FUSSBALL
Ergebniskrise in Nümbrecht - Wiehl voller Selbstvertrauen
Oberberg - Landesliga: Nümbrecht will raus aus der Ergebniskrise, Wiehl geht selbstbewusst ins Kellerduell - Bezirksliga: Schönenbach gastiert beim Vorletzten, Hohkeppel II empfängt Weiden, Lindlar zum Krisengipfel in Pulheim.
Vorschau Landesliga (22. Spieltag)
SSV Homburg-Nümbrecht – Fortuna Bonn (Sonntag, 15:15 Uhr).
Hinspiel: 5:1.
Es fehlen: Julian Opitz, Felix Sievers, Emeka Munu.
Einsatz fraglich: Kilian Seinsche.
Zum Spiel: Es war eine frustrierende Woche für die Nümbrechter. Erst das 2:2-Unentschieden im Landesligaderby gegen den Lokalrivalen FV Wiehl – durch ein Gegentor in der Nachspielzeit. Dann die 1:4-Niederlage, erneut gegen die Wiehler, im Kreispokal-Achtelfinale. Und das trotz zahlreicher guter Torchancen. Die Nümbrechter stecken in einer Ergebniskrise. „Ich freue mich auf Sonntag. Wir gucken nach vorne und wollen das, was wir gegen Wiehl gut gemacht haben, noch besser machen“, hat Nümbrechts Trainer Torsten Reisewitz die jüngsten Negativerlebnisse in den Derbys abgehakt.
Negativ war in den vergangenen Wochen seit dem Jahreswechsel eigentlich nur die Punktausbeute. Sowohl gegen Neunkirchen-Seelscheid, Spich und Tabellenführer Bornheim kassierte man späte Gegentore, die zu Verlusten führten und verpasste es, die Begegnungen frühzeitig für sich zu entscheiden. Inklusive des Spiels gegen Wiehl kostete das die Nümbrechter ganze sieben Punkte. Angesichts der Tabellensituation, mit vier Zählern Rückstand auf Primus Bornheim, äußerst bitter. Mit nur ein wenig mehr Spielglück wäre man längst an der Ligaspitze angelangt. „Nehmen wir nur die Spiele gegen Wiehl. Von den vier Halbzeiten, die wir gegen die gespielt haben, waren wir drei deutlich besser. Was wir für Chancen liegen lassen, ist Wahnsinn. Aber die Anzahl hochkarätiger Chancen, die wir uns herausspielen, lässt mich positiv in die Zukunft schauen“, verbreitet Reisewitz weiterhin Optimismus.
Er hofft vor der englischen Woche nun auf eine Initialzündung. Denn, wenn Platz zwei des Landesligatableaus zum Aufstieg in die Mittelrheinliga reichen soll, müssen Siege her. Der Kampf wird nämlich auch gegen die Teams aus der parallelen Landesligastaffel 2 geführt. Nur einer der beiden Zweitplatzierten wird nach aktuellem Stand den Sprung über die Quotientenregelung schaffen. Und da liegen die Nümbrechter derzeit hinten. „Ich hoffe, dass jetzt der Knoten platzt. Vielleicht fehlt uns gegen Wiehl immer die Leichtigkeit. Ich weiß es nicht. Die Energie und der Wille, ein Spiel zu gestalten, sind da. Wir haben alles versucht. Einen Vorwurf kann ich meiner Mannschaft nicht machen“, so Reisewitz.
