Waldbröl - Mit einem 7:0-Erfolg gegen Marienhagen II krönte sich die Spielvereinigung vorzeitig zum Meister in der Kreisliga Staffel 6.

„Die letzte Whatsapp-Nachricht habe ich heute Nacht um 3 Uhr bekommen. Die Hälfte der Jungs ist Fan von Schalke 04. Die hatten am Wochenende doppelten Grund zum Feiern.“ Zu diesem Zeitpunkt lag Uli Kadler, Trainer der Spvg. Rossenbach, schon längst im Bett. Im Gegensatz zu den meisten seiner Spieler musste er heute arbeiten. Mit einem 7:0 gegen den VfR Marienhagen II hat sich der Klub vorzeitig zum Titelträger in der Kreisliga C Staffel 6 gekrönt – eine sprichwörtlich meisterliche Vorstellung.

[Uli Kadler mit einer improvisierten Meisterschale, die echte gibt es am letzten Heimspiel-Sonntag.]

„Wir haben einen Sahnetag erwischt. Jedem war anzumerken, dass er den Deckel draufmachen wollte“, schildert der Coach. Nach dem Abstieg 2019 kehren die Rossenbacher in die Kreisliga B zurück - und das in beeindruckender Manier. Der beste Angriff, die stärkste Abwehr, bisher ungeschlagen: Die Konkurrenz sah frühzeitig nur noch die Rücklichter der Spielvereinigung.

Dabei verlief der Saisonstart ziemlich holprig. „Dass wir einen derartigen Lauf hinlegen, war nicht abzusehen. Im zweiten Spiel gegen Reichshof musste ich drei Alte Herren-Spieler reaktivieren, damit wir genug Leute haben“, erinnert sich Kadler. Im weiteren Verlauf entspannte sich die Personalsituation aber und Rossenbach war nicht aufzuhalten. Das Erfolgsrezept? „Wir sind auf allen Positionen schwierig ausrechenbar, haben viele Offensivkräfte, die immer den Abschluss suchen, und eine kompakte Abwehr“, erklärt der Coach, der auf einen verhältnismäßig großen Kader zurückgreifen kann.  

Ein Schaulaufen ist an den letzten Spieltagen nicht geplant, schließlich will man es schaffen, die Serie ohne Niederlage abzuschließen. In der kommenden Saison steht der Klassenerhalt im Fokus. „Das hat für uns oberste Priorität, wobei wir uns nicht verstecken werden. Wir wollen die Euphorie nutzen und unser Minimalziel so früh wie möglich unter Dach und Fach bringen. Alles andere ist dann die Kirsche auf der Torte“, erläutert Kadler. Die Mannschaft bleibt nach Angaben des Übungsleiter komplett zusammen und soll punktuell verstärkt werden.

Nicht nur sportlich, sondern auch infrastrukturell macht der Verein einen Schritt nach vorne: Das Sportlerheim am Platz wird in Kürze neu gebaut, inklusive Duschmöglichkeiten und einem Raum für die Schiedsrichter. Die Finanzierung des Vorhabens erfolgte unter anderem über ein Crowdfunding-Projekt.

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