Nümbrecht – Kilian Seinsche vom SSV Homburg-Nümbrecht wurde für den WM-Kader der Deutschen Kleinfeld-Nationalmannschaft nominiert – Im September geht’s zu den Titelkämpfen nach Ungarn.

Für Kilian Seinsche wird ein Traum wahr: Der Akteur des SSV Homburg-Nümbrecht nimmt im September mit der Deutschen Kleinfeld-Nationalmannschaft an den Weltmeisterschaften in Ungarn teil. Kürzlich erhielt der 28-Jährige, der schon an mehreren Lehrgängen des Teams teilgenommen hat, die Nominierung für den zwölfköpfigen Kader – ein außergewöhnlicher Erfolg für einen Fußballer, der zwar in der Landesliga leistungsbezogen spielt, aber keine Profi-Erfahrung vorweist.

 

„Beim ersten Lehrgang bestand die Gruppe der Spieler noch aus 60 bis 70 Leuten“, erinnert sich Seinsche. Seinen ersten Einsatz feierte er Oktober 2021 im Rahmen eines Lehrgangs in Solingen, wo er in einem Test gegen Belgien gleich vier Tore erzielte und bei Trainer Malte Froehlich einen bleibenden Eindruck hinterließ. Der Kontakt zum Deutschen Kleinfeldfußball-Verband kam über Seinsches Vereinscoach Torsten Reisewitz zustande. „Ich bin Torsten sehr dankbar. Ohne ihn hätte ich diese Chance nicht bekommen“, so der schnelle Außenstürmer.

 

Es folgten weitere Einladungen, zuletzt zum Adria-Cup nach Kroatien, wo Deutschland jeweils zweimal auf England und die Gastgeber traf. Seinsche war auch hier entscheidend daran beteiligt, dass der erste Platz erreicht wurde. Zudem erhielt er die Auszeichnung als Spieler des Turniers. „Das ist unglaublich“, fühlt sich Seinsche immer noch wie im Märchen. „Du trägst das Trikot mit dem Adler auf der Brust und hältst den Pokal in der Hand.“

 

Während Seinsche in Nümbrecht vornehmlich über die linke Offensivseite Dampf macht, ist er bei der Nationalmannschaft auf der Position des Aufbauspielers in der Zentrale vorgesehen. Was ihm zugutekommt, ist sein harter und präziser Abschluss. In den bisherigen Partien gelangen ihm vergleichsweise viele Treffer aus der Distanz – im Kleinfeldfußball eher ungewöhnlich, zumal die Tore bloß in etwa so groß wie beim Handball sind.

 

Gespielt wird mit fünf Feldspielern und einem Keeper über 2x20 Minuten, die Wechsel erfolgen fliegend. „Man gibt zwei, drei Minuten Vollgas und geht dann erstmal runter“, berichtet Seinsche.

 

Ursprünglich sollte die WM im mexikanischen Cancun stattfinden, musste aber wegen der Corona-Pandemie verschoben und letztlich nach Budapest verlegt werden. Der Flieger landet am 8. September in der ungarischen Metropole, einen Tag später beginnt die Gruppenphase. Um sich optimal vorzubereiten, sind vorher noch zwei Lehrgänge geplant.

 

Zwischen 32 und 40 Nationen nehmen an dem Event teil, die Gegner für Seinsche und Co. werden noch ausgelost. „Unser Ziel ist, nicht in der Vorrunde auszuscheiden und so weit wie möglich zu kommen. Wir haben ein gutes Team, in dem es sehr familiär und locker abläuft und ein guter Zusammenhalt herrscht“, freut sich der SSV-Kicker auf die Titelkämpfe.

 

Beim nächsten großen Highlight möchte Seinsche auch dabei sein: Im Sommer 2023 wird die WM vor heimischem Publikum in Essen durchgeführt. Doch aktuell ist der Fokus auf ein positives Abschneiden in Ungarn gerichtet. „Die SSV-Mannschaft, Freunde und Familie stehen voll hinter mir. Ich freue mich sehr auf dieses Abenteuer“, erklärt Seinsche.