FUSSBALL

Nüchternheit statt Derbygefühl

thg, lo; 04.12.2025, 07:00 Uhr
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Foto: Thomas Giesen --- Die Zweitvertretung von Eintracht Hohkeppel erwartet im Landesligaderby beim SSV Homburg-Nümbrecht eine physisch starke Mannschaft.
FUSSBALL

Nüchternheit statt Derbygefühl

thg, lo; 04.12.2025, 07:00 Uhr
Oberberg - Landesliga: Der SSV Homburg-Nümbrecht und die Zweitvertretung von Eintracht Hohkeppel treffen sich zum Lokalduell, Wiehl hofft auf den ersten Heimsieg - Bezirksliga: Schönenbach reist zum Topspiel nach Köln.

Vorschau Landesliga (14. Spieltag)

 

SSV Homburg-Nümbrecht – Eintracht Hohkeppel II (Sonntag, 15:15 Uhr).

 

Es fehlen: Andreas Marian, Robin Brummenbaum, Sebastian Ramspott, Moritz Becker, Tom Hillenbach, Fritz Schäfer – Julius Biada.

 

Einsatz fraglich: Philipp Rüttgers, Lukas Grünberg – keiner.

 

Zum Spiel: Es ist wieder Derbyzeit im oberbergischen Landesligafußball. Doch so wirklich in Stimmung ist man in beiden Lagern nicht. Zum ersten Mal treffen die Nümbrechter auf eine Hohkeppeler Zweitvertretung. Erfahrung hat man beim SSV nur mit der 1. Mannschaft der Eintracht gemacht, die sich jedoch schnell aus der Landesliga verabschiedete und sich höheren Zielen widmete. Freundschaftlich war das Verhältnis der Klubs dabei nicht unbedingt. Aus Reihen der Nümbrechter Anhänger gab es stets Kritik an der Investitionspolitik der Eintracht, die mit der Verpflichtung von Topspielern in den vergangenen Jahren ihren Durchmarsch durch die Ligen vollzog.

 

Für Nümbrechts Trainer Marcus Voike ist das Derbythema, wie schon vor dem Duell mit dem FV Wiehl, ohnehin in weiter Ferne. „Ich bin ja sozusagen ein Zugezogener. Klar, vielleicht kommen ein paar mehr Zuschauer. Aber sonst ist das ein Spiel wie jedes andere“, steht er der kommenden Aufgabe ziemlich nüchtern gegenüber. Für Voike zählen nur die Fakten: „Wenn man sich den Kader der Hohkeppeler anschaut, dann haben sie wahrscheinlich die besten Einzelspieler der Landesliga. Man weiß auch nie, wer von oben runterkommt. Sie sind auf jeden Fall spielstark“, hat der SSV-Coach großen Respekt vor dem Personal der Gäste, sieht aber auch eine Chance: „Wenn sich wegen der Spieler aus der Mittelrheinliga ständig die Formation ändert, dann sind sie vielleicht nicht so eingespielt. Aber wenn die mal ans Laufen kommen, dann wird es sicher schwierig.“

 

Sein Gegenüber Giuseppe Brunetto macht sich darüber weniger Sorgen. Marschroute und taktische Vorgaben würden sich zwischen den Hohkeppeler Teams kaum unterscheiden, gemeinsame Trainingseinheiten auch dazu führen, dass die Spieler kaum Anpassungsschwierigkeiten hätten. Brunetto hat andere Dinge im Kopf: „Wir müssen die Bedingungen in Nümbrecht annehmen. Wir können nicht in das Spiel gehen wie in jedes andere. Es werden sehr viele Zuschauer da sein, die Stimmung machen. Es ist ein sehr kleiner Platz. Und wir müssen uns auf die physisch geprägte Spielweise der Nümbrechter einstellen. Auf dem kleinen Platz wird es zwangsläufig viele Zweikämpfe geben. Wir wissen, was auf uns zukommt und es ist meine Aufgabe, die Jungs darauf vorzubereiten“, erklärt Brunetto, dessen Ensemble nach dem jüngsten 6:1-Erfolg gegen den SC Borussia Lindenthal-Hohenlind mit breiter Brust in den Lokalkampf geht.

 

„Wir haben immer mal wieder gezeigt, was in uns steckt, wenn wir die PS auf den Boden bringen. Ich bin zuversichtlich, dass wir das wieder schaffen. Aber wir müssen es auch mal auswärts zeigen“, gibt er zu bedenken. 15 Punkte holten die Hohkeppeler bisher im eigenen Achim-Lammers-Waldstadion, nur deren vier in der Ferne. Die Nümbrechter haben zu Hause derweil noch eine weiße Weste, wegen des Stadionumbaus aber erst vier Spiele in der eigenen Arena absolviert und diese allesamt gewonnen. „Wir versuchen weiter unsere Sachen durchzuziehen. Wir haben in dieser Saison schon verschiedene Sachen gemacht. Mal sehen, vielleicht gehen wir drauf, vielleicht lassen wir sie aber auch kommen. Wir haben schließlich die beste Abwehr der Liga“, will sich Nümbrechts Voike nicht in die Karten schauen lassen.

