FUSSBALL

Siegesserie ausgebaut: An Nümbrecht gibt’s kein Vorbeikommen

lo; 21.07.2024, 19:28 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung --- Gewohntes Bild: Der SSV Homburg-Nümbrecht gewann heute in Derschlag die 15. Auflage des Sparkassen-Cups.
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Siegesserie ausgebaut: An Nümbrecht gibt’s kein Vorbeikommen

lo; 21.07.2024, 19:28 Uhr
Oberberg - Der Landesligist ist beim Sparkassen-Cup erneut das Maß aller Dinge - Finalerfolg gegen Marienhagen - Bergneustadt sichert sich Platz drei - Ausrichter und Veranstalter mit Turnierwoche zufrieden.

Blau und Gelb bleiben die dominierenden Farben beim Sparkassen-Cup. Landesligist SSV Homburg-Nümbrecht wurde seiner Favoritenrolle erneut gerecht und holte den Pokal zum fünften Mal in Folge. 1.000 Euro wandern in die Teamkasse, wobei 200 Euro an die 2. Mannschaft weitergeleitet werden, die im Viertelfinale gegen Weiershagen eingesprungen war. Der VfR Marienhagen hatte sich zum zweiten Mal in der Cup-Geschichte für das Finale qualifiziert und erhielt für den Vize-Titel 750 Euro. Auf den Plätzen folgten der SSV Bergneustadt (600 Euro) und der SV Frömmersbach (500 Euro). Der "Goldene Schuh" für den besten Torschützen ging an Rebar Mohamad-Ismail von der SpVg. Dümmlinghausen-Bernberg (sechs Treffer). Insgesamt 126 Tore fielen im Verlauf des Wettbewerbs.

 

[Sparkassen-Chef Frank Grebe nahm die Siegerehrung vor und überreichte auch den Pokal an den Viertplatzierten aus Frömmersbach.]

 

Frank Grebe, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Gummersbach, sprach im Rahmen der Siegerehrung von einer gelungenen Woche und bedankte sich bei den ausrichtenden Vereinen, den vielen Helfern, den Schiedsrichtern sowie der aus dem eigenen Haus stammenden Turnierorganisatorin Chiara-Marie Baumhof. Zugleich verriet er die Stationen für die nächste Auflage im Sommer 2025. Als Hauptspielort wird die dann neu gestaltete Sportanlage des Titelverteidigers Nümbrecht fungieren, während die Klubs aus Gummersbach und Bergneustadt beim FC Wiedenest-Othetal gastieren.

 

Auch wenn der eine oder andere weiterhin mit dem veränderten Format des Sparkassen-Cups fremdelt – seit dem Vorjahr nehmen alle Fußballvereine aus dem Geschäftsgebiet des Geldinstituts teil, nachdem das Turnier jahrelang nur in Nümbrecht und Wiehl stattfand – und die Zuschauerzahlen ein wenig hinter den Erwartungen zurückblieben, zogen die Verantwortlichen aus Derschlag und Marienhagen ein positives Fazit.

 

[Die Finalgegner aus Nümbrecht und Marienhagen schenkten sich nichts - hier muss das Trikot von Dean-Robin Paes leiden.]

 

„Wir sind super zufrieden mit der Woche. Der Umsatz hat gestimmt“, sagte Kai Bornhütter, Beisitzer im VfR-Vorstand. Rund 80 Helfer waren in Marienhagen im Einsatz, an zwei Abenden halfen sogar die Kameraden der örtlichen Feuerwehr. Dafür werden die Fußballer die Floriansjünger in Kürze bei deren Jubiläumsfeier unterstützen.

 

„Es war eine schöne Woche, aber wir sind auch froh, dass es vorbei ist und wieder Ruhe einkehrt“, meinte Derschlags Vorsitzender Steffen Fastenrodt. Der Borussia-Chef hatte für den Finaltag einen Bekannten aus Schleiden eingeladen, der die Gäste mit Essen aus seiner mobilen Frittenbude versorgte. Betreiber des Food Trucks ist Uli Wernoth, der 2021 von der Flutkatastrophe betroffen war. Seinerzeit reisten 14 Borussia-Mitglieder in die Eifel, um Wernoth bei den Aufräumarbeiten unter die Arme zu greifen. „Er war schon einmal bei unserer 100-Jahr-Feier hier“, so Fastenrodt über den Freundschaftsdienst.

 

Am Turnierformat wird die Sparkasse festhalten, womöglich soll es aber kleinere Anpassungen geben. So ist angedacht, die Anstoßzeiten für die Halbfinalspiele nach hinten zu verschieben. In der Gluthitze am frühen Samstagnachmittag hielt sich das Besucherinteresse in Marienhagen diesmal doch arg in Grenzen.     

 

[Noyan Ören mit dem 3:0 für den SSV Bergneustadt.]

 

Finale

 

VfR Marienhagen – SSV Homburg-Nümbrecht 0:2 (0:1).

 

Vor etwa 400 Zaungästen entwickelte sich das erwartete Spiel. Der Landesligist hatte 70 Prozent Ballbesitz, Marienhagen lauerte auf Konter. Da Nümbrecht gegen das konzentriert verteidigende VfR-Bollwerk keine Lücken fand, die Umschaltmomente des Underdogs zugleich jedoch konsequent unterband, machten beide Teams nur flüchtige Bekanntschaft mit den gegnerischen Strafräumen. Dann zeigte sich der SSV eiskalt und nutzte gleich die erste Chance: Nach einer Flanke von Joscha Trommler scheiterte Dean-Robin Paes mit einer Direktabnahme an Keeper Dennis Kulisch, doch den Abpraller bugsierte Tim-Luca Daniel in die Maschen.

