Wipperfürth - Die Elf von Giovanni Bernardo gilt in der Kreisliga A erneut als einer der heißesten Titelanwärter, auch wenn der Abgang des bisherigen Goalgetters für Veränderungen im Gefüge sorgt.

68 und 69 Punkte - diese Marken erreichte der VfR Wipperfürth in den letzten beiden Spielzeiten. In anderen Ligen hätte eine solche Ausbeute mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Aufstieg gereicht, doch die Hansestädter standen am Ende mit leeren Händen da. Im ersten Jahr musste man sich mit dem Vizerang hinter dem SV Schönenbach begnügen, danach erwies sich Jan Wellem Bergisch Gladbach als unbezwingbar.

 

Das Hintertürchen, sich über die Quotientenwertung für die Bezirksliga zu qualifizieren, wurde der Equipe von Trainer Giovanni Bernardo ebenfalls vor der Nase zugeschlagen, wobei man daran eine Teilschuld trug. So patzte der VfR zum Beispiel gleich zweimal gegen das Kellerkind Nümbrecht II (jeweils 1:1). Hätte man nur eine Partie gewonnen, wären die Ohler Wiesen wieder auf der überregionalen Landkarte gelandet.

 

[Giovanni Bernardo nimmt erneut die Spitze ins Visier.]

 

Sind die Wipperfürther im dritten Anlauf reif für den Titel? Laut Bernardo ist die Erwartungshaltung im Umfeld gestiegen, nicht wenige bezeichnen den VfR als Meisterkandidat Nummer eins, zumal man sich in einer beeindruckenden Frühform befindet und abermals ins Halbfinale des Kreispokals eingezogen ist.

 

Den Trainer lassen die Lobeshymnen und Vorschusslorbeeren kalt. „Die Kreisliga A ist stärker geworden. Selbst die Teams aus dem Tabellenmittelfeld spielen guten Fußball. Man darf sich keinen schlechten Tag erlauben, sondern muss über 30 Spieltage Konstanz zeigen.“ An dieser Stelle gelte es anzusetzen. „Die Mannschaft entwickelt sich stetig weiter und das ist das Coole an unserer Arbeit hier. Aber man merkt auch, dass uns manchmal noch die Erfahrung fehlt. Wenn wir nicht im Spiel sind und dann ein Gegentor bekommen, rückt der Matchplan in weite Ferne und die Köpfe gehen ein bisschen runter“, erläutert Bernardo.

 

Aus Sicht des Coaches hat sich mit einem Abgang von Dean-Robin Paes eine weitere Baustelle aufgetan. Er war im Angriff die dominierende Figur, das Spiel auf ihn zugeschnitten. „Dass Dean nicht mehr da ist, kostet uns meiner Meinung nach neun oder zehn Punkte. Er hat in vielen engen Duell den Unterschied gemacht“, so der Coach, der trotz des Verlusts des Torjägers am bewährten 3-4-3 und am offensiven Spielstil festhalten wird.

 

Wer letztlich in Rolle des Goalgetters schlüpft, wird spannend zu beobachten sein. „Wenn ich 40 Buden auf zwei Jungs verteilen könnte, wäre ich sehr zufrieden. Wir müssen das System ein bisschen anpassen und möchten variabler agieren. Es wird aber sicherlich ein paar Monate dauern, bis wir das richtige Setup gefunden haben.“ Die Neuzugänge haben bislang einen sehr guten Eindruck hinterlassen und sollen dazu beitragen, ein Stück weit unberechenbarer zu werden. Kevin Dewald (Kreuzbandriss) und Maximilian Müller (Knieverletzung) sind länger außer Gefecht gesetzt.

 

Im Kampf um die Pole Position „sehe ich keinen, der vorne komplett wegrennen wird“, prognostiziert der Coach ein enges Rennen. „Unser Minimalziel ist, unter die ersten Fünf zu kommen“, vermeidet er das „M-Wort“, untermauert jedoch ebenso die eigenen Ambitionen. Die Wipperfürther gehören zum Favoritenzirkel, da gibt’s kein Vertun. Die hartnäckigsten Widersacher dürften Frielingsdorf und Hohkeppel II sein. Auch Lindlar, Bröltal und Immekeppel schätzt Bernardo stark ein.    

 

[Das Trainergespann mit einem Teil der Neuzugänge.]

 

Zugänge

Giuseppe Galati (TSV Rönsahl), Justin Lüthy (TSV Rönsahl), Faruk Tokay (TuS Lindlar), Raul Yorganci (TuS Lindlar), Thomas Bernhardt (SSV Homburg-Nümbrecht II), Marco von Puttkamer (Blau-Weiß Biesfeld), Marcel Höller (Eintracht Hohkeppel II), Jan Schmitz (DJK Wipperfeld II), Timo Scherer (TuS Lindlar U19/mit Seniorenspielberechtigung)

 

Abgänge

Dean-Robin Paes (SSV Homburg-Nümbrecht), Issa El Jomaa (SSV Süng), Tamer Kara (TuS Grünenbaum), Christian Kempf (eigene 2. Mannschaft), Tim Schulte (eigene 2. Mannschaft)

 

 

Der Kader

 

Tor

Phil Schmidt, Timo Scherer, Thomas Bernhardt

 

Abwehr

Wael Majouj, Felix Schymatzek, Roberto Coccimiglio, Eduard Koop, Faruk Tokay, Tim Kappe, Enrico Maierle, Joel Schulte, Kevin Dewald

 

Mittelfeld

Justin Chukwudi, Joel Esposito, Julian Dewald, Giuseppe Galati, Marlon Burger, Tim Kemmerich, Philipp Schmidt, Niklas Jung, Mirko Börsch, Bastian Müller, Marco von Puttkamer, Justin Lüthy, Jan Schmitz

 

Angriff

Maximilian Müller, Raul Yorganci, Marcel Höller

 

Trainer

Giovanni Bernardo (wie bisher)

 

Co-Trainer

Andrea Esposito (wie bisher)

 

Abteilungsleiter Fußball

Norbert Becker