FUSSBALL
Wiehl unterliegt effizienten Deutzern – Nümbrecht feiert sechsten Sieg in Folge
Oberberg – Der FV Wiehl verliert nach Führung gegen effiziente Deutzer – Der SSV Homburg-Nümbrecht macht in Oberpleis den sechsten Sieg in Folge klar - Die Sparkasse Gummersbach präsentiert die Landesliga (AKTUALISIERT).
Von Thomas Giesen
SV Deutz 05 – FV Wiehl 4:1 (2:1).
Das Ergebnis ist vielleicht ein bisschen zu hoch ausgefallen, doch am Ende verlieren die Wiehler verdient gegen den abgezockten Gastgeber. „Wir haben eigentlich gut gestanden und Deutz hatte kaum mehr Torchancen, als sie Tore erzielt haben. Sie waren heute brutal effektiv“, bilanzierte Trainer Sascha Mühlmann.
Die Gäste begannen engagiert, liefen die Kölner früh an und verzeichneten immer wieder Ballgewinne. Die Spielkontrolle aber hatten die Kölner, die durch Volkan Sevinc auch den ersten nennenswerten Torschuss verzeichneten. Torwart Justin Broy parierte sicher (7.). In den nächsten Minuten war die Partie nicht mehr als ein Abtasten, ehe ein Geniestreich den Puls in die Höhe trieb. Alexander Marks passte nach einem Einwurf unauffällig ins Mittelfeldzentrum zu Louis Usko, der offenbar einen Geistesblitz hatte. Rotzfrech drosch Usko den Ball aus rund 35 Metern über den etwas zu weit vor dem Tor stehenden Schlussmann Kota Ichijo hinweg in die Maschen und es stand 1:0 für die Gäste (14.).
[Louis Usko brachte die Wiehler mit einem 35-Meter-Schuss in Führung.]
Zur Befreiung verhalf der Führungstreffer nicht. Auch wenn die Wiehler den Gegner weiterhin aggressiv bearbeiteten kam Deutz immer wieder gefährlich vor das FV-Tor. Nach einer Hereingabe von Kohsei Maruki scheiterteß Sevinc erneut an Broy (22.). Beim Ausgleichstreffer präsentierten sich die Wiehler im Tiefschlaf. SV-Kapitän Tobias Blum schlug einen butterweichen hohen Pass auf Giancarlo Lore am zweiten Pfosten, der legte ab auf Sevinc, der keine Mühe hatte, den Ball aus sechs Metern wuchtig im Tor unterzubringen (24.). Die Deutzer blieben am Drücker und legten nur wenige Minuten später nach, profitierten aber von einer Fehlerkette. Wiehl verlor den Ball im Spielaufbau, SV-Spielmacher Lore chipte den Ball geschickt in die Schnittstelle der aufgerückten Abwehrreihe und Okan Dönmez hatte freie Fahrt. Broy zögerte beim Herauslaufen und Dönmez lupfte den Ball sehenswert über ihn hinweg zum 2:1 (31.).
[Justus Dabringhausen war bei seinen Offensivläufen kaum zu stoppen, wurde aber immer wieder am Trikot gehalten. Die Pfeife des Schiedsrichters blieb meist stumm.]
Völlig untätig präsentierten sich die Gäste allerdings nicht. Immer wieder sorgten Florian Liebelt und Justus Dabringhausen für Gefahrenmomente in der Deutzer Hälfte, vor allem der schnelle Dabringhausen wurde jedoch immer wieder von seinen Gegenspielern massiv am Trikot gezogen, was vom Schiedsrichtergespann nicht geahndet wurde. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel verpassten die Gäste den Ausgleichstreffer. Collins Ihekaire setzte sich über die linke Außenbahn durch und setzte Florian Liebelt in Szene, der beim Abschluss nur den Außenpfosten traf (47.). Bis zur 66. Spielminute blieben weitere Höhepunkte aus, dann schlugen die Hausherren brutal zu. Wiehls Emin Yagci hatte seinen Kameraden Alexander Marks in Szene gesetzt, dessen Schuss fing jedoch Deutz-Keeper Ichijo, der das Spiel sofort schnell machte. Nach einem langen Abschlag und einer Ablage vollendete Giancarlo Lore zum 3:1 und es roch nach einer Vorentscheidung.