Die Aufgabe gegen die Bonner Fortuna scheint nun eine halbwegs dankbare. Mit 29 Punkten rangiert das Team auf Rang acht und hat, abgesehen vom Tabellenletzten Köln-Flittard, die mit Abstand schlechteste Tordifferenz. Vier Niederlagen kassierte die Fortuna seit dem Rückrundenauftakt, besiegte aber auch den Primus SSV Bornheim und jüngst den FV Bad Honnef. Reisewitz ist gewarnt: „Die haben jetzt auch den Turnaround geschafft. Das war schon im Hinspiel eine spielstarke Mannschaft, jung und gut ausgebildet. Das Hinspiel war schon eine enge Kiste“, mahnt der Coach, dass man auch beim Gegner nicht nur auf die Resultate schauen soll. Beim 5:1 in der Hinrunde brachte ein Dreifachschlag binnen sechs Minuten den SSV auf die Siegerstraße. (thg)
DJK Südwest Köln – FV Wiehl (Sonntag, 15:15 Uhr).
Hinspiel: 2:3.
Es fehlen: Niclas Zeder, Marvin Bollow, Louis Usko, Justus Dabringhausen.
Einsatz fraglich: Yannick Clemens.
Zum Spiel: Im Vergleich zu den Nümbrechtern haben die Wiehler in der vergangenen Woche das Kontrastprogramm erlebt. Emotion pur herrschte nach dem 2:2-Ausgleich von Andi Sadrija in der Nachspielzeit im Landesligaderby gegen den SSV. Kaum eine Woche später setzte man sich deutlich mit 4:1 gegen den Lokalrivalen durch und zog ins Viertelfinale des Kreispokals ein. Dort gehört man nun als klassenhöchste Mannschaft zum Favoritenkreis und könnte sogar noch einen Titel mitnehmen.
Doch nach der emotionalen Woche sind die Wiehler zurück im Alltag. Und der bedeutet: Abstiegskampf pur. Nur zwei Punkte trennen sie von der roten Zone – ein Sieg gegen Tabellenvorletzten aus Köln ist eigentlich Pflicht, will man sich eine gute Ausgangsposition für den Landesliga-Endspurt verschaffen. „Das ist ein ganz wichtiges Spiel für uns. Wir haben Selbstvertrauen getankt und ich glaube, dass der Druck beim Gegner liegt. Die müssen uns schlagen, sonst sind wir schon sechs Punkte weg“, geht FV-Trainer Sascha Mühlmann zuversichtlich in die Begegnung. „Das Wochenende hatten wir frei. Das war für uns nicht so schlecht. Der Großteil der Mannschaft ist fit und gesund. Wir können mit breiter Brust ins Spiel gehen und spielen auf Sieg“, so Mühlmann.
Alles andere wäre allerdings auch unverständlich. Die Domstädter haben seit dem Jahreswechsel keinen einzigen Punkt verbucht und in sechs Spielen 18 Gegentore kassiert. Mühlmann erwartet einen Gastgeber, der nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzt und daher auch ein anderes Spiel als jüngst gegen Nümbrecht. „Die haben in der Rückrunde noch keinen Punkt geholt und werden vielleicht erstmal versuchen, die Null zu halten. Da müssen wir geduldig agieren. Vielleicht kommt es uns entgegen, wenn wir mehr den Ball haben. Wir werden jedenfalls versuchen, es fußballerisch zu lösen, stellen uns aber auf ein intensives Fußballspiel ein, mit vielleicht noch mehr Zweikämpfen als gegen Nümbrecht“, erklärt der Coach.
Die Personalsituation hat sich derweil entspannt. Jan Peters ist ebenso wie Vinzent Stoffel wieder fit und ein Kandidat für die Anfangsformation. Yannik Clemens ist zurück im Training und könnte ins Aufgebot zurückkehren. (thg)
Vorschau Bezirksliga (22. Spieltag)
Schwarz-Weiß Köln – SV Schönenbach (Sonntag, 15:15 Uhr).
Hinspiel: 2:2.
Es fehlt: Astrit Dauti.
