Oberberg – Der SSV Homburg-Nümbrecht besiegt Köln-Flittard und ist wieder zurück im Titelrennen – Der FV Wiehl feiert einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf bei Grün-Weiß Brauweiler - Die Sparkasse Gummersbach präsentiert die Landesliga (AKTUALISIERT).

Von Thomas Giesen

SpVg. Köln-Flittard – SSV Homburg-Nümbrecht 1:3 (0:0).

Es ist noch nicht vorbei. Zwei Spieltage vor dem Ende der Landesligasaison sind die Nümbrechter wieder mittendrin im Kampf um den Aufstieg in die Mittelrheinliga. Erneut zeigte sich, dass die aktuelle Spielzeit verrückter kaum sein könnte. Der Primus SSV Bornheim kassierte auch in Spich eine klare Niederlage und hat nur noch zwei Zähler Vorsprung auf die Nümbrechter. Der SC Rheinbach unterlag derweil in Schlebusch und hat sich damit so gut wie aus dem Titelkampf verabschiedet. Lediglich der SC Borussia Lindenthal-Hohenlind hält sich in Lauerstellung und trifft nächsten Sonntag auf Bornheim. Viel mehr Drama geht nicht und auch bei den Nümbrechtern ging es mal wieder nicht ohne Drama.

Die Gäste waren abermals mit dem letzten Aufgebot angereist, versuchten die Kölner aber sofort aggressiv zu attackieren. Der Gastgeber war derweil auf Spielkontrolle aus und vermied es, auch das kleinste Risiko einzugehen. So blieben hochkarätige Torchancen zunächst Mangelware. Flittards Yannik Lamberz setzte nach einer Ecke das erste Ausrufezeichen, schoss den Ball von der Strafraumgrenze aber deutlich über das Nümbrechter Tor (15.). Florian Hensel verpasste in Minute 28 eine Hereingabe nur knapp. Nümbrechts Torwart Matteo Tessarolo parierte noch einen Kopfball von Mate Milos (32.), ehe auch die Gäste zum Zug kamen.

Dis bis dato beste Gelegenheit auf einen Treffer vergab Lukas Grünberg, der aus rund elf Metern an Flittards Torwart Joshua Koobs scheiterte (33.), Felix Klein traf aus spitzem Winkel ebenfalls nur den Schlussmann der Hausherren (36.). Die Schlussphase der ersten Halbzeit gehörte nun den Nümbrechtern. Nach Vorarbeit von Klein zog Joscha Trommler aus rund 25 Metern ab – erneut parierte Koobs sehenswert, ehe der SSV die dickste Chance zur Führung liegen ließ. Niklas Goße ging – aus stark abseitsverdächtiger Position – allein auf das gegnerische Tor zu, spielte Koobs aus und schob den Ball knapp neben den Torpfosten (41.). „Wir mussten viel laufen und hart arbeiten, aber wir haben Flittard weitgehend von unserem Tor weggehalten und hatten selbst gute Situationen“, bilanzierte Nümbrechts Trainer Torsten Reisewitz und erhöhte das Risiko nach dem Seitenwechsel. „Wir wussten, dass Bornheim zurückliegt und sind dann All-In gegangen“, so der Coach.

[Nümbrechts Trainer Torsten Reisewitz hatte in der ersten Hälfte noch nicht allzuviel Grund zur Begeisterung.]

Zunächst folgte aber ein Nackenschlag. Nach einem Freistoß gelang Abderrahim Rabhi die 1:0-Führung für Flittard, im Gegenzug knallte Niklas Goße den Ball an den Pfosten. Reisewitz hatte bereits den schwer am Knöchel verletzten Robin Brummenbaum eingewechselt und der Trumpf stach. Kaum zehn Minuten auf dem Feld gelang dem Torjäger der Ausgleich, doch nur zwei Minuten später schien der Hoffnungsschimmer verflogen. Nach einem Foul von Sebastian Ramspott verschossen die Gastgeber aber den anschließenden Foulelfmeter. „Es war dann ein Riesenfight von der Mannschaft, die sich nie aus der Ruhe hat bringen lassen“, schwärmte Reisewitz von seiner Truppe, die nun den Sieg suchte. Nach Vorarbeit von Christian Rüttgers erzielte Niklas Goße das 1:2 (75.), in der Schlussminute sorgte erneut Brummenbaum für die Entscheidung. In der Nachspielzeit wechselte Reisewitz sogar Torwart Julian Schoepe als Feldspieler ein. Der Keeper hatte mit einem 40-Meter-Schuss sogar noch eine Gelegenheit auf den vierten Treffer.

[Marvin Hennecken ackerte im Nümbrechter Mittelfeld, musste aber in der Pause angeschlagen ausgewechselt werden.]

