FUSSBALL
Nümbrecht steht vor einem Endspiel - Wiehl unter Druck
Oberberg - Landesliga: Endspiel für Lindenthal in Nümbrecht, Wiehl steht gegen Marialinden unter Zugzwang - Bezirksliga: Giuseppe Brunetto feiert Trainerdebüt für Hohkeppel II, Schönenbach will ganz oben dranbleiben, Lindlar vor Abstiegsgipfel gegen Altenberg.
Vorschau Landesliga (18. Spieltag)
SSV Homburg-Nümbrecht – SC Borussia Lindenthal-Hohenlind (Sonntag, 15:15 Uhr).
Hinspiel: 3:2.
Es fehlen: Joscha Trommler, Julian Schwarz.
Zum Spiel: Die Nümbrechter haben den Auftakt in die Rückrunde gründlich verpatzt. Im ersten Duell nach der Winterpause ließen sich die Kicker von Trainer Torsten Reisewitz in der Nachspielzeit noch vom FSV Neunkirchen-Seelscheid den Sieg aus den Händen reißen. Am vergangenen Sonntag unterlag man, trotz bester Chancen, dem 1. FC Spich durch einen späten Gegentreffer mit 0:1. Der SSV Bornheim ist, trotz einer Niederlage gegen den Aufsteiger TuS Marialinden, an der Tabellenspitze wieder auf vier Punkte enteilt. Um in die Mittelrheinliga aufzusteigen, ist der Landesliga-Meistertitel nach aktuellem Stand der Dinge aber gar nicht erforderlich. Platz zwei würde reichen. Da können die Nümbrechter von Glück reden, dass auch der SC Rheinbach, aktuell erster Verfolger des Spitzenduos, nicht so richtig aus den Startblöcken gekommen ist. 0:1 verlor der selbsternannte Aufstiegskandidat jüngst in Brauweiler und hat sechs Punkte Rückstand auf die Nümbrechter.
Noch weiter weg, nämlich neun Zähler hinter dem SSV, steht derzeit die Borussia Lindenthal-Hohenlind auf Rang vier des Tableaus. Scheinbar in sicherer Entfernung, doch sieht man sich im Lager der Hohenlinder offenbar noch nicht ganz aus dem Rennen um den Aufstieg. Mit Felix Neuhäuser verstärkten sich die Kölner mit einem Regionalligakicker von Eintracht Hohkeppel und demonstrierten seit Wiederaufnahme des Spielbetriebs starke Form, mit Siegen gegen den FV Wiehl und Fortuna Bonn. „Vielleicht tut es uns jetzt mal gut, nichts zu verlieren zu haben. Hohenlind hat in der Winterpause verkündet, dass sie den Aufstieg doch noch schaffen wollen. Für die ist das Spiel gegen uns fast ein Endspiel. Der Druck liegt nur beim Gegner“, sagt Reisewitz vor dem Duell mit seinem Ex-Klub.
Der Druck auf seine eigene Mannschaft habe dem SSV-Spiel zuletzt nicht gerade geholfen. „Es ist der Stress, gewinnen zu müssen. Der nimmt uns die Lockerheit in den Phasen, in denen wir Spiele entscheiden müssen“, erklärt er. In diesem Zustand sei man weit entfernt davon, eine Spitzenmannschaft zu sein, meinte Reisewitz nach der jüngsten Niederlage in Spich, sieht es mit einigen Tagen Abstand aber offenbar etwas milder. „Ich bin ja selbst ein bisschen emotional angehaucht. Wir müssen auch sehen, dass wir in den Spielen immer noch ein großes Chancenplus hatten und vor allem sehr gute Chancen. Unser Ziel ist nicht der Aufstieg oder Platz zwei, sondern immer wieder an unser Leistungsmaximum zu kommen. Das haben wir in den letzten beiden Spielen nicht erreicht.“
An der Herangehensweise würden die beiden Negativerlebnisse nichts ändern. Auch die Qualität des Gegners habe keinen Einfluss. „Meiner Meinung nach ist Hohenlind die spielstärkste Mannschaft der Liga. Wir werden trotzdem keinen Bus vor dem Sechzehner parken, sondern werden mutig und aggressiv sein. Das Hinspiel haben wir auch gewonnen, es ist also nicht so, als könnten wir das nicht“, so Reisewitz, der auf eine fast volle Kapelle setzten kann. Bis auf Joscha Trommler und Julian Schwarz, die nach Verletzungen noch Trainingsrückstand haben, ist der Kader komplett. (thg)
FV Wiehl – TuS Marialinden (Sonntag, 15:15 Uhr).