 

Die personelle Lage ist bei den Gästen deutlich entspannter als bei den Nümbrechtern. Klaos Yzellari kehr nach seiner Rotsperre zurück. Bis auf Julius Biada ist der Kader komplett. Bei den Hausherren gibt es, neben der ohnehin längeren Liste der Langzeitausfälle, noch zwei Wackelkandidaten. Philipp Rüttgers und Lukas Grünberg, die gerade erst nach wochenlanger Verletzungspause zurückgekehrt waren, mussten am Dienstag wegen muskulärer Probleme das Training abbrechen. (thg)

 

 

FV Wiehl – SC Rheinbach (Sonntag, 15:15 Uhr).

 

Es fehlen: Vinzent Stoffel, Niclas Zeder, Louis Usko, Thorben Riske, Gino Lanfranco.

 

Zum Spiel: Mit acht Punkten aus den letzten vier Spielen hat sich der FV Wiehl im Abstiegskampf der Landesliga zurückgemeldet und ans Tabellenmittelfeld herangepirscht. Den kompletten Fehlstart in die Spielzeit mit sechs Niederlagen am Stück konnte die Mannschaft von Trainer Sascha Mühlmann damit ein Stück weit geraderücken, der „Salto Nullo“ zu Beginn steht allerdings weiterhin als Hypothek in den Büchern. Dennoch: Das Selbstvertrauen ist gewachsen, die Rädchen greifen immer besser ineinander und die dringend erforderlichen Erfolgserlebnisse sind vorhanden.

 

Bisher funktionierte es mit Zählbarem indes vornehmlich in der Fremde: Das jüngste 2:1 in Flittard war der dritte Auswärtserfolg in dieser Saison. Auf der Eichhardt warten die Wiehler noch auf den Durchbruch, belegen mit mageren zwei Pünktchen den letzten Platz des Heimtableaus. Warum es dieses Jahr vor eigener Kulisse bislang nicht zünden will, kann der Coach nicht erklären. Den Heimfluch vor der Winterpause zu brechen, ist das erklärte Ziel. Der SC Rheinbach wird etwas dagegen haben.

 

Bei den eigentlich jedes Jahr zum Favoritenkreis zählenden Gästen ist die vorweihnachtliche Harmonie jedoch empfindlich gestört: So trennte sich der Klub nach nur zwölf Spielen von Trainer Daniel Ohmert, der langjährige Spieler Ulas Önal übernahm interimsweise. Dessen Premiere ging allerdings daneben. Mit 1:2 verlor der SCR am vergangenen Sonntag daheim gegen Aufsteiger Blau-Weiß Köln.

 

17 Punkte verzeichnen die Rheinbacher auf ihrem Konto – gemessen an den Ambitionen viel zu wenig. Es kommt ein angeschlagener Boxer auf die Eichhardt und trifft auf ein Team im Aufwind. „Wir rechnen uns schon etwas aus, wissen aber auch, dass der Gegner, wenn er in einen Flow kommt, jeden in dieser Liga weghauen kann“, hofft Mühlmann, dass der mit vielen spielstarken und höherklassig erfahrenen Kickern besetzte Kontrahent erneut einen schlechten Tag erwischt.

 

„Wir müssen die gleiche Intensität wie zuletzt gegen Endenich und Flittard zeigen, nicht unfair, aber eklig in den Zweikämpfen sein. Wenn wir sie ans Spielen kommen lassen, bekommen wir Probleme, denn sie haben einige gute Zocker in ihren Reihen. Gegen solche Mannschaften muss der Zugriff passen. Wir müssen kompakt stehen und in den Räumen eine gute Besetzung haben“, führt Mühlmann aus. Als besagter Zugriff gegen Flittard Mitte des ersten Durchgangs für 20 Minuten abebbte, wurde es direkt gefährlich und Wiehl musste den Rückstand schlucken.

 

In der defensiven Schaltzentrale im Mittelfeld ist der Coach zu Umbaumaßnahmen gezwungen, Vinzent Stoffel fehlt in den letzten beiden Hinrundenpartien urlaubsbedingt. Dafür kehren Paul Neuendorff, Jan Krieger und Moritz Müller, die in Flittard passen mussten, in den Kader zurück. (lo)

 

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Vorschau Bezirksliga (14. Spieltag)

 

DJK Südwest Köln - SV Schönenbach (Sonntag, 14:45 Uhr).

