FUSSBALL
Neuer Modus, gewohnter Champion: Nümbrecht gewinnt SC-Premiere
Oberberg - Im Finale des Sparkassen-Cups setzt sich der Landesligist gegen Borussia Derschlag durch - Wiedenest-Othetal auf Platz drei - Veranstalter und Ausrichter mit dem Verlauf der Erstauflage zufrieden, die teilnehmenden Teams stießen aber zum Teil an ihre personellen Grenzen.
Das Format war neu, der Sieger ist der alte: Erwartungsgemäß hat Landesligist SSV Homburg-Nümbrecht die Premiere des Sparkassen-Cups gewonnen. Im Finale schlug der Favorit den FC Borussia Derschlag mit 3:1 und sicherte sich damit nicht nur eine Prämie über 1.000 Euro, sondern auch den jungfräulichen Wanderpokal, der direkt nach dem Abpfiff bis zum Rand mit Bier gefüllt wurde. Das Vorgängermodell hat einen Stammplatz in der SSV-Vitrine – beim Homburger Sparkassen-Cup triumphierten die Nümbrechter zuletzt dreimal in Serie.
[Niklas Clemens erzielte das 3:0 für Nümbrecht.]
In diesem Jahr gab’s also die aufgepeppte 2.0-Version, zu den bekannten Teilnehmern aus Nümbrecht und Wiehl gesellten sich die Vereine aus Gummersbach und Bergneustadt hinzu. Gespielt wurde eine Woche lang in Elsenroth und Derschlag. „Es war ein harmonisches Familientreffen“, freute sich Christoph Goße, Vorsitzender des TuS Elsenroth. Die Partien auf der Kreuzheide waren trotz des zum Teil durchwachsenen Wetters ausgezeichnet besucht, auch am heutigen Finaltag fanden sich rund 500 Zuschauer ein. Jede Menge Getränke, Pommes und Schnitzelbrötchen gingen über die Theke.
„Vom Verkauf her war es sensationell“, sagte TuS-Fußballabteilungsleiter Markus Tapper, der mit dem Orgateam unzählige Überstunden schob. An fast allen Tagen war der Bierwagen für die „dritte Halbzeit“ bis tief in die Nacht geöffnet. „Wir können als Ausrichter sehr zufrieden sein, wie es gelaufen ist. Das Wichtigste ist, dass es keine schwereren Verletzungen gab und die Spiele fair waren.“ In Derschlag hielt sich das Interesse der Fußballfans in Grenzen. Dennoch zog der Vorstand des Co-Gastgebers ein positives Fazit. „Das neue Format ist eine gute Idee. Es lohnt sich auf jeden Fall, dies fortzusetzen“, erklärte Borussias stellvertretender Schatzmeister Bernd Müller.
[Paul Haselbach war im kleinen Finale zweimal erfolgreich.]
Und das wird geschehen, wie Wolfgang Abegg, bei der Sparkasse Gummersbach hauptverantwortlich für die Organisation des Wettbewerbs, am Spielfeldrand verriet. Als Hauptspielort soll im nächsten Jahr der Ernst-Bohle-Park in Derschlag fungieren. Abegg bezeichnete die Ouvertüre als gelungen, in Kürze wird mit den beteiligten Klubs über Optimierungsmöglichkeiten gesprochen. Der vollgepackte Spielplan sowie der späte Termin - die Meisterschaft in den Kreisligen beginnt in sieben Tagen - wurden an den beiden Spielorten intensiv diskutiert. Der Sparkassen-Vorstandsvorsitzende Frank Grebe dankte im Rahmen der Siegerehrung den unzähligen Helfern und den Schiedsrichtern, die mit ihrem Einsatz zum Gelingen des Cups beitrugen.
Finale
SSV Homburg-Nümbrecht – Borussia Derschlag 3:1 (2:0).
Der Landesligist übernahm von Beginn an das Kommando und erarbeitete sich bereits nach zwei Minuten die erste Chance, als Rohat Kilic nach einem Zuspiel von Kilian Seinsche einen Schritt zu spät kam. Kurz darauf zirkelte Seinsche den Ball aus 16 Metern unhaltbar ins Netz und auch Treffer Nummer zwei ging auf das Konto des Linksfußes. Die Nümbrechter kombinierten im Strafraum und als Endabnehmer hielt Seinsche das Füßchen hin. Das 3:0 vereitelte Keeper Dennis Reschke, indem er einen Kopfballaufsetzer von Robin Brummenbaum entschärfte (31.). Die einzige nennenswerte Torannäherung des B-Ligisten in der ersten Halbzeit resultierte aus einem Patzer von Torwart Julian Schoepe. In der Folge drosch Stavros Kosmidis die Kugel in die dritte Etage (41.).