Hinspiel: 3:3.
Es fehlen: Yannik Clemens, Justus Dabringhausen, Vinzent Stoffel, Bastian Schwarz, Louis Usko, Marvin Bollow, Andi Sadrija, Jan Krieger, Nico Allerdings, Alexander Marks, Thorben Riske, Maximilian Vollmer.
Zum Spiel: Viel los war nicht im Training des FV Wiehl. Zumindest zahlenmäßig hielt sich die Beteiligung in Grenzen. Kranke und verletzte Kicker meldeten sich ab, fast das halbe Aufgebot steht am Sonntag nicht zur Verfügung. Ausgerechnet gegen den Aufsteiger und Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, der sich am vergangenen Sonntag in der Tabelle einen Platz vor die Wiehler geschoben hat. Der TuS hat einen starken Rückrundenstart hingelegt, besiegte überraschend den Ligaprimus SSV Bornheim und trennte sich jüngst unentschieden vom FV Bad Honnef.
„Das wird kein einfaches Spiel für uns. Die haben richtig gemacht, was wir falsch gemacht haben. Marialinden kann frei aufspielen und kommt sicher mit viel Selbstvertrauen. Der Druck liegt bei uns“, sagt Wiehls Trainer Sascha Mühlmann, den mit seiner Truppe nur noch ein mageres Pünktchen von der Abstiegszone trennt. Völlig schwarzmalen will er aber nicht und versucht die jüngsten Ergebnisse der Gäste einzuordnen. „Gegen Honnef war das Spiel von beiden wohl nicht so gut, wie ich hörte, und Bornheim hatte gegen Marialinden wohl gefühlte 90 Prozent Ballbesitz und eine Rote Karte. Aber wenn man sich in einen Flow gespielt hat, dann kann man gute Ergebnisse erzielen."
Am vergangenen Sonntag bei der 1:5-Niederlage gegen den Tabellenführer aus Bornheim waren die Wiehler von einem solchen Flow weit entfernt. Die Personalmisere wollte Mühlmann als Ausrede nicht gelten lassen. „Es haben zehn bis 15 Prozent gefehlt. Aber wir können nur bestehen, wenn wir an die 100 Prozent kommen. Wenn wir uns ausruhen, reicht es nicht. Ich habe ja schon früh angekündigt, dass es eine schwere Rückrunde werden wird. Ich mache auch niemandem einen Vorwurf. Ich nehme mich auch selbst in die Pflicht“, sagt Mühlmann und erklärt: „Ich muss als Trainer vorneweg gehen und den Jungs einen Matchplan an die Hand geben, den sie ins Spiel transportieren können. Ich muss da in Vorleistung treten. Bis der Schiedsrichter am Sonntag anpfeift, stehe ich in der Pflicht. Danach will ich sehen, was ich als Trainer vorgebe.“ (thg)
Vorschau Bezirksliga (18. Spieltag)
TV Hoffnungsthal – Eintracht Hohkeppel II (Sonntag, 15:15 Uhr).
Hinspiel: 2:2.
Es fehlen: Carsten Gülden, Leon Dema, Juil Kim.
