FUSSBALL
Rückschlag für Wiehl – Nümbrecht verliert Platz zwei
Oberberg - Der FV Wiehl verliert das Kellerduell gegen Köln-Flittard deutlich – Der SSV Homburg-Nümbrecht unterliegt in Schlebusch und rutscht auf Rang drei der Landesligatabelle - Die Sparkasse Gummersbach präsentiert die Landesliga (AKTUALISIERT).
Von Thomas Giesen
SpVg. Köln-Flittard – FV Wiehl 5:1 (2:1).
Für die Wiehler ist es ein Rückschlag im Abstiegskampf. Und das in doppelter Hinsicht. Neben der Enttäuschung, ohne Punkte aus dem Kellerduell die Heimreise antreten zu müssen, deutete sich in Flittard an, dass die Gastgeber mit dem Rennen um den Klassenerhalt künftig möglicherweise nichts mehr zu tun haben werden. Wie ein Absteiger sahen die Flittarder, die über weite Strecken das Spielgeschehen beherrschten, nicht aus. „Das ist eine starke Mannschaft mit einem tollen Tempo. Sie haben vieles fußballerisch gelöst. Die gehören da unten nicht rein“, ahnte nach dem Abpfiff auch FV-Trainer Sascha Mühlmann, dass es vielleicht einen Konkurrenten weniger geben wird.
Keine zehn Minuten waren gespielt, da nutzte der Gastgeber einen Wiehler Ballverlust eiskalt zur Führung durch Florian Hensel. „Wir waren die ersten zehn Minuten gut im Spiel. Aber es ist typisch für uns, dass der Gegner mit der ersten Aktion das Tor macht. Unser Matchplan war damit dahin“, kommentierte Mühlmann die Auftaktphase. Anschließend kontrollierten die Flittarder das Spiel weitgehend, schafften es aber zunächst nicht, nachzulegen. Eine Doppelchance von Niklas Uhl und Hensel vereitelte Wiehls Keeper Maximilian Vollmer glänzend (25.). Eine Ecke von Florian Liebelt brachte dann den Ausgleich für die Gäste. Rene Gailowitz ging ins Kopfballduell mit Henoc Muamba, der den Ball selbst in die Maschen beförderte (35.). Kurz vor der Pause kassierte Wiehl nach einem Ballverlust jedoch das 1:2, erneut durch Hensel.
[Nach einer Ecke gewinnt Flittards Henoc Muamba zwar das Duell gegen Wiehls Rene Gailowitz, köpft den Ball aber zum 1:1-Ausgleich ins eigene Tor.]
„In der zweiten Halbzeit haben wir sehr ordentlich angefangen, aber keine zwingenden Torchancen herausgespielt. Nach dem 1:3 war der Drops dann gelutscht“, sagte Mühlmann. Nach einem Angriff über die rechte Seite vollendete Abderrahman Rabhi per Direktabnahme zum 3:1 (66.), ein Distanzschuss von Jeremy Koerner bedeutete das 4:1 für die Gastgeber. Wiehls Torwart Maximilian Vollmer parierte, nach einem selbstverschuldetem Elfmeterpfiff, einen Strafstoß der Gastgeber, kassierte in der Schlussphase nach einer Ecke aber noch das 1:5 (88.). „Das ist für uns natürlich ein Rückschritt. Wir sind jetzt mehr als zuvor zum Punkten verdammt“, so Mühlmann.
Tore
1:0 Florian Hensel (9.), 1:1 Henoc Muamba (35. Eigentor), 2:1 Florian Hensel (44.), 3:1 Abderrahman Rabhi (66.), 4:1 Jeremy Koerner (71.), 5:1 Paul Demschück (88.).
Besonderes Vorkommnis
Wiehls Torwart Maximilian Vollmer pariert einen Elfmeter (85.).
FV Wiehl
Maximilian Vollmer; Gino Lanfranco, Bastian Schwarz (25. Felix Krüger), Dogukan Bülbül (72. Nico Allerdings), Rene Gailowitz, Vinzent Stoffel, Thorben Riske, Jan Peters (72. Ali-Can Gültekin), Jan Krieger (46. Jan Krieger), Collins Ihekaire (72. Emin Yagci), Florian Liebelt.
