FUSSBALL
Wiehl gleicht dreimal aus und steht doch mit leeren Händen da
Wiehl - Der FV Wiehl unterliegt dem Spitzenreiter SSV Merten unglücklich - Die Sparkasse Gummersbach präsentiert die Landesliga.
Von Thomas Giesen
SSV Merten – FV Wiehl 4:3 (2:2).
Der Höhenflug der Wiehler ist vorerst gestoppt. Doch Enttäuschung war bei FV-Trainer Sascha Mühlmann nach der unglücklichen Niederlage im Landesliga-Topspiel nur ein Randthema. „Die Leistung macht mich stolz. Wenn ich sehe, wie die Mertener den Sieg gefeiert haben – als hätten sie hier die Meisterschaft gewonnen“, sagte Mühlmann, dessen Team einen aufopferungsvollen Kampf lieferte und doch mit leeren Händen die Rückreise antreten musste.
Den ersten Dämpfer für die Gäste setzte es jedoch schon früh. Zwei Minuten waren gespielt, als nach einem Mertener Einwurf die Zuteilung in der Wiehler Deckung nicht optimal gestaltet war. Den ersten Schuss aufs Tor konnte die FV-Abwehr noch blocken, den zweiten Versuch nagelte Felix Klein aus rund 15 Metern in die Maschen (3.). „Das war natürlich ein denkbar ungünstiger Auftakt, aber wir haben nicht lange gebraucht, um ins Spiel zu finden“, so Mühlmann, dessen Elf den Gegentreffer sofort abhakte und zum Gegenangriff blies. Eine Einzelaktion von Jan Peters, der zwei Mertener im Strafraum austanzte und überlegt in die lange Ecke abschloss, bedeutete den Ausgleich (11.).
In der Folge hatten die Gäste die Partie weitgehend unter Kontrolle, stellten die Räume zu und ließen die Mertener aus dem Spiel heraus nicht zu Einschussgelegenheiten kommen. Erneut war es ein Standard, der für Ungemach sorgte. Wieder zeigten sich die Wiehler bei einem Einwurf nicht richtig auf dem Posten, klärten nicht konsequent und waren bei der anschließenden Hereingabe nicht nah genug am Gegenspieler. Patrick Reisenauer konnte seelenruhig aus fünf Metern zum 2:1 einschieben (21.). Erneut bewiesen die Wiehler Comeback-Qualitäten und zogen nach. Louis Usko gewann den entscheidenden Zweikampf und passte zu Peters ins Zentrum, der wiederum Marvin Bollow mit einem Steilpass auf die Reise schickte. Bollow setzte sich unter Bedrängnis eines Abwehrspielers durch und legte den Ball vorbei an Mertens Schlussmann Niklas Kratzmann zum 2:2 (25.) ins Tor.
[Marvin Bollow erzielte den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich für den FV Wiehl.]
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte setzte es früh einen Dämpfer für die Wiehler. Und das äußerst unglücklich. Merten, stets gefährlich über die Außenbahnen, kam über rechts, nach der anschließenden Flanke bugsierte Wiehls Kenan Karaca, Leihgabe aus der U19-Mittelrheinligamannschaft, den Ball mit der Fußspitze zum 3:2 über die Torlinie (51.). Doch die Gastgeber schwächten sich kurz darauf selbst. Nach einem Zweikampf leistete sich Mertens Sammy Simmo eine Tätlichkeit gegen Karaca und sah die Rote Karte (53.). Mühlmann reagierte, stellte auf eine Viererkette um und drängte auf den Ausgleich. Nach einer Ecke war es dann soweit. Thorben Riske zirkelte den Ball in den Strafraum, wo Vinzent Stoffel zum 3:3 einschoss (62.).
„Das Momentum war auf unserer Seite. Aber wir waren heute bei Standards unaufmerksam und unsortiert“, ärgerte sich Mühlmann über den dritten Gegentreffer nach einem ruhenden Ball. Ein Freistoß der Mertener war Ursprung des Treffers von Felix Klein zum 4:3 (66.). Die Gäste riskierten noch einmal alles, kamen dann aber nicht mehr wirklich gefährlich zum Zug. Louis Usko hatte in Minute 80 noch die beste Chance mit einem Schuss aus rund 17 Metern, den Mertens Keeper Kratzmann jedoch aus dem Torwinkel fischte. „Es ist schade, dass wir uns nicht noch mit einem Punkt belohnt haben. Wir waren am Ende zu unkonzentriert beim Spiel ins letzte Drittel. Einen Punkt hätten wir verdient gehabt.“
Tore
1:0 Felix Klein (3.), 1:1 Jan Peters (11.), 2:1 Patrick Reisenauer (21.), 2:2 Marvin Bollow (25.), 3:2 Kenan Karaca (51. Eigentor), 3:3 Vinzent Stoffel (62.), 4:3 Felix Klein (66.).
Besonderes Vorkommnis
Rot gegen Mertens Sammy Simmo (53. Tätlichkeit).
FV Wiehl
Maximilian Vollmer; Rene Gailowitz, Bastian Schwarz, Kenan Karaca, Louis Usko, Thorben Riske (67. Emin Yagci), Marvin Bollow, Niclas Zeder (58. Vinzent Stoffel), Yannik Clemens (78. Yannick Zwiebel), Jan Peters, Florian Liebelt.
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