FUSSBALL
Nümbrecht verliert in Unterzahl – Wiehl spielt nach Gelb-Rot nur unentschieden
Oberberg – Der SSV Homburg-Nümbrecht muss sich im Topspiel Lindenthal-Hohenlind geschlagen geben – Der FV Wiehl kassiert nach einem Platzverweis gegen Marialinden noch den Ausgleich - Die Sparkasse Gummersbach präsentiert die Landesliga (AKTUALISIERT).
Von Thomas Giesen
FV Wiehl – TuS Marialinden 1:1 (0:0).
Es ist ein Ergebnis, dass keinen der beiden so wirklich weiterbringt. Die Wiehler hatten den ersten Sieg des Jahres allerdings schon vor Augen. Ein Platzverweis sorgte schließlich für die Wende im Duell der beiden abstiegsgefährdeten Teams. „Wir schlagen uns ein bisschen selbst“, war Wiehls Trainer Sascha Mühlmann enttäuscht über das Ergebnis. Glücklich konnten die Wiehler jedoch darüber sein, dass sie die Anfangsphase der Begegnung schadlos überstanden. Die ersten Minuten gehörten den Gästen, die sofort Druck machten und schnell hochkarätige Chancen herausspielten. Nach einer Ecke war es zunächst Fabian Studen, der nur knapp am Wiehler Gehäuse vorbeiköpfte. Nur eine Minute später knallte André Peters einen Distanzschuss an die Querlatte (5.).
Anschließend kamen die Hausherren besser ins Spiel, attackierten ihrerseits frühzeitig und ließen den Gegner kaum mehr zur Entfaltung kommen. Neun Minuten waren gespielt, als sich die Marialinder Defensive einen Rückpass zum eigenen Torwart leistete. Den indirekten Freistoß aus rund elf Metern von Florian Liebelt wurde zur leichten Beute von TuS-Torwart Sebastian Smolka (10.). Die beste Chance der Wiehler im ersten Durchgang vergab Collins Ihekaire, der nach Zuspiel von Dogukan Bülbül nur knapp am langen Pfosten vorbeischoss (41.). „Man hat uns in der ersten Halbzeit zuerst angemerkt, dass wir gerade wenig Selbstvertrauen haben. Aber die Mannschaft hat sich in die Zweikämpfe geschmissen und wir hatten eine gute Grundordnung. Insgesamt bin ich damit zufrieden. Ich denke, dass wir die Nase vorn hatten“, kommentierte Mühlmann den ersten Durchgang.
[Collins Ihekaire erzielte den Führungstreffer für den FV Wiehl.]
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Wiehler spielbestimmend und wurde schnell belohnt. Alexander Marks setzte sich auf der linken Außenbahn durch, zog in den Strafraum und legte quer auf Collins Ihekaire, der nur noch zum 1:0 einschieben brauchte (57.). Doch die Freude über den Führungstreffer währte nicht allzu lange. Bei einem Laufduell an der Außenlinie schubste Wiehls Gino Lanfranco seinen Gegenspieler Maik Maier in Richtung Bande und wurde für die Aktion mit der gelb-roten Karte bestraft (67.).
Die Gäste rochen nun Lunte und warfen alles nach vorne. Neun Minuten vor Ende der regulären Spielzeit klingelte es dann doch noch. André Peters gelang der Ausgleichstreffer für Marialinden. „Wir haben nach dem Platzverweis leidenschaftlich verteidigt. Jetzt müssen wir mit dem Ergebnis leben. Es sind zwei verlorene Punkte. Wir waren über 90 Minuten gesehen die bessere Mannschaft“, trauerte Wiehls Coach Mühlmann dem Sieg hinterher.
Tore
1:0 Collins Ihekaire (57.), 1:1 André Peters (81.).
Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot gegen Wiehls Gino Lanfranco (67. wiederholtes Foulspiel).
FV Wiehl
Justin Broy; Kevin Derksen, Bastian Schwarz, René Gailowitz, Dogukan Bülbül (67. Thorben Riske), Gino Lanfranco, Alexander Marks (87. Ali-Can Gültekin), Emin Yagci (72. Felix Krüger), Eren Kütük, Collins Ihekaire (80. Jan Krieger), Florian Liebelt.
SSV Homburg-Nümbrecht – SC Borussia Lindenthal-Hohenlind 3:4 (2:4).
