FUSSBALL
Ausgleich in der Schlussminute - Wiehl rettet einen Punkt
Oberberg - Die Fußballer des FV Wiehl retten in Marialinden den ersten Saisonpunkt - Nümbrecht bekommt zwei Elfmeter und besiegt Hohenlind - Die Sparkasse Gummersbach präsentiert die Landesliga (AKTUALISIERT).
Von Thomas Giesen
TuS Marialinden – FV Wiehl 3:3 (1:1).
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blickte Wiehls Trainer Sascha Mühlmann auf den Spielausgang: „Einerseits bin ich froh, dass wir nicht verloren haben. Auswärts können wir mit einem Punkt zufrieden sein. Aber nach dem Spielverlauf müssen wir hier gewinnen“, zog er Bilanz.
Im ersten Durchgang dauerte es eine halbe Stunde, ehe es erstmals gefährlich wurde. Nach einem Angriff über die linke Seite spielte Alexander Marks einen tiefen Ball auf Jan Peters, der in den Sechzehner eindrang und im Eins-gegen-Eins-Duell seinen Gegenspieler austrickste. Peters legte quer und Florian Liebelt schloss zum 1:0 für die Wiehler ab. „Wir waren bis zu diesem Zeitpunkt die bessere Mannschaft und haben vieles richtig gemacht. Das ist auch bis zur Pause so geblieben“, sagte Mühlmann und bedauerte den Ausgleichstreffer nur vier Minuten später.
Ein Freistoß von Maik Maier aus halbrechter Position segelte, vorbei an Mann und Maus, in die lange Ecke. „Das war der erste Torschuss des Gegners. Wir haben sonst alles wegverteidigt und Marialinden nicht zur Entfaltung kommen lassen“, so Mühlmann, dessen Team auch in der zweiten Hälfte zunächst spielbestimmend war und schnell wieder in Führung ging. René Gailowitz schlug einen langen Ball über die Viererabwehrkette des TuS, Jan Peters nahm den Ball auf und schlenzte ihn nach einem kurzen Dribbling zum 1:2 ins Toreck. Doch die Freude währte nicht lange. In Minute 61 setzte sich Wiehls Justus Dabringhausen auf der rechten Außenbahn durch, wurde jedoch bei der Hereingabe des Balles noch geblockt. Der Schiedsrichter entschied auf Ecke, Wiehl rückte auf, doch der Schiedsrichterassistent meldete sich und korrigierte offenbar die Entscheidung, die der Referee auch sogleich zurücknahm.
Marialinden schaltete schnell, Torwart Niklas Jurek schlug einen langen Abstoß und erwischte die noch unsortierten Wiehler in der Rückzugsbewegung. Im Strafraum brachte Wiehls Dogukan schließlich seinen Gegenspieler unglücklich zu Fall und es gab Elfmeter, den Luke Roggendorf zum 2:2-Ausgleich verwandelte. Bis in die Schlussphase blieben weitere Höhepunkte aus, doch dann zeigte Marialinden den, laut Mühlmann, einzigen sehr gut herausgespielten Angriff. Maik Maier zog über die linke Seite das Tempo an, brachte den Ball ins Zentrum, wo André Peters mit der Pike zur Stelle war und es stand 3:2 für den Gastgeber. Doch die Wiehler hatten noch einen Pfeil im Köcher. In der Schlussminute bereitete erneut Marks über die linke Seite vor und flankte in die Mitte, wo der eingewechselte Vinzent Stoffel per Kopf verlängerte. Jan Peters stand richtig und beförderte das Rund in die Maschen. In der Nachspielzeit vergab Peters sogar noch eine Gelegenheit, auf 4:3 zu stellen.
Tore
0:1 Florian Liebelt (31.), 1:1 Maik Maier (35.), 1:2 Jan Peters (50.), 2:2 Luke Roggendorf (61., Foulelfmeter), 3:2 André Peters (81.), 3:3 Jan Peters (90.).
FV Wiehl
Maximilian Vollmer; Gino Lanfranco, Rene Gailowitz, Kevin Derksen, Thorben Riske (69. Vinzent Stoffel), Dogukan Bülbül (82. Baris Öner), Justus Dabringhausen (77. Andi Sadrija), Alexander Marks, Jan Peters (90.+4 Yannick Zwiebel), Yannik Clemens, Florian Liebelt (77. Marvin Bollow).
SC Borussia Lindenthal-Hohenlind – SSV Homburg-Nümbrecht 2:3 (1:2).
