FUSSBALL

Hohkeppel hat ein klares Ziel: Den Aufstieg in die 3. Liga

thg; 23.07.2024, 11:50 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung --- Die Fußballer von Eintracht Hohkeppel haben sich nach dem Aufstieg in die Regionalliga den Durchmarsch in die 3. Liga als Ziel gesetzt.
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Hohkeppel hat ein klares Ziel: Den Aufstieg in die 3. Liga

thg; 23.07.2024, 11:50 Uhr
​​​​​​​Lindlar – Die Fußballer von Eintracht Hohkeppel haben sich ein großes Ziel gesetzt - Nach gelungenem Regionalligaaufstieg will der Klub den Durchmarsch in die 3. Liga.

Von Thomas Giesen

 

Am nächsten Samstag ist es so weit. Dann startet für den Sportverein Eintracht Hohkeppel die erste Regionalligasaison der Vereinsgeschichte. Gegner in der vorübergehenden Heimstätte, der Westkampfbahn in Düren, die man sich mit dem Ligakonkurrenten 1. FC Düren teilt, ist dann die Zweitvertretung des 1. FC Köln. Dass der Aufsteiger nicht der typische Klassenneuling sein würde, war schon am Ende der erfolgreichen Mittelrheinligaspielzeit zu spüren. Klubchef Hakan Ekmen sagte nach dem ziemlich souveränen Erreichen der Meisterschaft, man wolle auch in der Regionalliga attraktiven, wenn nicht gar den attraktivsten Fußball spielen und die Liga „unsicher machen“.

 

Und die Reise ist für den „Dorfverein“ noch nicht zu Ende. In einem Gespräch mit der Onlineausgabe von „RevierSport“ ließ Eintrachts Sportlicher Leiter, Kevin Theisen, jüngst die Katze aus dem Sack. Der Aufstieg in die 3. Liga sei das Ziel. „Das alte Ziel ist das neue Ziel. Wir wollen jedes Spiel gewinnen, egal wo. Fußballerisch gehören wir zu den besten der Liga. Die Herausforderung wird sein, das Potenzial konstant auf den Platz zu bringen“, sagt Theisen jetzt. Und das ist die Aufgabe von Trainer Mutlu Demir, der nach der Winterpause der Vorsaison den Job von Mahmut Temür übernahm und die Mannschaft mit einem starken Saisonfinish zum Meistertitel führte.

 

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Auch für Demir ist es die erste Regionalligasaison seiner Trainerlaufbahn. Sorgen, dass ihm auf dem Niveau noch Erfahrung fehlen könnte, hat Demir nicht. „Man wächst mit seinen Aufgaben. Ich will in meiner Karriere ja auch Fortschritte machen“, erklärt er selbstbewusst. Auch die Ansage der Klubführung, gleich den Durchmarsch in die 3. Liga zu schaffen und das auch noch unter dem Auftrag, den attraktivsten Fußball zu spielen, sorgt bei Demir nicht für Druck. „Ich finde es gut, klare Ziele zu haben, an denen man arbeiten kann. Bei dem Kader können wir nicht drumherum reden, sondern wollen offen kommunizieren, wo wir hin möchten“, so Demir.

 

[Hohkeppels Trainer Mutlu Demir geht in seine erste Regionalligasaison und soll sogleich den Aufstieg realisieren.]

 

Kader ist da ein gutes Stichwort: Denn wie schon in den vergangenen Jahren haben die Hohkeppeler vor der neuen Saison ihr Aufgebot kräftig durcheinandergewirbelt und aufgerüstet. Mit Richard Sukuta-Pasu, Kevin Rodrigues-Pires und Michael Gardawski hat die Eintracht bereits hochklassig erfahrene Spieler verpflichtet, die nicht nur das Niveau der Regionalliga bestens kennen. Hinzu kommen mit Waiss Ezami, Leon Pesch, Amin Bouzraa und Kaan Karaduman vier junge Talente. Noch sei der Kader aber nicht komplett.

 

Sportchef Kevin Theisen kündigt an, noch einen Torwart, einen „Sechser“ und einen variabel einsetzbaren „Achter“ holen zu wollen. Schon jetzt aber fällt auf, dass die Säulen der Mannschaft auch schon einige Kilometer auf dem Tacho haben. Sukuta-Pasu (34 Jahre), Rodrigues-Pires (fast 33), Gardawski (33) sowie die bereits vorhandenen Jose-Pierre Vunguidica (34), Dino Bisanovic (34), Nils Teixeira (34) und Cenk Durgun (32) sind teils weit in ihren Dreißigern.

 

Verletzungssorgen scheinen programmiert. „Wir stellen danach auf, welche Leistung wir im Training sehen und nicht nach Geburtsdatum. Aber sicher wird Belastungssteuerung ein Thema für uns. Dafür haben wir aber unsere Athletikabteilung“, meint Demir und Theisen ergänzt: „Erfahrung im Team ist immer gut. Man braucht sie grundsätzlich. Und ich bin sicher, dass unsere erfahrenen Spieler noch immer mehr Qualität haben, als die meisten anderen in der Liga. Aber wahrscheinlich werden wir sehen, dass die älteren alle Spiele machen, aber eben nicht über 90 Minuten. Dafür brauchen wir einen breiten Kader. Und wir wollen, dass sie den jüngeren ihre Erfahrungen mitgeben, sodass wir vielleicht im Saisonverlauf mit der gleichen Qualität von der Bank nachlegen können“, so Theisen.

