FUSSBALL

Fehlervermeidung als oberstes Gebot

thg, lo; 24.10.2024, 06:00 Uhr
Foto: Thomas Giesen --- Der SSV Homburg-Nümbrecht trifft im Landesliga-Topspiel auf den SC Rheinbach.
FUSSBALL

Fehlervermeidung als oberstes Gebot

thg, lo; 24.10.2024, 06:00 Uhr
Oberberg - Landesliga: Nümbrecht trifft im Topspiel auf den SC Rheinbach, Wiehl reist nach Oberpleis - Bezirksliga: Schönenbach tritt zum Oberberg-Duell bei Primus Hohkeppel II an, Lindlar muss nach Hoffnungsthal.

Vorschau Landesliga (10. Spieltag)

 

SC Rheinbach – SSV Homburg-Nümbrecht (Sonntag, 15 Uhr).

 

Es fehlen: Tim Daniel, Julian Birk, Yuto Morioka, Mike Großberndt, Marvin Wesenberg, Moritz Becker, Dean-Robin Paes.

 

Zum Spiel: Seit der Derbyniederlage gegen den FV Wiehl läuft es bei den Nümbrechtern bestens. Drei Siege in Folge, neun erzielte Tore und nur ein Gegentreffer. In den vergangenen beiden Begegnungen gegen den FV Bad Honnef und die offensivstarke DJK Südwest Köln stand bei Abpfiff die Null. „Unsere Defensive scheint zu funktionieren. Aber es scheint uns nicht zu liegen, wenn wir permanent den Ball haben. Wir haben gesehen, dass wir uns schwer tun gegen Mannschaften, die nur darauf warten, dass wir einen Fehler machen. Deshalb war es notwendig, dass wir unsere Idee von Fußball anpassen. Wir wollen zielstrebig vor das gegnerische Tore kommen und müssen keine 30 Pässe spielen“, sagt SSV-Trainer Torsten Reisewitz.

 

Die Sterne müsse man nicht vom Himmel spielen. Und so sei die Ballbesitzrate von gemessenen 64 Prozent auf 52 Prozent gesunken. „Wichtig ist, dass wir immer ein Chancenplus hatten. Gegen Südwest haben eine Torchance des Gegners zugelassen, Honnef hat zweimal auf unser Tor geschossen. Das Chancenverhältnis gibt uns recht“, meint Reisewitz. In Rheinbach eine Art Tiki-Taka-Fußball zu spielen, sei auch keine gute Idee. „Auf dem Rasenplatz ist Fehlervermeidung sowieso das oberste Gebot. Wenn man dort einen Flachpass über zehn Meter spielt, hat der Empfänger keine Idee, in welche Richtung der Ball springt. Das ist echt grausam. Man könnte da für die Schwiegermutter ein Sträußchen pflücken, aber Fußballspielen kann man da nicht“, findet Reisewitz deutliche Worte zum Zustand des Geläufs.

 

Wer im Topspiel des Tabellendritten gegen den Zweiten in Führung ginge, habe die besten Chancen, auch als Sieger vom Platz zu gehen. Und somit gelte es, wenig zuzulassen und Nadelstiche zu setzen. „Aber ganz ehrlich, ich wäre auch über ein 0:0 nicht böse“, sagt der Coach. Die Favoritenrolle habe ohnehin der Gastgeber inne, schaue man auf die Besetzung des Kaders und das Saisonziel, das von Vereinsseite klar definiert wurde. Der Aufstieg in die Mittelrheinliga sollte es werden, doch der Einstieg in die Saison verlief wenig erbaulich. Vier Spieltage war die Saison erst alt, da trennten sich bereits die Wege des SC Rheinbach und Spielertrainer Andreas Dick. Ulas Önal übernahm und fungiert ebenfalls als spielender Coach. „Seitdem läuft es bei denen etwas besser. Aber der Druck liegt noch immer bei ihnen. Verlieren sie gegen uns, dann sind sie schon sechs Punkte hinten. Wir können ganz entspannt versuchen, unsere Serie auszubauen.“

 

[Sebastian Ramspott verstärkt den Kader des SSV Nümbrecht bis zur Winterpause.]

