FUSSBALL

19 Treffer in zwei Spielen – Torrausch in Oberberg

thg; 22.09.2024, 23:50 Uhr
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Fotos: Thomas GIesen --- Justus Dabringhausen war mit zwei Toren und einem Pfostentreffer der auffälligste Wiehler bei der 2:4-Niederlage gegen Fortuna Bonn.
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19 Treffer in zwei Spielen – Torrausch in Oberberg

thg; 22.09.2024, 23:50 Uhr
Oberberg – Wiehl unterliegt Fortuna Bonn, Nümbrecht kommt nach 6:0-Vorsprung noch ins Trudeln – Insgesamt fallen in zwei Spielen 19 Tore - Die Sparkasse Gummersbach präsentiert die Landesliga (AKTUALISIERT).

Von Thomas Giesen

 

FV Wiehl – Fortuna Bonn 2:4 (1:2).

 

Es sieht aus wie eine klare Niederlage. Doch das Endergebnis stellt den Spielverlauf nicht in Gänze dar. „Großer Aufwand verliert gegen brutale Effizienz“, bilanzierte Wiehls Trainer Sascha Mühlmann nach der Heimpleite. Pleite deshalb, weil die Wiehler über weite Strecken deutlich mehr vom Spiel hatten, als der Gegner, sich aber zeitweise auch selbst das Leben schwer machten. Keine Minute war gespielt da gab es die erste Konfusion vor dem Wiehler Strafraum. Zweimal versuchte der Gastgeber zu klären, bekam aber den Ball nicht aus der Gefahrenzone, ehe Kai Nieradan das Rund vor die Füße fiel. Der Bonner bedankte sich und hämmerte den Ball aus 13 Metern zum 1:0 ins lange Eck.

 

Nur eine Minute später schickte Kevin Derksen Justus Dabringhausen mit einem langen Diagonalball auf die Reise, Dabringhausen setzte sich im Sprint durch und knallte den Ball an den Pfosten (2.). Dann übernahmen die Gäste wieder das Kommando und setzten die Hausherren unter Druck. Max Engels bereitete über die linke Außenbahn die nächste Bonner Chance vor, passte scharf auf die Gegenseite wo Bled Haxhiu nur das Außennetz traf (5.). Nach einer Viertelstunde klingelte es erneut. Die Wiehler ließen den Gast nach einem Einwurf gewähren, Bonn chipte den Ball zentral an die Strafraumkante und Wiehls Torwart Maximilian Vollmer versuchte zu klären, verlor aber den Pressball gegen Stefano Alicata, der nun frei vor dem leeren Gehäuse nur noch zum 2:0 einschieben musste (15.).

 

[Wiehls Trainer Sascha Mühlmann hatte, trotz guten Spiels seiner Mannschaft, allen Grund grimmig zu schauen.]

 

Die Platzherren reagierten mit offensiverem Spiel auf den Rückstand und die Bonner zogen sich unverständlicherweise zurück. Der Gastgeber bestimmte von nun an das Geschehen auf dem Platz und kam zu Chancen. Erneut war es ein langer Diagonalball auf die rechte Angriffsseite, Jan Peters zog über die Außenbahn zum Tor und flankte scharf und flach in die Mitte, wo Dabringhausen nur noch den Fuß zum 1:2-Anschlusstreffer hinhalten musste (34.). Auch nach der Pause blieben die Hausherren spielbestimmend und kamen zum verdienten Ausgleich. Alexander Marks setzte sich über die linke Außenbahn durch und passte ins Zentrum auf Dabringhausen, der den Ball rechts unten im Gehäuse unterbrachte (67.) und es roch nach mehr.

 

Doch die Fortuna zeigte sich kaltschnäuzig. Nach einer Wiehler Ecke schaltete der Gast sofort um und konterte. Alexander Marks kam beim Rettungsversuch zu spät und holte seinen Gegenspieler von den Beinen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Youness Khabbach zum 3:2 (77.). Gegen nun völlig auf Offensive eingestellte Wiehler sorgte Tomoya Kitazawa (90.+3) noch für den vierten Treffer. „Es mag sich blöd anhören bei dem Ergebnis, aber das war bisher das beste Spiel von uns. Wir hatten den Gegner an der Wand, belohnen uns aber nicht für ein tolles Spiel“, trauerte Wiehls Coach Mühlmann den Punkten hinterher.

 

Tore

0:1 Kai Nieradan (1.), 2:0 Stefano Alicata (15.), 1:2 Justus Dabringhausen (34.), 2:2 Justus Dabringhausen (67.), 2:3 Youness Khabbach (77., Elfmeter), 2:4 Tomoya Kitazawa (90.+3).

 

FV Wiehl

Maximilian Vollmer; Dogukan Bülbül (84. Louis Usko), Kevin Derksen, Rene Gailowitz, Gino Lanfranco, Vinzent Stoffel, Alexander Marks (70. Felix Krüger), Yannick Clemens (84. Bastian Schwarz), Jan Peters (76. Baris Öner , Justus Dabringhausen (88. Yannick Zwiebel), Florian Liebelt.