Zum Spiel: Der SV Schönenbach marschiert scheinbar unaufhaltsam weiter: Nach den sechs aufeinanderfolgenden Liga-Erfolgen seit dem Ende der Winterpause gelang am vergangenen Donnerstag durch einen 9:2-Spaziergang gegen den B-Ligisten DJK Dürscheid der Sprung ins Kreispokal-Viertelfinale, wo mit Rot-Weiß Olpe (ebenfalls Kreisliga B) ein weiterer machbarer Gegner wartet. In der Meisterschaft geht es nun, vor den wahrscheinlich entscheidenden Wochen mit den Topduellen gegen Hoffnungsthal, Jan Wellem Bergisch Gladbach und Hohkeppel II, mit der Reise zum Tabellenvorletzten Schwarz-Weiß Köln weiter.
Die Ausgangslage ist klar: Vor der „Crunchtime“ der Spielzeit - „Am 11. Mai um 17:30 Uhr wissen wir, was Phase ist“ (sportlicher Leiter Matthias Siebertz) - soll der Abstiegskandidat nicht zum Stolperstein werden, nachdem die Kölner den Schönenbachern bereits in der Hinrunde in die Suppe gespuckt und einen Zähler aus der Lademacher-Waldarena entführt hatten. Es geht also auch ein Stück weit um Wiedergutmachung gegen die schwächste Hintermannschaft der Liga (79 Gegentreffer). Neben sieben Unentschieden haben die in der Rückrunde noch sieglosen Domstädter erst einen Dreier auf dem Konto.
Nimmt man die vergangenen Wochen als Gradmesser, sind die Rollen klar verteilt. „In der Hinrunde hat uns die defensive Stabilität gefehlt. Die ist jetzt vorhanden, weil alle mitverteidigen. Aktuell treten wir als Mannschaft auf und mit dieser mannschaftlichen Geschlossenheit sollten auch gegen Schwarz-Weiß Köln etwas zu holen sein“, sagt Siebertz.
Zuletzt überstanden die Schwarz-Gelben gegen Zündorf (4:1) ein, zwei kritische Phasen. Ein Ausdruck dafür, dass man im Vergleich zur ersten Saisonhälfte tatsächlich einen Schritt nach vorne gemacht hat und sich von Rückschlägen nicht so schnell aus der Bahn werfen lässt. Trainer Taner Durdu hat in jüngster Vergangenheit fast immer auf die gleiche Elf gesetzt, ist diesmal aber auf jeden Fall zu einer Änderung gezwungen: Linksverteidiger Astrit Dauti fehlt wegen der fünften Gelben Karte. (lo)
Eintracht Hohkeppel II – SV Weiden (Sonntag, 13 Uhr).
Hinspiel: 7:0.
Es fehlen: Leon Dema, Malte Meßmann, Fabian Apel.
Zum Spiel: „Wir müssen gucken, dass wir oben dranbleiben und unsere Hausaufgaben machen.“ Giuseppe Brunetto ist sich im Klaren darüber, was die Stunde geschlagen hat. Nach einigen unnötigen Patzern in der Rückrunde hat die Hohkeppeler Reserve die Tabellenführung eingebüßt und gehört nur mehr zu den Verfolgern von Primus Blau-Weiß Köln. Das Quartett an der Spitze liegt eng zusammen, weshalb jeder weitere Ausrutscher bitter bestraft werden könnte. Denn wirklich sicher steigt bloß der Meister in die Landesliga auf.
Daher ist die Marschroute vor der Begegnung gegen den SV Weiden eindeutig: Gegen den Tabellenzwölften, der im vergangenen Sommer aus der Staffel 3 herübergewechselt war, soll nach den jüngsten Siegen gegen den Spitzenreiter (6:3) und die SpVg. Rheindörfer Nord (5:2) die nächsten drei Punkte her. Fraglich ist allerdings, ob es genauso deutlich wird wie im Hinspiel. Seinerzeit feierte die SVE-Zweitvertretung ein 7:0-Schützenfest.