 

[Sieben Neuzugänge hat die Eintracht bislang verpflichtet. Drei weitere sind noch geplant.]

 

Eine Woche vor dem Saisonstart sei er zufrieden mit dem Stand der Mannschaft. „Wir sehen jede Woche die Schritte, die wir nach vorne machen. Die Ergebnisse in den Testspielen waren nicht so zufriedenstellend, da wünscht man sich mehr Siege für den Kopf. Aber man muss das auch einordnen“, erklärt Demir. Nur gegen den klassentieferen Mittelrheinligisten FV Bonn-Endenich gelang in den Vorbereitungsspielen ein 7:1-Erfolg. Gegen den westfälischen Oberligisten Westafalia Rhynern reichte es zu einem 2:2-Unentschieden, vom Südwest-Regionalligisten TSV Steinbach Haiger trennte man sich torlos. Beim letzten Härtetest unterlag man dem Drittligaaufsteiger Alemannia Aachen mit 0:3. „Das Spiel gegen Aachen hat gezeigt, an welchen Schräubchen wir zu drehen haben. Auch wenn wir am Samstag gegen die Zweitvertretung des 1. FC Köln liefern müssen, gehören die ersten Wochen der Meisterschaft eigentlich auch noch zur Vorbereitung“, so Demir.

 

Weiterer Neuzugang

 

Die Hohkeppeler haben in diesen Tagen einen weiteren Perspektivspieler verpflichtet. Mit Kaan Karaduman wechselt ein oberbergisches Talent aus der U19 des Jugend-Bundesligisten Viktoria Köln zum Team von Trainer Mutlu Demir. „Kaan ist junger ehrgeiziger Spieler, der sich im defensiven Zentrum wohlfühlt. Er hat eine sehr gute Ausbildung genossen und uns in den ersten Trainingseinheiten gezeigt, dass er das Potenzial hat, auch höherklassig zu spielen. Ich bin gespannt, wie er sich entwickeln wird“, kommentiert Hohkeppels Sportlicher Leiter Kevin Theisen die Neuverpflichtung.

 

[Foto: Verein --- Der Sportliche Leiter Kevin Theisen (re.) und Teammanager Mahmut Temür (li.) mit Kaan Karaduman.]

 

Zu Fragen nach dem Spielsystem will sich der Coach nicht äußern. „So wie wir es bei den anderen tun, können uns unsere Gegner gerne beobachten und ihre Informationen einholen“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Was bleibt ist die Marschrichtung der vergangenen Saison. Attraktiven Ballbesitzfußball wolle man spielen und hat sich als Vorbild den „Totalen Fußball“ des Niederländers Johan Cruyff genommen. Kurz: Alle zehn Feldspieler greifen zusammen an und alle zehn Feldspieler verteidigen zusammen. „Wir wollen mit unserem Fußball die Fans begeistern und eine Bereicherung für die Liga sein“, so Demir.

 

Ob es zu mehr als eine Bereicherung der Liga reicht, bleibt abzuwarten. Von den Hohkeppeler Ambitionen auf den Aufstieg ist bei der Konkurrenz offenbar noch nicht viel angekommen. Bei einer Trainerbefragung der Sportzeitschrift „Kicker“ wird der Drittligaabsteiger MSV Duisburg als der Topfavorit auf den Titel genannt. Mehrfach genannt wurden zudem der 1. FC Bocholt, SV Rödinghausen und der Wuppertaler SV. Außenseiterchancen werden Rot-Weiß Oberhausen und Fortuna Köln eingeräumt. Die Eintracht spielt in den Überlegungen der Coaches so gut wie keine Rolle.

 

Zugänge

Richard Sukuta-Pasu, Kevin Rodrigues-Pires, Waiss Ezami (alle Fortuna Köln), Leon Pesch (FC Wegberg-Beeck), Amin Bouzraa (VfB Hilden), Michael Gardawski (Ionikos Nikeas), Kaan Karaduman (Viktoria Köln U19).

 

Abgänge

Matteo Tessarolo (SSV Homburg-Nümbrecht), Ansgar Pflüger (FC Hennef 05), Gabriel Nbongo (TSV Düren), David Bors, Kaito Kajitano (beide 2. Mannschaft), Kento Teranuma, Narciso Lubaca (beide Ziel unbekannt).

 

 

Der Kader

 

Tor

Kevin Jackmuth, Tom Geßner

 

Abwehr

Matti Fiedler, Sven Wurm, Firat Tuncer, Leon Pesch, Nils Teixeira, Janos Löbe, Arlind Mimini, Felix Neuhäuser

 

Mittelfeld

Kevin Rodrigues-Pires, Jannes Hoffmann, Dino Bisanovic, Cenk Durgun, Michael Gardawski, Ardit Mimini, Sami Akremi

 

Angriff

Enzo Wirtz, Ömer Tokac, Mike Owusu, Richard Sukuta-Pasu, Waiss Ezami, Amin Bouzraa, Jose-Pierre Vunguidica

 

Trainer

Mutlu Demir

 

Co-Trainer

Amir-Ali Mostowfi, Hakan Demir

 

Torwarttrainer

Daniel Zanucco

 

Sportlicher Leiter

Kevin Theisen

 

Teammanager

Mahmut Temür

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