FUSSBALL

Wiehl ist der Spitze auf den Fersen

thg; 05.11.2023, 20:14 Uhr
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Wiehl ist der Spitze auf den Fersen

thg; 05.11.2023, 20:14 Uhr
Oberberg - FV besiegt den 1. FC Spich und hat nur noch einen Punkt Rückstand auf Platz eins - Nümbrecht gibt den Sieg aus der Hand - Die Sparkasse Gummersbach präsentiert die Landesliga (AKTUALISIERT).

Von Thomas Giesen

 

FV Wiehl – 1. FC Spich 1:0 (0:0).

 

Die Wiehler Serie geht weiter. Fünf Spiele in Folge ist das Team von Trainer Sascha Mühlmann nun ungeschlagen und feierte gegen Spich den insgesamt sechsten Saisonsieg. Damit sind die Wiehler auf Rang fünf nur noch einen Zähler von der Spitze entfernt. „Ich weiß schon gar nicht mehr, was ich sagen soll“, war Mühlmann einigermaßen fassungslos über die Erfolgswelle seiner Truppe. „Die Jungs haben sich das verdient. Wir haben tollen Fußball gespielt und den Gegner über 90 Minuten nicht zur Entfaltung kommen lassen“, meinte der Coach, der seine Mannschaft eigentlich mit der Vorgabe aufs Feld schickte, kompakt zu stehen und den Gegner kommen zu lassen.

 

Doch offenbar deckte sich die Marschroute mit der der Gäste. „Es hat nicht so geklappt, was wir wollten, also sind wir ein wenig höher angelaufen“, wechselte Mühlmann die Taktik im Spiel und setzte den Gast damit unter Druck. Die erste Chance leitete Wiehls Thorben Riske mit einem tiefen Pass auf Alexander Marks ein. Marks, frischgebackener Vater, legte auf Jan Peters ab, der den Ball jedoch nicht gefährlich aufs Tor brachte (10.). Anschließend gab es wenig Nervenaufreibendes zu sehen, Wiehl kontrollierte die Partie und wehrte alle Versuche der Spicher, sich vor dem Tor in Szene zu setzen, konsequent ab. In Minute 30 war es dann Liebelt, der Peters mit einem Pass in die Schnittstelle freispielte, doch Peters verzog knapp.

 

Fünf Minuten später köpfte Bastian Schwarz nach einer Ecke von Riske knapp über das gegnerische Tor, kurz vor dem Pausenpfiff scheiterte Liebelt mit einem Distanzschuss am Spicher Torwart Jonas Dierke. „Das 0:0 zu Pause war für den Gegner schmeichelhaft“, kommentierte Mühlmann die erste Halbzeit, sah seine Mannschaft nach dem Seitenwechsel aber „griffiger in den Zweikämpfen“. Immer wieder gelang es den Wiehlern nun über die Außenpositionen ins letzte Spielfelddrittel zu kommen und wurden schließlich belohnt. Louis Usko presste auf dem rechten Flügel seinen Gegenspieler, eroberte den Ball und schlug ihn scharf in die Mitte in Richtung Bastian Schwarz und es stand 1:0 (72.). Ein Eigentor, wie Mühlmann einräumte. „Basti sagte, er war nicht mehr am Ball“, meinte Mühlmann, dem es allerdings ziemlich egal war, wessen Bein den Ball über die Torlinie drückte.

 

Viel zuzusetzen hatten die Spicher auch in den Restzeit nicht. Lediglich zwei Distanzschüsse lieferten die Gäste ab, jeweils sichere Beute für Wiehls Keeper Maximilian Vollmer. Torgefahr gab es nur auf der anderen Seite: Florian Liebelt scheiterte ebenso wie der eingewechselte U19-Kicker Justus Dabringhausen am gut aufgelegten Spicher Schlussmann (80., 85.), zwischenzeitlich ärgerte sich Mühlmann über einen nicht gegebenen Elfmeter nach einem vermeintlichen Foul an Emin Yagci. „Ohne ihren überragenden Torwart hätten wir das Spiel auch früher entscheiden können.“

 

Tore

1:0 (72. Eigentor).