 

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TuS Marialinden – SSV Homburg-Nümbrecht 5:8 (0:5).

 

Unterhaltung pur boten die beiden Kontrahenten und brannten ein rekordverdächtiges Torefeuerwerk ab. Bis zur 48. Spielminute war es auch für Nümbrechts Trainer Torsten Reisewitz das pure Entertainment. Nümbrecht führte mit 6:0 und dann war der Spaß plötzlich vorbei. „Bis zu diesem Zeitpunkt haben wir das perfekte Spiel gemacht. 6:0 geführt und eineinhalb Chancen für den Gegner zugelassen. Aber Fußballer sind eigenartig“, hatte Reisewitz auch keine echte Erklärung, warum seine Truppe anschließend sogar ein wenig ins Trudeln geriet.

 

[Jan Peters gab die Vorlage zum zwischenzeitlichen 1:2 für den FV Wiehl.]

 

Die Nümbrechter überrollten den Gastgeber in der Auftaktphase der Begegnung. Nach Vorarbeit von Dean-Robin Paes drückte Julian Opitz den Ball zum 1:0 in die Maschen (3.), nach einer weiteren schicken Kombination schloss Felix Klein zum 2:0 ab (9.) und Opitz versenkte einen Abstauber zum 3:0 (10.). Nach zehn Minuten waren die Marialinder damit eigentlich schon mausetot, doch die Nümbrechter legten unerbittlich nach. Noch vor der Pause sorgte Paes mit einem Doppelschlag für die 5:0-Pausenführung. Zwischenzeitlich hatten die Gastgeber jedoch selbst eine Möglichkeit vergeben. Nach einem Foul von Niklas Goße an Maik Maier gab der Schiedsrichter Elfmeter. Maier setzte diesen an den Pfosten und führte den Nachschuss selbst aus, was regelkonform abgepfiffen wurde (35.).

 

Auch nach dem Seitenwechsel schien der Torrausch weiterzugehen. Marialinden vergab eine Chance zu verkürzen, im Gegenzug bereitete Kilian Seinsche mustergültig für Niklas Goße vor, der das 6:0 markierte (48.). „Wir haben hoch gepresst, hatten Balleroberungen, haben gleich den Pass in die Tiefe gespielt. Es war wirklich perfekt. Dann muss das Thema durch sein. Ich hätte nie damit gerechnet, dass das hier noch ein Futsal-Ergebnis wird“, so Reisewitz. André Peters setzte mit dem 1:6 (51.) das erste Ausrufezeichen und Maik Maier legte sogleich nach (53.). Marialinden kam nun immer häufiger über dessen linke Seite, wo zuvor der in der Pause verletzungsbedingt ausgewechselte Felix Adamietz für die Nümbrechter makellose Defensivarbeit ablieferte.

 

Als Julian Opitz mit seinem dritten Treffer das 7:2 markierte (54.) schien die Partie endgültig gelaufen, doch die Nümbrechter wackelten weiter. Luke Roggendorf verkürzte auf 3:7 (65.), Florian Semmler auf 4:7 (68.) und es wurde gefühlt noch einmal eng. „Ich weiß nicht, was die Mannschaft in der Phase gemacht hat. Alle haben nur noch offensiv gedacht. Wir sind einfach zu grün, auch nach den ganzen Jahren in der Landesliga“, kommentierte Reisewitz den Spielverlauf. Marvin Hennecken machte dem Spuk in der Nachspielzeit mit dem schönsten Tor des Tages ein Ende. Aus rund 40 Metern versenkte er den Ball über TuS-Torwart Niklas Jurek im Netz (90.+6). Das 5:8 durch Christoph Hankammer (90.+7) blieb Kosmetik.

 

Tore

0:1 Julian Opitz (3.), 0:2 Felix Klein (9.), 0:3 Julian Opitz (10.), 0:4 Dean-Robin Paes (45.), 0:5 Dean-Robin Paes (45.+4), 0:6 Niklas Goße (48.), 1:6 André Peters (51.), 2:6 Maik Maier (53.), 2:7 Julian Opitz (54.), 3:7 Luke Roggendorf (65.), 4:7 Florian Semmler (68.), 4:8 Marvin Hennecken (90.+6), 5:8 Christoph Hankammer (90.+7).

 

Besonderes Vorkommnis

Marialindens Maik Maier schießt Foulelfmeter an den Pfosten (35.).

 

SSV Homburg-Nümbrecht

Matteo Tessarolo; Felix Adamietz (46. Niklas Clemens), Philipp Rüttgers, Ricardo Bauerfeind, Moritz Becker (70. Tom Hillenbach), Lukas Grünberg, Felix Klein, Niklas Goße (88. Fritz Schäfer), Julian Opitz (62. Marvin Hennecken), Kilian Seinsche, Dean-Robin Paes (70. Robin Brummenbaum).

 

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