[Sparkassenchef Frank Grebe ehrte die beiden Finalteilnehmer.]
Fünf Minuten nach Wiederbeginn spitzelte Niklas Clemens einen weiten Flugball von Shogo Aikawa ins Netz – damit war die Entscheidung gefallen. In der Schlussphase wechselte SSV-Trainer Torsten Reisewitz munter durch, der nötige Zug war jedoch nicht mehr drin. So nutzte Kosmidis einen Patzer von Luis Fuchs zum Anschlusstreffer. Mit ein bisschen Glück wäre der Underdog noch rangekommen, doch Schoepe war bei einem Freistoß von Devin Korn (84.) sowie einer Gelegenheit für Kemal Uylas (88.) zur Stelle und hielt den Vorsprung fest.
„Wir freuen uns über den Sieg und sind froh, den Sparkassen-Cup erneut geholt zu haben“, sagte Reisewitz, der im Vorfeld keinen Hehl daraus gemacht hatte, dem Modus und dem Zeitpunkt des Turniers nicht viel abgewinnen zu können. „Es war unser siebtes Spiel binnen neun Tagen. Dass die Akkus dann irgendwann leer sind und die Konzentration nachlässt, kann ich den Jungs nicht verübeln.“ Um aufgrund des hohen Pensums mögliche Verletzungen zu umgehen, habe er etliche Personalwechsel vorgenommen. Automatismen seien dadurch jedoch nicht entstanden, zudem hätten echte Standortbestimmungen gefehlt. Wirklich zufriedenstellend waren aus seiner Sicht bloß die erste Halbzeit gegen Wiehl am Mittwoch sowie "konzentrierte 60 Minuten" gegen Bröltal am Samstag. "Wo wir zwei Wochen vor dem Saisonstart stehen, weiß ich allerdings nicht.“
Bei den Derschlagern herrschte indes große Freude über das Erreichen des Endspiels. Sie hatten sämtliche Matches vor eigener Kulisse für sich entschieden. „Dass wir uns für das Finale qualifiziert haben, war natürlich das i-Tüpfelchen. Im Großen und Ganzen haben sich die Jungs toll präsentiert und wir können damit leben, gegen einen ambitionierten Landesligisten nur drei Gegentore kassiert zu haben“, resümierte Borussia-Coach Mariano Geusa, dem lediglich drei Auswechselspieler zur Verfügung standen. Für den zweiten Platz erhielt Derschlag 750 Euro.
Tore
1:0 Kilian Seinsche (7.), 2:0 Kilian Seinsche (29.), 3:0 Niklas Clemens (51.), 3:1 Stavros Kosmidis (81.).
[Das 3:0 von Niklas Clemens.]
Spiel um Platz drei
TuS Homburg-Bröltal – FC Wiedenest-Othetal 2:7 (1:3).
Aufseiten des THB wurden im Spiel um Platz drei Prioritäten gesetzt. Mit Blick auf den Ligaauftakt am kommenden Sonntag schickte der Klub sein Reserveteam (Kreisliga C) ins Rennen, um Kräfte zu schonen. Zu viele Körner hatte der ohnehin gebeutelte Kader wegen des Mammutprogramms gelassen. „Wir wollten einen Tag mehr Pause für die 1. Mannschaft haben“, betonte Co-Trainer Nils Labitzke. So wurde es eine eindeutige Angelegenheit für den B-Ligisten, dem auf Anhieb der Sprung aufs Treppchen gelang. „Schön, dass wir Dritter geworden sind, aber es war schon eine brutale Belastung. Der Sparkassen-Cup ist eine schöne Veranstaltung, über den Termin sollte man nachdenken“, erklärte FCWO-Coach David Svimbersky.
Tore
0:1 Maximilian Sackner (14.), 0:2 Maximilian Sackner (17.), 0:3 Jordi Scherbaum (31.), 1:3 Lukas Zimmermann (37.), 1:4 Paul Haselbach (46.), 2:4 Vincent Wingenfelder (47.), 2:5 Paul Haselbach (53.), 2:6 Maximilian Sackner (82.), 2:7 Maximilian Sackner (88.).
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