 

FV Wiehl

Maximilian Vollmer; Louis Usko, Bastian Schwarz, Rene Gailowitz, Kenan Karaca, Alexander Marks, Thorben Riske, Marvin Bollow (88. Justus Dabringhausen), Yannick Clemens (77. Emin Yagci), Jan Peters, Florian Liebelt (90.+5 Ufuk Gültekin).

 

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SSV Homburg-Nümbrecht – SV Schlebusch 1:1 (1:0).

 

Nümbrechts Trainer Torsten Reisewitz hatte einen ziemlich dicken Hals. Und zwar auf die Schiedsrichter. 77 Minuten waren gespielt, als die Schlebuscher einen tiefen Pass in Richtung Strafraum spielten. Adressat Sebastian Bamberg stand klar im Abseits, doch Nümbrechts Joscha Trommler spitzelte den Ball weg. Nicht weit genug, denn Bamberger schaltete schnell, nahm den Ball auf und schloss schließlich zum 1:1 Ausgleich ab. „Der Schiedsrichterassistent hatte die Fahne gehoben, aber der Schiedsrichter hat die Aktion als Rückspiel gewertet und dann ist es eine neue Situation. So ist die Regel“, hakte Reisewitz die Entscheidung zähneknirschend ab.

 

Richtig sauer machten ihn allerdings zwei andere Szenen. Ein Ellenbogenschlag gegen Felix Sievers kurz vor dem Ausgleich und ein seiner Ansicht nach hartes Foulspiel an Felix Adamietz in der Nachspielzeit - beides im Strafraum. „Da war es schwierig für mich, ruhig zu bleiben. Okay, wir waren heute nicht gut genug, das Spiel zu gewinnen, aber wenn so gepfiffen wird, dann ist es zu viel. So macht das keinen Spaß mehr. Ich habe auch einen Riesenrespekt vor meinen Jungs, dass sie heute keine Gelben Karten wegen Meckerns bekommen haben“, ärgerte sich Reisewitz.

 

Mit der fußballerischen Leistung seines Ensembles war er indes gar nicht einverstanden. „Für mich ist es unerklärlich, wie wir nach der Superleistung gegen Freialdenhoven im Pokal so auftreten können. Wir sind nie richtig ins Spiel gekommen. Der Punkt ist korrekt“, hatte er am Endergebnis nichts zu beklagen. Gegen äußerst tief stehende Schlebuscher, die ihr Glück fast ausschließlich mit langen Schlägen in die Sturmspitze suchten, blieben die Nümbrechter meist ideenlos. Eine Standardsituation sorgte für den Führungstreffer. Nach einem abgeblockten Freistoß von Felix Klein fiel Felix Sievers der Ball vor die Füße und er schob zum 1:0 ein (21.). Zweimal stand anschließend Dean-Robin Paes nur hauchdünn im Abseits. Einmal hatte er bereits zum Torjubel angesetzt. Allerdings blieben auch die Gäste ohne echte Torchance, ehe der Ausgleich fiel.

 

In der Nachspielzeit hatten die Hausherren allerdings noch einmal Glück. Nach einem unzureichend abgewehrten Konter parierte Nümbrechts Torwart Tom Geßner einen Schuss der Gäste aus rund 20 Metern glänzend und rettete das Remis. „Wir müssen den Punkt mitnehmen. Das ist ein lauwarmes Ergebnis. Damit kommen wir nicht weiter nach oben und von unten absetzen können wir uns damit auch nicht“, so Reisewitz.

 

Tore

1:0 Felix Sievers (21.), 1:1 Sebastian Bamberg (77.).

 

SSV Homburg-Nümbrecht

Tom Geßner; Fritz Schäfer (63. Felix Adamietz), Felix Klein (63. Julian Opitz), Philipp Rüttgers, Moritz Becker, Joscha Trommler (82. Rohat Kilic), Marvin Hennecken, Kilian Seinsche, Dennis Kania (69. Niklas Goße), Felix Sievers, Dean-Robin Paes (74. Robin Brummenbaum).

 

Tabelle und Ergebnisse Landesliga

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