 

Es fehlen: Meikel Harder, Astrit Dauti.

 

Einsatz fraglich: Sven Wurm.

 

Zum Spiel: Der SV Schönenbach ist nach dem bärenstarken Start mit der optimalen Ausbeute von 30 Punkten aus zehn Spielen nun seit drei Begegnungen sieglos. Der ersten Saisonniederlage gegen den Heiligenhauser SV folgte ein unglückliches Remis gegen die SpVg. Rheindörfer Nord, das durch strittige Schiedsrichterentscheidungen beeinflusst wurde. Im jüngsten Spitzenduell gegen den Landesliga-Absteiger aus Deutz erwischte der Tabellenführer einen schwachen Tag und verlor mit 1:3. „Das war verdient, weil wir schlecht gespielt haben. Das ist für mich dann auch leichter zu akzeptieren als beispielweise das Unentschieden gegen Rheindörfer, wo wir verpfiffen worden sind“, sagt der sportliche Leiter Matthias Siebertz.

 

Dass die Schönenbacher mit einem Mini-Aufgebot unterwegs sind, mache sich nun bemerkbar. „Die Jungs sind am Limit. Für die letzten beiden Spiele hoffe ich einfach, dass alle noch einmal auf die Zähne beißen, die letzten Kräfte zusammenkratzen und sich auf ihre Aufgaben konzentrieren“, so Siebertz, der keinen Hehl daraus macht, dass der Ausfall der Abwehrstützen Meikel Harder, Astrit Dauti und Sven Wurm zur Unzeit kommt. „Die drei gehören zu unseren absoluten Topspielern. Das könnten wir noch nicht einmal kompensieren, wenn wir 20 Mann im Kader hätten“, stellt Siebertz klar.

 

Der Gegner im Gipfeltreffen zwischen dem Primus und dem Tabellenzweiten ist ein Paradebeispiel dafür, was passieren kann, wenn unumstrittene Leistungsträger nicht zur Verfügung stehen. Nach dem Aufstieg in die Landesliga im Vorjahr rangierte die DJK Südwest Köln zum Ende der Hinrunde auf Rang sechs und schien mit 21 Zählern frühzeitig auf der sicheren Seite zu sein. Dann jedoch verletzten sich die Graf-Zwillinge Hendrik und Philipp, die das Herzstück der DJK-Offensive bilden. In der Rückserie holten die Kölner lediglich zwei Dreier (bei 13 Pleiten) und stiegen als abgeschlagener Letzter ab.

 

Inzwischen sind die Grafs wieder fit und die Hausherren, nach einem holprigen Auftakt, auf Kurs. Bei neun Siegen und drei Unentschieden gab’s die einzige Saisonniederlage am 2. Spieltag in Hoffnungsthal (3:6). Zu Hause hat die Elf von Daniel Errens erst einmal gepatzt (1:1 gegen Rheinsüd Köln), wobei die Heimerfolge fast alle recht knapp ausgefallen sind. Sollte die Schönenbacher am Sonntag gewinnen, wäre die Herbstmeisterschaft in trockenen Tüchern, im Fall einer Schlappe würde Südwest vorbeiziehen. „Mit einem Punkt könnte ich gut leben“, betont Siebertz.

 

Das Mitwirken von Sven Wurm hängt davon ab, wie er mit der deutschen Kleinfeldnationalmannschaft bei der WM in Mexiko abschneidet. Nach Niederlagen gegen die Ukraine und Spanien stehen die Deutschen in ihrer Vorrundengruppe vor dem Aus. Dies wiederum würde die Chance auf eine rechtzeitige Rückkehr Wurms erhöhen. (lo)         

 

 

SV Frielingsdorf – FC Rheinsüd Köln (Donnerstag, 20 Uhr).

 

Der SV Frielingsdorf trifft bereits am Donnerstag auf den FC Rheinsüd Köln. Hier geht’s zum Extrabericht.     

 

 

Vorschau Jugendfußball

 

A-Junioren Bezirksliga (10. Spieltag)

SC Uckerath – FV Wiehl (Samstag, 18 Uhr)

 

B-Junioren Mittelrheinliga (13. Spieltag)

FV Wiehl – VfL Vichttal (Samstag, 16 Uhr)

 

C-Junioren Bezirksliga (10. Spieltag)

Bonner SC – FV Wiehl (Samstag, 14 Uhr)

 

D-Junioren Bezirksliga (10. Spieltag)

FV Wiehl – Sportfreunde Troisdorf (Samstag, 12:30 Uhr)

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