 

Der Kader ist wegen diverser Problemchen weiterhin ausgedünnt. Am vergangenen Sonntag standen nur 15 Feldspieler zur Verfügung. Mit Dean-Robin Paes und Moritz Becker fallen nun noch zwei Kicker wegen der fünften gelben Karte aus. Allerdings feierte ein Neuling gegen Südwest Köln seinen Einstand. Sebastian Ramspott, in der Saison 2016/2017 zu Zeiten extremem Personalmangels als Aushilfe eingesprungen, wird das Team bis zur Winterpause verstärken. „Er ist ein sehr erfahrener  Spieler, der uns sehr weiterhelfen wird. Er kann auch den jungen Spielern noch etwas mitgeben. Und in der Luft ist er ein Monster“, lobt Reisewitz den 31-Jährigen, der schon für den Siegburger SV sowie die Reserve von Fortuna Köln in der Mittelrheinliga aufgelaufen ist und die zentralen Positionen im Mittelfeld oder die des Innenverteidigers ausfüllen kann. (thg)

 

 

TuS Oberpleis – FV Wiehl (Sonntag, 15:15 Uhr).

 

Es fehlen: Jack Devern, René Gailowitz, Emin Yagci, Marvin Bollow, Niclas Zeder, Matthis Benz.

 

Einsatz fraglich: Jan Peters.

 

Zum Spiel: Wegweisend sollte die jüngste Begegnung mit dem SV Schlebusch werden. Nach dem 1:1-Unentschieden gegen die Leverkusener ist man im Lager des FV Wiehl allerdings nicht schlauer geworden, wohin die Reise bis zur Winterpause denn gehen wird. Die Hoffnung, sich mit einem Sieg etwas vom Gegner und somit auch von der roten Zone der Tabelle abzusetzen, wurde nicht erfüllt. Ein Blick auf die aktuelle Landesligatabelle gibt auch keinen Aufschluss darüber, welches Team denn nun das Potenzial hat, eher oben oder doch nur unten mitzuspielen. Der SV Deutz, derzeit auf Platz vier, sammelte bislang 13 Punkte, der SV Schlebusch auf Rang 14, dem ersten Abstiegsrang, hat nur drei Zähler weniger auf dem Konto. Wiehl und Gegner Oberpleis stehen mit ihren elf Zählern mittendrin. Enger könnte es also kaum zugehen.

 

„Der Hinweis, in welche Richtung wir uns bis zur Winterpause bewegen, ist vertagt. Der Punkt gegen Schlebusch ist vielleicht zu wenig gewesen und er war auch etwas glücklich“, blickt FV-Trainer Sascha Mühlmann auf den vergangenen Sonntag zurück, als die Wiehler einen 0:1-Rückstand auf eigenem Platz noch aufholten. „Wir haben noch sechs Spiele und mit Flittard, Brauweiler und Spich die vermeintlich leichteren Gegner zu Hause. Aber wir müssen tunlichst zusehen, dass wir auch auswärts etwas holen, damit wir unser Ziel, 20 Punkte bis zur Winterpause zu holen, auch erreichen“, zieht Mühlmann die Lehren aus dem jüngsten Heimspielremis. Die bislang letzte Auswärtspartie beim SC Rheinbach, die mit 1:4 verloren ging, sei kein Maßstab für die nächsten Wochen. Einerseits sei der Platz kaum zu bespielen gewesen, andererseits gehören die Rheinbacher als selbsternannter Aufstiegskandidat auch nicht zu den Teams, gegen die man zwingend etwas einfahren müsse.

 

Auch die Oberpleiser gehören eigentlich zu den Kandidaten, gegen die man sich auswärts schon über einen Bonuspunkt freuen würde. Doch beim TuS, der sich als Saisonziel auf die Fahnen geschrieben hat, in der Tabelle oben mitzuspielen, lief es in dieser Spielzeit äußerst wechselhaft. Nach zwei Unentschieden zum Saisonauftakt, kassierte die Equipe von Trainer Marcus Voike zwei Niederlagen, meldete sich mit vier Siegen in Folge aber wieder zurück. Zwei Nullnummern gegen starke Bornheimer und eine Pleite gegen den Aufsteiger TuS Marialinden deuten jedoch darauf hin, dass die Oberpleiser die Talsohle noch nicht ganz überwunden habe.

