Lindlar – Die Fußballer von Eintracht Hohkeppel bezwingen den einzig verbliebenen Verfolger, Frechen 20, und holen sich vorzeitig den Mittelrheinligatitel (AKTUALISIERT).

Von Thomas Giesen

SpVg. Frechen 20 – Eintracht Hohkeppel 0:3 (0:1).

„Campione, campione, olé, olé, olé“, skandierten die Hohkeppeler Fans, während die Mannschaft auf dem Platz feierte. Die Eintracht ist am Ziel: Mit einem souveränen Sieg über den einzig verbliebenen Konkurrenten um den Titel sicherte sich das Team von Trainer Mutlu Demir vorzeitig die Meisterschaft in der Mittelrheinliga und hat den Weg für den Aufstieg in die Regionalliga frei gemacht. Demir, der erst kurz nach Jahreswechsel von Mahmut Temür das Traineramt übernommen hatte, zeigte sich begeistert von seiner Mannschaft: „Wir haben in zehn Spielen achtmal zu Null gespielt und 32:2 Tore erzielt. Ich habe einen Riesenrespekt vor dem, was die Jungs geleistet haben“, erklärte er, mittlerweile klatschnass von einer vorangegangenen Wasserdusche.

[Enzo Wirtz holte die Rote Karte heraus und traf anschließend doppelt.]

In Frechen hatten die Hohkeppeler nur wenig Mühe, den Titel über die Ziellinie zu bringen. Von Beginn an attackierte der Primus den Gastgeber, der kaum über die Mittellinie kam. Es dauerte 14 Minuten, ehe das Pressing der Gäste Früchte trug. Frechens Innenverteidiger Frederic Mäntele patzte rund 25 Meter vor dem eigenen Tor bei der Ballannahme, Hohkeppels Sturmspitze Enzo Wirtz schaltete schnell und luchste seinem Gegenspieler den Ball ab. Mäntele zog dem nun allein auf das Frechener Tor zulaufenden Wirtz am Trikot und zerriss es dabei sogar. Klarer Fall: Rote Karte für Mäntele und der Weg zum Titel war für die Hohkeppler frei.

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[Cenk Durgun sorgte mit einem 40-Meter-Heber über den gegnerischen Torwart für die Entscheidung.]

Den anschließenden Freistoß setzte Jannes Hoffmann zwar über das Tor, doch nun wuchs der Druck auf die Hausherren, die nun kaum mehr als 40 Meter überbrücken konnten, ehe der Ball wieder in Reihen der Gäste war. Dem Dauerdruck folgte dann auch Zählbares: Ömer Tokac dribbelte sich im Strafraumzentrum durch und stocherte den Ball auf Enzo Wirtz, der das Rund über die Torlinie bugsierte. Nun schien es, als wäre der nächste Treffer nur eine Frage der Zeit.

Janos Löbe setzte einen 25-Meter-Schuss knapp über das Tor (33.), Sven Wurm scheiterte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte nur knapp mit einem Freistoß an Frechens Schlussmann Lukas Betz. Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich am Geschehen nichts. Frechen agierte destruktiv und mutlos und die Gäste rannten weiter an.

[Am Ende lagen sich alle in den Armen: Ex-Trainer Mahmut Temür (mit Sonnebrille), sein Nachfolger Mutlu Demir (vorne) und Vereinschef Hakan Ekmen (rechts).]

„Wegen der frühen Roten Karte und dem 1:0 war es kein normales Spiel mehr. Da waren wir vielleicht etwas zu entspannt. Wir haben es versäumt, das zweite Tor frühzeitig nachzulegen. Das ist aber auch das Einzige, was ich meiner Mannschaft ankreiden kann“, sah Demir noch Luft nach oben. Nach Chancen von Sami Akremi (51., 56.), Ömer Tokac (66.), Sven Wurm (67.), und erneut Tokac (69.), traf Mike Owusu noch die Querlatte (72.), ehe sich die Hausherren das zweite Gegentor fast selbst einschenkten. Nach einem katastrophalen Pass im Aufbauspiel fing Hohkeppels Sechser Cenk Durgun den Ball ab und zog sofort aus rund 40 Metern ab. Der Ball flog über den weit vor dem Tor postierten Keeper Betz hinweg in die Maschen und die Partie war entschieden (77.). Enzo Wirtz setzte in der Nachspielzeit nach einer Ecke mit dem 3:0 den Schlusspunkt.

[Eintracht-Coach Mutlu Demir bekam eine Wasserdusche verpasst.]

[Jubel nach dem Abpfiff. Die Hohkeppeler Bank stürmt den Platz.]

[Die Hohkeppeler Anhänger feierten den Meistertitel ihrer Mannschaft.]

Tore

0:1 Enzo Wirtz (25.), 0:2 Cenk Durgun (77.), 0:3 Enzo Wirtz (90.+2).

Besonderes Vorkommnis

Rote Karte gegen Frechens Frederic Mäntele (14., Notbremse).

Eintracht Hohkeppel

Kevin Jackmuth; Nils Teixeira, Sven Wurm, Firat Tuncer (90. Matti Fiedler), Janos Löbe (90. Kento Teranuma), Cenk Durgun, Mike Owusu (90. Felix Neuhäuser), Jannes Hoffmann (85. Ardit Mimini), Sami Akremi (85. Jose-Pierre Vunguidica), Ömer Tokac, Enzo Wirtz.

Ergebnisse und Tabelle Mittelrheinliga