Es war ein hartes Stück Arbeit, doch am Ende feierten die Nümbrechter den zweiten Saisonsieg und rückten auf Platz drei der Tabelle vor. „Die haben uns heute richtig leiden lassen“, meinte SSV-Trainer Torsten Reisewitz, der länger zittern musste, als ihm lieb war. Schon die Voraussetzungen waren mehr als bescheiden. Ohne Philipp Rüttgers und den gesperrten Ricardo Bauerfeind in der Viererabwehrkette, war Reisewitz zum Improvisieren gezwungen. Fritz Schäfer und Mittelstürmer Robin Brummenbaum begannen im Abwehrzentrum und die Gäste fanden zunächst nicht richtig ins Spiel.
„Uns hat am Anfang der Zugriff gefehlt und wir haben Zeit gebraucht, um uns auf die gefühlt 870 Pässe des Gegners einzustellen“, erklärte Reisewitz. Der Gastgeber machte mit seinem Ballbesitzfußball das Spiel und Nümbrecht wartete auf einen schnellen Gegenstoß. Der kam schon in Minute 14. Ein langer Ball über die Hohenlinder Abwehrkette auf Dean-Robin Paes, der unsanft zu Fall gebracht wurde und es gab Elfmeter. Robin Brummenbaum verwandelte zum 1:0. „Das war der Umschaltmoment, auf den wir gewartet haben. In der Phase haben wir Lindenthal das Spiel machen lassen und haben die Räume sehr eng gemacht“, so Reisewitz, der kurz darauf noch einmal jubeln konnte.
Die Gäste überspielten das Pressing der Borussia, Kilian Seinsche setzte sich auf der linken Außenbahn durch und passte zu Niklas Clemens. Der traf zunächst nur den Pfosten, stocherte den Abpraller dann aber im zweiten Versuch zum 2:0 in die Maschen. Doch Reisewitz' Ex-Klub hielt den Druck hoch und kam zu Chancen. Sebastian Stupp sprintete in die Schnittstelle der Nümbrechter Abwehr, nahm einen Steckpass auf und zimmerte den Ball aus spitzem Winkel zum 1:2-Anschlusstreffer unter die Querlatte. Zwei Minuten später zwang Alexander Fuchs Nümbrechts Torwart Julian Schoepe zu einer Glanzparade.
„In der Halbzeit hat man gemerkt, wie viel Defensivarbeit die Jungs geleistet haben“, hatte Reisewitz wohl schon die ersten Abnutzungserscheinungen bei seiner Elf wahrgenommen, doch auch nach der Pause hielt das Abwehrbollwerk der Gäste zunächst und man setzte weitere Nadelstiche. Ein schneller Gegenstoß landete bei Kilian Seinsche, der in der Box nach einem Kontakt mit seinem Gegenspieler zu Boden ging. Erneut hieß es Elfmeter, den wieder Robin Brummenbaum zum 3:1 verwandelte. „Das war unsere beste Phase. Wir waren defensiv sehr kompakt und hätten das Ergebnis sogar noch ausbauen können“, ärgerte sich Reisewitz über die vergebene Chance von Mike Großberndt, dessen Abschluss auf der Torlinie geklärt wurde.
Und so wurde es dann doch noch einmal eng. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld versuchte Robin Brummenbaum den Abschluss von Niklas Hammes zu klären und beförderte den Ball dabei unglücklich ins eigene Gehäuse. Die Hausherren drängten nun auf den Ausgleich und bis auf eine Möglichkeit von Niklas Goße sahen sich die Nümbrechter nun nur noch in der Abwehr beschäftigt. „Es war bis in die vierte Minute der Nachspielzeit eng. Die Jungs haben gefightet und sich in alles reingeworfen“, freute sich Coach Reisewitz über den Einsatz seiner Mannschaft. „Der Sieg tut uns gut. Es war wichtig, dass wir die Auftaktniederlage gegen Seelscheid korrigieren konnten. Jetzt haben wir sechs Punkte aus drei Spielen und das ist okay.“
Tore
0:1 Robin Brummenbaum (14., Foulelfmeter), 0:2 Niklas Clemens (23.), 1:2 Sebastian Stupp (38.), 1:3 Robin Brummenbaum (58., Foulelfmeter), 2:3 Niklas Hammes (68.).
SSV Homburg-Nümbrecht
Julian Schoepe; Felix Adamietz, Robin Brummenbaum, Fritz Schäfer (84. Marvin Hennecken), Moritz Becker, Lukas Grünberg, Niklas Goße, Julian Opitz (58. Mike Großberndt), Niklas Clemens (72. Felix Klein), Kilian Seinsche (90.+4 Tim-Luca Daniel), Dean-Robin Paes (58. Yuto Morioka).
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