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blicken die Nümbrechter auf den Spieltag. Einerseits enttäuscht über das eigene Ergebnis, andererseits ein wenig erleichtert, dass auch die Konkurrenz im Kampf um den Aufstieg in die Mittelrheinliga patzte. Der Tabellenführer SSV Bornheim unterlag bei Fortuna Bonn. Der Tabellendritte SC Rheinbach verlor zu Hause gegen den FSV Neunkirchen-Seelscheid, sodass sich an der Tabellenspitze nichts veränderte. „Ja, wir sind immer noch sechs Punkte vorne. Aber mit einem guten Saisonstart wären wir jetzt schon weit in Führung“, war Nümbrechts Trainer Torsten Reisewitz insgesamt unzufrieden mit der Situation. Die Borussia überholte nach dem Erfolg in Nümbrecht derweil den SC Rheinbach in der Tabelle und schnuppert nun wieder am Aufstieg.
[Wiehls Trainer Sascha Mühlmann war mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden, auch wenn gegen den TuS Marialinden nach einer 1:0-Führung nur ein Punkt übrigblieb.]
Aus Sicht der Nümbrechter allerdings völlig unnötig. Bereits in der ersten Spielminute hatte Felix Adamietz die große Chance auf den Führungstreffer, scheiterte mit seinem Abschluss aber an Hohenlinds Torwart Nick Esser. Die Gäste zeigten sich effizienter. Sieben Minuten waren gespielt als eine Flanke in den Nümbrechter Strafraum flog. Felix Neuhäuser – Neuzugang vom Regionalligisten Eintracht Hohkeppel – köpfte am zweiten Pfosten locker zum 1:0 ein. „Da dachte ich schon, das kann nicht normal sein. Danach haben wir das Spiel aber in den Griff bekommen“, meinte Reisewitz. Kilian Seinsche sorgte mit einer Einzelleistung für den Ausgleich (18.) und Felix Klein mit einem satten Schuss für den 2:1-Führungstreffer (22.) - die Hausherren schienen zurück auf Kurs.
[Alexander Marks bereitete den Führungstreffer des FV Wiehl gegen den TuS Marialinden vor.]
Doch die Konzentration ließ nach. Nach einem Freistoß der Gäste aus dem Halbfeld lief Domenic Baumann aus dem Rückraum ins Gefahrenzentrum und versenkte den Ball fast unbedrängt zum 2:2-Ausgleich in den Maschen. Beim 2:3 verlor Adamietz das Kopfballduell gegen seinen Gegenspieler, aus dem Rückraum versenkte Tom Schnörpel das Spielgerät im Nümbrechter Kasten. Noch vor der Pause legten die Gäste nach. Nach einem langen Ball über die Viererabwehrkette der Nümbrechter markierte Baumann das 2:4. „In der Pause war ich stinksauer über die Fehler, die wir gemacht haben und habe der Mannschaft nur viel Glück für die zweite Halbzeit gewünscht, so stinkig war ich“, meinte Reisewitz, dessen Elf in der zweiten Hälfte besser gefiel, aber durch einen Platzverweis schlussendlich gebremst wurde.
Niklas Goße sah nach wiederholtem Foulspiel die gelb-rote Karte. „Was die Jungs dann in Unterzahl gemacht haben, war sehr gut. Sie haben alles gut wegverteidigt und wir hatten sogar noch Chancen. Aber uns fehlt derzeit das Spielglück, dass nach den gefühlten 700 Flanken, die wir geschlagen haben, einfach mal ein Ball durchrutscht“, war Reisewitz mit seiner Mannschaft zumindest wieder im Reinen. Der eingewechselte Robin Brummenbaum köpfte nach einer Flanke von Kilian Seinsche noch das 3:4.
Tore
0:1 Felix Neuhäuser (7.), 1:1 Kilian Seinsche (18.), 2:1 Felix Klein (22.), 2:2 Domenic Baumann (31.), 2:3 Tom Schnörpel (40.), 2:4 Domenic Baumann (45.+1), 3:4 Robin Brummenbaum (72.).
Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot gegen Nümbrechts Niklas Goße (60. wiederholtes Foulspiel).
SSV Homburg-Nümbrecht
Matteo Tessarolo; Felix Adamietz (60. Lukas Grünberg), Philipp Rüttgers (80. Julian Opitz), Moritz Becker, Ricardo Bauerfeind, Felix Klein, Tom Hillenbach (61. Robin Brummenbaum), Marvin Hennecken (71. Emeka Munu), Niklas Goße, Kilian Seinsche, Dean-Robin Paes (66. Dennis Kania).
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