FUSSBALL

Viktoria bestraft Torwartfehler eiskalt

lo; 22.03.2023, 22:40 Uhr
Fotos: Thomas Wirczikowski --- Ömer Tokac ist vor Viktoria-Kapitän Marcel Risse (früher 1. FC Köln) am Ball, später erzielte er den Hohkeppeler Ehrentreffer.
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Viktoria bestraft Torwartfehler eiskalt

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lo; 22.03.2023, 22:40 Uhr
Lindlar - Eintracht Hohkeppel hat die Pokal-Überraschung gegen Viktoria Köln verpasst - Keeper Emre Öztürk war vor 600 Zuschauern der große Unglücksrabe.

FVM-Pokal (Halbfinale)

 

Eintracht Hohkeppel – Viktoria Köln 1:5 (0:0).

 

Eine Halbzeit lang durfte Eintracht Hohkeppel im größten Spiel der Vereinsgeschichte von der Überraschung und dem Einzug ins Finale des Verbandspokals träumen, doch die Hoffnungen platzten in einer Blackout-Phase mit drei Gegentreffern zu Beginn von Durchgang zwei. „Leider haben wir die ersten Minuten nach der Pause verpennt“, erklärte Trainer Mahmut Temür. „Wenn wir länger das 0:0 halten, hätten wir meiner Meinung nach eine realistische Chance gehabt.“

 

[Mahmut Temür feuert sein Team an.]

 

Dass sich der Mittelrheinligist vor der Kulisse von 600 Zuschauern – die erlaubte Besucherzahl war im Vorfeld der Partie behördlicherseits kurzfristig eingeschränkt worden (OA berichtete), Luft nach oben, was die Kapazität im Achim-Lammers-Waldstadion angeht, war indes noch reichlich vorhanden  - gegen den Drittligisten nicht verstecken würde, kristallisierte sich schon in der Anfangsphase heraus. Die vordere Angriffsreihe lief die Dreierkette der Viktoria früh an und auch dahinter gelang es den Spielern der Hausherren immer wieder, das Aufbauspiel des Gegners zu stören.

 

Hohkeppel kreierte sogar die ersten beiden Annäherungen durch Ömer Tokac und Manuel Kabambi (2.,3.), verzettelte sich aber in der Folgezeit bei einigen aussichtsreichen Umschaltmomenten, indem entweder der richtige Zeitpunkt für den Abschluss verpasst oder der Ball vertändelt wurde. In der Defensive brannte derweil kaum einmal etwas an: André Becker und Mike Wunderlich verpassten jeweils knapp (9., 10.), Lars Dietz‘ Kopfball nach einer Ecke war zu hoch angesetzt (14.).

 

[Matti Fiedler gewinnt ein Kopfballduell gegen den vierfachen Torschützen André Becker.]

 

Ansonsten blieben die Bemühungen des Titelverteidigers im Ansatz stecken, auch weil insbesondere Sven Wurm in der Abwehrzentrale so gut wie keinen Zweikampf verlor. Das torlose Remis nach den ersten 45 Minuten war leistungsgereicht. „Hut ab vor der Mannschaft, dass sie so eine erste Halbzeit hingelegt hat. Ich denke, wir haben den Fans eine gute Show geliefert“, meinte Temür.

 

Die SVE-Anhänger spendeten jedenfalls anerkennenden Applaus, als sich die Mannschaften auf den Weg in die Kabinen begaben. Einige Zaungäste verfolgten die Partie von der Straße oberhalb des Platzes aus.

 

Unmittelbar nach Wiederbeginn brachen jedoch die Hohkeppeler Horrorminuten an, in deren Verlauf Torwart Emre Öztürk ungewollt in den Mittelpunkt rückte. Zunächst klatschte er einen Schuss von Patrick Koronkiewcz nach vorne ab, Becker staubte zum 0:1 ab. Nur 120 Sekunden später unterlief dem Schlussmann bei einem Aufsetzer ein vergleichbares Malheur. Profiteur war erneut Becker, der kurz darauf sogar den Blitz-Hattrick schnürte und die Vorentscheidung herbeiführte. Diesmal traf Öztürk keine Schuld.

 

[Shunya Hashimoto blieb heute im Sturmzentrum blass.]

 

Damit war die Kuh vom Eis, wenngleich die Eintracht Moral zeigte und sich mit dem schönsten Tor des Abends belohnte. Tokac nahm aus 20 Metern Maß und schweißte die Kugel unhaltbar in den Giebel. Pechvogel Öztürk agierte auch in der Entstehung des 1:4 unglücklich, wodurch die Begegnung für ihn endgültig zum Alptraum avancierte. Den Schlusspunkt setzte wiederum Becker. Wunderlich (64./Öztürk pariert stark), David Philipp (83./drüber) und Dietz (88./freistehend vorbeigeköpft) hätten das Ergebnis noch in die Höhe schrauben können.

 

Temür fand nach dem Abpfiff tröstende Worte für seinen Goalie. „Es sehr bitter für Emre, der in den letzten zwei Spielen überragend gehalten hat. Er ärgert sich selbst am meisten über die Fehler.“ Der sportliche Leiter Kevin Theisen ergänzte: „Ich denke, dass wir fußballerisch nicht weit weg waren. Schade, dass wir nicht weitergekommen sind, aber man darf auch nicht vergessen, gegen wen wir heute gespielt haben.“

 

 

Das Endspiel bestreitet die Profitruppe von der „Schäl Sick“ Anfang Juni im heimischen Sportpark Höhenberg gegen den Regionalligisten 1. FC Düren, der sich mit demselben Resultat gegen den Underdog Blau-Weiß Köln (Bezirksliga) durchsetzte. Sehr zufrieden waren die SVE-Verantwortlichen übrigens mit dem organisatorischen Ablauf des Pokaltages. „Das Drumherum hat reibungslos funktioniert“, so Theisen.

 

Tore

0:1 André Becker (46.), 0:2 André Becker (48.), 0:3 André Becker (51.), 1:3 Ömer Tokac (59.), 1:4 Patrick Sontheimer (65.), 1:5 André Becker (75.).

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