Zum Spiel: Am Sonntag feiert Giuseppe Brunetto sein Debüt als Chefcoach der 2. Mannschaft von Eintracht Hohkeppel. Er ist bereits der dritte Trainer der SVE-Reserve in dieser Saison, nachdem sich der Verein Anfang Februar von Wolfgang Müller getrennt hatte und dessen Nachfolger Max Jordan den Posten nach wenigen Wochen aus beruflichen Gründen zur Verfügung stellte. Am Dienstag leitete Brunetto sein erstes Training und sammelte dabei positive Eindrücke vom Personal. „Die Mannschaft hat sehr fokussiert gearbeitet“, erklärt er.
Zum Einstieg hat er gleich drei wegweisende Begegnungen vor der Brust. Nach dem Auftritt in Hoffnungsthal stehen die Spiele gegen die direkten Konkurrenten Jan Wellem Bergisch Gladbach und Blau-Weiß Köln auf dem Programm. Die Aufeinandertreffen in der Hinrunde hatten alle eine unterschiedliche Dramaturgie, endeten aber jeweils mit einem 2:2-Unentschieden. Im Heimspiel gegen den TVH führte Hohkeppel II bereits mit 2:0, doch die Gäste zeigten ihre bekannten Comebackqualitäten und kamen durch zwei späte Tore zum Ausgleich.
Für den amtierenden Kreispokalsieger ist es das dritte Duell gegen einen Titelbewerber in Serie. Zuletzt ging Hoffnungsthal gegen Blau-Weiß Köln (1:2) sowie Jan Wellem (1:3) als Verlierer vom Platz. Die Partie gegen die Brunetto-Elf dürfte fast schon die letzte Chance sein, um sich noch einmal ins Aufstiegsrennen einzumischen. Auf die Hohkeppeler wartet eine hitzige Atmosphäre. Dafür ist der Bergsegen gefürchtet. „Das müssen die Jungs aus den Köpfen bekommen“, sei es nach Angaben von Brunetto von zentraler Bedeutung, die äußeren Einflüsse auszublenden.
Generell gebe es in der Liga keine leichten Matches, so der Trainer weiter. Das habe nicht zuletzt der vergangene Spieltag, als man gegen Schlusslicht Schwarz-Weiß Köln zwischenzeitlich ins Schwitzen geriet, gezeigt. „Unser Ziel ist, alle Spiele mit 100 Prozent anzugehen, von Spiel zu Spiel zu denken und unsere Hausaufgaben zu erledigen“, meint Brunetto. Wer aus dem Kader der 1. Mannschaft hinzustößt, entscheidet sich wie immer kurzfristig. (lo)
CfB Ford Niehl – SV Schönenbach (Sonntag, 15:15 Uhr).
Hinspiel: 2:5.
Es fehlt: Jordi Scherbaum.
Zum Spiel: Der SV Schönenbach hat das neue Fußballjahr mit der optimalen Ausbeute eingeläutet. Dem 7:0-Kantersieg gegen den SV Altenberg ließ die Mannschaft von Coach Taner Durdu ein 3:1 gegen den TuS Lindlar folgen. Damit wurde die Pflicht gegen zwei Kellerkinder erfolgreich gelöst. In der Rückrunde hatte man gegen die Teams aus dem unteren Teil des Tableaus noch gehörige Aussetzer und büßte beispielsweise gegen Schwarz-Weiß Köln, den Pulheimer SC und den SV Weiden Punkte ein.
Ob sich diese Patzer rächen werden, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht prognostiziert werden. Fakt ist: Wollen die Schönenbacher den Kontakt zu den Aufstiegsrängen halten, ist in Niehl ein Dreier obligatorisch. „Wir sind gut gestartet, stehen defensiv stabil und führen die Rückrundentabelle an. Das soll auch am Sonntag so bleiben“, gibt der sportliche Leiter Matthias Siebertz die Marschroute vor. Gerne würde er dabei ein Zitterspiel wie gegen Lindlar vermeiden. Erst in der 87. Minute bogen die Schwarz-Gelben durch einen von Alexander Hettich verwandelten Handelfmeter auf die Siegerstraße ab.