SV Schlebusch – SSV Homburg-Nümbrecht 3:2 (2:1).
Fruststimmung in Nümbrecht: Trotz Führung schaffen es die Kicker von Trainer Torsten Reisewitz nicht, einen Sieg einzufahren. Nach der vierten Niederlage in Folge rutschten die Nümbrechter auf Platz drei der Tabelle ab und ließen den SC Rheinbach vorbeiziehen. Die Chancen auf den Aufstieg in die Mittelrheinliga waren ohnehin auf ein Minimum geschrumpft, nachdem Eintracht Hohkeppel am Samstag den Klassenerhalt in der Regionalliga verpasste und damit sicher ist, dass nur der Tabellenerste aufsteigt. Primus Bornheim patzte derweil erneut und hat nur noch fünf Zähler Vorsprung auf die Rheinbacher.
[Sascha Mühlmann war mit dem Auftritt seiner Elf nicht immer zufrieden.]
Nümbrechts Coach Reisewitz hatte das Thema bereits abgehakt und erhoffte sich einen positiven Saisonausklang. Doch erneut gab es einen Stimmungsdämpfer. „Es ist frustrierend, was wir erleben. Wir versuchen nur, ein gutes Ergebnis auf den Platz zu bringen, spielen uns gute Torchancen heraus und gehen wieder als Verlierer vom Platz. Das ist Wahnsinn. Ich empfinde es als ungerecht“, war Reisewitz schwer enttäuscht und wollte seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Die Nümbrechter begannen dominant und kamen schnell zu Chancen. Dean-Robin Paes versenkte eine Flanke von Niklas Clemens zur 1:0-Führung (15.) und stellte die Weichen eigentlich auf Sieg.
[Wiehls Florian Liebelt hatte gegen die gut gestaffelte Abwehr der Flittarder einen schweren Stand.]
Zwei Kontertore durch Sebastian Bamberg (42., 45.) stellten die Partie kurz vor der Pause aber auf den Kopf. „Wir haben es nach dem 1:0 verpasst, unsere Umschaltsituationen zu nutzen. Wir standen dann zu hoch und sind überlaufen worden. Wir waren zu gierig und sind sofort bestraft worden. Das war eine harte Phase für uns“, meinte Reisewitz, dessen Elf nach dem Seitenwechsel zurück in der Spur war. Ricardo Bauerfeind hatte nur die Latte getroffen, Niklas Clemens netzte den Nachschuss ein und es stand 2:2 (50.). Nur zehn Minuten später köpfte Rostand Kemadjou die Schlebuscher nach einer Ecke aber erneut in Führung. „Wir haben dann noch 30 Minuten Tempo gemacht, aber wir sind nicht gut genug. Wir haben es nicht geschafft, nach der Führung nachzulegen und hatten nach dem 2:2-Ausgleich nicht die Bissigkeit, das Spiel noch zu gewinnen“, fand Reisewitz doch noch Kritikpunkte. Matteo Tessarolo hielt in der Schlussphase noch einen Foulelfmeter (85.).
Tore
0:1 Dean-Robin Paes (15.), 1:1 Sebastian Bamberg (42.), 2:1 Sebastian Bamberg (45.)., 2:2 Niklas Clemens (50.), 3:2 Rostand Kemadjou (58.).
Besonderes Vorkommnis
Nümbrechts Torwart Matteo Tessarolo pariert einen Elfmeter (85.)
SSV Homburg-Nümbrecht
Matteo Tessarolo; Felix Adamietz, Moritz Becker, Philipp Rüttgers (46. Kilian Seinsche), Lukas Grünberg, Niklas Goße, Felix Klein, Fritz Schäfer (36. Ricardo Bauerfeind), Niklas Clemens (73. Joscha Trommler), Dennis Kania, Dean-Robin Paes (63. Marvin Hennecken).
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