FUSSBALL

Nicht beendetes Spiel wird wiederholt

lo; 06.12.2024, 10:11 Uhr
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Nicht beendetes Spiel wird wiederholt

lo; 06.12.2024, 10:11 Uhr
Oberberg – In einem mündlichen Verfahren wurden vor dem Sportgericht des Fußballkreises Berg die Vorkommnisse beim abgebrochenen Kreisliga B-Match zwischen Engelskirchen und Herkenrath verhandelt.

Das am 22. September nicht zu Ende gebrachte Meisterschaftsspiel der Kreisliga B Staffel 2 zwischen dem VfL Engelskirchen und dem TV Herkenrath wird wiederholt. Zu dieser Entscheidung kam das Sportgericht des Fußballkreises Berg unter dem Vorsitz von Stefan Flock nach rund anderthalbstündiger Verhandlung in der Overather Geschäftsstelle. Nach Meinung des Gerichts konnte der beteiligte Schiedsrichter nicht glaubwürdig darlegen, dass es zu einer Bedrohung durch Spieler gekommen sei, die den Abbruch gerechtfertigt hätte. Damit folgte das Gremium dem Antrag des VfL Engelskirchen auf eine Neuansetzung. Die Herkenrather Verantwortlichen verzichteten auf Rechtsmittel, das Urteil ist damit rechtskräftig.

 

Eine außergewöhnliche Note erhielt das Verhandlung dadurch, dass der Schiedsrichter den Engelskirchener Kapitän, dem er beim Stande von 2:1 für Herkenrath die Gelb-Rote Karte gezeigt hatte, geschubst bzw. gestoßen hat. Dies räumte er sowohl in seinem kurz nach dem Spiel angefertigten Sonderbericht als auch im Rahmen der gestrigen Befragung ein. „Das war eine Scheiß-Reaktion. Ich habe überreagiert“, erklärte der Unparteiische und fügte hinzu: „Ich weiß, dass es nicht richtig war, in dieser Situation als Schiedsrichter so zu handeln.“  Der Stoß sei eine Schutzreaktion gewesen, weil er sich bedroht gefühlt habe.

 

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Zuvor hatte es bereits infolge eines Foulspiels und einer anschließenden Rudelbildung zwischen der 60. und 70. Minute drei Platzverweise gegeben, woraufhin der Schiri die Regeln des DFB-Stopp-Konzepts angewendet und die beiden Mannschaften zum Abkühlen in die Strafräume geschickt hatte.

 

Später - laut Eintragung des Schiedsrichters in der 89. Minute, Engelskirchens Trainer Uwe Ommer sprach von einem früheren Zeitpunkt – kam es dann zu besagter Szene, nachdem sich der VfL-Kapitän wegen einer Abseitsentscheidung beschwert hatte. Die Einlassung des Herkenrather Kapitäns, dass er den Schiedsrichter davon habe abhalten müssen, nach dem ersten Stoß ein zweites Mal aktiv auf den Spielführer der Hausherren zuzugehen, bestätigte der Schiedsrichter auf Nachfrage des Gerichts: „Es gab ein paar Spieler, die mich zurückgehalten haben.“

 

Der Unparteiische verließ kurz darauf das Feld. Ob er währenddessen oder vorher beispielsweise per Pfiff oder verbal signalisiert hatte, dass er das Spiel nicht fortsetzt, war gestern nicht zu klären. Auch der Schiedsrichter selbst konnte sich nicht mehr erinnern, ob er in dem Moment gepfiffen habe. Laut eigener Aussage hatte er allerdings nicht mehr das Gefühl, „das Spiel aufgrund des Verhaltens der Spieler fortführen zu können.“

 

Nach der Befragung des Schiris wurde die Beweisaufnahme geschlossen, ein Video, das den gesamten Vorfall zeigt, nicht mehr gesichtet. Das Gericht musste, wie Stefan Flock zu Beginn betont hatte, lediglich die spieltechnischen Folgen bewerten, sprich ob die Partie wiederholt werden muss oder gewertet wird. Eventuelle Sanktionen gegen den Referee seien eine Angelegenheit des Schiedsrichterausschusses. Er empfahl ein klärendes Gespräch mit dem Unparteiischen.

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