[Der Deutzer Kapitän Tobias Blum bereitete den 1:1-Ausgleichstreffer der Deutzer vor.]
Noch einmal meldeten sich die Wiehler jedoch zurück, mit Hilfe des Gastgebers. Andi Sadrija erlief einen schwachen Rückpass der Platzherren, scheiterte jedoch Keeper Ichijo, den Abpraller setzte Emin Yagci an den Pfosten. Okan Dönmez setzte nach einem Konter mit dem 4:1 den Schlusspunkt (73.).
Tore
0:1 Louis Usko (14.), 1:1 Volkan Sevinc (24.), 2:1 Okan Dönmez (31.), 3:1 Giancarlo Lore (66.), 4:1 Okan Dönmez (73.).
FV Wiehl
Justin Broy; Gino Lanfranco, Louis Usko, Bastian Schwarz, Dogukan Bülbül (65. Kevin Derksen), Yannick Zwiebel (63. Baris Öner), Vinzent Stoffel, Collins Ihekaire (63. Emin Yagci), Justus Dabringhausen (78. Andi Sadrija), Alexander Marks, Florian Liebelt (78. Mert Akbas).
TuS Oberpleis – SSV Homburg-Nümbrecht 1:3 (0:1).
Wie einen Gang zum Zahnarzt hatte Nümbrechts Trainer Torsten Reisewitz die Auswärtspartie in Oberpleis erwartet, zeigte sich aber hocherfreut über den Auftritt seiner Mannschaft. „Das waren die besten ersten 30 Minuten dieses Jahres. Wir haben den Gegner überragend bespielt und nichts zugelassen“, freute sich der Coach über die Auftaktphase. Tore kamen dabei allerdings zunächst nicht zustande. Robin Brummenbaum vergab einmal nach einer Ecke (12.) und war nach Vorarbeit von Felix Sievers einmal nur mit der Fußspitze am Ball und verpasste den Führungstreffer (30.).
Der Gastgeber verzeichnete derweil nur eine gefährliche Situation, als ein Freistoß aus dem Halbfeld, vorbei an Mann und Maus, beinahe im langen Eck einschlug. Matteo Tessarolo im Nümbrechter Tor parierte im letzten Moment (35.). Kurz vor der Pause gingen die Nümbrechter in Führung: Nach einem SSV-Einwurf setzte Robin Brummenbaum seinen Gegenspieler im Kopfballduell unter Druck, die ungewollte Verlängerung des TuS-Verteidigers landete bei Kilian Seinsche, der den Ball entschlossen ins Oberpleiser Netz jagte (42.). „Nach der Pause haben wir die Spielkontrolle aber abgegeben und Oberpleis hat uns sehr gestresst. Wir haben im Mittelfeld viele Zweikämpfe verloren, im letzten Spielfelddrittel aber alles wegverteidigt und haben dem Druck standgehalten“, meinte SSV-Trainer Reisewitz, der bis in die Schlussphase auf die Entscheidung warten musste.
Marvin Hennecken setzte nach einer Balleroberung Julian Opitz ein, der ließ klatschen und Robin Brummenbaum versenkte die Vorlage zum 2:0 für die Gäste (80.). Die Oberpleiser wirkten nun geschockt und die Nümbrechter suchten den Knockout, der eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit kam. Moritz Becker schaltete nach einem Ballgewinn schnell und passte steil auf den eingewechselten Dean-Robin Paes, der im Eins-gegen-Eins-Duell mit dem TuS-Torwart Sebastian Klein siegreich blieb (89.). In der Nachspielzeit sorgte Gian-Luca Blazic mit einem direkt verwandelten Freistoß in den Torwinkel noch für einen Schönheitsfleck in der Nümbrechter Bilanz.
Tore
0:1 Kilian Seinsche (42.), 0:2 Robin Brummenbaum (80.), 0:3 Dean-Robin Paes (89.), 1:3 Gian-Luca Blazic (90.).
SSV Homburg-Nümbrecht
Matteo Tessarolo; Felix Adamietz, Felix Klein (70. Niklas Clemens), Tom Hillenbach (51. Sebastian Ramspott), Lukas Grünberg, Niklas Goße, Joscha Trommler (72. Marvin Hennecken), Moritz Becker, Felix Sievers (56. Julian Opitz), Kilian Seinsche, Robin Brummenbaum (86. Dean-Robin Paes).
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