 

„Ich habe gehört, dass sie zu Saisonbeginn personelle Ausfälle hatten. Dann kamen noch zwei Rote Karten hinzu. Solche Phase gibt es in einer Saison. Ob das für uns jetzt ein Vorteil oder Nachteil ist, weiß ich nicht. In Oberpleis ist es jedenfalls immer schwierig, zu spielen. Sie waren immer sehr heimstark“, mahnt Mühlmann, sich gegen den Tabellenvierten der Vorsaison nicht zu viel auszurechnen. (thg)

 

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Vorschau Bezirksliga (10. Spieltag)

 

Eintracht Hohkeppel II – SV Schönenbach (Sonntag, 13 Uhr).

 

Es fehlen: Cedric Wiesen, Marcel Höller, Rufaro Kuzoraunye - Meikel Harder.

 

Einsatz fraglich: keiner - Elham Isakoski.

 

Zum Spiel: Ein weiteres Oberberg-Duell wirft seinen Schatten voraus und hat es in sich, kreuzen doch zwei ambitionierte Mannschaften die Klingen. Während die Hohkeppeler ihre Ziele offensiv formuliert haben und kein Geheimnis daraus machen, dass sie in die Landesliga aufsteigen wollen, wurden beim SV Schönenbach vor der Saison vorsichtigere Töne angeschlagen. Dass der Kader aber nicht derart verstärkt wurde, um sich nur um die „billigen“ Plätze zu bewerben, liegt indes auf der Hand.

 

Pünktlich vor dem Topspiel hat die SVE-Reserve die Tabellenführung übernommen – dank des 1:0-Erfolges gegen den bisherigen Primus FC Rheinsüd Köln. Die Bezirksliga ist in diesem Jahr jedoch exquisit besetzt und das Leistungsgefälle ziemlich gering, was sich am Klassement ablesen lässt. Die ersten Sechs trennen lediglich vier Zähler, was wiederum bedeutet, dass Hohkeppel die Tabellenführung wieder einbüßen könnte, sollte die Partie nicht mit einem Dreier enden.

 

„Man muss an jedem Wochenende 100 Prozent geben“, weiß SVE-Coach Wolfgang Martens und freut sich über die gute Performance seiner Equipe, die noch ungeschlagen an der Spitze thront. „Die Spieler haben die bisherigen Aufgaben mit Bravour gemeistert. In diesem Stil wollen wir natürlich weitermachen.“ Dabei ist dem Trainer bewusst, dass am Wochenende eine hohe Hürde wartet. „Schönenbach hat eine gestandene Mannschaft mit hervorragenden Einzelspielern, die sich immer mehr zu einem Team formen, den letzten Ergebnissen nach zu urteilen.“

 

Es gelte, die gegnerische Offensive um Julio Molongua und Berkan Durdu in den Griff zu bekommen, und „über schnelles Umschaltspiel unsere eigenen Aktionen nach vorne durchzubringen“, erläutert Martens, der am Sonntag mehrere ehemalige Schützlinge aus seinen Zeiten beim FV Wiehl wiedersehen wird. Überhaupt gibt es den einen oder anderen Berühungspunkt: Die Hohkeppeler Davin Dresbach und Salih Tatar haben in der Vergangenheit bereits das Gäste-Jersey getragen, Schönenbachs Abwehrmann Juil Kim spielte hingegen früher in Hohkeppel. Platz für Sentimentalitäten existiert allerdings nicht. „Wir treten am Sonntag an, um zu gewinnen“, stellt Martens klar. Wer aus dem Aufgebot der 1. Mannschaft hinzustößt, entscheidet sich wie gewohnt kurzfristig.

 

Bei den Schönenbachern zeigt die Formkurve nach der Episode von vier schlechten bis dürftigen Auftritten wieder nach oben. In Hoffnungsthal kämpften sie sich in Unterzahl zu einem 3:2-Erfolg, ehe die Elf von Coach Raoul Dia zuletzt ein 1:1 gegen Jan Wellem Bergisch Gladbach verbuchte. Obwohl ein Sieg verpasst wurde, waren die Verantwortlichen mit der Leistung der Mannschaft zufrieden. „Das war ein sehr gutes Bezirksliga-Spiel, das in beide Richtungen hätte laufen können“, sagt der sportliche Leiter Matthias Siebertz.