 

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Fünf Minuten später herrschte helle Aufregung im Lager des A-Ligisten. Nach einem Schubser von Felix Adamietz gegen Arif Demiro im Sechszehner forderten die Marienhagener vehement einen Elfer. Für den Unparteiischen war der Kontakt zu wenig, um einen Strafstoß zu pfeifen. Die Intensität in den Zweikämpfen nahm anschließend spürbar zu, fußballerisch befand sich die Begegnung hingegen weiter auf Sparflamme. Ein abgeblockter Schuss von Radion Miller war noch das Gefährlichste (40.).

 

Zu Beginn des zweiten Durchgangs setzte ein Regenschauer ein und das Spiel nahm etwas mehr Fahrt auf. Nümbrechts Niklas Clemens verstolperte den Ball in aussichtsreicher Position (49.) und versuchte es kurz darauf akrobatisch mit der Hacke. Den hinter ihm besser postierten Julian Schwarz hatte er übersehen (55.). Die Partie plätscherte vor sich hin, bis Marienhagen plötzlich die XXL-Gelegenheit zum Ausgleich serviert wurde. Nach einem Fehlpass der Nümbrechter bediente Niclas Hilger den mitgelaufenen Luca Schrabe. Der Stürmer tauchte allein vor Goalie Julian Schoepe auf, setzte das Spielgerät jedoch neben das Gehäuse (71.).

 

[Marienhagen (oberes Bild), Bergneustadt (Mitte) und Frömmersbach (unten) nahmen bei der Siegerehrung die Schecks entgegen.]

 

Es sollte die einzige klare Möglichkeit des Außenseiters bleiben. Nachdem Niklas Clemens und Ricardo Bauerfeind das 0:2  verpassten hatten (73., 77.), ging Paes nach einem Konter im Strafraum zu Boden und der Schiri zeigte auf den Punkt. Schwarz jagte den Ball in den Knick und sorgte für die endgültige Entscheidung.

 

„Ich bin sehr zufrieden mit den Jungs. Wir sind im gesamten Turnier ohne Gegentor geblieben und haben heute im Finale die erste und einzige hundertprozentige Chance zugelassen. Für uns geht es beim Sparkassen-Cup in erster Linie darum, uns nicht zu blamieren, denn vom Papier her sagen natürlich alle, dass wir jedes Spiel gewinnen müssen. Es ist aber nicht einfach. Daher bin ich froh, dass die schwere Woche jetzt rum ist“, erklärte SSV-Coach Torsten Reisewitz, der sich seit Jahren für eine Änderung des Turniermodus ausspricht, weil er die Belastung - nicht nur für seine Elf – als zu hoch empfindet.

 

Auf der Gegenseite überwog trotz der Niederlage der Stolz auf das Erreichte. „Nümbrecht war besser und ist der verdiente Sieger, aber wir haben super dagegengehalten und gut gestanden. Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden. Auch nach den Wechseln in der zweiten Halbzeit war bei uns kein Bruch zu erkennen. Wir wollten die Nümbrechter ärgern und das ist uns gelungen“, so Marienhagens Co-Trainer Dirk Clemens.

 

Tore

0:1 Tim-Luca Daniel (26.), 0:2 Julian Schwarz (90.+2 Foulelfmeter).

 

[Das wäre der Marienhagener Ausgleich gewesen, doch Luca Schrabe zielte am Tor vorbei.]

 

Spiel um Platz drei

 

SV Frömmersbach – SSV Bergneustadt 0:4 (0:2).

 

Das Spiel um Platz drei – kurzfristig auf 2x30 Minuten verkürzt – entwickelte sich zu einer einseitigen Angelegenheit zugunsten des A-Ligisten, der nach dem straffen Programm der Vortage mehr zuzusetzen hatte. Per Elfmeter markierte Kenan Sarvan die Führung, die Christian Bauer noch in der ersten Hälfte ausbaute. Zuvor hatte eine abgerutschte Flanke von Issa Agrien die Querstange touchiert (15.). Auch nach dem Seitenwechsel hatte der SSV das Geschehen jederzeit im Griff. Noyan Ören erzielte nach einer schönen Einzelleistung das 3:0 und der letzte Treffer ging wieder auf das Konto von Bauer.

 

Nachdem die Neustädter im Vorjahr in der Vorrunde gescheitert waren, bedeutete der dritte Platz einen echten Quantensprung für die Equipe von Marcel Walker, der in der SC-Woche eigenen Angaben personell viel ausprobieren und somit jede Menge neue Erkenntnisse sammeln konnte. „Mir hat es gut gefallen, wie die Jungs aufgetreten sind. Auch mit der Leistung beim 0:1 im Halbfinale gegen Nümbrecht bin sich sehr zufrieden“, sagte Walker.

 

Sein Gegenüber Mariano Geusa hatte ebenfalls keinen Grund zur Klage. Niemand hätte dem C-Ligisten den Sprung ins Halbfinale zugetraut. „Unsere neu formierte Mannschaft hat alles rausgehauen. Unter die ersten Vier gekommen zu sein, ist schon ein Triumph für uns. Dass am Ende die Kräfte etwas nachgelassen haben, ist normal. Wir haben von Donnerstag bis heute jeden Tag gespielt.“  

 

Tore

0:1 Kenan Sarvan (10. Foulelfmeter), 0:2 Christian Bauer (24.), 0:3 Noyan Ören (48.), 0:4 Christian Bauer (55.).

BILDERGALERIE

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