„Ich habe schon immer gesagt: Ich liebe diese Mannschaft. Sie hat in der Saison schon so oft beide Wangen hingehalten, jetzt haben wir uns belohnt. Was die Jungs hintenraus geleistet haben, ist Wahnsinn“, war Reisewitz begeistert.

Tore

1:0 Abderrahim Rabhi (61.), 1:1 Robin Brummenbaum (71.), 1:2 Niklas Goße (75.), 1:3 Robin Brummenbaum (90.).

SSV Homburg-Nümbrecht

Matteo Tessarolo; Felix Adamietz, Sebastian Ramspott, Moritz Becker, Lukas Grünberg (81. Christian Rüttgers), Marvin Hennecken (46. Ricardo Bauerfeind), Fritz Schäfer (90.+2 Julian Schoepe), Joscha Trommler (60. Robin Brummenbaum), Felix Klein, Kilian Seinsche, Niklas Goße.

WERBUNG

Grün-Weiß Brauweiler – FV Wiehl 1:2 (1:1)

Die Motivationsspritze hat geholfen. Nach dem Sieg im Kreispokal-Halbfinale gegen den SSV Jan Wellem nahmen die Wiehler den erhofften Schwung mit in die Landesligapartie und sicherten sich wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Gegen den Aufsteiger sah es zunächst allerdings nicht nach einem erfolgreichen Spieltag aus. Gleich zweimal verteidigten die Gäste, die schon in der Auftaktphase massiv unter Druck standen, eine Großchance der Grün-Weißen (5., 6.), ehe es klingelte. Der Gastgeber schlug einen langen Ball aus der eigenen Hälfte über die Wiehler Abwehrkette, René Gailowitz und Torwart Maximilian Vollmer waren sich nicht einig, wer zum Ball gehen soll und Jacob Jansen bedankte sich für das Missverständnis mit dem Führungstreffer für Brauweiler.

[Niklas Goße gelang der Führungstreffer für die Nümbrechter.]

„In den ersten 20 Minuten hätte niemand damit gerechnet, dass wir hier etwas mitnehmen könnten. Wir waren immer einen Schritt zu spät“, sagte Wiehls Trainer Sascha Mühlmann, der sich noch im Verlauf des ersten Durchgangs für eine Taktikumstellung entschied. Die Wiehler attackierten nun deutlich früher, gingen damit aber auch ein höheres Risiko, das beinahe bestraft wurde. Eine halbe Stunde war gespielt, als die Hausherren bei einer Doppelchance gleich zweimal am Innenpfosten scheiterten. „Das war für uns die Initialzündung. Wir haben danach 60 Minuten ein starkes Spiel gemacht“, freute sich Mühlmann über die Wende im Spiel.

Die Wiehler hatten nun das Heft in der Hand und kamen schnell zum Ausgleich. Florian Liebelt hatte das Auge für den anspielbereiten Yannick Zwiebel, der das 1:1 markierte. „Damit hatten wir das Momentum auf unserer Seite. Wir hatten dann viele Ballgewinne und haben gut kombiniert“, so Mühlmann. Großchancen blieben aber aus, auch weil sich die Wiehler bei ihren Angriffsbemühungen häufig verzettelten. Gleich zweimal hatte sich Felix Krüger über die rechte Außenbahn durchgesetzt, traf aber jeweils bei der Hereingabe die falsche Entscheidung, sodass die Chancen verpufften. Beim Siegtreffer war erneut Florian Liebelt der Initiator. Seinen Querpass versenkte Vinzent Stoffel zum 1:2. In der Schlussphase vertändelten Yannik Clemens und Liebelt sogar noch die Gelegenheit, den dritten Treffer nachzulegen.

„Nach dem Schlusspfiff war die Erleichterung groß. Meine Mannschaft weiß, wie Abstiegskampf geht. Sie hat heute wieder gezeigt, wieviel Herz in ihr steckt. Wenn wir so weitermachen, dann schaffen wir es, die Klasse zu halten“, so Mühlmann.

Tore

1:0 Jacob Jansen (10.), 1:1 Yannick Zwiebel (36.), 1:2 Vinzent Stoffel (80.).

FV Wiehl

Maximilian Vollmer; Gino Lanfranco (65. Louis Usko/84. Thorben Riske), Kevin Derksen, Bastian Schwarz, René Gailowitz, Yannick Zwiebel (56. Dogukan Bülbül), Vinzent Stoffel, Alexander Marks, Felix Krüger, Collins Ihekaire (65. Jan Krieger/76. Yannik Clemens), Florian Liebelt.

Ergebnisse und Tabelle Landesliga