 

Der intensive Schlagabtausch gegen das Ensemble von Ex-Profi Alexander Voigt hat Spuren hinterlassen: Meikel Harder zog sich eine Gehirnerschütterung zu und Elham Isakoski schleppte sich nach einem Foul in der Anfangsphase mit einer Knöchelverletzung durch. Nun ist sein Einsatz fraglich. „Dadurch werden wir zu Umstellungen gezwungen sein“, so Siebertz zu den (potenziellen) Ausfällen. Mit Blick auf das Match im Achim-Lammers-Waldstadion gibt sich der SVS-Sportchef zurückhaltend. „Hohkeppel ist für mich der klare Favorit, auch auf die gesamte Saison gesehen. Vielleicht tut es uns mal ganz gut, wenn wir der Außenseiter sind. Sollten wir dort ein Unentschieden holen, wäre das sicherlich nicht so schlecht.“

 

Einiges hänge von der Tagesform ab. Ansonsten sei die Zweitvertretung der Eintracht schwierig einzuschätzen. „Man weiß nicht, was von oben runterkommt“, betont Siebertz, dem die frühe Anstoßzeit nicht wirklich schmeckt. „Das hört sich zwar blöd an, aber in den 13 Uhr-Spielen haben wir noch nie gut ausgesehen. Ich weiß nicht, woran das liegt. Meiner Meinung nach ist das ein Vorteil für Hohkeppel. Sie spielen alle zwei Wochen um diese Uhrzeit und sind daran gewöhnt.“ Alexander Hettich hat seine Gelb-Rot-Sperre abgesessen und kehrt wieder ins Aufgebot zurück. (lo)      

 

 

TV Hoffnungsthal – TuS Lindlar (Sonntag, 15:15 Uhr).

 

Es fehlen: Max Geßner, Anno Tekotte, Philip Stein, Niklas Horsch, Kim Heinzelmann.

 

Zum Spiel: Für den TuS Lindlar stehen die „Bergischen Wochen“ auf der Menükarte. Die Widersacher in den kommenden drei Wochen heißen Hoffnungsthal, Jan Wellem Bergisch Gladbach und Hohkeppel II. Ein anspruchsvolles Programm, dem die Lindlarer mit Respekt, aber ohne Angst begegnen. Schließlich hat der Aufsteiger die Kurve gekriegt und ist seit drei Partien ungeschlagen. Den Punkteteilungen gegen Pulheim und Zündorf folgte am vergangenen Wochenende endlich der Premierendreier in dieser Spielzeit. Mit 2:0 behielt der TuS gegen den Kellerkonkurrenten Schwarz-Weiß Köln die Oberhand.

 

Der neue Schwung und die gestiegene Stimmung innerhalb der Mannschaft soll dazu genutzt werden, um sich in den Derbys als Punktesammler zu betätigen. Auch wenn die nächsten Gegner ein anderes Kaliber als die jüngsten Kontrahenten haben, möchte man möglichst in jedem Spiel etwas Zählbares einfahren, wie Co-Trainer Arlind Oseku hervorhebt. Allerdings hängen die Trauben am Bergsegen sehr hoch. „Hoffnungsthal ist offensiv unheimlich stark besetzt“, wird nach Einschätzung von Oseku deutlich mehr Arbeit auf die Abwehrreihe der Gäste zukommen als zuletzt gegen Schwarz-Weiß Köln.

 

Dass der TVH seit dem Triumph im Kreispokal Anfang Oktober in der Liga sieglos ist, wertet Oseku nicht zwingend als Indiz für eine Krise bei den Hausherren, zumal sie in dieser Phase auf die Topteams Rheinsüd Köln und Schönenbach getroffen sind. Ebenso sei die Lindlarer 0:3-Niederlage in einem Testspiel während der Sommerpause kein Gradmesser. „Wir kennen die Hoffnungsthaler, sie uns aber auch. Es wird schwierig, für Überraschungsmomente zu sorgen“, sagt Oseku und fügt an: „Ich hoffe, dass wir das Selbstvertrauen, dass wir durch unser erstes Zu-Null-Spiel und unseren ersten Sieg gesammelt haben, mitnehmen.“

 

Max Geßner hat sich eine schmerzhafte Entzündung an der Ferse zugezogen und fällt vorerst aus. Dafür sind Niklas Grob und der zuletzt rotgesperrte Keeper Marco Bong wieder einsatzfähig. (lo)          

 

 

Vorschau Jugendfußball

 

B-Junioren Mittelrheinliga (Nachholspiel vom 1. Spieltag)

1 FC Köln U16 – FV Wiehl (Sonntag, 11 Uhr)

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