Lindlar - Mittelrheinligist Hohkeppel hat den Trainer mit sofortiger Wirkung freigestellt.

Paukenschlag beim Mittelrheinligisten Eintracht Hohkeppel: Der Verein hat Trainer Abdullah Keseroglu mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden. Dies teilte der sportliche Leiter Kevin Theisen mit. Ursächlich für die Trennung seien die Unzufriedenheit mit der sportlichen Entwicklung in den vergangenen Wochen und Unstimmigkeiten zwischen dem Klub und dem Coach gewesen. Der hochambitionierte Liga-Debütant hatte den Gewinn der Meisterschaft als Saisonziel ausgegeben, derzeit muss man sich als Tabellenfünfter jedoch hintenanstellen. „Unser Anspruch ist, aufzusteigen und die Liga zu dominieren. Das ist nicht der Fall. Wir liegen sieben Punkte hinter Wegberg-Beeck und Hennef“, sagt Theisen.

Den Verantwortlichen fehlt die Überzeugung, dass der Rückstand auf das Spitzenduo unter der Federführung von Keseroglu wettgemacht werden kann. Insbesondere die Leistungen gegen die direkten Konkurrenten aus den Top sechs (Hohkeppel ging gegen Wegberg-Beeck, Hennef, Vichttal und Freialdenhoven jeweils als Verlierer vom Platz) waren in den Augen der Vereinsführung nicht ausreichend und seien unter anderem darauf zurückzuführen, dass das Personal nicht sein volles Potenzial ausgeschöpft habe.

„Wir haben viele Gespräche geführt und sind der Meinung, dass Apo nicht mehr die ganze Mannschaft erreicht. Das hat sich auch in den Spielen widergespiegelt. Was er inhaltlich vorgeben hat, wurde zum Teil nicht umgesetzt. Gleichzeitig sind wir überzeugt, dass aus dem Kader mehr rauszuholen ist“, erklärt Theisen. Dass der Schritt notwendig geworden sei, empfinde er als schade, denn: „Ich hatte immer ein sehr gutes Verhältnis zu Apo. Er hat dreieinhalb Jahre sehr gute Arbeit abgeliefert und im Verein viele Dinge bewegt, aber jetzt ist es Zeit für eine Veränderung. Das gehört zum Fußball dazu.“

[Foto: Michael Kleinjung --- Abdullah Keseroglu muss Hohkeppel verlassen.]

Die Suche nach einem Nachfolger läuft bereits. „Wir erhoffen uns, dass der neue Trainer neuen Schwung hereinbringt und die Mannschaft unter ihm zu alter Form zurückfindet. Wir werden ein neutrales Gesicht holen. Das heißt für alle Spieler, dass sie bei null anfangen werden.“ Bis zur Winterpause soll es für das FVM-Pokal-Achtelfinale beim FSV Neunkirchen-Seelscheid (Samstag, 16 Uhr) und die Ligaduelle gegen den FC Hürth und den Bonner SC eine interne Übergangslösung geben.

Keseroglu erklärte auf Nachfrage von OA, sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu der Trennung äußern zu wollen.

Der 34-Jährige war im Sommer 2019 von der SG Worringen zum damaligen Bezirksligisten gewechselt. Gleich im ersten Anlauf gelang der Sprung in die Landesliga, wobei die Spielzeit aufgrund der Corona-Pandemie vorzeitig gestoppt wurde, der Verband den jeweiligen Liga-Spitzenreitern aber trotzdem die Qualifikation für die nächsthöhere Klasse erlaubte.

Die Premieren-Saison in der Landesliga wurde abgebrochen und annulliert, im vergangenen Jahr feierte die Eintracht dann den Aufstieg ins FVM-Oberhaus - dank einer fulminanten Aufholjagd in der Rückrunde. Zur Winterpause betrug der Rückstand zum ersten Rang noch sechs Punkte. Neben den beiden Meisterschaften gewann der SVE mit Keseroglu dreimal in Folge den Kreispokal. Die Erfolge bewahrten den Übungsleiter jedoch nicht davor, dass er nun seinen Stuhl räumen musste. Sein Vertrag war im Dezember 2021 bis zum Ende der Saison 2024/2025 verlängert worden.

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