Mit diesem Ergebnis ging Weiden am vergangenen Spieltag auch gegen Jan Wellem unter, davor erzielte die Equipe von Coach Adrian Student jedoch einige respektable Resultate - unter anderem 4:2 in Hoffnungsthal und ein 1:1 in Zündorf - und konnte sich ein wenig von den Abstiegsrängen absetzen. Brunetto geht nicht davon aus, dass es seiner Elf einfach gemacht wird. „Auch auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole: Die Gegner sind gegen uns besonders motiviert, feiern jeden gewonnenen Zweikampf, selbst an der Mittellinie. Darauf müssen wir uns mental einstellen.“
Im letzten Match gegen Rheindörfer Nord ging es ebenfalls eng zu. Trotz Überlegenheit von Hohkeppel II schnupperten die Hausherren sogar am Ausgleich, ehe zwei späte Treffer den 5:2-Erfolg für die Gäste besiegelten. „Rheindörfer hat uns alles abverlangt und so wird es Sonntag für Sonntag weitergehen. Wir müssen konzentriert und fokussiert in jedes Spiel reingehen“, fordert Brunetto. Wer aus dem Kader der 1. Mannschaft hinzustößt, entscheidet sich wie immer kurzfristig. (lo)
Pulheimer SC - TuS Lindlar (Sonntag, 15 Uhr).
Hinspiel: 1:1.
Es fehlen: Marc Bruch, Pascal Nguyen, Marius Mukherjee, Tim Schmitz, Roger Sauer, Luca Jansen.
Zum Spiel: Die Chancen des TuS Lindlar auf den Klassenerhalt tendieren gegen null. Ein Rückstand von zehn Punkten ist Stand jetzt bis zum Erreichen des rettenden Ufers wettzumachen, wobei inzwischen auch das Torverhältnis das schlechteste in der Liga ist. Von irgendwelchen Kampfansagen und Durchhalteparolen nimmt man im Lindlarer Lager Abstand. „Wir sind verdient aufgestiegen, haben es zurzeit aber auch nicht verdient, in der Bezirksliga zu bleiben“, konstatiert der sportliche Leiter Raimund Kiuzauskas mit Blick auf die Horrorbilanz von gerade einmal neun eingefahrenen Zählern.
Einen davon verbuchte das Schlusslicht im Hinspiel gegen den Pulheimer SC. Für den Mitaufsteiger aus dem Rhein-Erft-Kreis läuft es momentan ebenfalls unrund. Vorläufiger Negativhöhepunkt war die jüngste 2:8-Schmach gegen den Kellerkonkurrenten SV Altenberg, der den SCP durch den Kantersieg auf Abstiegsplatz 14 verdrängte. Auch vor den Toren Kölns schrillen also die Alarmglocken, sodass man getrost von einem Krisenduell sprechen kann.
Bevor der TuS nur die leisesten Rechenspiele anzustellen vermag, sollte einfach mal ein Erfolgserlebnis her. Die bisherige Ausbeute in der Rückrunde spricht dagegen: sechs Spiele, sechs Niederlagen, 5:22 Tore – damit gewinnt man keinen Blumentopf. „Wir waren in dieser Saison kein einziges Mal in der Situation, einen Sieg mit Überzeugung zu erzielen und dadurch in einen positiven Flow reinzukommen“, beklagt Kiuzauskas zum einen die permanenten, ungewollten Personalrochaden speziell im Defensivbereich, zum anderen aber die enorm hohe Zahl an schweren Patzern vor den Gegentoren.
Immerhin präsentiere sich die Mannschaft im Training „geschlossen-trotzig“ (Kiuzauskas), wolle unbedingt die Pleitenserie beenden und habe sich nicht aufgegeben. Doch reicht die Qualität innerhalb des Kaders aus, um die Wende herbeizuführen? Diesen Beweis blieb das Team bislang schuldig. Am Sonntag müssen die Trainer Arlind Oseku und Felix Eiting auf sechs Akteure verzichten, womit sie erneut zu Änderungen gezwungen sind. (lo)
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