal, Jan Wellem Bergisch Gladbach und Hohkeppel II drei Titelaspiranten auf die Schönenbacher. Anschließend wird man wissen, wohin die Reise geht. Positiv aus Sicht der Hausherren: Die Kadersituation hat sich vor dem Start in den „heißen Herbst“ merklich entspannt. Sicher ausfallen wird bloß Keeper Justus Kohls. Zudem ist der Einsatz des angeschlagenen Berkan Durdu fraglich. Meikel Harder trainiert nach überstandener Erkrankung wieder mit und ist gegen Schwarz-Weiß Köln eine Option. (lo)
SV Weiden – Eintracht Hohkeppel II (Sonntag, 15:15 Uhr).
Es fehlen: Marcel Höller, Rufaro Kuzoraunye.
Zum Spiel: Dreimal in Folge mussten sich die Hohkeppeler mit einem 2:2 begnügen, was in Anbetracht der Qualität der Widersacher (Hoffnungsthal, Jan Wellem und Blau-Weiß Köln) beileibe keine schlechten Ergebnisse waren. Im letzten Heimspiel bog die Elf von Coach Wolfgang Martens wieder auf die Erfolgsspur ab und besiegte die SpVg. Rheindörfer Nord letztlich ungefährdet mit 5:2, nachdem der Knoten erst in der 40. Minute mit dem Führungstreffer durch Behadil Sabani aus dem Kader der 1. Mannschaft geplatzt war. Im zweiten Durchgang trafen Sam Kirschsieper, erneut Sabani, Leon Dema und Robin Theisen.
Weiter geht’s für die ungeschlagene SVE-Reserve nun mit dem Duell gegen den SV Weiden, der neu aus der Staffel 3 hinzugestoßen ist. In der vergangenen Saison belegte der Verein aus dem Kölner Westen dort den achten Platz. Nach dem Staffelwechsel hat die Auswahl von Trainer Adrian Student noch Probleme, Fuß zu fassen. Bislang steht nur ein Sieg zu Buche. Der gelang vor zwei Wochen beim 5:1 gegen Schwarz-Weiß Köln. Wolfgang Martens hat den Gegner studiert und weiß, worauf es ankommen wird: „Weiden spielt viele lange Bälle und geht auf die zweiten Bälle. Das wird ein hartes Stück Arbeit, denn das ist nicht einfach zu verteidigen.“
Ungeachtet dessen sei das angestrebte Ziel, diese Partie erfolgreich zu gestalten, auch um den verlustpunktfreien FC Rheinsüd Köln an der Spitze auf dem Radar zu behalten. „Wir werden versuchen, mit schnellen Ballbesitzwechseln in die Tiefe hinter die gegnerischen Reihen zu kommen“, so Martens zur taktischen Marschroute für Sonntag. Bis auf die Langzeitverletzten Marcel Höller und Rufaro Kuzoraunye sind alle Mann an Bord, sodass der Übungsleiter nahezu aus dem Vollen schöpfen kann. Gegen Rheindörfer Nord wurde Angreifer David Bors zum ersten Mal in dieser Saison eingewechselt. (lo)
TuS Lindlar – Pulheimer SC (Sonntag, 15:15 Uhr).
Es fehlen: Pascal Nguyen, Marc Bruch, Marco Bong, Anno Tekotte, Maurice Nguyen, Phillip Stein.
Einsatz fraglich: Simon Schreiner, David Förster, Luca Jansen.
Zum Spiel: TuS-Trainer Philipp Franke hatte vor der Saison angekündigt, in Etappen denken zu wollen. „Ein bisschen wie bei der Tour de France“, erklärte er vor knapp zwei Monaten. Inzwischen befindet sich der Aufsteiger als letzter Fahrer vor dem Besenwagen. Das Peloton ist zwar noch nicht enteilt, doch müssen die Lindlarer aufpassen, nicht dauerhaft hinterherzuhecheln. Nach sechs Spieltagen lässt der erste Punktgewinn weiterhin auf sich warten. Auch beim 1:2 gegen den FC Hürth II wollte das Ende des „Salto Nullos“ trotz eines engagierten Auftritts nicht gelingen.
Von der Idealvorstellung, der Kellertreppe frühzeitig den Rücken zu kehren und einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen, muss sich Lindlar wohl verabschieden. Erst recht, wenn die Durststrecke im Aufsteigerduell gegen den Pulheimer SC anhält. Ein Sieg ist also fast schon Pflicht. Dessen ist sich Franke bewusst. Angesichts der schwankenden Darbietungen seiner Mannschaft schlägt er jedoch bescheidene Töne an. „Kriegen wir die Leistung von Hürth bestätigt, ist sicherlich etwas möglich, doch wenn wir eine Laissez-faire-Einstellung wie gegen Altenberg oder Niehl an den Tag legen, kann es auch bitterböse enden.“ Gegen die vermeintlichen Mitkonkurrenten hatten die TuS-Kicker enttäuscht und mit 0:5 bzw. 1:4 verloren.
Pulheim ist alles andere als spektakulär gestartet, hat allerdings bereits fünf Zähler auf der Habenseite und dabei gegen Rivalen aus dem unteren Tabellendrittel gepunktet. Bei den Gastgebern steht derweil das Thema Chancenverwertung ganz oben auf der Agenda. So habe man in Hürth sechs bis sieben gute Gelegenheiten kreiert, sich aber für den Aufwand nicht belohnt und lediglich einmal getroffen. „Da merkt man, dass uns vorne Philip Stein, David Förster und Maurice Nguyen fehlen“, hat Franke sogar Standby-Kraft Anton Zeka fürs Sturmzentrum reaktiviert. Was die Genesungsfortschritte von Goalgetter Nguyen betrifft, besteht die zaghafte Hoffnung, dass er sein Comeback vielleicht doch noch in der Hinrunde feiern kann. (lo)
Vorschau Jugendfußball (6. Spieltag)
A-Junioren Bezirksliga
FC Rheinsüd Köln – FV Wiehl (Samstag, 17 Uhr)
B-Junioren Mittelrheinliga
FV Wiehl – FC Rheinsüd Köln (Samstag, 16 Uhr)
C-Junioren Bezirksliga
FV Wiehl – SC West Köln (Samstag, 14 Uhr)
U14-Junioren Bezirksliga
Germania Zündorf – FV Wiehl (Samstag, 13 Uhr)
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