„An sich war das eine gute Leistung, wir haben es aber nicht geschafft, uns mit Toren zu belohnen. So ein Ding musst du viel früher entscheiden“, ist die Abschlussschwäche laut Siebertz nicht zum ersten Mal in dieser Saison ein Thema. Daher sei das Team gefordert, konsequenter im Abschluss zu sein. „Wichtig ist, drei Punkte zu holen, um oben dranzubleiben“, weiß Siebertz.
Deniz Durmus ist nach Ablauf seiner Rotsperre erstmals in der Liga spielberechtigt. Meikel Harder sowie Burhan Tuncdemir stehen gegen den Tabellenelften, dessen Rückrundenauftakt mit einer Niederlage und einem Remis enttäuschend gelaufen ist, nach auskuriertem Infekt ebenfalls wieder zur Verfügung. Nach derzeitiger Lage fällt einzig Jordi Scherbaum aus. (lo)
TuS Lindlar – SV Altenberg (Sonntag, 15:15 Uhr).
Hinspiel: 0:5.
Es fehlen: Fabio Römer, Henry Wegner.
Einsatz fraglich: Tim Lamers, Monty Devern.
Zum Spiel: Der TuS Lindlar ist im Abstiegsgipfel gegen den SV Altenberg zum Siegen verdammt. „Da brauchen wir uns nichts vorzumachen. Wir müssen gewinnen“, betont der sportliche Leiter Raimund Kiuzauskas. Die sportliche Situation ist für den Aufsteiger maximal angespannt und hat sich nach den Niederlagen gegen Rheinsüd Köln und Schönenbach verschärft. Das rettende Ufer ist schon sieben Punkte entfernt. Sollte der Rückstand in den nächsten Wochen noch größer werden, dürfte der sofortige Wiederabstieg wohl nicht mehr abzuwenden sein.
In Lindlar ist man sich der Brisanz der Partie gegen den ebenfalls in der roten Zone notierten Tabellennachbarn bewusst. „Beide Mannschaften sind auf die drei Punkte angewiesen“, so Kiuzauskas. Trotz des richtungsweisenden Charakters gelte es aber, „nicht zu verkopft“ an die Aufgabe heranzugehen. „Es wird wichtig sein, die Birne frei zu haben und unser Spiel zu machen“, erklärt der sportliche Leiter, der den Gegner bei der knappen 1:2-Pleite gegen den Primus Blau-Weiß Köln beobachtet hat.
„Da haben sie es gut gemacht. Wir müssen vor allem Fehler im Spielaufbau vermeiden, denn Altenberg schaltet nach Ballgewinnen schnell um und hat vorne mit Nico Falterbaum und Roger Schäfer viel Geschwindigkeit“, sah Kiuzauskas eine „sehr junge und läuferisch starke“ SVA-Equipe. Die Hausherren, die beim 0:5 im Hinspiel nicht bloß in personeller Hinsicht einen rabenschwarzen Tag erwischten, hoffen derweil darauf, an die couragierte Leistung gegen Schönenbach anknüpfen zu können. Nur wenige Minuten fehlten zu einem Punktgewinn.
Das TuS-Lazarett hat sich weiter gelichtet. Stand jetzt fehlen am Sonntag lediglich Fabio Römer und Henry Wegner, während Marco von Puttkamer, David Förster und Marco Bong zurückerwartet werden. Das Mitwirken von Tim Lamers (Schienbeinverletzung) und Monty Devern (muskuläre Probleme) ist fraglich. (lo)
Vorschau Jugendfußball
A-Junioren Bezirksliga (14. Spieltag)
1 FC Spich – FV Wiehl (Samstag, 17:30 Uhr)
B-Junioren Mittelrheinliga (18. Spieltag)
FV Wiehl – Viktoria Köln II (Samstag, 16 Uhr)
C-Junioren Mittelrheinliga (3. Spieltag)
SC West Köln – FV Wiehl (Sonntag, 11 Uhr)
U14-Junioren Bezirksliga (3. Spieltag)
FV Wiehl – 1. JFS Köln (Samstag, 14 Uhr)
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